Mercedes-Benz N 293

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Mercedes-Benz EQC)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mercedes-Benz
Bild
Bild
Mercedes-Benz EQC 400 4MATIC AMG Line
EQC
Produktionszeitraum: 05/2019–05/2023
Klasse: SUV
Karosserieversionen: Kombilimousine
Motoren: Elektromotoren:
210–300 kW
Länge: 4762 mm
Breite: 1884 (2096 mit Spiegeln) mm
Höhe: 1624 mm
Radstand: 2873 mm
Leergewicht: 2495 kg
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (2019)[1] 5 Sterne
EQC, Heckansicht
EQC, Innenraum
EQC, Kofferraum

Der Mercedes-Benz EQC (interne Bezeichnung: N 293) ist ein batterieelektrisch angetriebenes Sport Utility Vehicle (SUV) der Marke Mercedes-Benz. Das Modell wurde am 4. September 2018 in Stockholm vorgestellt[2] und ist Mitte 2019 unter der neu geschaffenen Marke Mercedes-Benz EQ auf den Markt gekommen.[3] Im Frühjahr 2023 endete die Produktion.[4] Wenige Monate zuvor kam mit dem EQE SUV ein rund zehn Zentimeter längeres Elektrofahrzeug des Herstellers auf den Markt.

Ein erstes Konzeptfahrzeug, der Concept EQ wurde auf dem Pariser Autosalon im Herbst 2016 vorgestellt.

Die Premiere des EQC erfolgte am 4. September 2018 in Stockholm. Die Serienproduktion begann am 6. Mai 2019 im Werk Bremen[5] und bei Beijing Benz Automotive (BBAC) in Peking auf der Basis des Mercedes GLC.[2] Ab diesem Termin konnte der EQC auch bestellt werden.[6] Die ersten Auslieferungen erfolgten Mitte 2019.

Die Markteinführung in den USA wurde anfangs verschoben und schließlich komplett abgesagt (auch aufgrund zu geringer Verkaufszahlen).[7] Nachdem der Preis beim Produktionsstart für die Basisversion 71.281 € betragen hatte,[8] wurde ab Februar 2021 in Deutschland eine günstigere und damit wieder förderfähige Basisversion angeboten.[9]

Das fünfsitzige SUV ist 4,76 Meter lang und 1,88 Meter breit (ohne Spiegel).[10]

Die Reichweite des mit einem 80 kWh großen Lithium-Ionen-Akkumulator bestückten Modells beträgt über 450 Kilometer nach NEFZ-Zyklus.[8]

Der Antrieb erfolgt über je eine Asynchronmaschine an Vorder- und Hinterachse (Allradantrieb) mit einer Systemleistung von 300 kW (408 PS) und einem maximalen Drehmoment von 760 Nm. Die Antriebseinheiten, bestehend aus elektrischer Maschine, Leistungselektronik und Eingangsgetriebe mit Differenzial, werden vom Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen geliefert.[11] Die Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs ist elektronisch auf 180 km/h begrenzt, von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Wagen in 5,1 Sekunden. Der durchschnittliche Energieverbrauch im NEFZ beträgt 22,2 kWh auf 100 km.[2]

Batterie und Ladetechnik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Antriebsmodell mit Akkus

Die Lithium-Ionen-Batterie (408 V, 210 Ah) mit einem Nennenergieinhalt von 80 kWh besteht aus 384 Pouch-Zellen und wiegt insgesamt rund 650 Kilogramm. Die Batterie enthält zwei Module mit jeweils 48 und vier Module mit 72 Zellen. Insgesamt ergibt sich eine Nennkapazität von 210 Ah.[2] Die Batterie kann über einen Wasser-Glykol-Kreislauf aktiv gekühlt und beheizt werden. Sie wird bei der Mercedes-Benz-Tochterfirma Deutsche Accumotive im sächsischen Kamenz produziert.[12]

Der EQC konnte zum Marktstart über das AC-Onboard-Ladegerät mit bis zu 7,2 kW (230 V, 16 A, zweiphasig[13]) an einem Wechselstromanschluss (AC) geladen werden. Ab November 2020 bestellte Modelle unterstützen hingegen dreiphasiges AC-Laden mit bis zu 11 kW.[14] Die maximale Ladeleistung an CCS-Schnellladestationen beträgt 110 kW (DC).[2]

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
EQC 350 4MATIC 1 EQC 400 4MATIC
Bauzeitraum 06/2020–05/2023 05/2019–05/2023
Motorart Asynchronmaschine
max. Leistung (System) 210 kW (286 PS) 300 kW (408 PS)
max. Drehmoment (System) 415 Nm 760 Nm
Antriebsart Allradantrieb
Getriebe zweistufiges Eingang-Reduktionsgetriebe
Beschleunigung, 0–100 km/h 6,9 s 5,1 s
Höchstgeschwindigkeit 180 km/h elektronisch begrenzt
Leergewicht 2495 kg
Anhängerkupplung gebremst: 1800 kg
ungebremst: 750 kg
maximale Stützlast: 72 kg
Verbrauch auf 100 km
(nach WLTP kombiniert / nach NEFZ)
22,2 kWh / 20,2–21,3 kWh
Reichweite (nach WLTP / nach NEFZ) 360 km / 429–454 km
Nutzbare Batteriekapazität 80 kWh
Ladedauer AC 7,2 kW 100 % (Typ 2)
Ladedauer AC 11 kW (ab Nov. 2020) 100 % (Typ 2)
Ladedauer DC (10 % bis 80 %) (CCS)
11 Stunden
7,5 Stunden
40 min
1 
nur für den asiatischen Markt[15]

Zulassungszahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im ersten Verkaufsjahr 2019 wurden in Deutschland 548 Mercedes-Benz EQC neu zugelassen.[16] Die Nachfrage lag Ende Mai 2020 deutlich unter den Erwartungen des Herstellers.[17] Von März bis Mai waren die Zulassungen des Modells zweistellig, erst im Juli wurden 295 EQC verkauft, so dass bis dahin in Summe 775 Fahrzeuge zugelassen wurden.[18] Der Absatz steigerte sich im zweiten Halbjahr 2020 deutlich und wuchs 2021 bei einer Betrachtung der ersten vier Monate auf etwa 400 Einheiten pro Monat. In diesen Zeitraum fiel eine Preissenkung, wodurch die Baureihe auch noch staatlich förderfähig wurde.[9]

Ein weiterer wichtiger Absatzmarkt für den EQC war Norwegen (2020: ca. 3600 Neuzulassungen, 2021: ca. 4000 Neuzulassungen).[20]

Commons: Mercedes-Benz EQC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Mercedes-Benz EQC. In: euroncap.com. Abgerufen am 14. November 2019.
  2. a b c d e Mercedes-Benz EQC feiert Premiere in Stockholm. electrive.net, 4. September 2018, abgerufen am 4. September 2018.
  3. EQC kommt wohl erst Ende des Jahres in den Handel. electrive.net, 21. Februar 2019, abgerufen am 23. Februar 2019.
  4. Oliver Schwuchow: Zu geringe Nachfrage? Mercedes stellt den EQC wohl 2023 ein. In: mobiflip.de. 15. Juli 2022, abgerufen am 19. Mai 2023.
  5. Kyle Field: Mercedes-Benz 'Flips The Switch' On EQC Production At Its Bremen Factory. In: CleanTechnica. 6. Mai 2019, abgerufen am 8. Mai 2019 (englisch).
  6. EQC ab sofort bestellbar: So viel kostet Daimlers erster Elekro-SUV. In: Automobilwoche. 6. Mai 2019, abgerufen am 30. Mai 2019.
  7. Sina Alonso Garcia: Daimler AG zieht Flop-SUV vor Start zurück - „Rohrkrepierer“ und „Totales Desaster“ – Stuttgart. In: BW24. 31. Mai 2021, abgerufen am 7. Juni 2021.
  8. a b Elektro-Mercedes EQC kostet ab 71.281 Euro. ecomento.de, 6. Mai 2019, abgerufen am 13. Mai 2019.
  9. a b Mercedes EQC wird 5000 Euro günstiger. In: Elektroauto-News.net. 17. Februar 2021, abgerufen am 6. Juni 2021.
  10. Das ist der EQC: der Mercedes-Benz unter den Elektrofahrzeugen #SwitchToEQ #EQ #EQC - Mercedes-Benz Passion Blog / Mercedes Benz, smart, Maybach, AMG. In: Mercedes-Benz Passion Blog / Mercedes Benz, smart, Maybach, AMG. 4. September 2018 (mercedes-benz-passion.com [abgerufen am 5. September 2018]).
  11. ZF liefert den Antrieb für den Mercedes EQC. electrive.net, 10. Juli 2019, abgerufen am 10. Juli 2019 (deutsch).
  12. Deutsche Accumotive - Das Herz kommt aus Kamenz. In: accumotive.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2018; abgerufen am 10. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.accumotive.de
  13. Mercedes EQC 400 im Test. In: technikblog.ch. Abgerufen am 10. Februar 2020.
  14. Mercedes stattet EQC mit 11-kW-Lader aus. Abgerufen am 9. Mai 2021.
  15. Leistungsreduzierter EQC 350 4MATIC kommt nicht nach Europa. In: blog.mercedes-benz-passion.com. 5. Januar 2021, abgerufen am 5. Januar 2021.
  16. Neuzulassungen von Personenkraftwagen im Dezember 2019 nach Marken und Modellreihen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Januar 2020; abgerufen am 16. Januar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kba.de
  17. Schleppende Verkäufe: Elektro-SUV von Mercedes wird zum Ladenhüter Bericht der Tageszeitung Handelsblatt vom 26. Mai 2020, abgerufen am 27. Mai 2020
  18. handelsblatt.com vom 7. August 2020, Das sind die zehn meistverkauften Elektroautos in Deutschland, abgerufen am 3. Januar 2021.
  19. Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen. In: Kraftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 10. Januar 2024. Jahr 2019, Jahr 2020, Jahr 2021, Jahr 2022, Jahr 2023
  20. Registreringsstatistikken. Abgerufen am 12. Januar 2022.