Großer Preis von Großbritannien 2022
Renndaten | ||
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10. von 22 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2022 | ||
Name: | Formula 1 Lenovo British Grand Prix 2022 | |
Datum: | 3. Juli 2022 | |
Ort: | Silverstone | |
Kurs: | Silverstone Circuit | |
Länge: | 306,198 km in 52 Runden à 5,891 km
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Wetter: | klar | |
Zuschauer: | ~ 400.000 | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Carlos Sainz jr. | Ferrari |
Zeit: | 1:40,983 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Lewis Hamilton | Mercedes |
Zeit: | 1:30,510 min (Runde 52) | |
Podium | ||
Erster: | Carlos Sainz jr. | Ferrari |
Zweiter: | Sergio Pérez | Red Bull Racing-RBPT |
Dritter: | Lewis Hamilton | Mercedes
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Führungsrunden
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Der Große Preis von Großbritannien 2022 (offiziell Formula 1 Lenovo British Grand Prix 2022) fand am 3. Juli auf dem Silverstone Circuit in Silverstone statt und war das zehnte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2022.
Bericht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hintergründe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Großen Preis von Kanada führte Max Verstappen in der Fahrerwertung mit 46 Punkten vor Sergio Pérez und mit 49 Punkten vor Charles Leclerc. In der Konstrukteurswertung führte Red Bull mit 76 Punkten vor Ferrari und mit 116 Punkten vor Mercedes.
Yuki Tsunoda, Lance Stroll, Verstappen (jeweils sieben), Pérez, Valtteri Bottas, Fernando Alonso (jeweils fünf), Pierre Gasly, Esteban Ocon, Alexander Albon, Nicholas Latifi (jeweils vier), Lewis Hamilton, Kevin Magnussen, Lando Norris, Daniel Ricciardo (jeweils zwei), Sebastian Vettel, Zhou Guanyu und George Russell (jeweils einer) gingen mit Strafpunkten ins Wochenende. Dazu gingen Tsunoda (drei), Carlos Sainz jr. (zwei), Albon, Ocon, Ricciardo, Stroll und Alonso (jeweils eine) mit Verwarnungen ins Wochenende.[1]
Mit Hamilton (achtmal), Vettel und Alonso (jeweils zweimal) traten drei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an. Zudem gewann Verstappen 2020 den Großen Preis des 70-jährigen Jubiläums, der ebenfalls auf dem Silverstone Circuit ausgetragen wurde.
Training
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im ersten freien Training setzte wegen starken Regens nur die Hälfte der Fahrer eine repräsentative Zeit. Bottas fuhr mit 1:42,249 Minuten die schnellste Rundenzeit vor Hamilton und Sainz jr.
Im zweiten freien Training war Sainz jr. mit 1:28,942 Minuten Schnellster vor Hamilton und Norris.
Im dritten freien Training setzte Verstappen mit 1:27,901 Minuten die schnellste Zeit vor Pérez und Leclerc.
Qualifying
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Verstappen war Schnellster. Die beiden Haas- und Aston-Martin-Piloten sowie Albon schieden aus.
Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die schnellsten zehn Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Verstappen war Schnellster, die beiden AlphaTauri-Piloten sowie Bottas, Ricciardo und Ocon schieden aus. Latifi gelang zum ersten Mal in seiner Karriere der Einzug in das letzte Qualifyingsegment.
Der letzte Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Sainz jr. fuhr mit einer Rundenzeit von 1:40,983 Minuten die Bestzeit vor Verstappen und Leclerc. Es war die erste Pole-Position für Sainz jr. in der Formel-1-Weltmeisterschaft und die erste eines Spaniers seit dem Großen Preis von Deutschland 2012.
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direkt in der ersten Kurve kam es zu mehreren Berührungen. Russell berührte mit seinem linken Hinterrad das rechte Vorderrad von Gasly und drehte sich nach links und in das rechte Hinterrad von Zhou. Dessen Wagen drehte sich auf den Kopf und kreisend von der Strecke, bis es sich schließlich vor dem Reifenstapel über eben diesen überschlug und dahinter seitwärts zum Liegen kam, da ein Fangzaun das Rennauto davon abhielt, in die Zuschauermenge zu fliegen. Parallel dazu fuhr Vettel von hinten auf Albon auf, dieser drehte sich und beschädigte dabei seine Frontpartie und traf beim Ausdrehen noch die Wagen von Ocon und Tsunoda. Das Rennen wurde umgehend mit der roten Flagge für fast eine Stunde unterbrochen. Zhou, Albon und Russell schieden aus, Ocon und Tsunoda konnten in die Box fahren und das Rennen nach Reparaturarbeiten wieder aufnehmen. Zhou und Albon wurden beide ins Medical Center gebracht, waren aber beide den Umständen entsprechend wohlauf.
