Wahlbezirk Böhmen 74

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Wahlbezirk Böhmen 75
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 75
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Pilgram, Kamenitz an der Linde, Patzau
Anwesende Bevölkerung  62.687  (1910)
Umgangssprachen Böhmisch (99,9 %), Deutsch (0,1 %)
Wahlberechtigte 13.011  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Böhmen 74 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Böhmen 74 umfasste die Gerichtsbezirke Pilgram, Kamenitz an der Linde, Patzau, von denen jedoch die Städte Kamenitz an der Linde (Wahlbezirk 29) sowie Pilgram und Patzau (Wahlbezirk 33) ausgenommen waren.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Milo Záruba als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 konnte sich Václav Donát durchsetzen.

Reichsratswahl 1907

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Milo Záruba Partei des katholischen Volkes
(Klerikaler Agrarier)
5521 49,1 %
Václav Donát[4] Tschechische Agrarpartei 3287 29,3 %
Leopold Brodil Tschechische Sozialdemokratische Partei 2680 23,8 %
Václav Cerny[4] Tschechische Agrarpartei 687 6,1 %
Sonstige Parteien 40 0,4 %
Wahlberechtigte: 13.024, Ungültige Stimmen: 115, Wahlbeteiligung: 87,2 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Milo Záruba Partei des katholischen Volkes
(Klerikaler Agrarier)
5686 53,6 %
Václav Donát Tschechische Agrarpartei 4915 46,4 %
Wahlberechtigte: 13.024, Ungültige Stimmen: 67, Wahlbeteiligung: 81,9 %

Reichsratswahl 1911

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[5] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[6] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Milo Záruba Christlichsoziale Partei 4986 47,7 %
Václav Donát Tschechische Agrarpartei 4254 40,7 %
Josef Šáda Tschechische Sozialdemokratische Partei 1186 11,4 %
Sonstige Parteien 20 0,2 %
Wahlberechtigte: 13.011, Ungültige/Leere Stimmen: 111, Wahlbeteiligung: 81,1 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Václav Donát Tschechische Agrarpartei 5581 51,0 %
Milo Záruba Christlichsoziale Partei 5369 49,0 %
Wahlberechtigte: 13.011, Ungültige Stimmen: 85, Wahlbeteiligung: 84,8 %

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  3. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. a b Die Stimmen von Václav Donát und Václav Cerny wurden in der Wahlstatistik zusammengerechnet und können anhand der Zeitungsberichte nicht stimmgenau getrennt werden (Divergenz zwischen Gesamtsumme in der Wahlkstatistik und Zeitungsangaben)
  5. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  6. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab