Marc Gené

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marc Gené
Marc Gené 2011
Nation: Spanien Spanien
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start: Großer Preis von Australien 1999
Letzter Start: Großer Preis von Großbritannien 2004
Konstrukteure
1999–2000 Minardi • 2003–2004 Williams
Statistik
WM-Bilanz: WM-17. (1999, 2003)
Starts Siege Poles SR
36
WM-Punkte: 5
Podestplätze:
Führungsrunden:
Vorlage:Infobox Formel-1-Fahrer/Wartung/Alte Parameter

Marcos „Marc“ Gené i Guerrero (* 29. März 1974 in Sabadell) ist ein ehemaliger spanischer Automobilrennfahrer. Er startete zwischen 1999 und 2004 in der Formel 1 und gewann 2009 zusammen mit David Brabham und Alexander Wurz das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. 2004 bis 2018 war er Testfahrer beim Formel-1-Rennstall Ferrari.[1][2][3][4]

Genés älterer Bruder Jordi ist ebenfalls Rennfahrer.

Anfänge im Motorsport

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gené begann seine Motorsportkarriere 1987 im Kartsport, den er bis 1991 ausübte. Unter anderem wurde er mit 13 Jahren 1987 katalanischer Vizekartmeister der nationalen Klasse und gewann diese und die spanische Kartmeisterschaft ein Jahr später. 1989 fuhr er sowohl in der Europa-, als auch in der Weltmeisterschaft. 1990 gewann Gené die spanische Kartmeisterschaft als jüngster Fahrer deren Geschichte. Außerdem wurde er 13. der Weltmeisterschaft.

1992 wechselte er in den Formelsport und wurde mit einem Sieg Fünfter der spanischen Formel Ford. 1993 wurde er Vizemeister der europäischen Formel Ford. Außerdem wurde er Zweiter beim Formel Ford Festival und belegte den achten Gesamtrang der britischen Formel Ford. 1994 wechselte er in die britische Formel-3-Meisterschaft. Nachdem er in seiner ersten Saison als bester Neueinsteiger den 15. Gesamtrang belegt hatte, wurde er 1995 mit einer Podest-Platzierung Elfter der Gesamtwertung. 1996 wurde er Meister der italienischen SuperFormula.

1997 startete Gené bei vier Rennen der Formel 3000 und belegte am Saisonende punktelos den 25. Gesamtrang. 1998 wechselte er in die Euro Open by Nissan. Für Campos Motorsport startend gewann der Spanier sechs Rennen und gewann den Meistertitel.

Nach dem Gewinn der Meisterschaft wechselte Gené 1999 zu Minardi in die Formel 1. Nachdem er einige Platzierungen unter den ersten zehn Piloten erreicht hatte, holte er als Sechster beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring seinen ersten Punkt in der Formel 1. Er profitierte von dem Ausfall seines Teamkollegens Luca Badoer, der den vierten Platz belegt hatte. Am Saisonende belegte Gené den 17. Gesamtrang. 2000 blieb er bei Minardi und erhielt mit Gastón Mazzacane einen neuen Teamkollegen. Gené blieb ohne Punkte, war aber schneller als Mazzacane. In der Gesamtwertung belegte er den 19. Gesamtrang.

Nachdem er 2001 kein Cockpit gefunden hatte, wechselte er als Testfahrer zu Williams, wo er insgesamt vier Jahre als Testfahrer beschäftigt war. 2003 nahm er neben seinem Testfahrer-Engagement an zehn Rennen der World Series by Nissan, deren Vorgängerserie er 1998 gewonnen hatte, teil und entschied ein Rennen für sich. In der Gesamtwertung belegte er den zwölften Platz. Genés persönlicher Saisonhöhepunkt war der Einsatz beim Großen Preis von Italien 2003, bei dem er als Ersatz für den verletzten Ralf Schumacher für Williams an den Start ging. Er wurde Fünfter und belegte damit den 17. Platz in der Fahrerweltmeisterschaft. Eine Saison später kam der Spanier erneut für Williams zum Einsatz. Nach einem schweren Unfall von Ralf Schumacher durfte Gené bei zwei Rennen starten. Da er die Erwartungen des Teams nicht erfüllen konnte, wurde er danach durch Antonio Pizzonia ersetzt. In der Gesamtwertung belegte er in dieser Saison den 23. Platz.

Marc Gené als Testfahrer im Ferrari, 2007

Ende 2004 wechselte Gené zu Ferrari, wo er ebenfalls die Aufgabe des Testfahrers erhielt. Er traf bei Ferrari auf seinen ehemaligen Minardi-Teamkollegen Badoer, der schon länger als Testfahrer der Scuderia aktiv war. Trotz der 2007 beschlossenen Testbeschränkungen und des ab 2009 in Kraft getretenen Testverbotes wurde Gené von Ferrari als Testfahrer weiterverpflichtet und stand auch 2010 zusammen mit Badoer und Giancarlo Fisichella als Testpilot der Italiener unter Vertrag. Gené war bis zum Ende der Saison 2018 Testfahrer bei Ferrari.

