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Elbe-Weser-Dreieck

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Helgoländer Bucht und nördliches Elbe-Weser-Dreieck (1910)

Das Elbe-Weser-Dreieck ist das Gebiet zwischen Unterweser und Außenweser einerseits und der Elbmündung und der Unterelbe andererseits. Damit ist es eigentlich eine große Halbinsel im Tidebereich, zu der auch die Knechtsände gehören. Historisch und politisch entspricht dieses „Nasse Dreieck“ etwa dem früheren schwedischen Besitz Bremen-Verden und dem daraus hervorgegangenen Regierungsbezirk Stade.

Politische Gliederung

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Das Elbe-Weser-Dreieck befindet sich nahezu vollständig in Niedersachsen. Kleine Teile gehören zu den Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Zum niedersächsischen Hauptteil des Elbe-Weser-Dreiecks gehören der Landkreis Cuxhaven, der Landkreis Stade, der Landkreis Osterholz, der Landkreis Rotenburg (Wümme) und der Landkreis Verden. Bis 1978 bildeten diese Landkreise den Regierungsbezirk Stade. Geografisch gehören auch Teile der Länder Bremen und Hamburg zum Elbe-Weser-Dreieck. Wegen der unabhängigen Entwicklung der Großstädte wird mit dem Begriff Elbe-Weser-Dreieck meistens nur der ländlich geprägte niedersächsische Anteil bezeichnet.

Der größte Teil des Elbe-Weser-Dreiecks gehört zum Naturraum Stader Geest, die ihrerseits in mehrere Teilgebiete unterteilt wird. Hierzu gehört die Achim-Verdener Geest mit der Lintelner Geest, die Wesermünder Geest mit der Osterholzer Geest, das Teufelsmoor, die Wümmeniederung und die Zevener Geest. An der Elbe erstreckt sich das Alte Land, Kehdingen und das Land Hadeln, in deren Hinterland sich die Wingst befindet. Entlang der Nordsee erstreckt sich das Land Wursten, in Bremen-Nord findet sich der Geestrücken der Bremer Schweiz. Im touristischen Kontext hat sich für das Gebiet des Landkreises Cuxhaven der Kunstbegriff Cuxland etabliert.

Landschaftsbild und Geologie

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Die Landschaft mit Watt, Marschland, Moor und Geest ist weitgehend flach. Ein kleiner Höhenzug ist die 74 Meter hohe Wingst im nördlichen Bereich. Die Mitte des Dreiecks wird von der Stader Geest eingenommen. Weite Gebiete sind von teilweise trockengelegten Mooren wie dem Teufelsmoor und dem Alten Land geprägt. Regenmoore – Ahlenmoor, Langes Moor, Hymenmoor und Königsmoor – mit Torfmächtigkeiten von 2 bis 6 Metern. Typisch für das Landschaftsbild sind ferner weite Geestrücken, oft mit Kiefern- oder Mischwäldern, Heidegebiete und naturbelassene Flüsse wie die Oste, Hamme und die Wümme. Die Geeste ist ab Kührstedt kanalisiert, ebenso der Unterlauf der Lune.

Den Untergrund im Gebiet bilden im Wesentlichen die Moränen und Schmelzwasserablagerungen der Saaleeiszeit, der vorletzten Vereisungsperiode des Pleistozäns. Diese formen die sandigen Rücken der Geest mit ihren typischen Findlingen aus Granit und Gneis. Die Endmoränen der letzten Vereisung (Weichseleiszeit) haben das Gebiet nicht mehr erreicht. Die Geländeformen sind sehr viel sanfter und flacher, als z. B. in der Holsteinischen Schweiz.

