Benutzer:Florean Fortescue/Werkstatt

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Kehdinger Moorgürtel

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Verein Sp. S U N S ⌀ Tore Diff.
Argentinien CA Independiente 15 4 2 9 26,67 % 16:21 –5
Argentinien CA Boca Juniors XX 13 0 3 10 0,00 % 5:15 –10
Argentinien CA River Plate 16 6 4 6 37,50 % 23:22 +1
Argentinien Club Estudiantes de La Plata 2 0 1 1 0,00 % 0:1 –1
Argentinien CA Vélez Sarsfield 4 1 0 3 25,00 % 3:6 –3
Argentinien Racing Club AC 2 1 0 1 50,00 % 2:3 –1
Argentinien CA San Lorenzo de Almagro 9 3 3 3 33,33 % 9:11 –2
Brasilien Botafogo FR 4 1 1 2 25,00 % 6:12 –6
Brasilien São Paulo FC 2 2 0 0 100,00 % 2:0 +2
Brasilien CA Mineiro 2 1 0 1 50,00 % 4:3 +1
Brasilien Santos FC 8 3 1 4 37,50 % 14:17 –3
Brasilien SC Internacional 4 1 1 2 25,00 % 6:10 –4
Brasilien Cruzeiro EC 2 1 0 1 50,00 % 3:3 ±0
Brasilien CR Flamengo 6 4 2 0 66,67 % 4:0 +4
Brasilien CR Vasco da Gama 3 0 1 2 0,00 % 2:5 –3
Brasilien SE Palmeiras 11 3 5 3 27,27 % 11:17 –6
Brasilien Grêmio Foot-Ball Porto Alegrense 6 1 2 3 16,67 % 7:12 –5
Paraguay Club Olimpia 10 6 3 1 60,00 % 13:6 +7
Kolumbien Atlético Nacional 6 0 0 6 0,00 % 2:19 –17
Ecuador Liga Deportiva Universitaria 8 5 0 3 62,50 % 11:12 –1
Chile CSD Colo-Colo XX 4 3 0 1 75,00 % 11:6 +5
Spanien Real Madrid CF 4 2 1 1 5:5 ±0
Portugal SL Benfica 3 2 0 1 7:2 +5
Portugal FC Porto 1 0 0 1 1:2 –1
England Aston Villa FC 1 1 0 0 2:0 +2









Der Kehdinger Moorgürtel erstreckt sich.


Einordnungen

Vom Bundesamt für Naturschutz wird der Kehdinger Moorgürtel als sogenannte „Bedeutsame Landschaft“ (Landschafts-ID 041) geführt.[1] Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz listet ihn innerhalb des Kulturlandschaftsraumes „Elbmarschen“ (K08)[2] sowie innerhalb der naturräumlichen Region „Niedersächsische Nordseeküste und Marschen“[3] als „historische Kulturlandschaft landesweiter Bedeutung“ (HK21).


  • Südöstliches Ende bildet der Hammaher Ortsteil Groß Sterneberg
  • Nordwestliche Spitze in der Nähe des Ostener Ortsteils Isensee.
  • als größte Straße traversiert die Bundesstraße 495 im nordwestlichen Bereich von Südwesten nach Nordosten und verbindet Hemmoor mit Wischhafen
  • Verläuft grob zwischen der Linie Assel, Drochtersen, Wischhafen, Oederquardt im Nordosten und der Linie nicht bis zur Oste im Südwesten
  • Aschhorner Moor
  • Das Gebiet umfasst Teile der Landkreise Stade und Cuxhaven und ist ca. 93 km2 groß. Es berührt die Gemeinden bzw. Gemeindeteile von Drochtersen, Engelschoff, Großenwörden, Hammah, Oederquart, Wischhafen und Hansestadt Stade (alle Landkreis Stade) sowie Osten (Landkreis Cuxhaven).[4]
  • Die Landschaft liegt zwar im Kulturlandschaftsraum „Elbmarschen“, tatsächlich handelt es sich beim Untergrund aber nicht um Marsch- sondern um Moorboden („Kehdinger Moor“). Entsprechend des minderwertigen Untergrundes wurde das Gebiet vergleichsweise spät besiedelt, nämlich erst Ende des 18. Jahrhunderts, als die benachbarten fruchtbaren Marschgebiete entlang der Elbe (Wischhafen, Dornbusch, Drochtersen, Bützfl eth) und auch die Geest (z. B. Hammah, Stade) längst bewohnt waren. Die Vermessung und Kultivierung des Landes erfolgte im Rahmen der „Hannoverschen Moorkolonisation“ durch den Hannoverschen Moorkolonisator Jürgen Christian Findorff, der auf diese Weise bereits viele niedersächsische Moore kultiviert hatte (z. B. das Teufelsmoor). Diese planmäßige Besiedlung des Kehdinger Moorgürtels prägt die Landschaft bis heute. Entsprechend der minderen Bodengüte sind die Häuser und Höfe bis heute kleiner als in der benachbarten Marsch. Auch die gesamte Landschaftsstruktur mit dem dichten Grabennetz und der historischen Parzelleneinteilung ist erhalten. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes wurde dieses Gebiet repräsentativ für die Hannoversche Moorkolonisation als historische Kulturlandschaft landesweiter Bedeutung ausgewählt.[5]
  • Die Landschaft wirkt vollkommen eben und wird vorwiegend als Grünland genutzt. Die Parzellen weisen meist schmale rechteckige Formen auf. Sie erstrecken sich in mehr oder weniger rechtem Winkel von der Straße aus ins Land und werden von zahlreichen Gräben begrenzt. Die relativ kleinen Hofstellen liegen aufgereiht entlang weniger Straßen, oft etwas erhöht auf Warften. Wald gibt es in dem Gebiet fast nirgends. Gehölze treten meist in Reihenform auf und begleiten Parzellengrenzen oder Straßen. Am westlichen Rand des Gebiets liegen das Altendorfer- und das Königsmoor, die industriell abgetorft werden. Das Gebiet zählt zum Kulturlandschaftsraum „Elbmarschen“ bzw. zur Naturräumlichen Region „Niedersächsische Nordseeküste und Marschen“.[6]


  • Zu den frühesten Siedlungen in den Elbmarschen zählen die Marschhufendörfer des Alten Landes aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Moorhufendörfer im küstenfernen Sietland (z. B. im „Kehdinger Moorgürtel“) sind dagegen deutlich später entstanden.[7]
  • Wenige Straßen durchziehen das Gebiet. Gehölze treten meist in Reihenform auf und begleiten Parzellengrenzen oder Straßen. Im Gegensatz zur fruchtbareren Marsch sind die Hofstellen und Parzellen im Moorgürtel eher klein. Grundlage für die Moorkolonisation: Eine effektive Entwässerung, die heute weiter zum Absacken des Bodens beiträgt. Bei der planmäßigen Besiedlung des Kehdinger Moores wurde das Land in schmale rechteckige Parzellen aufgeteilt und oft durch Gräben getrennt. Diese Strukturen sind im Grünland noch heute sichtbar.[8]

