Wahlbezirk Böhmen 125

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Wahlbezirk Böhmen 125
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 125
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Oberplan, Hohenfurth, Krumau, Kaplitz
Anwesende Bevölkerung  66.093  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (92,2 %), Böhmisch (7,8 %)
Wahlberechtigte 13.832  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Böhmen 125 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 125 umfasste die Gerichtsbezirke Oberplan und Hohenfurth sowie die Gemeinden Großdrossen, Höritz, Hoschlowitz, Kirchschlag, Kladen, Lobiesching, Maltschitz, Lagau, Pohlen, Priethal, Sahorsch, Schöbersdorf, Teutschmannsdorf Tritesch, Tweras, Wettern, Zippendorf (alle Gerichtsbezirk Krumau) und die Gemeinden Böhmisch Fellern, Brod, Dubiken, Gauendorf, Hackelhöf, Hodowitz, Hummeln, Leitnowitz, Gutwasser, Ruden, Rudolfstadt, Strodenitz (alle Gerichtsbezirk Kaplitz). Ausgenommen waren jedoch die Stadt Hohenfurth (Wahlbezirk Böhmen 94).[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Deutsche Agrarier[2] Gregor Kletzenbauer als Sieger hervor. Kletzenbauer konnte sein Mandat auch bei der Reichsratswahl 1911 erfolgreich verteidigen.

Reichsratswahl 1907

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[3] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[4] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
Georg Kletzenbauer Deutsche Agrarpartei 4365 39,9 %
Karl Gürlich Sozialdemokratische Arbeiterpartei 2860 26,1 %
Johann Weiß Deutsche Agrarpartei 2150 19,6 %
Karl Leimbigler Deutsche Fortschrittspartei 775 7,1 %
Wilhelm Bollauf Alldeutsche Vereinigung 639 5,8 %
Karel Skála Tschechischer Zählkandidat 114 1,0 %
Sonstige Parteien 48 0,4 %
Wahlberechtigte: 13.855, Ungültige/Leere Stimmen: 139, Wahlbeteiligung: 80,0 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
Georg Kletzenbauer Deutsche Agrarpartei 6447 68,6 %
Karl Gürlich Sozialdemokratische Arbeiterpartei 2953 31,4 %
Wahlberechtigte: 13.855, Ungültige/Leere Stimmen: 143, Wahlbeteiligung: 68,9 %

Reichsratswahl 1911

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[5] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[6] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
Georg Kletzenbauer Deutsche Agrarpartei 3506 40,3 %
August Mattl Sozialdemokratische Partei 2742 31,5 %
Adolf Wolf Deutsche Agrarpartei 2365 27,2 %
Sonstige Parteien 81 0,9 %
Wahlberechtigte: 13.832, Ungültige/Leere Stimmen: 161, Wahlbeteiligung: 64,0 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
Georg Kletzenbauer Deutsche Agrarpartei 4927 59,6 %
August Mattl Sozialdemokratische Arbeiterpartei 3347 40,5 %
Wahlberechtigte: 13.832, Ungültige/Leere Stimmen: 156, Wahlbeteiligung: 60,9 %

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Auch als selbständiger christlichsozialer Agrarier bezeichnet
  3. Artikel in: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  4. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  5. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  6. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab