Landkreis Alfeld (Leine)

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Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Alfeld (Leine)
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Alfeld (Leine) hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1977)
Koordinaten: 51° 59′ N, 9° 50′ OKoordinaten: 51° 59′ N, 9° 50′ O
Bestandszeitraum: 1885–1977
Bundesland: Niedersachsen
Regierungsbezirk: Hildesheim
Verwaltungssitz: Alfeld (Leine)
Fläche: 485,72 km2
Einwohner: 73.800 (30. Jun. 1977)
Bevölkerungsdichte: 152 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: ALF
Kreisschlüssel: 03 2 31
Kreisgliederung: 29 Gemeinden
Lage des Kreises Alfeld in der Provinz Hannover (1905)

Der Landkreis Alfeld (Leine) war ein Landkreis in Preußen, in der britischen Besatzungszone und in Niedersachsen.

Städte und Samtgemeinden

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Der Landkreis bestand aus folgenden heutigen Städten und Samtgemeinden:

Zugehörig waren u. a. die Gemeinden Burgstemmen, Heyersum, Nordstemmen, Mahlerten (Ortsteile von Nordstemmen) und Breinum (Ortsteil von Bad Salzdetfurth) (gehörte bis zum 28. Februar 1974 zum Landkreis).[1]

Die folgende Tabelle listet alle Gemeinden, die dem Landkreis Alfeld angehört haben, und ihre Zugehörigkeit ab 1974:[1][2][3]

Altgemeinde 1974 zu Anmerkung
Adenstedt Adenstedt
Alfeld, Stadt Alfeld
Almstedt Almstedt
Banteln Banteln bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Barfelde Despetal bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Betheln Betheln bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Breinum Bad Salzdetfurth
Brüggen Brüggen bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Burgstemmen Nordstemmen bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Capellenhagen Duingen
Coppengrave Coppengrave bis 1. März 1974 Landkreis Holzminden
Dehnsen Alfeld
Deilmissen Eime bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Deinsen Eime bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Dötzum Gronau (Leine) bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Duingen Duingen
Dunsen Eime bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Eberholzen Eberholzen bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Eddinghausen Betheln bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Eime Eime bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Eimsen Alfeld
Eitzum Despetal bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Elze, Stadt Elze bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Esbeck Elze bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Evensen Sehlem
Everode Everode
Eyershausen Landwehr
Föhrste Alfeld
Fölziehausen Duingen
Freden Freden am 1. Oktober 1948 aus Groß Freden und Klein Freden gebildet
Gerzen Alfeld
Grafelde Adenstedt
Graste Woltershausen
Gronau (Leine), Stadt Gronau (Leine) bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Groß Freden Freden 1949 zu Freden
Harbarnsen Harbarnsen
Haus Escherde Betheln bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Heinum Rheden bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Heyersum Nordstemmen bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Hönze Sibbesse bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Hörsum Alfeld
Hoyershausen Hoyershausen
Imsen Alfeld
Irmenseul Harbarnsen
Klein Freden Freden 1949 zu Freden
Lamspringe Lamspringe
Langenholzen Alfeld
Limmer Alfeld
Lübbrechtsen Hoyershausen
Mahlerten Nordstemmen bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Marienhagen Marienhagen bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Mehle Elze bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Meimerhausen Freden
Möllensen Sibbesse bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Netze Woltershausen
Neuhof Neuhof
Nienstedt Despetal bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Nordstemmen Nordstemmen bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Ohlenrode Landwehr
Petze Sibbesse bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Rheden Rheden bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Röllinghausen Alfeld
Rott Hoyershausen
Sack Alfeld
Segeste Almstedt
Sehlde Elze bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Sehlem Sehlem
Sellenstedt Adenstedt
Sibbesse Sibbesse bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Wallenstedt Rheden bis 1. Oktober 1932 Kreis Gronau
Warzen Alfeld
Weenzen Weenzen bis 1. März 1973 Landkreis Hameln-Pyrmont
Westfeld Westfeld
Wetteborn Landwehr
Wettensen Alfeld
Winzenburg Winzenburg
Wispenstein Alfeld
Wöllersheim Neuhof
Woltershausen-Hornsen Woltershausen
Wrisbergholzen Westfeld

Der Landkreis grenzte 1977 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Hannover, Hildesheim, Gandersheim, Holzminden und Hameln-Pyrmont.

Der Kreis wurde am 1. April 1885 mit der Einführung der Kreisordnung für die preußische Provinz Hannover gebildet durch die Vereinigung des bisherigen Amts Alfeld mit vier Landgemeinden des früheren Amts Lauenstein und der Stadt Alfeld.

Eingemeindungen

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Am 1. Oktober 1932 erfolgte die Eingliederung des Kreises Gronau.