Lage

Geschichte

Naturraum

  • Grünlandgeprägte ebene Kulturlandschaft als Teil der Stader Elbmarschen; ehemalige Moorlandschaft mit weiträumigen, bis zu 10 m mächtigen Hochmooren, von denen nur noch sehr kleinflächige Relikte vorhanden sind (NSG „Wasserkruger Moor“, „Oederquarter Moor“, „Willes Heide“); Kultivierung erfolgte im 18. Jh. Durch den Moorkolonisator Jürgen Christian Findorff; Landschaft steht repräsentativ für die „Hannoversche Moorkolonisation“; gut erhaltene historische Siedlungs- und Flurstrukturen, u. a. schmale rechteckige Parzellen, dichtes Grabennetz und kleine Hofstellen entlang weniger Straßen (zumeist auf erhöhten Warften)[9]
  • Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe als historisch gewachsene Kulturlandschaft[10]
  • Innerhalb des Naturraums Stader Elbmarschen[11]
  • 7,8 % der Fläche stehen unter Naturschutz
  • Landkreis Stade, Stadt Cuxhaven
  • Kulturlandschaften in Niedersachsen
  • Innerhalb der naturräumlichen Großregionen Deutschlands
  • Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen


Naturschutzgebiete im Kehdinger Moorgürtel
Name des NSG Ausweisungsdatum Größe
Oederquarter Moor 16. 12. 1985 93 ha
Kehdinger Moore 17. 02. 2017 59 ha
Die Scheidung 18. 12. 2020 27 ha
Kehdinger Moore II 08. 04. 2022 552 ha
Gesamt 7,31 km² = 731 ha

Administrativ liegt das Naturschutzgebiet auf den Gebieten der beiden Gemeinde Recke und Hopsten, die ihrerseits zum Kreis Steinfurt innerhalb des Regierungsbezirks Münster und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe gehören. Die nächstgrößere Stadt ist das zehn Kilometer Luftlinie südöstlich gelegene IbbenbürenOsnabrück befindet sich 30 Kilometer ostsüdöstlich und Münster 43 Kilometer südlich. Das Naturschutzgebiet weist eine längliche Grundform auf, ist allerdings stark fragmentiert. Es erstreckt sich unmittelbar nördlich und nordwestlich des Recker Ortsteils Obersteinbeck sowie zu beiden Seiten der Landstraße L 504. Über die Haltestelle Haltestelle „Heiliges Meer“ an der L 504 ist das Naturschutzgebiet an den Öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen mit den beiden Regionalbuslinien R27 und 127, die beide Hopsten mit Ibbenbüren verbinden.


  • an der Bergstraße, 1,4 Kilometer nordwestlich deren Brücke über den Mittellandkanal

Historie des Naturschutzgebietes

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Das Naturschutzgebiet verdankt seine Ausweisung Hermann Reichling, dem damaligen Direktor des Westfälischen Provinzialmuseums für Naturkunde in Münster. Er erfuhr 1927, dass Josef Coppenrath, Mitinhaber der gleichnamigen münsterischen Verlagsbuchhandlung, seine Besitzungen am Großen Heiligen Meer verkaufen wollte. Daraufhin wies Reichling den Landeshauptmann des Provinzialverbandes der Provinz Westfalen Franz Dieckmann darauf hin, dass „bei einem Verkauf die Gefahr der Zerstörung des [Sees] bestehe“[12] und sprach sich für einen Ankauf des Coppenrath’schen Grundstückes für 9000 Reichsmark (RM) sowie einer angrenzenden 10,5 Hektar umfassenden Fläche für 9000 RM durch den Verband aus.[13] In seiner Begründung beschrieb er das Große Heilige Meer als „größtes Binnengewässer Westfalens, dessen Umgebung zahlreiche Heide- und Hochmoorformationen mit bedeutenden Brutvorkommen aufweise“. Darüber hinaus führte Reichling aus:

„Wie es bei keinem anderen Gewässer der Provinz Westfalen der Fall ist, sind hier ohne Ausnahme sämtliche Stadien der Entwicklung der Pflanzenwelt von der Flora des freien Wassers bis zur Schlussformation des Hochmoores zu beobachten. Von ganz besonderem floristischen Interesse ist die Tatsache, dass die Pflanzenwelt des „Heiligen Meeres“ und seiner Umgebung wegen der Ursprünglichkeit und Unberührtheit noch heute eine beträchtliche Anzahl von Arten aufweist, die infolge der immer weiter fortschreitenden Kultivierung der Moore und Trockenlegung der natürlichen Gewässer schon äußerst selten geworden sind. Dasselbe gilt naturgemäß auch von der Tierwelt des Sees.“[14]

Daraufhin beschloss der Provinzialausschuss am 29. Juli 1927 den Ankauf des Großen Heiligen Meeres, des Erdfallsees, des Heideweihers sowie umliegender Flächen – insgesamt etwa 47 Hektar. In der Folgezeit wurden noch weitere Grundstücke entlang des Seeufers erworben und 1930 waren so etwa 55 Hektar im Eigentum des Verbandes, für die insgesamt 119.000 RM aufgewendet worden waren.[15][16] Man beauftragte Reichling mit dem Entwurf einer Polizeiverordnung zum Schutz des Großen Heiligen Meeres und am 22. März 1930 wurde das Areal offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Gegen die Ausweisung des Naturschutzgebietes regte sich bald Widerspruch bei der ansässigen Bevölkerung und Urlaubern. So erhob beispielsweise am 26. April 1930 – nur ungefähr einen Monat nach der Ausweisung – Wilhelm Vershofen, Ordinarius für Wirtschaftswissenschaft an der Handelshochschule Nürnberg, beim Münsteraner Regierungspräsidenten Rudolf Amelunxen Einspruch, da er den nun im Naturschutzgebiet liegenden Erdfallsee weiterhin als Badestätte nutzen wollte. Um die Klage nicht zu sehr auf sich selbst zu personalisieren, begründete Vershofen sie damit, dass die Verhängung des Badeverbotes den Aufenthalt von Sommergästen und somit den für Hopsten wirtschaftlich notwendigen Tourismus beeinträchtigen würde. In seiner Funktion als Staatlicher Kommissar für Naturdenkmalpflege in Westfalen lehnte Museumsdirektor Reichling den Einspruch mit dem Hinweis ab und verwies darauf, dass das Baden die ungestörte Entwicklung der Natur beeinträchtige. Daraufhin stellte am 3. Juni 1930 der Bürgermeister der Ämter Hopsten und Schale ebenfalls einen Antrag. Er bat darum, das Baden in dem Gebiet wieder zu erlauben, wodurch den Ämtern der Bau einer Badeanstalt erspart würde und sowohl Schulkindern als auch auswärtige Sommergäste eine Bademöglichkeit hätten. Auch diesen Antrag beschied Reichling abschlägig. Neben dem Baden war im Großen Heiligen Meer und im Erdfallsee auch das Angeln verboten. In die Jagd hingegen konnte erst nach Erlass des Reichsnaturschutzgesetz im Juni 1935 regulierend eingegriffen werden. Das daraufhin verhängte Jagdverbot im Naturschutzgebiet führte zu Beschwerden von Anrainern, die auf ihren Äckern Wildschäden durch Kaninchen, Fasane und Füchse erlitten, da diese sich innerhalb des Naturschutzgebiet ungestört vermehren konnten. Daraufhin erließ der Landeshauptmann die Erlaubnis zum Abschießen der Tiere.[17]

