Wahlbezirk Böhmen 102
Wahlbezirk Böhmen 102 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Böhmen |
Wahlkreisnummer | 102 |
Typ | Landgemeindenwahlkreis |
Region | Friedland |
Anwesende Bevölkerung | 34.229 (1910) |
Umgangssprachen | Deutsch (90,9 %), Böhmisch (9,1 %) |
Wahlberechtigte | 8.019 (1911) |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Böhmen 102 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 102 umfasste den Gerichtsbezirk Kratzau sowie die Gemeinden Liebenau (Gerichtsbezirk Reichenberg) und Böhmisch Aicha (Gerichtsbezirk Böhmisch Aicha).[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging bereits im ersten Wahlgang der Sozialdemokrat Ferdinand Hanusch als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte sich Hanusch ebenfalls im ersten Wahlgang durchsetzen.
Wahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reichsratswahl 1907
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Ferdinand Hanusch im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
---|---|---|---|
Ferdinand Hanusch | Sozialdemokratische Partei | 4046 | 58,5 % |
Robert Porsche | Deutsche Volkspartei | 2632 | 38,1 % |
Franz Spalovsky | Christlichsoziale Partei | 211 | 3,1 % |
Sonstige Parteien | 26 | 0,4 % | |
Wahlberechtigte: 11.934, Ungültige/Leere Stimmen: 74, Wahlbeteiligung: 90,9 % |
Reichsratswahl 1911
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[3] durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Ferdinand Hanusch im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Prozent |
---|---|---|---|
Ferdinand Hanusch | Sozialdemokratische Partei | 3936 | 54,9 % |
Adam Beyerl | Deutsche Arbeiterpartei | 2971 | 41,4 % |
Federmeyer | Christlichsoziale Partei | 255 | 3,6 % |
Sonstige Parteien | 9 | 0,1 % | |
Wahlberechtigte: 8.019, Ungültige/Leere Stimmen: 84, Wahlbeteiligung: 90,4 % |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).
- ↑ Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 58
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 82