Wahlbezirk Böhmen 128

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Wahlbezirk Böhmen 128
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 128
Typ Landgemeindenwahlkreis
Region Braunau, Wekelsdorf, Rokitnitz
Anwesende Bevölkerung  55.509  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (98,5 %), Böhmisch (1,5 %)
Wahlberechtigte 12.688  (1911)
Abgeordnete


Der Wahlbezirk Böhmen 128 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 128 umfasste die Gerichtsbezirke Braunau, Wekelsdorf, Rokitnitz sowie die Gemeinden Deschney, Gießhübel, Plaßnitz, Polom, Sattel und Trtschkadorf (alle Gerichtsbezirk Neustadt an der Meltau) und die Gemeinde Lom (Gerichtsbezirk Opočno). Ausgenommen war jedoch die Stadt Braunau (Wahlbezirk 95).[1] Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Deutsche Agrarier August Ansorge in der Stichwahl als Sieger hervor. Er konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 in der Stichwahl verteidigen.

Reichsratswahl 1907

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Erster Wahlgang

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
August Ansorge Deutsche Agrarpartei 4001 36,8 %
Daniel Kaulfuß Sozialdemokratische Arbeiterpartei 2612 24,0 %
Wenzel Hlavka Christlichsoziale Partei 2587 23,8 %
Karl Schwarzer Freialldeutsche Partei 1583 14,5 %
Tschechischer Zählkandidat 59 0,5 %
Sonstige Parteien 41 0,4 %
Wahlberechtigte: 12.764, Ungültige/Leere Stimmen: 89, Wahlbeteiligung: 86,0 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
August Ansorge Deutsche Agrarpartei 5242 60,3 %
Daniel Kaulfuß Sozialdemokratische Arbeiterpartei 3458 39,7 %
Wahlberechtigte: 12.088, Ungültige/Leere Stimmen: 126, Wahlbeteiligung: 66,0 %

Reichsratswahl 1911

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
August Ansorge Deutsche Agrarpartei 2816 29,8 %
Cölestin Merkl Sozialdemokratische Partei 2402 25,5 %
Franz Oehlinger Christlichsoziale Partei 2340 24,8 %
Liborius Fischer Deutschradikale Partei 1837 19,5 %
Sonstige Parteien 39 0,4 %
Wahlberechtigte: 12.688, Ungültige/Leere Stimmen: 146, Wahlbeteiligung: 75,5 %
Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Stimmanteil
August Ansorge Deutsche Agrarpartei 5231 61,6 %
Cölestin Merkl Sozialdemokratische Arbeiterpartei 3261 38,4 %
Wahlberechtigte: 12.688, Ungültige/Leere Stimmen: 161, Wahlbeteiligung: 68,2 %

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  3. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  5. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab