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Stolperstein von El Grado

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Der Stolperstein von El Grado, der bislang einzige Stolperstein in Aragonien, ist Vicente Muzás Cama gewidmet, der im französischen Exil verhaftet, nach Mauthausen verschleppt und ermordet wurde. Stolpersteine werden vom Kölner Künstler Gunter Demnig in weiten Teilen Europas verlegt. Sie erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden und liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.

Die ersten Verlegungen in Spanien erfolgten am 9. April 2015 in Navàs. Auf Spanisch werden die Stolpersteine oft piedras de la memoria (Erinnerungssteine) genannt.

Stolperstein Übersetzung Verlegort Name, Leben
HIER LEBTE
VICENTE
MUZÁS CAMA
GEBOREN 1913
EXIL FRANKREICH
WIDERSTANDSKÄMPFER
GEFANGEN GENOMMEN TOULOUSE
INTERNIERT VERNET
DEPORTIERT 1944
'TRAIN FANTÔME'
ENTWICHEN
Calle Mayor
Casa Champlana
El Grado
Vicente Muzás Cama wurde im Juni 1913 in der Casa Champlana von El Grado geboren. Während des spanischen Bürgerkriegs kämpfte er auf Seiten der Republikaner, im französischen Exil schloss er sich der Résistance an. Als sich die deutsche Niederlage abzeichnete und der Vormarsch der Alliierten materialisierte, deportierten die Nazis zahlreiche noch arbeitsfähige Gefangene in deutsche Konzentrationslager. Der sogenannte Train Fantôme irrte ab 3. Juli 1944 mit mehr als 700 Häftlingen, zusammengepfercht in Viehwaggons, ohne Wasser, Nahrung, Licht oder Belüftung, quer durch Frankreich. Um Sabotageakte der Alliierten und der Résistance zu vermeiden, wurde die Route des Zuges geheim gehalten. Der Geisterzug kam schließlich am 28. August 1944 im KZ Dachau an. An Bord waren zumindest 33 spanische Häftlinge, die aus Aragonien stammten. Neun starben auf der Reise, acht gelang die Flucht vor Erreichen ihres Ziels und dreizehn wurden aus dem Lager Dachau befreit. Vicente Muzás Cama gelang die Flucht. Er kehrte nach Frankreich zurück, schloß sich einem der spanischen Milizbataillone an und beteiligte sich am Kampf um die Befreiung Südfrankreichs. Gemeinsam mit seiner Frau, die wegen ihrer Widerstandshaltung ebenfalls inhaftiert war, kehrte er nach Spanien zurück. Er wurde vom Franco-Regime vor Gericht gestellt, wegen „militärischer Rebellion“ zu dreißig Jahren Haft verurteilt und erst nach etwas mehr als 13 Jahren Haft im Jahre 1959 entlassen.[1]

Seine Töchter Alicia und Olga nahmen in Begleitung ihrer Enkelinnen und anderer Verwandter, des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung, Nachbarn und Freunden an der Verlegungszeremonie des Stolpersteins teil.[2]

  • 6. Juli 2024
  • Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig

Einzelnachweise

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  1. Veronika Graf: FLUCHT. EXIL. ZWANGSARBEIT. TOD. Diplomarbeit, Graz 2015, 115f
  2. Ronda Comunicacíon: El Grado contará desde el próximo sábado con un Stolperstein en la calle Mayor, 14. Juli 2024, abgerufen am 9. Januar 2025