Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 20 umfasste die Städte, Märkte und Gemeinden Laun, Neustraschitz, Raudnitz, Libochowitz, Melnik, Schlan, Libuschin, Welwarn und Kralup an der Moldau.[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging František Kratochvíl von den Jungtschechen als Sieger hervor. Bei der Wahl 1911 wurde er von seinem Parteikollegen Eduard Koerner abgelöst. Kratochvíl selbst konnte jedoch 1911 über den Wahlbezirk Böhmen 29 erneut in das Abgeordnetenhaus einziehen.
Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907, S. 330
Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911, S. 257