Ebenfalls in der ersten Runde betraten mindestens fünf Demonstranten die Strecke, die der britischen Protestgruppe „Just Stop Oil“ angehörten. Diese hatten sich als Streckenposten verkleidet und sich so Zugang zur Strecke verschafft, wo sie sich mit Bannern mitten auf die Hangar Straight setzten. Aufgrund des Rennabbruchs kam kein Fahrer mit Renngeschwindigkeit am Protestort an, sodass niemand verletzt wurde, und sieben Personen wurden im Rahmen der Protestaktion verhaftet. Die Polizei von Northamptonshire hatte der Protestgruppe zuvor ein Angebot für eine friedliche und ungefährliche Demonstration gemacht, dem diese aber nicht nachkamen.[2]
Beim Restart konnte Sainz jr. die Führung gegenüber Verstappen verteidigen, beim Angriff von Leclerc gegen Pérez kam es zu Kontakt, bei dem sich Leclerc den Frontflügel beschädigte. In Runde 10 kam Sainz jr. kurz von der Strecke ab, wodurch Verstappen die Führung übernahm, jedoch bereits zwei Runden später vermeintlich wegen eines Plattfußes an die Box kam. Sainz jr. übernahm also wieder die Führung.
Einige Runden später funkte Verstappen an sein Team, dass sein Auto sich kaputt anfühle, was sein Renningenieur mit Schaden an der Karosserie bestätigte, der jedoch nicht gravierend sei. Bedingt durch Boxenstopps kam es zu einzelnen Positionswechseln, in Runde 21 musste Bottas das Rennen wegen Getriebeproblemen aufgeben, einige Runden später stellte auch Gasly seinen Wagen mit Schaden am Heckflügel ab. In Runde 31 tauschten die beiden Ferrari-Piloten nach Teamorder die Plätze, womit Leclerc vor Sainz jr. lag. Als Ocon in Runde 39 vor Kurve 9 seinen Alpine abstellen musste, wurde das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Einige Fahrer, darunter auch Sainz jr., Hamilton und Pérez, stoppten für einen Satz weicher Reifen, der führende Leclerc blieb mit harten Reifen auf der Strecke.
Als das Rennen in Runde 43 wieder freigegeben wurde, verlor Leclerc schnell Positionen, als Erstes ging sein Teamkollege Sainz jr. an ihm vorbei und führte das Rennen somit wieder an. Kurze Zeit später gingen auch Hamilton und Pérez vorbei, dabei schob sich zusätzlich der Mexikaner an dem Briten vorbei. Den vierten Platz konnte Leclerc schließlich ins Ziel retten.
Sainz jr. gewann das Rennen somit vor Pérez und Hamilton. Es war der erster Formel-1-Sieg für Sainz jr. sowie der erste eines Spaniers seit dem Großen Preis von Spanien 2013. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Leclerc, Alonso, Norris, Verstappen, Mick Schumacher, Vettel und Magnussen. Schumacher erzielte somit die ersten Punkte seiner Formel-1-Karriere. Hamilton fuhr zusätzlich die schnellste Rennrunde und erhielt dafür einen zusätzlichen Punkt.
In der Fahrerwertung und Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.