  • FFH-Lebensraumtypen:
  • 3110: Oligotrophe, sehr schwach mineralische Gewässer der Sandebenen (Littorelletalia uniflorae)
  • 3130: Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoëto-Nanojuncetea
  • 3150: Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions
  • 3160: Dystrophe Seen und Teiche
  • 4010: Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Erica tetralix
  • 4030: Trockene europäische Heiden


Im Wesentlichen kann man in diesem Naturschutzgebiet zwischen drei Biotopen unterscheiden: Stillgewässer, Heiden und Wälder. Zusätzlich gibt es Grünlandflächen und Brachen.

  • Erdfälle
  • Heide
  • Sandtrockenrasen
  • Moore
  • Bruchwälder


Die ursprüngliche Vegetation des Gebietes waren Wälder. Im frühen Mittelalter fanden jedoch umfangreiche Rodungen statt, wodurch sich Heiden und Sandböden gebildet haben. Seitdem wird durch Beweidung mit Schafen und auch frei laufenden Pferden die Verbuschung zurückgehalten. Heute nehmen Heideflächen etwa 25 % des Gesamtgebietes ein.

Die Gewässer des Naturschutzgebietes Heiliges Meer sind vornehmlich oligotroph, wobei das bis zu 10,5 Meter tiefe Große Heilige Meer schon meso- bis eutroph ist. Auf dem Boden des ursprünglich bis zu 18 Meter tiefen Sees hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine ständig wachsende Schlammschicht (Gyttja) gebildet. Das zweitgrößte Gewässer, der heute rund 7 ha große Erdfallsee mit 12 Meter Tiefe, ist ein oligotrophes Gewässer, das Übergänge zum mesotrophen Typus zeigt.[18] Heideweiher und Kolke zeichnen sich insbesondere durch Stickstoff- und Phosphor-Armut aus. Zur Zeit ihrer Entstehung waren die Gebiete sehr nährstoffarm, erst in den letzten Jahrzehnten wurde der enorme Stickstoffeintrag zu einem großen Problem.

Das große Heilige Meer beherbergt eine Vielzahl bedrohter Pflanzenarten. Die fortschreitende Eutrophierung durch die Meerbecke konnte durch die Verlegung des Fließgewässers verzögert werden. Bedroht wird der Pflanzenbestand zunehmend durch die Landwirtschaft, die durch Düngung der Felder im näheren Umkreis des Sees zum Nährstoffeintrag beiträgt.

Um den See erstreckt sich ein Erlenbruchwald, der fast den gesamten See umschließt. Bis zur Unterschutzstellung des Sees befanden sich kaum oder nur kleine Bäume am Uferrand, der Baumbestand ist ein Produkt des Naturschutzes, indem sich die Entwicklung des Sees größtenteils selbst überlassen wird. Eine kleine Lücke zur Heidelandschaft hin soll die Wasserzirkulation mittels Wind verbessern und den Sauerstoffgehalt des Sees auf ganzer Tiefe angleichen.

Funga und Flechten

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  • 109 Moosarten, davon 42 Leber-, 16 Torf- und 52 Laubmoose[19]
  • 102 Flechtenarten. Zwischen 1967 und 1985 kam es zu einem Anstieg um 20 % bei den Krustenflechtenarten (vor allem Aufgrund eines Anstiegs der Gesteinsflechten um 26 %). Zurückzuführen ist dies auf die Wiederbesiedlung der um 1960 erneuerten Mauer aus mörtelgebundenem Sandstein, die das Stationsgelände von der Landstraße abgrenzt. Im gleichen Zeitraum ein bemerkenswerter Rückgang unter den bodenbewohnenden Strauchflechten (vor allem Rentier- und Becherflechten). Diese haben normalerweise auf Sandböden in Heidefläche und lichten Kiefern- und Birkenwäldern ihren Verbreitungsschwerpunkt. Bis Anfang der 1990er Jahre auch starker quantitativer Rückgang (Individuenzahl), der auf den sauren Regen zurückzuführen ist aufgrund einer Belastung der Atmosphäre mit Schwefeloxiden. Seither Anstieg. Blattflechten an Rinde und Holz Rückgang und betrifft auch relativ unempfindliche Arten. Ursache Umweltbelastung und Luftverunreinigung. Aus dem gleichen Grund wohl Armut an Flechtengesellschaften in den Wäldern rund um das große Meer. Häufiger hingegen sind dort die Arten geworden, die von hohen Stickstoffoxidwerten in der Luft profitieren und somit Eutrophierungsanzeiger sind.[20]

Gefäßpflanzen

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Das große Heilige Meer ist ein Anziehungspunkt vor allem für Wasservögel. So finden sich hier Stock- und Krickenten, Wasserrallen, Teich- und Blässhühner, Haubentaucher und viele weitere. Ein besonders Schauspiel bietet sich im Frühjahr oder Herbst, wenn mehrere Tausend Stare hier im Schilfröhricht ihr Schlafquartier aufsuchen.

An Fischen finden sich im großen Heiligen Meer vor allem der Aal, Hecht, Barsch, Rotauge, Schleie, Karpfen und die Rotfeder.

Auch finden sich im und am See eine Vielzahl bedrohter Käfer und Amphibien.


In Anbetracht der naturräumlichen Einzigartigkeit des Schutzgebietes kam Hermann Reichling in den Jahren 1932 und 1933 der Gedanke, das ehemals der münsterischen Verlegerfamilie Coppenrath gehörige Landhaus am Heiligen Meer – das 1927 mit erworben werden musste[21] – sowohl zu einem Café für Besucher als auch zu einer hydrobiologischen Forschungsstation umzuwandeln. Tatsächlich diente das Gebäude bereits seit Anfang der 1930er als Wohn- und Arbeitsstätte für einzelne Gastforscher, die im Naturschutzgebiet wissenschaftlich tätig waren.[22] Während das Café 1934 eröffnet werden konnte, griff die Idee einer wissenschaftlichen Station allerdings erst Reichlings Nachfolger Bernhard Rensch 1936 wieder auf. Da man keinen geeigneten Kandidaten zur Umsetzung und Leitung finden konnte, wurden die Pläne erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges realisiert.[23][24] Schließlich begann die Lehrtätigkeit 1950 mit pflanzen- und tierkundlichen Kursen.[25] In der Station wurden Studienexkursionen und Freilandseminare durchgeführt, es entstanden mehrere wissenschaftliche Arbeiten[26] und auch Vereine nutzten die Räumlichkeiten.[27] In manchen Jahren organisierten auch das Zoologische und Botanische Institut der Universität Münster eine Wochenendexkursionen in das Naturschutzgebiet und zur Station.[28] Eigentlich war das Gebäude für diesen Zweck jedoch wenig geeignet. Die dortigen Arbeitsbedingungen waren jedoch sehr einfach[29] und nur unter sehr primitiven Verhältnissen konnten 40 Personen in dem alten Gebäude übernachten.[30] Auf Dauer genügte die Ausstattung der Biologischen Station weder den steigenden Anforderungen an wissenschaftliche Arbeitsmöglichkeiten noch dem Standard hinsichtlich Unterbringung und Verpflegung.[31]

