Großer Preis von Großbritannien 1954
Renndaten | ||
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5. von 9 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1954 | ||
Name: | VII RAC British Grand Prix | |
Datum: | 17. Juli 1954 | |
Ort: | Silverstone | |
Kurs: | Silverstone Circuit | |
Länge: | 423,945 km in 90 Runden à 4,7105 km
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Wetter: | kalt, nass | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Juan Manuel Fangio | Mercedes |
Zeit: | 1:45,0 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Alberto Ascari Jean Behra Juan Manuel Fangio José Froilán González Mike Hawthorn Onofre Marimón Stirling Moss |
Maserati Gordini Mercedes Ferrari Ferrari Maserati Maserati |
Zeit: | 1:50,0 min | |
Podium | ||
Erster: | José Froilán González | Ferrari |
Zweiter: | Mike Hawthorn | Ferrari |
Dritter: | Onofre Marimón | Maserati |
Der Große Preis von Großbritannien 1954 (offiziell VII RAC British Grand Prix) fand am 17. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1954.
Bericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Großen Preis von Frankreich führte Juan Manuel Fangio in der Fahrerwertung mit 16 Punkten vor Maurice Trintignant und mit 17 Punkten vor Bill Vukovich.
Nach dem überlegenen Mercedes-Doppelsieg beim Großen Preis von Frankreich zwei Wochen vorher, wurde auch in Großbritannien eine Fortsetzung der Dominanz von Mercedes-Benz erwartet. Der 4,8 Kilometer lange, auf einem Flugplatz abgesteckte Kurs mit acht Kurven und nur kurzen Geraden kam den Stromlinienwagen nicht entgegen.[1] Mit Fangio und Karl Kling setzte das Team an diesem Rennwochenende lediglich zwei Wagen ein. Ferrari trat mit drei Wagen und den erfahrenen Fahrern Mike Hawthorn, Trintignant und José Froilán González an, während Maserati mit neun Wagen vertreten war.
Das britische Team Vanwall nahm mit dem britischen Fahrer Peter Collins an seinem ersten Formel-1-Grand-Prix teil. Der Wagen war jedoch noch unzuverlässig und zwang Collins, bedingt durch einen Motorschaden, das Rennen in Runde 16 aufzugeben. Vanwall stieg in den folgenden Jahren zu einem der Topteams der Formel 1 auf und wurde 1958 der erste Konstrukteursweltmeister der Geschichte.
Wie in den Vorjahren versuchten sich viele Fahrer mit ihren privaten Cooper und Connaught zu qualifizieren. Auf der offiziellen Meldeliste waren 16 Briten aufgeführt, sodass mehr als die Hälfte des Fahrerfeldes aus Großbritannien stammte, seither ein Rekord.[2]
Die Fahrer Alan Brown, Reg Parnell und Peter Whitehead nahmen letztmals an einem Formel-1-Grand-Prix teil.
Mit Alberto Ascari (zweimal), González und Luigi Villoresi (jeweils einmal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.
Training
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon im Training zeigte sich die grobe Zeitmessung an der Rennstrecke, die Rundenzeiten waren lediglich auf die Sekunde, nicht aber auf die Zehntelsekunde genau. Fangio errang erneut im Mercedes die beste Trainingszeit und belegte die Pole-Position. Neben ihm in Startreihe 1 gingen die beiden Ferrari-Fahrer Gonzalez und Hawthorn sowie der Maserati-Fahrer Stirling Moss ins Rennen. Infolge schlechter Organisation nahmen neun Wagen des offiziellen Maseratiteams (Moss fuhr einen privaten Wagen) nicht am Training teil und wurden deshalb ans Ende der Startaufstellung gesetzt.
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Rennbeginn trocknete die morgens noch mit Wasserlachen übersäte Strecke allmählich ab, bevor es nach etwa einem Drittel des Rennens wieder zu regnen begann und mit einer Mischung von Wasser und beim Training verlorenem Öl den Fahrbahnbelag gefährlich glatt machte. Unter diesen Voraussetzungen und vor allem durch die geringe Übersichtlichkeit der vollverkleideten Wagen wurde die Dominanz des Mercedes-Teams in Silverstone nicht fortgesetzt. Auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Reims war die Stromlinienform von Vorteil, auf dem kurvigen Silverstone Circuit jedoch war Mercedes den anderen Teams unterlegen. Fangio hatte deutliche Probleme die Kurven anzusteuern und kam während des Rennens mehrfach von der nassen Strecke ab.
Beim Start ging der Ferrari-Fahrer González in Führung und gab diese Führung bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab. Ihm folgten Hawthorn und Moss, dann Fangio, Jean Behra auf Gordini und Onofre Marimón auf Maserati. Kling, der zweite Mercedes-Fahrer, lag auf Platz sieben. Fangio konnte anfangs noch Hawthorn und Moss überholen und sich auf Platz 2 vorkämpfen, fiel dann aber durch mehrfaches Verlassen der Strecke bis auf Platz 4 zurück. Bei drei Kollisionen mit den Streckenbegrenzungen wurde sein Wagen stark beschädigt. Moss mit seinem privaten Maserati gab das Rennen zehn Runden vor Schluss mit einem Hinterachsschaden auf. Kling auf Mercedes fiel immer weiter zurück, möglicherweise auch durch eine gesundheitliche Beeinträchtigung bedingt, kam aber dennoch als Siebter ins Ziel.