GT- und Sportwagensport

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parallel zu seinem Engagement als Formel-1-Testfahrer bei Ferrari erhielt er 2006 die Möglichkeit, an zwei Rennen der American Le Mans Series in einem Ferrari F430 GT teilzunehmen. Beide Läufe beendete er in den Punkten, verpasste aber sowohl mit Toni Vilander als auch mit Mario Domínguez das Podium seiner Klasse. Im Jahr 2007 wurde er vom Team Peugeot Total für das Le-Mans-Prototypen-Projekt verpflichtet. Er startete nun mit Nicolas Minassian in der Le Mans Series. In der Saison 2007 beendete er drei der sechs Meisterschaftsläufe als Sieger, dennoch wurden er und Minassian im Gesamtklassement am Jahresende lediglich Dritter. Bei dem nicht zur Meisterschaft zählenden 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2007 wurden er und Minassian von Jacques Villeneuve unterstützt. Allerdings fiel der Peugeot 908 HDi FAP mit Motorschaden aus. Das Fahrerduo blieb 2008 bei Peugeot und beendete mit zwei Gesamtsiegen und einer weiteren Podiumsplatzierung die Saison der Le Mans Series als Vizemeister. Beim offiziellen Testtag zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2008 verunfallte Gené mit dem Dieselprototyp und zerstörte dabei sein Fahrzeug so stark, dass ein neues Fahrgestell für Le Mans gefertigt werden musste.[5] Gené blieb unverletzt, startete wenige Tage später ins Rennen und überquerte mit Villeneuve und Minassian die Ziellinie hinter Hauptkonkurrent Audi Sport North America auf dem zweiten Gesamtrang.

2009 fokussierte sich Peugeot nun komplett auf Le Mans und trat lediglich beim 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps in der Le Mans Series an. Zudem rotierten die Fahrzeugbesetzungen bei Peugeot, und er bekam so mit Alexander Wurz und David Brabham zwei neue Teamkollegen. In Spa konnte das Fahrertrio nach technischen Problemen zwar beenden, fuhr mit dem 12. Platz aber nicht in die Punkteränge. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 2009 gewannen er, Wurz und Brabham den Langstreckenklassiker mit einer Runde Vorsprung vor dem zweiten Peugeot 908 HDi FAP des Werksteams und beendeten somit die fünfjährige Siegesserie von Audi. 2010 wurde Gené dann bei einem weiteren Langstreckenrennen eingesetzt. Er, Wurz und Anthony Davidson beendeten das 12-Stunden-Rennen von Sebring bei ihrem ersten Start als Gesamtsieger. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans schied sein Team in diesem Jahr aus.

Karrierestationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 2000: Formel 1 (Platz 19)
  • 2001: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2002: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2003: Formel 1 (Platz 17)
  • 2003: World Series by Nissan (Platz 12)
  • 2004: Formel 1 (Platz 23)
  • 2005: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2006: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2007: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2008: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2009: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2010: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2011: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2012: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2013: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2014: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2015: Formel 1 (Testfahrer)
  • 2016: Formel 1 (Testfahrer)

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtübersicht

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Team Chassis Motor Rennen Siege Zweiter Dritter Poles schn.
Rennrunden
Punkte WM-Pos.
1999 Fondmetal Minardi Ford Minardi M01 Ford 3.0 V10 16 1 17.
2000 Fondmetal Minardi Minardi M02 Fondmetal 3.0 V10 17 19.
2003 BMW.WilliamsF1 Team Williams FW25 BMW P83 3.0 V10 1 4 17.
2004 BMW.WilliamsF1 Team Williams FW26 BMW P84 3.0 V10 90º 2 23.
Gesamt 36 5

Einzelergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18
1999
DNF 9 9 DNF DNF 8 DNF 15 11 9 17 16 DNF 6 9 DNF
2000
8 DNF DNF 14 14 DNF DNF 16 15 8 DNF 15 14 9 12 DNF DNF
2003
5
2004
10 12
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Le-Mans-Ergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2007 Frankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP Frankreich Nicolas Minassian Kanada Jacques Villeneuve Ausfall Motorschaden
2008 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP FrankreichFrankreich Nicolas Minassian Kanada Jacques Villeneuve Rang 2
2009 FrankreichFrankreich Peugeot Sport Total Peugeot 908 HDi FAP Osterreich Alexander Wurz Australien David Brabham Gesamtsieg
2010 FrankreichFrankreich Peugeot Sport Total Peugeot 908 HDi FAP OsterreichÖsterreich Alexander Wurz Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson Ausfall Motorschaden
2011 FrankreichFrankreich Peugeot Sport Total Peugeot 908 OsterreichÖsterreich Alexander Wurz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Davidson Rang 4
2012 Deutschland Audi Sport Team Joest Audi R18 ultra FrankreichFrankreich Romain Dumas FrankreichFrankreich Loïc Duval Rang 5
2013 Deutschland Audi Sport Team Joest Audi R18 e-tron quattro Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Oliver Jarvis Brasilien Lucas di Grassi Rang 3
2014 Deutschland Audi Sport Team Joest Audi R18 e-tron quattro Danemark Tom Kristensen Brasilien Lucas di Grassi Rang 2

Sebring-Ergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2010 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 HDi FAP OsterreichÖsterreich Alexander Wurz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Davidson Gesamtsieg
2011 FrankreichFrankreich Team Peugeot Total Peugeot 908 OsterreichÖsterreich Alexander Wurz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anthony Davidson Rang 8
Commons: Marc Gené – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. http://www.motorsport-total.com/f1/news/2013/01/Ferrari_wagt_keine_Experimente_Neuer_Vertrag_fuer_Gene_13011003.html
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive)
  3. http://www.motorsport-magazin.com/formel1/news-205675-ferrari-engagiert-vergne-als-testfahrer/
  4. Career. In: Marc gene. Abgerufen am 3. August 2019 (amerikanisches Englisch).
  5. „MARC GENÉ“ (www.gt-eins.de; abgerufen am 24. März 2010)