Während einer Begutachtung des Gebäudes durch den Kulturausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe im Jahr 1955 stellten die Beteiligten die geringe Eignung des Hauses für seine eigentliche Aufgabe fest. Im Rahmen der aufkommenden Diskussion zeigten sich jedoch weder die münsterischen Universitätsinstitute noch die Pädagogische Akademie Münster-Emsdetten sonderlich an dem Projekt interessiert. Das Schulkollegium hingegen signalisierte umgehend großes Interesse an einer Benutzung der Station – insbesondere für Klassen der gymnasialen Oberstufe. Daraufhin plante die Hochbauabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zusammen mit dem Landesmuseum für Naturkunde in Münster einen Neubau.[32] Auf Initiative von Ludwig Franzisket, dem damaligen Direktor des Naturkundemuseums, wurde die Station 1958 aus baulichen und hygienischen Gründen geschlossen und 1959 erfolgte der Abriss. Noch im gleichen Jahr begann der Neubau[33] und am 14. März 1961 konnte die neue biologische Station offiziell eröffnet werden.[34] Sie war in drei großzügig einherichtete Einheiten gegliedert:[35]

  1. Der Wohntrakt umfasste acht Räume mit insgesamt 40 Betten sowie ein Zimmer für den Stationsleiter.
  2. Im Verwaltungstrakt lagen Büro, Bibliothek sowie ein hydrobiologisches Labor.
  3. Der Lehrtrakt beinhaltete den Unterrichtsraum und ein kleines Museum, das eingerichtet worden war, weil die Zahl touristischer Besucher im Naturschutzgebiet zugenommen hatte.

Bereits wenige Monate nach der Eröffnung, im Oktober 1961, wurden die neuen Räumlichkeiten als „gastliche und zweckmäßige Unterkunfts- und Arbeitsräume“ bezeichnet, mit denen die Station eine „vorzügliche Tagungsstätte“ darstelle.[36] Zur Verpflegung der Kursteilnehmer wurde 1963 die Gaststätte „Forsthaus Heiliges Meer“ in unmittelbarer Nähe zur Station fertiggestellt.[37] Die neue Station erfreute sich sofort regen Zuspruchs.[38] So verzeichnete man 1961 zunächst 2000 Übernachtungen, 1973 waren es dann bereits 3400 Übernachtungen. Zwischen 1965 und 1973 veränderte sich die Zusammensetzung der Kurse. Die anfänglich skeptischen Hochschulen erschienen nun häufiger, wohingegen sich die Anzahl der Kurse mit Gymnasialklassen reduzierte. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass Hochschulen in dieser Zeit bevorzugt aufgenommen wurden, um die Bedeutung der Station hervorzuheben.[39]




  • 1984 gab es innerhalb des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Überlegungen, ob er die Station weiterbetreiben und im Besitz des Naturschutzgebietes bleiben sollte. Weder die Ausbildung von Schülern oder Studenten noch die Unterhaltung von Naturschutzgebieten gehören zu seinen Aufgaben. Um die für die Station äußerst bedrohliche Situation abzuwenden, entwickelten der für das Westf. Museum für Naturkunde verwaltungsmäßig zuständige Referent bei der Kulturpflegeabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Wilm Brepohl, und Alfred Hendricks im Auftrag von Josef Sudbrock, dem damaligen Landesrat der Kulturpflegeabteilung, ein grundsätzlich neues Konzept für die Station. Dieses verknüpfte die Station wesentlich enger mit den Aufgaben des Museums. Das Konzept sah vor, die pädagogischen Angebote des Museums durch zusätzliche Angebote des naturnahen aktiven Miterlebens und Miterfahrens der Natur am "Heiligen Meer" zu erweitern. Da die Bezeichnung "Biologische Station" einen falschen Eindruck von der Aufgabenstellung der Tätigkeiten am "Heiligen Meer" vermittelte und um zusätzlich die enge Verknüpfung zum Museum darzustellen, wurde die Bezeichnung "Außenstelle" eingeführt. Ein derartiges Angebot, das auch zunehmend Erwachsene erreichen soll, ist nur in entsprechenden Räumen, vor allen Dingen hinsichtlich der Gästezimmer sowie der sanitären Anlagen, möglich. Das alte Gebäude erfüllte in: seiner damaligen Form diese Voraussetzungen nicht. Unterbringung in 8-Bett-Zimmem ist nicht mehr zeitgemäß. Die Abwässerbeseitigung war problematisch, und das alte Heizungssystem machte einen Ganzjahresbetrieb unmöglich. Die Verwaltung erarbeitete folglich eine Vorlage, die 1986 in den entsprechenden politischen Gremien des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe beschlossen wurde. Die Vorlage sah einen Um- und Ausbau der Außenstelle "Heiliges Meer" in Höhe von 1 Mio. DM vor. 1989 begannen die Umbaumaßnahmen, die 1990 im wesentlichen abgeschlossen wurden. Die Baumaßnahme hat zu einer wesentlichen Verbesserung des Raumangebotes geführt. Insgesamt wurden die Übernachtungsmöglichkeiten von 40 auf 32 reduziert. Die Gästezimmer sind in der Regel mit zwei Betten eingerichtet. Die sanitären Einrichtungen sind zeitgemäß. Der Kursraum wurde modernisiert. Das moderne Heizungssystem läßt einen Ganzjahresbetrieb zu. Das Abwasser wird in den öffentlichen Hauptsammler eingeleitet. Zur Zeit können die Kursteilnehmer die Mahlzeiten noch nicht in der Außenstelle einnehmen. Möglicherweise gibt es auch hier in absehbarer Zeit eine Veränderung. 1991 stellte der Regierungspräsident einen Lehrer für den Unterricht an der Außenstelle für eine bestimmte Stundenzahl frei. 1991 gelang es erstmalig, für neun Kursangebote die Anerkennung vom Kultusminister des Landes Nordrhein-Westfalen nach dem Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz zu erlangen.[40]
  • Bibliothek
  • Seminarraum
  • Geologisches Profil



Literatur (Auswahl)

