Lombachsmühle

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Lombachsmühle
Stadt Overath
Koordinaten: 50° 56′ N, 7° 19′ OKoordinaten: 50° 56′ 28″ N, 7° 19′ 14″ O
Höhe: 141 m ü. NHN
Lombachsmühle (Overath)
Lombachsmühle (Overath)
Lage von Lombachsmühle in Overath
Lombachsmühle – 1927 abgerissen
Lombachsmühle – 1927 abgerissen

Lombachsmühle war ein Ortsteil von Marialinden in der Stadt Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Lage und Beschreibung

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Der ehemalige Wohnplatz Lombachsmühle am naturbelassenen Lombach lässt sich heute nur noch über einen Wanderweg erreichen und stellt sich nicht mehr als eigenständige Ortschaft dar. Er ist Teil des Naturschutzgebietes Lombachstal.[1] Zu den nächsten Ortschaften zählen Breidenassel, Höhe und Siefen – alles Gegenden, in deren Auenwäldern und Feuchtgrünflächen seltene Tiere und Pflanzen Heimat finden. Zu den Besonderheiten im Lombachtal gehört ein kleiner Wasserfall.

Die Mühle wurde auch Neuenhauser Mühle genannt und war eine Getreidemühle. Sie war ein Besitztum des nördlich gelegenen Probsteiguts Neuenhaus.[2]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1817 in Form eines Mühlensymbols verzeichnet. Die Preußische Uraufnahme von 1845 zeigt den Wohnplatz als Mühlensymbol mit der Beschriftung Neuenhauser. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 bis zur Ausgabe 1913 ist der Ort auf Messtischblättern regelmäßig als Lombachs M. verzeichnet.

1830 lebten 16 Menschen im Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Overath im Kreis Mülheim am Rhein gehörte.[2] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als isolierte Mühle kategorisierte und als Lohmbachs-Mühle bezeichnete Ort besaß zu dieser Zeit ein Wohngebäude mit 6 Einwohnern, alle katholischen Bekenntnisses.[3] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Lohmbachmühle 1871 mit einem Wohnhaus und fünf Einwohnern auf.[4] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Lohmbach’s Mühle ein Wohnhaus ohne Einwohner angegeben.[5] 1895 besitzt der Ort ein Wohnhaus mit sieben Einwohnern und gehört konfessionell zum katholischen Kirchspiel Marialinden,[6] 1905 werden für Lombachsmühle ein Wohnhaus und ein Einwohner angegeben.[7]

Der letzte Bewohner in der schließlich ungenutzten, einsam gelegenen und verfallenden Mühle war der Dahler Jirret (Dahler, Gerhard). Einst ein wohlhabenden Bauer, hatte er durch allerlei Gerichtsprozesse sein Vermögen verloren und musste den Lebensunterhalt seiner letzten Jahre mühsam als Dienstbotenvermittler für die Landwirtschaft verdienen. Von den jungen Leuten, die er aus armen Gegenden wie der Eifel, dem Sauerland und dem Eichsfeld holte, heiratete mancher in Overath und wurde hier heimisch.[8]

Die Mühle wurde 1927 abgerissen und der Wohnplatz fiel wüst.[2] Heinrich Jansen aus Tixhoven verwendete das Baumaterial der Mühle für ein Haus am Oderscheiderberg.

Einzelnachweise

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  1. Naturschutzgebiet „Lombachtal“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 21. Februar 2017.
  2. a b c Herbert Nicke: Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. Galunder, Wiehl 1998, ISBN 3-931251-36-5, S. 290.
  3. Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
  4. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  5. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  6. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  8. Hubert Büchler: Die ehemalige Lombacher Mühle und ihr letzter Bewohner. In: Achera (= Bergischer Geschichtsverein e. V. [Hrsg.]: Beiträge zur Geschichte der Stadt Overath. Folge 4). Overath 1988, S. 29 f.