Durch Gebietsreformen wurde 1973 und 1974 die Zahl der Gemeinden deutlich verringert. In einigen Fällen änderte sich auch die Außengrenze des Landkreises:

  • Brunkensen und Lütgenholzen aus dem Landkreis Holzminden wurden in die Stadt Alfeld eingemeindet.
  • Breinum wurde in die Stadt Bad Salzdetfurth im Landkreis Hildesheim eingemeindet.
  • Die Gemeinde Weenzen wechselte aus dem Landkreis Hameln-Pyrmont in den Landkreis Alfeld.
  • Die Gemeinde Coppengrave wechselte aus dem Landkreis Holzminden in den Landkreis Alfeld.

Der Landkreis Alfeld (Leine) bestand seitdem noch aus 29 Städten und Gemeinden. Am 1. August 1977 erfolgte die Auflösung des Landkreises und die Zuordnung zum Landkreis Hildesheim mit Ausnahme der Gemeinden Coppengrave, Duingen, Hoyershausen und Marienhagen, die dem Landkreis Holzminden zugeordnet wurden.[4] Am 1. Juli 1981 erfolgte die Umgliederung der Gemeinden Coppengrave, Duingen, Hoyershausen und Marienhagen aus dem Landkreis Holzminden in den Landkreis Hildesheim.[5]

Einwohnerentwicklung

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Der Landkreis wurde 1932 durch die Eingliederung des Kreises Gronau deutlich vergrößert.

Jahr Einwohner Quelle
1890 22.204 [3]
1900 25.819 [3]
1910 28.715 [3]
1925 29.581 [3]
1939 51.149 [3]
1950 95.502 [3]
1960 79.800 [3]
1970 79.500 [6]
1977 73.800 [7]
  • 1886–1891: Georg Adolf August von Reck
  • 1892–1899: Wilhelm Kirchner
  • 1899–1900: Adolf Abicht (* 1872) (vertretungsweise)
  • 1900–1905: Wilhelm Kirchner
  • 1905–1920: Max Burchhard
  • 1920–1933: Wilhelm Beushausen (1876–1951)
  • 1933–1945: Hans Willikens (* 1880)
  • 1945–1977: noch offen

Das Kommunalwappen des Landkreises Alfeld wurde am 9. März 1935 durch das Preußische Ministerium des Innern verliehen.[8]

Wappen von Landkreis Alfeld
Wappen von Landkreis Alfeld
Blasonierung: „Im roten Schild ein steigender silberner Hirsch mit goldenem Geweih und goldenen Schalen.“[8]
Wappenbegründung: Der Kreis Alfeld ist inmitten des einstigen Stammesgebietes der Cherusker gelegen, die sich durch ihren Teil an der „Befreiung Germaniens“ von den Römern unter dem Fürst Arminius in das Buch deutscher Geschichte eintrugen. Trotzdem die Cherusker sich schon früh dem größeren Stammesverbande der Sachsen einfügten, erhielt sich ihr Volkstum, und überaus reich sind gerade in unserer Landschaft ihre urgeschichtlichen, volkskundlichen und sprachlichen Überlieferungen. Den Namen ihres Stammes leitet die Sprachforschung von „cherut“ = Hirsch ab. Er deutet darauf hin, dass die Cherusker als Stammes- und Feldzeichen den Hirsch führten, wie viele germanische Völkerschaften ein charakteristisches Tier ihrer Landschaft zum Teil deren Wappens erkoren. So knüpfte der Landkreis Alfeld in der Wahl des Hirsches zum Wappensymbol an die alten Überlieferungen seines Volkes an.

Kfz-Kennzeichen

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Kfz-Kennzeichen des Altkreises Alfeld in Adenstedt, Ortsteil Grafelde

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen ALF zugewiesen. Es wurde bis zum 4. April 1978 ausgegeben. Seit dem 15. November 2012 ist es im Landkreis Hildesheim erhältlich.

  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A, Band 10: Hannover. Herder-Institut, Marburg (Lahn) 1981, ISBN 3-87969-125-8, S. 524–529.
  • Rathschlag: Die Landwirtschaft des Kreises Alfeld 1895–1955. Festschrift, herausgegeben anlässlich des 60jährigen Bestehens der Landwirtschaftsschule und Wirtschaftsberatungsstelle Gronau/Hann. und des 50jährigen Bestehens des Vereins Alter Gronauer Landwirtschaftsschüler. Gronau 1954.
Commons: Landkreis Alfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Landkreis Alfeld. In: territorial.de. Abgerufen am 19. Februar 2019.
  2. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Alfeld. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 3. Februar 2019, abgerufen am 7. November 2019.
  3. a b c d e f g h Michael Rademacher: Landkreis Alfeld/Leine (Siehe unter: Einwohner Landkreis Alfeld). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 205 f. (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 220 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972. In: digizeitschriften.de. Abgerufen am 19. Februar 2019.
  7. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978. In: digizeitschriften.de. Abgerufen am 19. Februar 2019.
  8. a b Wilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0 MB; abgerufen am 9. Juni 2019]).