Großer Preis von Kanada 2005

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 Großer Preis von Kanada 2005
Renndaten
8. von 19 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005
Streckenprofil
Name: Formula 1 Grand Prix du Canada 2005
Datum: 12. Juni 2005
Ort: Montreal
Kurs: Circuit Gilles Villeneuve
Länge: 305,27 km in 70 Runden à 4,361 km

Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda
Zeit: 1:15,217 min
Schnellste Runde
Fahrer: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zeit: 1:14,384 min (Runde 23)
Podium
Erster: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Zweiter: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Dritter: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari

Führungsrunden
Kein Rennen angegeben!

Der Große Preis von Kanada 2005 (offiziell Formula 1 Grand Prix du Canada 2005) fand am 12. Juni auf dem Circuit Gilles-Villeneuve in Montreal statt und war das achte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2005.

Nach dem Großen Preis von Europa führte Fernando Alonso in der Fahrerwertung mit 32 Punkten vor Kimi Räikkönen und Jarno Trulli. In der Konstrukteurswertung führte Renault mit 23 Punkten vor McLaren-Mercedes und mit 32 Punkten vor Toyota.

Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrerwechsel: Christian Klien kehrte bei Red Bull-Cosworth ins Cockpit zurück, nachdem er bei den vorherigen vier Rennen durch Vitantonio Liuzzi ersetzt wurde.

Mit Michael Schumacher (siebenmal) und Ralf Schumacher (einmal) traten zwei ehemaligen Sieger zu diesem Grand Prix an.

Pedro de la Rosa als Freitagsfahrer für McLaren-Mercedes.

Die letzten sechs Teams der Konstrukteursmeisterschaft 2004 waren berechtigt am Freitag im freien Training ein drittes Auto einzusetzen. Diese Fahrer fuhren am Freitag, traten aber weder im Qualifying noch im Rennen an. Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes), Scott Speed (Red Bull) und Ricardo Zonta (Toyota) nahmen in dieser Funktion an den Freitagstrainings teil.

Im ersten freien Training am Freitag war de la Rosa mit 1:16,415 Minuten Schnellster vor Zonta und Räikkönen. Im zweiten freien Training am Freitag fuhr de la Rosa mit 1:14,662 Minuten erneut die schnellste Zeit vor Zonta und Alonso.

Im dritten freien Training am Samstag war Alonso mit 1:15,582 Minuten vorne, gefolgt von Giancarlo Fisichella und Räikkönen. Im vierten und letzten freien Training am Samstag fuhr Räikkönen dann in 1:14,232 Minuten die schnellste Runde vor Alonso und Juan Pablo Montoya.

Trotz der positiven Leistungen von McLaren-Mercedes und Renault, die alle freien Trainingseinheiten an der Spitze beendeten, verlief das Qualifying anders und der BAR von Jenson Button eroberte die Pole-Position vor Michael Schumacher und dem WM-Führenden Alonso.[1]

Der Kampf um den fünften Platz in der vierten Runde zwischen Kimi Räikkönen und Michael Schumacher.
Die beiden Renault von Giancarlo Fisichella (vorne) und Fernando Alonso im Zweikampf.

Rubens Barrichello startete das Rennen aus der Boxengasse. Die beiden Renault legten einen großartigen Start hin, welcher sie auf die ersten beiden Plätze brachte, vor Button und Michael Schumacher, der auch von den McLaren von Montoya und Räikkönen überholt wurde. Der Kolumbianer und der Finne überholten anschließend auch noch Button und nutzten seinen ersten Stopp aus.

In der 33. Runde musste Fisichella, der bis zu diesem Zeitpunkt in Führung gelegen hatte, wegen eines Hydraulikproblems an seinem Auto aufgeben. Alonso erbte die erste Position, die er jedoch bereits nach sechs Runden wieder hergeben musste. Nach einem Kontakt mit der Mauer musste er wegen einer Beschädigung seiner Aufhängung aufgeben. Für den Spanier war es der erste Ausfall der Saison.