Einen spektakulären Unfall hatte Ron Flockhart. In einer Rechtskurve auf dem glatten Kurs stellte sich sein Maserati quer und überschlug sich unmittelbar vor den dicht gedrängt stehenden Zuschauern. Flockhart wurde herausgeschleudert, während sich der Wagen über ihm in der Luft drehte und etwa 15 Meter weiter mit den Rädern nach oben liegen blieb. Flockhart überstand den Unfall unverletzt.
González gewann den zweiten und letzten Grand Prix seiner Formel-1-Karriere, nachdem er 1951 ebenfalls in Silverstone den ersten Sieg für Ferrari eingefahren hatte. Den Doppelsieg für Ferrari machte Hawthorn auf Platz 2 perfekt, die Podiumsplatzierungen komplettierte Marimón. Marimón erreichte das zweite Mal in seiner Karriere nach dem Große Preis von Belgien 1953 einen Platz auf dem Podium und überraschte mit einer einzigartigen Leistung in Runde 1. Von Platz 28 startend überholte er innerhalb der ersten Runde 22 Fahrzeuge. In der Fahrerwertung führte Fangio nach dem Rennen weiterhin mit einem komfortablen Vorsprung, González schob sich auf Platz 2.
Die schnellste Rennrunde wurde mangels exakter Messmöglichkeit sieben Fahrern mit 1:50 Minuten zuerkannt.[1]
Meldeliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klassifikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Startaufstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Zeit | Ø-Geschwindigkeit | Start |
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1 | Juan Manuel Fangio | Mercedes | 1:45,0 | 161,50 km/h | 1 |
2 | José Froilán González | Ferrari | 1:46,0 | 159,98 km/h | 2 |
3 | Mike Hawthorn | Ferrari | 1:46,0 | 159,98 km/h | 3 |
4 | Stirling Moss | Maserati | 1:47,0 | 158,48 km/h | 4 |
5 | Jean Behra | Gordini | 1:48,0 | 157,02 km/h | 5 |
6 | Karl Kling | Mercedes | 1:48,0 | 157,02 km/h | 6 |
7 | Roy Salvadori | Maserati | 1:48,0 | 157,02 km/h | 7 |
8 | Maurice Trintignant | Ferrari | 1:48,0 | 157,02 km/h | 8 |
9 | Ken Wharton | Maserati | 1:49,0 | 155,58 km/h | 9 |
10 | Prinz Bira | Maserati | 1:49,0 | 155,58 km/h | 10 |
11 | Peter Collins | Vanwall | 1:50,0 | 154,16 km/h | 11 |
12 | André Pilette | Gordini | 1:51,0 | 152,77 km/h | 12 |
13 | Clemar Bucci | Gordini | 1:52,0 | 151,41 km/h | 13 |
14 | Reg Parnell | Ferrari | 1:52,0 | 151,41 km/h | 14 |
15 | Robert Manzon | Ferrari | 1:52,0 | 151,41 km/h | 15 |
16 | Harry Schell | Maserati | 1:52,0 | 151,41 km/h | 16 |
17 | Don Beauman | Connaught | 1:55,0 | 147,76 km/h | 17 |
18 | Bob Gerard | Cooper | 1:55,0 | 147,76 km/h | 18 |
19 | Bill Whitehouse | Connaught | 1:56,0 | 146,19 km/h | 19 |
20 | Horace Gould | Cooper | 1:56,0 | 146,19 km/h | 20 |
21 | John Riseley-Prichard | Connaught | 1:58,0 | 143,71 km/h | 21 |
22 | Leslie Marr | Connaught | 1:58,0 | 143,71 km/h | 22 |
23 | Leslie Thorne | Connaught | 1:59,0 | 142,50 km/h | 23 |
24 | Peter Whitehead | Cooper | 2:00,0 | 141,32 km/h | 24 |
25 | Eric Brandon | Cooper | 2:05,0 | 135,66 km/h | 25 |
26 | Alan Brown | Cooper | 2:12,0 | 128,47 km/h | 26 |
27 | Luigi Villoresi | Maserati | keine Zeit | – | 27 |
28 | Onofre Marimon | Maserati | keine Zeit | – | 28 |
30 | Louis Rosier | Ferrari | keine Zeit | – | 30 |
31 | Alberto Ascari | Maserati | keine Zeit | – | 31 |
32 | Roberto Mieres | Maserati | keine Zeit | – | 32 |
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]WM-Stand nach dem Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten fünf bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte; einen Punkt gab es für die schnellste Runde. Es zählten nur die vier besten Ergebnisse aus acht Rennen.
Fahrerwertung
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Rainer Günzler in Internationaler Motorsport. Jahrbuch 1954. Hrsg. ADAC und AvD, Europa-Contact Verlags GmbH, Döffingen 1954, S. 170 u. 171, S. 175–179.
- ↑ Eric Wenzel: Historisches - GP Stories - Die Rennen des Jahres 1954 - Formel 1. 2. Januar 2005, abgerufen am 7. Februar 2024.