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  • Ludwig Franzisket: Biologische Station „Heiliges Meer“ – eine Aufgabe. In: Westfalenspiegel. Jahrgang 13, № 7, 1964, Seiten 16–17.
  • Ludwig Franzisket: Die Biologische Station am Heiligen Meer. In: Naturkunde in Westfalen – Vierteljahresschrift für Lehrer und Heimatfreunde. Jahrgang 5, 1969, Seiten 86–88.
  • Ludwig Franzisket: Die biologische Station im NSG „Heiliges Meer". Forschungs- und Lehrstätte für landschaftsgebundene Naturkunde. In: Natur und Landschaft. Band 49, Heft 5, 1974, Seiten 130–133.
  • Herbert Ant: Die biologische Station „Heiliges Meer“ bei Hopsten (Westfalen) als Forschungs- und Lehrstätte. In: Natur und Landschaft. Band 49, Heft 5, 1974, Seiten 134–138.
  • Heinrich Terlutter: Das Naturschutzgebiet Heiliges Meer. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2009, ISBN 978-3-940726-01-8, 120 Seiten.
  • Heinrich Terlutter (Hrsg.): Aktuelles zur Geologie, Ökologie und Biodiversität des Naturschutzgebietes Heiliges Meer im Kreis Steinfurt. In der Reihe: „Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde“, Band 104. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2023, ISBN 978-3-940726-87-2, 426 Seiten.

Einzelnachweise

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  1. https://www.bfn.de/bedeutsame-landschaft/kehdinger-moorguertel
  2. Christian Wiegand: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung. In der Reihe: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Niedersächsischer Heimatbund (Hrsg.): „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, Band 49. 2019, Seite 5.
  3. Christian Wiegand: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung. In der Reihe: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Niedersächsischer Heimatbund (Hrsg.): „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, Band 49. 2019, Seite 78.
  4. Christian Wiegand: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung. In der Reihe: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Niedersächsischer Heimatbund (Hrsg.): „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, Band 49. 2019, Seite 78.
  5. Christian Wiegand: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung. In der Reihe: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Niedersächsischer Heimatbund (Hrsg.): „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, Band 49. 2019, Seite 78.
  6. Christian Wiegand: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung. In der Reihe: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Niedersächsischer Heimatbund (Hrsg.): „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, Band 49. 2019, Seite 78.
  7. Christian Wiegand: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung. In der Reihe: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Niedersächsischer Heimatbund (Hrsg.): „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, Band 49. 2019, Seite 75.
  8. Christian Wiegand: Kulturlandschaftsräume und historische Kulturlandschaften landesweiter Bedeutung in Niedersachsen. Landesweite Erfassung, Darstellung und Bewertung. In der Reihe: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz; Niedersächsischer Heimatbund (Hrsg.): „Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen“, Band 49. 2019, Seite 79.
  9. https://www.bfn.de/bedeutsame-landschaft/kehdinger-moorguertel
  10. https://www.bfn.de/bedeutsame-landschaft/kehdinger-moorguertel
  11. https://www.bfn.de/bedeutsame-landschaft/kehdinger-moorguertel
  12. Karl Ditt: Raum und Volkstum. Die Kulturpolitik des Provinzialverbandes Westfalen 1923–1945. Aschendorff Verlag, 1988, ISBN 978-3-402-06930-1, Seite 139.
  13. Karl Ditt: Raum und Volkstum. Die Kulturpolitik des Provinzialverbandes Westfalen 1923–1945. Aschendorff Verlag, 1988, ISBN 978-3-402-06930-1, Seiten 140–142.
  14. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  15. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  16. Karl Ditt: Raum und Volkstum. Die Kulturpolitik des Provinzialverbandes Westfalen 1923–1945. Aschendorff Verlag, 1988, ISBN 978-3-402-06930-1, Seiten 140–142.
  17. Karl Ditt: Raum und Volkstum. Die Kulturpolitik des Provinzialverbandes Westfalen 1923–1945. Aschendorff Verlag, 1988, ISBN 978-3-402-06930-1, Seiten 140–142.
  18. Heinrich Terlutter: Das Naturschutzgebiet Heiliges Meer. Hrsg.: LWL-Museum für Naturkunde. Münster 2013, ISBN 978-3-940726-01-8, S. 29.
  19. Heinrich Terlutter: Das Naturschutzgebiet Heiliges Meer. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2009, ISBN 978-3-940726-01-8, Seite 57.
  20. Heinrich Terlutter: Das Naturschutzgebiet Heiliges Meer. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2009, ISBN 978-3-940726-01-8, Seiten 58–59.
  21. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  22. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  23. Karl Ditt: Raum und Volkstum. Die Kulturpolitik des Provinzialverbandes Westfalen 1923–1945. Aschendorff Verlag, 1988, ISBN 978-3-402-06930-1, Seiten 140–142.
  24. Karl Ditt: Natur wird Kulturgut. Das Provinzialmuseum für Naturkunde in Münster 1892 bis 1945. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 5–50.
  25. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  26. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  27. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  28. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  29. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  30. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  31. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  32. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  33. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  34. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  35. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  36. Hermann Jahn: Herbsttagung 1961 der Westfäl. Pilzkundlichen Arbeitsgemeinschaft. In: Westfälische Pilzbriefe. Band 3, Heft 3, 1961, Seite 52.
  37. Geschichte der Limnologischen Stationen Deutschlands
  38. Herbert Ant; Alfred Hendricks: Ludwig Franzisket (1917–1988). In: Natur und Heimat. Band 49, 1989, Seiten 25–30.
  39. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  40. Alfred Hendricks: Geschichte des Westfälischen Museums für Naturkunde 1945–1992. In: Abhandlungen aus dem Westfälischen Provinzial-Museum für Naturkunde. Band 54, Beiheft, 1992, Seiten 51–99.
  41. Almut Leh; Hans-Joachim Dietz: Im Dienst der Natur. Biografisches Lese- und Handbuch zur Naturschutzgeschichte in Nordrhein-Westfalen (1908–1975). Klartext Verlag, 2009, ISBN 978-3-8375-0016-5, Seite 109.

Patuxent Research Refuge

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  • It is the only National Wildlife Refuge in the country established to support wildlife research.
  • Patuxent is the only refuge established to support conservation research and habitat management.[1]
  • Ursprünglich 10,8 Quadratkilometer, im Laufe der Jahrzehnte gewachsen auf die heutigen 52 km2.[2]
  • Es umfasst Land, das ehemals vom Landwirtschaftsministerium und dem Verteidigungsministerium verwaltet wurde.
  • Throughout decades of change, Patuxent's mission of conserving and protecting the nation's wildlife and habitat through research and wildlife management techniques has remained virtually unchanged.[1]
  • The land is managed to maintain biological diversity and to protect and benefit native and migratory bird species.