Das Elbe-Weser-Dreieck setzt sich aus den historischen Territorien Bremen und Verden zusammen, die nach dem Dreißigjährigen Krieg zum unter schwedischer Herrschaft stehenden Reichsterritorium Bremen-Verden mit der Hauptstadt Stade zusammengefasst wurden. Seit 1397 sind die regelmäßigen Treffen der Landstände in Basdahl überliefert, wo politische Entscheidungen getroffen wurden. Diese Landstände weisen eine Kontinuität zur heute bestehenden Landschaft der Herzogtümer Bremen und Verden auf, die im Rahmen des Landschaftsverbandes Stade und im Auftrag des Landes Niedersachsen bis heute Träger der regionalen Kultur- und Identitätspflege im Elbe-Weser-Dreieck sind. Ferner ist die Landschaft heute über die Landschaftliche Brandkasse ein Träger der VGH Versicherungen. Ab 1712 gehörte das Gebiet des Elbe-Weser-Dreiecks nach kurzem dänischem Intermezzo zu Kurhannover, dem späteren Königreich Hannover. Während der napoleonischen Kriege wurde das Elbe-Weser-Dreieck dem Französischen Kaiserreich zugeschlagen. 1823 entstand aus dem Gebiet die Landdrostei Stade, der 1837 das Land Hadeln zugeteilt wurde. Nach Annexion des Königreiches Hannover durch Preußen 1866 wurde der Regierungsbezirk Stade errichtet. 1827 gründete die Hansestadt Bremen auf vormals hannoverschem Gebiet den Hafen Bremerhaven, welches 1939 dem preußischen Wesermünde zugeschlagen wurde. Es gelangte 1947 zum Land Bremen (zurück) und wurde zum heutigen Bremerhaven. Weitere Gebietsveränderungen ergaben sich im Raum Bremen, als Teile des ehemaligen Kreises Blumenthal und Mahndorf zu Bremen gelangten, Hemelingen, Lesum und Vegesack als Kompensation für den Verlust des heutigen Mitte (Bremerhaven). Grenzverschiebungen ergaben sich auch im Raum Hamburg, das im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes um südelbische Gebiete erweitert wurde. Cuxhaven kam zum Regierungsbezirk Stade. In der Nachkriegszeit in Deutschland erlebte das Elbe-Weser-Dreieck durch Heimatvertriebene und Flüchtlinge sowie allgemein durch Zuwanderung in die großstädtischen Ballungsräume Hamburg und Bremen und den verkehrsgünstig gelegenen Raum zwischen diesen Metropolen ein bis heute anhaltendes starkes Bevölkerungswachstum. 1978 wurde der Regierungsbezirk Stade dem benachbarten Regierungsbezirk Lüneburg zugeschlagen, der seinerseits zum Jahr 2005 aufgelöst wurde. Heute ist der frühere Regierungsbezirk Stade noch im Einzugsbereich vieler Institutionen, Kirchensprengel und des Landschaftsverbandes Stade erkennbar.

Landschaftsverband Stade

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Landschaftsverband Stade im Elbe-Weser-Dreieck

Im Bereich des Elbe-Weser-Dreiecks besteht die in der Tradition der alten Landstände stehende Landschaft der Herzogtümer Bremen und Verden, die zur regionalen Identitäts-, Kultur- und Traditionspflege gemeinsam mit Kommunen und anderen Institutionen den Landschaftsverband Stade gegründet hat.

In dem durch Geest und Moorgebieten gekennzeichneten Dreieck sind zahlreiche Monumente der Vor- und Frühgeschichte und solche aus geschichtlicher Zeit zu finden. Dabei handelt es sich um:

Sehenswürdigkeiten

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Kulturlandschaftsraum

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Der Kulturlandschaftsraum Elbe-Weser-Geest umfasst ein 4500 km² großes Gebiet. Diese Zuordnung zu den Kulturlandschaften in Niedersachsen hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) 2018 getroffen. Ein besonderer, rechtlich verbindlicher Schutzstatus ist mit der Klassifizierung nicht verbunden.[1]

Wie kein anderer betrieb Friedrich Gravenhorst die verkehrstechnische Erschließung des Elbe-Weser-Dreiecks. Die als „Rollbahn“ bezeichnete Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg und die Bundesautobahn 1 (Hansalinie) markieren in etwa die südliche Grenze des Elbe-Weser-Dreiecks.

Zufahrten sind die Bundesautobahn 26 (Harburg–Horneburg–Stade) und die Bundesautobahn 27 (Bremen–Bremerhaven–Cuxhaven). Hinzu kommen einige Bundesstraßen. Bremerhavens wichtigste Straße, die (ehemalige) Bundesstraße 6, ist in Geestemünde nach der Elbe und in Wulsdorf nach der Weser benannt. Dem Stück dazwischen hat Georg V. (Hannover) den Namen gegeben.

Die Deutsche Bahn betreibt die zweigleisigen Bahnstrecken

Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (EVB) betreiben die eingleisigen Bahnstrecken

Es bestehen Seehäfen in Bremerhaven, Bremen, Cuxhaven und Bützfleth. Auf Aller, Oste und einigen Kanälen können Binnenschiffe verkehren, auf Weser und Elbe auch Seeschiffe.

Große militärische Bedeutung hat der Fliegerhorst Nordholz. In Hellwege befindet sich der Flugplatz Weser-Wümme. Der Flugplatz Stade ist ein Sonderlandeplatz. Der Verkehrslandeplatz Bremerhaven-Luneort wurde 2016 stillgelegt.