Meldeliste
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Klassifikationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Qualifying
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Q1 | Q2 | Q3 |
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1 | Carlos Sainz jr. | Ferrari | 1:40,190 | 1:41,602 | 1:40,983 |
2 | Max Verstappen | Red Bull Racing-RBPT | 1:39,129 | 1:40,655 | 1:41,055 |
3 | Charles Leclerc | Ferrari | 1:39,846 | 1:41,247 | 1:41,298 |
4 | Sergio Pérez | Red Bull Racing-RBPT | 1:40,521 | 1:42,513 | 1:41,616 |
5 | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:40,428 | 1:41,062 | 1:41,995 |
6 | Lando Norris | McLaren-Mercedes | 1:41,515 | 1:41,821 | 1:42,084 |
7 | Fernando Alonso | Alpine-Renault | 1:41,598 | 1:42,209 | 1:42,116 |
8 | George Russell | Mercedes | 1:40,028 | 1:41,725 | 1:42,161 |
9 | Zhou Guanyu | Alfa Romeo-Ferrari | 1:40,791 | 1:42,640 | 1:42,719 |
10 | Nicholas Latifi | Williams-Mercedes | 1:41,998 | 1:43,273 | 2:03,095 |
11 | Pierre Gasly | AlphaTauri-RBPT | 1:41,680 | 1:43,702 | – |
12 | Valtteri Bottas | Alfa Romeo-Ferrari | 1:41,396 | 1:44,232 | – |
13 | Yuki Tsunoda | AlphaTauri-RBPT | 1:41,893 | 1:44,311 | – |
14 | Daniel Ricciardo | McLaren-Mercedes | 1:41,933 | 1:44,355 | – |
15 | Esteban Ocon | Alpine-Renault | 1:41,730 | 1:45,190 | – |
16 | Alexander Albon | Williams-Mercedes | 1:42,078 | – | – |
17 | Kevin Magnussen | Haas-Ferrari | 1:42,159 | – | – |
18 | Sebastian Vettel | Aston Martin Aramco-Mercedes | 1:42,666 | – | – |
19 | Mick Schumacher | Haas-Ferrari | 1:42,708 | – | – |
20 | Lance Stroll | Aston Martin Aramco-Mercedes | 1:43,430 | – | – |
107-Prozent-Zeit: 1:46.068 min (bezogen auf Q1-Bestzeit von 1:39,129 min) |
Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pos. | Fahrer | Konstrukteur | Runden | Stopps | Zeit | Start | Schnellste Runde |
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1 | Carlos Sainz jr. | Ferrari | 52 | 3 | 2:17:50,311 | 1 | 1:30,813 (44.) |
2 | Sergio Pérez | Red Bull Racing-RBPT | 52 | 3 | + 3,779 | 4 | 1:30,937 (47.) |
3 | Lewis Hamilton | Mercedes | 52 | 3 | + 6,225 | 5 | 1:30,510 (52.) |
4 | Charles Leclerc | Ferrari | 52 | 2 | + 8,546 | 3 | 1:31,282 (52.) |
5 | Fernando Alonso | Alpine-Renault | 52 | 3 | + 9,571 | 7 | 1:31,609 (47.) |
6 | Lando Norris | McLaren-Mercedes | 52 | 3 | + 11,943 | 6 | 1:31,645 (47.) |
7 | Max Verstappen | Red Bull Racing-RBPT | 52 | 4 | + 18,777 | 2 | 1:32,354 (44.) |
8 | Mick Schumacher | Haas-Ferrari | 52 | 3 | + 18,995 | 19 | 1:32,109 (48.) |
9 | Sebastian Vettel | Aston Martin Aramco-Mercedes | 52 | 3 | + 22,356 | 18 | 1:32,471 (52.) |
10 | Kevin Magnussen | Haas-Ferrari | 52 | 2 | + 24,590 | 17 | 1:32,661 (52.) |
11 | Lance Stroll | Aston Martin Aramco-Mercedes | 52 | 3 | + 26,147 | 20 | 1:32,379 (52.) |
12 | Nicholas Latifi | Williams-Mercedes | 52 | 3 | + 32,511 | 10 | 1:33,286 (48.) |
13 | Daniel Ricciardo | McLaren-Mercedes | 52 | 4 | + 32,817 | 14 | 1:32,644 (34.) |
14 | Yuki Tsunoda | AlphaTauri-RBPT | 52 | 3 | + 40,910 | 13 | 1:33,832 (51.) |
– | Esteban Ocon | Alpine-Renault | 37 | 3 | DNF | 15 | 1:33,537 (37.) |
– | Pierre Gasly | AlphaTauri-RBPT | 26 | 2 | DNF | 11 | 1:34,614 (18.) |
– | Valtteri Bottas | Alfa Romeo-Ferrari | 20 | 3 | DNF | 12 | 1:35,103 (19.) |
– | George Russell | Mercedes | 0 | 0 | DNF | 8 | – |
– | Zhou Guanyu | Alfa Romeo-Ferrari | 0 | 0 | DNF | 9 | – |
– | Alexander Albon | Williams-Mercedes | 0 | 0 | DNF | 16 | – |
WM-Stände nach dem Rennen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e). Zusätzlich gab es einen Punkt für die schnellste Rennrunde, da der Fahrer unter den ersten Zehn landete.
Fahrerwertung
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Konstrukteurswertung
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Norman Fischer: Formel-1-Strafpunkte 2022: Die aktuelle Übersicht der Strafen. Motorsport.com, 20. März 2022, abgerufen am 12. Juni 2022.
- ↑ Kevin Hermann: F1-Boss Domenicali verurteilt "total dumme" Protestaktion in Silverstone. Motorsport-Total.com, 3. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.