Landkreis Vilsbiburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Bezirksamt Vilsbiburg)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Vilsbiburg
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Vilsbiburg hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 48° 27′ N, 12° 20′ OKoordinaten: 48° 27′ N, 12° 20′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Verwaltungssitz: Vilsbiburg
Fläche: 535,94 km2
Einwohner: 37.760 (27. Mai 1970)
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: VIB
Kreisschlüssel: 09 2 49
Kreisgliederung: 39 Gemeinden
Lage des Landkreises Vilsbiburg in Bayern
Karte
Karte

Der bis 1972 bestehende Landkreis Vilsbiburg lag im bayerischen Regierungsbezirk Niederbayern. Sein ehemaliges Gebiet gehört heute größtenteils zum Landkreis Landshut.

Die einwohnerstärksten Orte waren Vilsbiburg, Velden, Geisenhausen und Frontenhausen.

Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Landshut, Dingolfing, Eggenfelden, Mühldorf am Inn und Erding.

Seit 1411 war Geisenhausen Sitz eines herzoglichen Pflegamts, welches 1760 nach Vilsbiburg verlegt wurde. Die Bezeichnung lautete zu dieser Zeit Pfleg- oder auch Landgericht Vilsbiburg. Es gehörte zum Rentamt Landshut des Kurfürstentums Bayern.

1803 wurde im Zuge der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Vilsbiburg errichtet. Dieses wurde nach der Gründung des Königreichs Bayern dem Isarkreis zugeschlagen.

1838 musste das Landgericht Vilsbiburg im Verlauf einer weiteren Verwaltungsreform einige Gemeinden an das neu errichtete Landgericht Dingolfing abgeben. Der Landgerichtsbezirk wurde als Folge dieser Reform dem Unterdonaukreis unterstellt. Im selben Jahr wurde der in Kreis Niederbayern umbenannt aus dem der gleichnamige Regierungsbezirk hervorging.

Landrichter
  • 1803–1806: Ignatz von Predl
  • 1806–1808: Nepomuk Freiherr von Pechmann
  • 1809–1848: Moritz Karl Anton Bram
  • 1849–1862: Eduard Schöninger

Das Bezirksamt Vilsbiburg folgte im Jahr 1862 dem flächengleichen Landgericht älterer Ordnung Vilsbiburg.[1]

Landkreis Vilsbiburg, Gemeindegrenzenkarte von 1961
Bezirksamtmann
  • Max Joseph Bauer (1862–1875)
  • Philipp Eschenbach (1875–1879)
  • Franz Xaver Ulrich (1879–)
  • Miller (1897 ?)
  • Benedikt Selmaier (1904–1919)
Bezirksoberamtmann (ab 1919)

Am 1. Januar 1939 wurde die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Vilsbiburg.

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 der Landkreis Vilsbiburg aufgelöst:

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Quelle
1864 25.428 [6]
1885 29.000 [7]
1900 30.115 [8]
1910 32.335 [8]
1925 32.492 [9]
1939 31.816 [10]
1950 45.531 [11]
1960 36.900 [12]
1971 37.700 [13]

Vor dem Beginn der bayerischen Gebietsreform umfasste der Landkreis Vilsbiburg in den 1960er Jahren 39 Gemeinden:[14]

Kfz-Kennzeichen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen VIB zugewiesen. Es wurde bis zum 30. April 1973 ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist es seit dem 10. Juli 2013 wieder im Landkreis Rottal-Inn, seit dem 25. Juli 2014 im Landkreis Landshut und seit dem 2. Januar 2019 im Landkreis Mühldorf am Inn erhältlich.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 584.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 624 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
  5. Landkreis Landshut: die gewählten Landräte. abgerufen am 3. Mai 2020.
  6. Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
  7. Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
  8. a b www.gemeindeverzeichnis.de
  9. Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
  10. Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
  11. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
  12. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
  13. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  14. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern 1964