Orte im Elbe-Weser-Dreieck

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Agathenburg, Ahlerstedt, Alfstedt, Anderlingen, Apensen, Appeln, Armstorf, Aschwarden, Axstedt, Bad Bederkesa, Bargstedt, Basdahl, Beckdorf, Belum, Beverstedt, Bliedersdorf, Bremen-Blumenthal, Burglesum, Vegesack, Bremerhaven, Bremervörde, Brest, Bülkau, Buxtehude, Cadenberge, Cappel, Cuxhaven, Deinste, Dollern, Dorum, Drangstedt, Driftsethe, Drochtersen, Düdenbüttel, Ebersdorf, Elmlohe, Engelschoff, Farven, Flögeln, Fredenbeck, Frelsdorf, Garlstedt, Geestland, Geestenseth, Geversdorf, Gnarrenburg, Grasberg, Großenwörden, Grünendeich, Guderhandviertel, Hagen im Bremischen, Hambergen, Hammah, Harsefeld, Harriersand, Hechthausen, Heerstedt, Heilshorn, Hemmoor, Hemslingen, Himmelpforten, Hipstedt, Hollern-Twielenfleth, Hollen, Hollnseth, Holste, Horneburg, Ihlienworth, Iselersheim, Jork, Kirchwistedt, Köhlen, Kuhstedt, Kutenholz, Lamstedt, Langen (Geestland), Lilienthal, Lintig, Loxstedt, Lübberstedt, Lunestedt, Midlum (Land Wursten), Mittelnkirchen, Mittelstenahe, Mulsum, Neuhaus (Oste), Neuenkirchen (Hadeln), Nordleda, Nordholz, Nottensdorf, Oberndorf (Oste), Odisheim, Oerel, Ohlenstedt, Oldendorf (Landkreis Stade) Osterbruch, Osterholz-Scharmbeck, Ostereistedt, Osten (Oste), Otterndorf, Padingbüttel, Rade (Schwanewede), Rhade, Ringstedt, Ritterhude, Sandbostel, Sandstedt, Sauensiek, Scharmbeckstotel, Schiffdorf, Schwanewede, Seedorf (bei Zeven), Sellstedt, Selsingen, Spaden, Stade, Steinau, Steinkirchen (Altes Land), Stinstedt, Stotel, Stubben, Tarmstedt, Uthlede, Vollersode, Wanna, Wehdel, Westertimke, Westerwalsede, Wilstedt, Wingst, Wollingst, Worpswede, Wremen, Wulsbüttel, Zeven.

Zwischen Weser, Elbe und Nordsee beheimatet oder heimisch geworden, befassen sich manche Heimatkundler zeitlebens mit der Eigenart des Landes.

Portal: Elbe-Weser-Dreieck – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Elbe-Weser-Dreieck
  • Elbe-Weser-Dreieck – Eine kleine Landeskunde der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden. Hrsgg. vom Landschaftsverband Stade e. V., Stade 2013.
  • Hans Aust: Die Vor- und Frühgeschichte des Landkreises Cuxhaven, Teil I Altkreis Wesermünde, Diss. Univ. Hamburg (maschinenschriftl.) 1982.
  • Landschaftsverband Stade: Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser: Bd. 1: Vor- und Frühgeschichte. Stade 1995, 361 Seiten, ISBN 3-9801919-7-4.
  • Landschaftsverband Stade: Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser: Bd. 2: Mittelalter (einschl. Kunstgeschichte). Stade 1995, 534 Seiten, ISBN 3-9801919-8-2.
  • Hans-Georg Trüper: Ritter und Knappen zwischen Weser und Elbe – Die Ministerialität des Erzstifts Bremen. 1178 Seiten, Bd. 12. Schriftenreihe des Landschaftsverbandes Stade. Stade 2000, ISBN 3-931879-05-4.
  • Hans-Eckhard Dannenberg, Norbert Fischer, Franklin Kopitzsch (Hrsg.): Land am Fluss – Beiträge zur Regionalgeschichte der Niederelbe. Herausgegeben vom Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2006, 252 Seiten, ISBN 3-931879-20-8.
  • Norbert Fischer und Kai Wellbrock (Hrsg.): Die Entwicklung der Wasserwirtschaft im Elbe-Weser-Dreieck und im Alten Land. Siegburg 2020, ISBN 978-3-86948-602-4 (Schriften der Deutschen Wasserhistorischen Gesellschaft, Band 28).
  • Johannes Göhler: Wege des Glaubens – Beiträge zu einer Kirchengeschichte des Landes zwischen Elbe und Weser. Herausgegeben vom Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2006, ISBN 978-3-931879-26-6.
  • Henning K. Müller: Die Völkische Bewegung und der Aufstieg des Nationalsozialismus im Elbe-Weser-Raum (1918-1933). Organisationen, Netzwerke, Biografien und Aktivitäten der Wegbereiter des "Dritten Reichs"'' (=Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden / Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Band 60). Landschaftsverband der Ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2024, ISBN 3-931879-81-X.
  • Claudia Bei der Wieden: Erinnerungszeichen. Historische Grabmale zwischen Elbe und Weser (1231–1900), mit Bildern von Peter Raap. Herausgegeben vom Landschaftsverband der ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 2005. ISBN 3-931879-18-6.
  • Brage Bei der Wieden und Jan Lokers (Hrsg.): Lebensläufe zwischen Elbe und Weser – Ein biographisches Lexikon, Bd. 1 362 Seiten, Bd. 16 in der Schriftenreihe des Landschaftsverbandes Stade. Stade 2002, ISBN 3-931879-08-9.
  • Ulf-Thomas Lesle, Nik Schumann: Cuxhaven. Stadt achter 'n Diek: Küstenlandschaft, Deichbau und ein großer Fluss im Wandel der Zeit, 2. Aufl. Cuxhaven 2014, ISBN 978-3-935519-96-0.

Einzelnachweise

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  1. Christian Wiegang: K09 Elbe-Weser-Geest in: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung, Hannover, 2019, S. 84–87