Nachdem die beiden Renaults aus dem Rennen waren, lag Montoya vor Räikkönen und Button an der Spitze. Am Ende der 47. Runde machte der Brite jedoch in der letzten Schikane einen Fehler und berührte die berühmte Wall of Champions. Sein Auto wurde dabei irreparabel beschädigt, sodass es auf der Zielgeraden auf dem Rasen landete und die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke bringen musste. Die Mehrheit der Fahrer nutzte die Gelegenheit und legte einen Stopp ein. Montoya stoppte stattdessen in der 49. Runde, verließ jedoch die Boxengasse an einer roten Ampe. Dem Kolumbianer wurde aufgrund dieses Verstoßes die schwarze Flagge angezeigt und er wurde disqualifiziert. Räikkönen, der auf den ersten Platz kletterte, gewann den Grand Prix vor den Ferrari von Michael Schumacher und Barrichello, der nach dem Start aus der Box das Podium erreichte und vom Ausfall von Trulli aufgrund von Bremsproblemen nach nur acht Runden profitierte. Felipe Massa mit Sauber, Mark Webber mit Williams, Ralf Schumacher mit Toyota und die beiden Red Bull David Coulthard und Klien belegten die restlichen Punkteränge.[2][3]

Da der WM-Führende Alonso ausschied, konnte Räikkönen mit dem Sieg den Abstand in der Fahrerwertung drastisch verkürzen, Dritter blieb Trulli. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F2005 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich Lucky Strike BAR Honda 03 Vereinigtes Konigreich Jenson Button BAR 007 Honda 3.0 V10 M
04 Japan Takuma Satō
Frankreich Mild Seven Renault F1 Team 05 Spanien Fernando Alonso Renault R25 Renault 3.0 V10 M
06 Italien Giancarlo Fisichella
Vereinigtes Konigreich BMW-Williams F1 Team 07 Australien Mark Webber Williams FW27 BMW 3.0 V10 M
08 Deutschland Nick Heidfeld
Vereinigtes Konigreich West McLaren-Mercedes 09 Finnland Kimi Räikkönen McLaren MP4-20 Mercedes-Benz 3.0 V10 M
10 Kolumbien Juan Pablo Montoya
35 Spanien Pedro de la Rosa[M 1]
Schweiz Sauber Petronas 11 Kanada Jacques Villeneuve Sauber C24 Petronas 3.0 V10 M
12 Brasilien Felipe Massa
Osterreich Red Bull Racing 14 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Red Bull RB1 Cosworth 3.0 V10 M
15 Osterreich Christian Klien
37 Vereinigte Staaten Scott Speed[M 1]
Japan Panasonic Toyota Racing 16 Italien Jarno Trulli ToyotaTF105 Toyota 3.0 V10 M
17 Deutschland Ralf Schumacher
38 Brasilien Ricardo Zonta[M 1]
Vereinigtes Konigreich Jordan Grand Prix 18 Portugal Tiago Monteiro Jordan EJ15 Toyota 3.0 V10 B
19 Indien Narain Karthikeyan
Italien Minardi F1 Team 20 Osterreich Patrick Friesacher Minardi PS05 Cosworth 3.0 V10 B
21 Niederlande Christijan Albers

Anmerkungen

  1. a b c Nahm nur am Freitagstraining teil.

Klassifikationen

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Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:15,217 01
02 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1.15,475 02
03 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 1:15,561 03
04 Italien Giancarlo Fisichella Frankreich Renault 1:15,577 04
05 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,669 05
06 Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:15,729 06
07 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:15,923 07
08 Kanada Jacques Villeneuve Schweiz Sauber-Petronas 1:16,116 08
09 Italien Jarno Trulli Japan Toyota 1:16,201 09
10 Deutschland Ralf Schumacher Japan Toyota 1:16,362 10
11 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 1:16,661 11
12 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich Red Bull-Cosworth 1:16,890 12
13 Deutschland Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:17,081 13
14 Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:17,749 14
15 Niederlande Christijan Albers Italien Minardi-Cosworth 1:18,214 15
16 Osterreich Christian Klien Vereinigtes Konigreich Red Bull-Cosworth 1:18,249 16
17 Indien Narain Karthikeyan Vereinigtes Konigreich Jordan-Toyota 1:18,664 17
18 Portugal Tiago Monteiro Vereinigtes Konigreich Jordan-Toyota 1:19,034 18
19 Osterreich Patrick Friesacher Italien Minardi-Cosworth 1:19,574 19
20 Brasilien Rubens Barrichello[A 1] Italien Ferrari keine Zeit Box

Anmerkungen

  1. Barrichello wurde zum Rennen zugelassen, da er im Training ausreichend schnell gefahren war.
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 70 2 1:32:09,290 07 1:14,384 (23.)
02 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 70 3 + 1,137 02 1:14,838 (32.)
03 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 70 2 + 40,483 Box 1:15,480 (46.)
04 Brasilien Felipe Massa Schweiz Sauber-Petronas 70 2 + 55,139 11 1:16,008 (18.)
05 Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 70 2 + 55,779 14 1:15,401 (23.)
06 Deutschland Ralf Schumacher Japan Toyota 69 2 + 1 Runde 10 1:15,827 (44.)
07 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich Red Bull-Cosworth 69 2 + 1 Runde 12 1:16,414 (17.)
08 Osterreich Christian Klien Vereinigtes Konigreich Red Bull-Cosworth 69 2 + 1 Runde 16 1:16,299 (46.)
09 Kanada Jacques Villeneuve Schweiz Sauber-Petronas 69 3 + 1 Runde 08 1:15,945 (26.)
10 Portugal Tiago Monteiro Vereinigtes Konigreich Jordan-Toyota 67 3 + 3 Runden 18 1:17,344 (19.)
11 Niederlande Christijan Albers Italien Minardi-Cosworth 67 3 + 3 Runden 15 1:18,462 (15.)
Italien Jarno Trulli Japan Toyota 62 2 DNF 09 1:15,872 (43.)
Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 46 2 DNF 01 1:15,189 (30.)
Deutschland Nick Heidfeld Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 43 1 DNF 13 1:15,752 (20.)
Japan Takuma Satō Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 40 2 DNF 06 1:16,044 (14.)
Osterreich Patrick Friesacher Italien Minardi-Cosworth 39 2 DNF 19 1:18,709 (33.)
Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 38 1 DNF 03 1:14,727 (38.)
Italien Giancarlo Fisichella Frankreich Renault 32 1 DNF 04 1:14,890 (24.)
Indien Narain Karthikeyan Vereinigtes Konigreich Jordan-Toyota 24 1 DNF 17 1:17,015 (20.)
DSQ Kolumbien Juan Pablo Montoya[# 1] Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 52 2 05 1:14,576 (24.)

Anmerkungen

  1. Montoya wurde während des Rennens disqualifiziert, da er die Boxengasse trotz roter Ampel verlassen hatte.

WM-Stände nach dem Rennen

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Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Spanien Fernando Alonso Renault 59
02 Finnland Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 37
03 Italien Jarno Trulli Toyota 27
04 Deutschland Nick Heidfeld Williams-BMW 25
05 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 24
06 Australien Mark Webber Williams-BMW 22
07 Brasilien Rubens Barrichello Ferrari 21
08 Deutschland Ralf Schumacher Toyota 20
09 Italien Giancarlo Fisichella Renault 17
10 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Red Bull-Cosworth 17
11 Kolumbien Juan Pablo Montoya McLaren-Mercedes 16
12 Brasilien Felipe Massa Sauber-Petronas 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Osterreich Alexander Wurz McLaren-Mercedes 06
14 Kanada Jacques Villeneuve Sauber-Petronas 05
15 Spanien Pedro de la Rosa McLaren-Mercedes 04
16 Osterreich Christian Klien Red Bull-Cosworth 4
17 Italien Vitantonio Liuzzi Red Bull-Cosworth 1
18 Portugal Tiago Monteiro Jordan-Toyota 0
19 Vereinigtes Konigreich Jenson Button BAR-Honda 0
20 Indien Narain Karthikeyan Jordan-Toyota 0
21 Niederlande Christijan Albers Minardi-Cosworth 0
22 Japan Takuma Satō BAR-Honda 0
23 Osterreich Patrick Friesacher Minardi-Cosworth 0
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson BAR-Honda 0

Konstrukteurswertung

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Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich Renault 76
02 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 63
03 Japan Toyota 47
04 Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 47
05 Italien Ferrari 45
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Vereinigtes Konigreich Red Bull-Cosworth 22
07 Schweiz Sauber-Petronas 12
08 Vereinigtes Konigreich Jordan-Toyota 00
09 Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 00
10 Italien Minardi-Cosworth 00
Commons: Großer Preis von Kanada 2005 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Standings. Abgerufen am 8. Februar 2023 (englisch).
  2. Räikkönen siegt, Montoya fliegt. Abgerufen am 19. Januar 2023 (deutsch).
  3. Großer Preis von Kanada 2005 in Montreal: Rennergebnis. Abgerufen am 8. Februar 2023.