Lage

  • Sie wird von der State Highway Maryland Route 197 durchschnitten
  • Wird in nordwestlich-südöstlicher Richtung vom Patuxent River und dessen linkem Nebenfluss Little Patuxent River durchflossen.
Russett Fort Meade Hohenhameln
(Landkreis Peine)
Giesen Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Hildesheim Schellerten

Beschreibung

Lebensräume

  • zwei Schneisen für Freileitungen
  • Das refuge umfasst eine große Diversität an Wildlife in Wald-, Wiesen- und Feuchtgebietshabitaten. Es wird so unterhalten, dass die biologische Diversität
  • North Tract

Fauna

Flora und Funga

  • Flora: Direkt 1936 kartierten der Botaniker Neil Hotchkiss (1901–1994) die Flora des Gebietes. Listen der dort vorkommenden Pflanzenarten wurden 1940 und 1947 publiziert. Letztere Liste umfasste 877 Taxa. Belegexemplare wurden gesammelt und im Herbarium des Refuges beherbergt. 1980 wurden 969 Pflanzentaxa gelistet. Eine Kartierung des North Tract begann in 2010 und eine der älteren Gebiete in 2013. Stand November 2020 hält das Herbarium über 5300 Belegexemplare von über 1250 Taxa, die im Gebiet gefunden wurden. [3]
  • Pflanzen: Kreuzblumengewächs Senega sanguinea, Cercis canadensis
  • Pilze: Cryptoporus volvatus
  • Es kommen etwa 1100 Arten an Gefäßpflanzen vor

Geschichte

„The chief purpose of this refuge is to assist in the restoration of wildlife – one of our greatest natural resources. [the nation's first wildlife research station] „is the manifestation of a national determination and a national ability to conserve and administer wisely the organic resources and products of the soil – a priceless heritage to the generations of Americans yet to come.“

Wallace, 1939.[4]
  • Der Gründung ging ein Paradigmenwechsel im Agrarministerium voraus. Über jahrzehnte lag der Fokus auf auf dem nachteiligen Einfluss des wildlife auf die Aktivitäten des Menschen. Die langen Dürren der 1930er jahre, in Kombination mit der jahrzehntelangen Entwässerung von Feuchtgebieten verheerten jedoch die nordamerikanische Waterfowl und wildlife Populationen. Dadurch wurden die Amerikaner sich ihres eigenen negativen Einflusses bewusster.[5]


Auf der Grundlage des 1929 verabschiedeten Migratory Bird Conservation Act wurden die entsprechenden Landflächen 1936 vom Staat erworben, um dort ein Wildnisexperiment- und forschungsschutzgebiet anzulegen. Die Gründung erfolgte am 16. Dezember 1936 durch die Executive Order № 7514 von Präsident Franklin D. Roosevelt und die offizielle Ausweisung durch Landwirtschaftsminister Henry A. Wallace folgte am 3. Juni 1939. Als erster und außerordentlich prägender Superintendent des Patuxent Research Refuge amtierte bis 1948 Leland C. Morley.

Sämtliche Schutzgebiete unterstanden damals der Verwaltung des Bureau of Biological Survey im Landwirtschaftsministerium, das im Juni 1940 zum United States Fish and Wildlife Service umgewandelt wurde.


  • 1939 wurde das Bureau of Biological Survey vom Agrar- zum Innenministerium transferiert. Und 1940 wurde es zum Fish and Wildlife Service.


  • Die Works Progress Administration zeichnete für die Konstruktion der Labore (Merriam, Nelson and Henshaw), Wohnquartiere sowie service & repair facilities verantwortlich.[6]
  • Das Civilian Conservation Corps bereitete die Ländereien für Forschung vor, einschließlich der Errichtung von Gattern, Experimentierteichen, Landscaping und der Anlage des Cash lake.
  • Die Public Works Administration stellte die Finanzierung bereit und die National Youth Administration weitere Arbeit.
  • Leland Morley, PRR’s superintendent from 1938 to 1948
  • 1980 umfasste es 19,1 Quadratkilometer.[7]
  • 1991 überschrieb das Verteidigungsministerium im Rahmen des Prozesses „Base Realignment and Closure“ (BRAC) und des Military Construction Appropriations Act 30,7 Quadratkilometer von Fort George G. Meade an das Innenministerium, wobei die Kontrolle über die Flächen an den Fish and Wildlife Service übertragen wurde. Dies formte den North Tract.[8] 1992 weitere 2 km2.[9]


  • Im März 1993 wurde vom Innenministerium die Schaffung einer neuen National Biological Survey angekündigt, in der alle biologischen Forschungen und Monitoring des Ministeriums vereinigt werden sollten. Im November 1993 wurde die Belegschaft des Patuxent Wildlife Research Center Beschäftigte des National Biological Survey. Das land und die Gebäude blieben unter der Aufsicht des U.S. Fish and Wildlife Service, Unterhaltung und Management wurden aber vom Personal weiter umgesetzt. Diese Regelung bot Schutz für das Land gemäß aller Regularien und Vorschriften des National Wildlife Refuge System, gab gleichzeitig maximale Flexibilität für den Nutzen des Landes zu Forschungszwecken.[10]
  • Im Mai 1994 wurde das Patuxent Wildlife Research Center in das Patuxent Environmental Science Center umbenannt. Und Ende 1994 wurde die National Biological Survey in National Biological Service umbenannt.[11]
  • Im Frühjahr wurde der Name Patuxent Wildlife Research Center wiederhergestellt. Im Oktober 1996 wurde der National Biological Service aufgelöst und der gesammte wissenschaftliche Personal wurde Teil der Biological Resources Division des USGS,[12]
  • Im Jahr 2000 wurde ein Memorandum of Agreement zwischen dem USFWS und der USGS unterzeichnet, um die Zuständigkeiten in Patuxent langfristig zu klären. Der USFWS besitzt das Land und die Gebäude, die USGS-Forscher dürfen die Gebäude belegen und im Land forschen mit einer Nutzungsberechtigung. Die Unterhaltung des Landes liegt im Aufgabenbereich des Fisches, während die Ausstattung der Gebäude beim USGS liegt. [13]
  • Im Jahr 2021 wurde das Patuxent Wildlife Research Center mit dem Leetown Science Center in West Virginia and the Conte Anadromous Fish Research Center in Amherst, Massachusetts Teil des neuen Eastern Ecological Science Center.[14]
  • research center at Patuxent, the largest wildlife research facility in the world[15]



  • Maßgebliche Personen in der Anfangsphase waren Morley, Ira N. Gabrielson, Chief des United States Biological Survey und Jay N. Darling, ehemaliger Chief [16]


  • Lag direkt neben dem National Agriculture Research Center at Beltsville, Maryland
  • an appropriate area, according to Wallace, upon which to conduct "long-time studies on the interrelationships of wildlife with agriculture and forestry." Secretary Wallace and Dr. Gabrielson envisioned an area where wildlife could be studied in relation to the production of agricultural crops, and where lands poorly suited for agriculture could be turned back into forests, fields, and meadows, thus again becoming productive for wildlife.[17]


Arbeit

  • Since its creation, PRR has performed valuable work and research, including helping to save the whooping crane from extinction, examining the impact of lead shot on waterfowl, and determining the effect of the pesticide DDT on bird eggs. PRR’s work has led to significant legislative changes and influenced Rachel Carson’s groundbreaking book, Silent Spring.[18]
  • Research areas have included Whooping-Crane rearing techniques, DDT transmission in food chains, the effects of light and sound on diving ducks, and many more projects that have benefited the nation's wildlife. Since 1996 these projects have been under the management of the U.S. Geological Survey. [19]
  • Arbeiten zu Umweltkontaminanten begannen in den 1960er Jahren. Ein Durchbruch gelang 1969, als Patuxent-Forscher Ergebnisse publizierten, die eine Ausdünnung von Eierschalen auf DDT im Vogelfutter in Verbindung brachten. Dichlordiphenyldichlorethen, ein Metabolit, von DDT beeinflusste die Anlagerung von Calcium an der Eierschale, was dazu führte, dass diese in den Nestern leichter brachen. Dies beeinflusste die Reproduktionsraten von Bald Eagles, Fischadlern, Wanderfalken und anderen Arten. [20]
  • Ebenfalls in den 60er Jahren begannen Arbeiten zu bedrohten Arten. Insbesondere ist hier ein langfristiges Projekt zur Wiederansiedlung und Populationsrestoring des Schreikranich zu nennen.[21]
  • The research mission statement aus dem ersten master plan 1980: "The professional staff is engaged in research and management activities that are directed at accomplishing the principal missions of the Center: evaluation of the effects of environmental contaminants on wildlife and the environment; endangered species research and propagation; and migratory bird research (including urban wildlife) and management." [22]


Das Visitor Center im Juni 2005.

National Wildlife Visitor Center

Seit den 1960er Jahren kamen immer wieder Diskussionen bezüglich des Baus eines Besucherzentrums auf, das dazu dienen sollte, der Bevölkerung die wildlife research des U. S. Fish and Wildlife Service und insbesondere der Arbeit in Patuxent zu zeigen. Ernsthafte Planungen für ein entsprechendes Gebäude begannen 1984 und drei Jahre später stellte 1987 der Kongress der Vereinigten Staaten für dieses Unterfangen ein Budget von über 15 Millionen US-Dollar bereit. Die offizielle Eröffnung des im South Tract am Lake Redington errichteten National Wildlife Visitor Center fand im Oktober 1994 statt. Es bietet Dauer- und Sonderausstellungen. Mehrere Gruppen gründeten sich, um Geld und ehrenamtliche Abreit bereitzustellen. Daraus entwickelte sich der Förderverein Friends of Patuxent.[23]

USGS Native Bee Inventory and Monitoring Lab

Im Central Tract liegt das USGS Native Bee Inventory and Monitoring Lab. Auf dessen weitläufigem Gelände – das vor allem offene Rasenflächen mit Wallhecken aber auch kleine Seen und Sümpfe umfasst – stehen über 330 Bienenstöcke. Die 2004 ins Leben gerufene Einrichtung soll mithilfe groß- und kleinskaliger Untersuchungen Datenlücken hinsichtlich Langzeit-Populationsstudien und der Taxonomie einheimischer Wildbienen schließen, die bislang genaue Aussagen über einen potentiellen und vermuteten Arten- und Populationsrückgang verhindern.[24] Darüber hinaus sollen auch die Revieraufteilungen, Verbreitungsgebiete und Interaktionen der Tiere mit der Westlichen Honigbiene untersucht werden.

  • Another important work in H.'s output were the Physical Letters (Listy fizyczne, czyli nauka przyrodzenia do pospolitego poięcia przystosowana), i.e. the science of nature adapted to a common understanding. Part I (Warsaw 1791). It is a very successful, popular representation of physics. H.'s approach in the form of "letters" was probably based on the famous Letters to a German Princess written by L. Euler, which were already a bestseller at that time. The first part contains 45 letters. In the foreword, H. announced that the second part, also containing 45 letters, was ready for printing. However, this part, as well as the planned subsequent ones, were not published in Poland, probably due to political events. However, a German edition was published in Leipzig in three volumes (Vollständiger und fasslicher Unterricht in der Naturlehre. In einer Reihe von Briefen an einen jungen Herrn von Stande, vol. 1–2 1793, vol. 3 1794). H. probably intended to publish his work in German right away, because its preface is dated in Warsaw in March 1792. H.'s work immediately gained popularity. In 1796, a second edition was published in Prague and Vienna with a slightly changed title, and in 1801 in Leipzig, a third, expanded edition in 4 volumes.
  • Sein Sohn Karol Hube (1769–1845) war zwischen 1810 und 1841 Professor für Mathematik und Astronomie an der Krakauer Jagiellonen-Universität sowie zwischen 1833 und 1835 Rektor dieser Institution.[25]


  • Rationalist und Physiokratie[26]


Johann Michael Hube / Jan Michał Hube (* 1. Oktober 1737 in Thorn; † 16. Juli 1807 in Potyozy bei Warschau)[27][28][29] war ein polnischer Naturforscher, Beamter und Hochschullehrer. Er wird der Aufklärung zugeordnet, war „als Schriftsteller und als Geschäftsmann rühmlichst bekannt“,[30] und fungierte jeweils 13 Jahre als Stadtsekretär Thorn sowie als Generaldirektor und Professor der Warschauer Kadettenschule. Hube gilt – neben dem Anwalt, Historiker, Publizisten und Literaturkritiker Krystian Bogumił Steiner (1746–1814) – als einer von zwei „vorzüglichen Gelehrten“ aus Thorn seiner Generation, die die in Warschau „Karriere gemacht haben“, als die „aufblühende polnische Kultur ihren starken aufklärerischen Mittelpunkt in [de Hauptstadt] gefunden hatte“.[31]

Herkunft und Ausbildung

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Er kam Anfang Oktober 1737 als Sohn calvinistischen Predigers[32] und Rektors der Nowomiejska-Schule Jan Jerzy Hube und dessen Ehefrau Barbara Zofia Sömmerring in Thorn zur Welt.[33] In seiner Kindheit erhielt er zunächst Hausunterricht und lernte in dieser Zeit Griechisch und Latein. Anschließend besuchte er die Schule seines Vaters und wurde im Alter von 13 Jahren am Thorner Gymnasium aufgenommen, wo seine mathematisches Talent rasch erkannt und vom Mathematiklehrer Samuel Theodor Schönwald gefördert wurde.[34]

Die Eltern hatten für ihren Sohn ursprünglich eine Karriere als Priester vorgesehen[35] und tatsächlich belegte Hube, nachdem er sich am 15. Oktober 1755 an der Universität Leipzig im Kurfürstentum Sachsen immatrikuliert hatte, einige theologische Lehrveranstaltungen.[36] Sehr rasch allerdings änderte er seinen Studienschwerpunkt auf die vier Fächer Rechtswissenschaft, Mathematik, Physik[37] und Ökonomie.[38] Im Zuge des Siebenjährigen Krieges wechselte er jedoch zum 4. April 1757 an die Georg-August-Universität im sichereren Göttingen im Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg.[39]

