Kandounon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kandounon

Griech. Name Κάνδουον
Lat. Name Cantuum
Polis 32. Polis in der Germania magna
ptol. Klima ptolemäisches Klima II, Binnenzone Nord
ptol. Karte Germania magna
Datierung um 150 n. Chr.
ptol. Länge 33° 00′ Länge
ptol. Breite 51° 50′ bzw. 51° 20′ Breite
Lage nach Kleineberg bei Eisenach

Polis vorher Pheugaron
Polis danach Tropaia Drousou


Kandounon (altgriechisch Κάνδουον; lateinisch Cantuum) ist ein Ortsname, der in der Geographia des Claudius Ptolemaios[1] als einer der im Innern der Germania magna nördlicher liegenden Orte (πόλεις) mit 33° 00′ Länge (ptolemäische Längengrade) und 51° 50′ (nach der Handschrift „X“) bzw. 51° 20’ Breite angegeben wird. Kandounon liegt damit nach Ptolemaios zwischen Pheugaron und Tropaia Drousou. Wegen des Alters der Quelle kann eine Existenz des Ortes um 150 nach Christus angenommen werden.[2]

Der Ort wurde bisher nicht sicher lokalisiert. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die Angaben von Ptolemaios neu untersuchte, lokalisiert Kandounon anhand der Analyse der antiken Koordinaten bei Eisenach in Thüringen.[3] Andere Arbeiten sehen den Ort im Bereich der Steinsburg bzw. in der Nähe von Hildburghausen.[4]

  1. Ptolemaios, Geographia 2, 11, 13
  2. Hermann ReichertKandounon. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 16, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2000, ISBN 3-11-016782-4, S. 219–221 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
  3. Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios’ „Atlas der Oikumene“. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3, S. 48.
  4. Hans-Jörg Nüsse, Christian Marx, Dieter Lelgemann: Germania magna – Ein neuer Blick auf eine alte Karte - Entzerrte geographische Daten des Ptolemaios für die antiken Orte zwischen Rhein und Weichsel Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz 2013, ISBN 978-3-8053-4427-2, S. 129, doi:10.11588/ger.2011.96480.