Phelikia
Phelikia – im Lateinischen Felicia; (altgriechisch Φηλικία) – ist ein Ortsname, der in der Geographia des Claudius Ptolemaios[1] als einer der in der südlichen Germania magna entlang der Donau liegenden Orte (πόλεις) mit 39° 00′ Länge (ptolemäische Längengrade) und 48° 30′ Breite angegeben wird. Phelikia liegt damit nach Ptolemaios zwischen Mediolanion und Ebourodounon. Wegen des Alters der Quelle kann eine Existenz des Ortes um 150 nach Christus angenommen werden.[2]
Bislang konnte der Ort nicht sicher lokalisiert werden. Ein interdisziplinäres Forscherteam um Andreas Kleineberg, das die Angaben von Ptolemaios neu untersuchte, lokalisiert zurzeit Phelikia anhand der transformierten antiken Koordinaten beim heutigen Vyškov (Wischau) oder Dobročkovice im Jihomoravský kraj (Südmährische Region) in Tschechien. Die Stadt Vyškov liegt am Fuß des Drahaner Berglandes am Fluss Haná, der über die Morava (March) – den größten Fluss Mährens – in die Donau mündet.[3]
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ptolemaios, Geographia 2,11,15
- ↑ Hermann Reichert: Phelikia. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 23, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017535-5, S. 139 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- ↑ Andreas Kleineberg, Christian Marx, Eberhard Knobloch, Dieter Lelgemann: Germania und die Insel Thule. Die Entschlüsselung von Ptolemaios’ „Atlas der Oikumene“. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-534-24525-3, S. 69–70.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinhard Wenskus: Felikia. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 8, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1994, ISBN 3-11-013188-9, S. 327 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- Hermann Reichert: Phelikia. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 23, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017535-5, S. 139 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- Hermann Reichert: Ptolemaeus. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 23, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2003, ISBN 3-11-017535-5, S. 567–597 (kostenpflichtig über GAO, De Gruyter Online).
- Alfred Stückelberger, Gerd Graßhoff (Hrsg.): Ptolemaios, Handbuch der Geographie (Griechisch-Deutsch). Schwabe Verlag, Basel 2006, ISBN 3-7965-2148-7 (Werk in 2 Halbbänden, mit CD-ROM).
- Corinna Scheungraber, Friedrich E. Grünzweig: Die altgermanischen Toponyme sowie ungermanische Toponyme Germaniens. Ein Handbuch zu ihrer Etymologie unter Benutzung einer Bibliographie von Robert Nedoma. Herausgegeben von Hermann Reichert (= Philologica Germanica 34). Fassbaender, Wien 2014, ISBN 978-3-902575-62-3, S. 153–154.
- Maximilian Ihm: Colancorum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band IV,1, Stuttgart 1900, Sp. 361.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Edition der Geographike Hyphegesis mit Übersetzung und Karte der Germania magna, abgerufen am 16. November 2016
- Google Earth in der Antike. In: Der Spiegel. 39/2010, abgerufen am 16. November 2016