Berufliche Kariere

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Noch während des Studiums verdingte sich Hube als Hauslehrer. Nachdem er seinen Abschluss erworben hatte, diente er in Moringen zunächst einige Zeit als Hofmeister für einen jungen Mann aus dem Adelsgeschlecht Münchhausen.[40] Anschließend unternahm er eine ausgedehnte Reise durch mehrere deutsche Staaten, während der er auf den Gebieten der Physik und der Astronomie forschte. Eine über den Mathematiker Leonhard Euler an ihn herangetragene Einladung des russischen Hofes, nach Moskau zu ziehen, lehnte er zu dieser Zeit ab.[41] Es bleibt zu vermuten, dass er stattdessen aufgrund seiner überregional anerkannten wissenschaftlichen Leistungen auf eine mit hohem Renommee verknüpfte Dozentenstelle am Thorner Gymnasium spekulierte. Eine solche Berufung blieb allerdings aus.

Nachdem er im August 1761 nach Thorn zurückgekehrt war, trat er stattdessen als Ingenieur in den Dienst der Stadt. Dort war unter anderem für geometrische Landvermessungen zuständig und auch in Bauprojekte involviert.[42] Parallel betrieb er auch einen Bauernhof in Górsku und schrieb ab 1762 für die Zeitschrift Thornische Nachrichten von Gelehrten Sachen. Schon bald erhielt er Zutritt in die städtische Kanzlei[43] und im Jahr 1765 ernannte man ihn zum Stadtsekretär[44][45] (oder städtischen Ratssekretär[46][47][48]). Diesen Posten sollte er für die folgenden eineinhalb Jahrzehnte bekleiden.

Als Vertreter seiner Stadt wurde er 1778 für einen Termin nach Warschau entsandt. Dort traf er auf Michał Jerzy Poniatowski, der nicht nur Vorstandsmitglied der Kommission für nationale Bildung war, für die Hube mehrere Publikationen verfasst hatte, sondern Hube auch mit seinem Bruder bekannt machte[49] – dem polnischen König Stanislaus II. August Poniatowski. Innerhalb kürzester Zeit erwarb sich Hube das Vertrauen des Königs und dieser ernannte ihn noch am selben Tag persönlich zu seinem königlichen Hofsekretär. Dieses und sein Thorner Amt führte er nun in Personalunion[50], zog sich allerdings nach nur zwei Jahren 1780 aus allen öffentlichen Tätigkeiten zurück[51] und übernahm stattdessen als Landwirt und Verwalter ein von der Stadt Thorn gepachtetes Landgut.[52] Die Gründe für diesen beruflichen Umschwung lassen sich heutzutage nicht mehr rekonstruieren. Es gelang dem König, beziehungsweise dessen Stab allerdings, Hube zur Rückkehr in die Hauptstadt zu bewegen und man ernannte ihn 1782 mit einem „ansehnlichen Gehalt“[53] zum Generaldirektor der Warschauer Kadettenschule.[54] Parallel lehrte er dort auch als Professor für Mathematik und Physik. Er reformierte an der Schule sowohl den Lehrplan als auch die Lehrmethoden und schaffte beispielsweise die Körperstrafen ab.[55] Beide Ämter hatte Hube inne, bis die Schule 1795 im Zuge der Besetzung Warschaus durch Preußen während des Kościuszko-Aufstandes aufgehoben wurde.

Daraufhin zog er wieder aufs Land und widmete sich ganz der Landwirtschaft und der „gelehrten Muße“[56] – erst als Pächter in Kolodziąc im österreichischen Anteil von Polen und zuletzt in Poticzy / Potyczy / Potycza, einem südpreußischen Domänenamt im Kreis Grójec bei Warschau.[57][58] Er blieb jedoch weiterhin wissenschaftspolitisch aktiv und setzte sich vor allem dafür ein, dass auch Jugendlichen aus nichtadeligen Familien gute Bildungschancen erhielten.[59] Im Jahr 1800 wurde er Mitglied der Warschauer Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften[60] (an deren Arbeit er sich allerdings nicht beteiligte) und 1807 starb er im Alter von 69 Jahren in der Nähe von Warschau. Man bestattete ihn auf dem Evangelisch-Augsburgischen Friedhof in Warschau.

Wissenschaftliches Wirken

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Bereits während seiner ersten Studienmonate in Leipzig schrieb Hube 1755 – im Alter von gerade erst 18 Jahren – die Abhandlung De sectionibus conicis (de.: Die Schnittpunkte der Kegel) über Kegelschnitte, die er 1759 in Göttingen auf Deutsch publizierte. Sein dortiger Professor der Naturlehre und Geometrie Abraham Gotthelf Kästner verfasste dazu ein lobendes Vorwort[61] und betonte, dass dies die erste Schrift zu diesem Thema in deutscher Sprache sei. Hubes wissenschaftliche Fähigkeiten erregten somit schon früh Aufmerksamkeit.[62] Dies zeigt sich unter anderem an seinen Kontakten: Noch während des Studiums pflegte er sowohl einen regen Austausch mit dem evangelischen Theologen und Geographen Anton Friedrich Büsching, der zu dieser Zeit in Göttingen Professor der Philosophie und Adjunkt der theologischen Fakultät war, als führte einen Briefwechsel mit Leonhard Euler.[63] Hube besaß äußerst vielfältige, hauptsächlich naturwissenschaftlich ausgerichtete Interessen und ihm wurde ein sehr breites Wissen nachgesagt.


  • Auf Wunsch der Gesellschaft für Grundschulbücher verfasste er zwei Lehrbücher: Wstęp do fizyki dla szkół narodowych (Warschau 1783, auf Latein, übersetzt ins Polnische von Priester J. Koc) und Fizyka dla szkół narodowych . Cz . I : Mechanika (Krakau 1792). Beide Bücher gelten sowohl in der Didaktik als auch in der Rezeption der modernen Physik als herausragende Leistung (obwohl das zweite Lehrbuch in dieser Hinsicht ungleich höher liegt).[64]
  • Hauptbemühungen auf die pädagogische Tätigkeit als Autor von Lehrbüchern[65]

H. napisał kilka ważnych książek fizycznych. Na zlecenie Towarzystwa do Ksiąg Elementarnych opracował po łacinie Wstęp do fizyki dla szkół narodowych, który został przełożony na polski przez księdza J. Koca (Warszawa 1783). Napisał też podręcznik Fizyka dla szkół narodowych. Część I. Mechanika (Kraków 1792). Kolejny podręcznik, Fizyka partykularna, był tak długo analizowany przez komisję, że w końcu nie doczekał się wydania.[66] Der Zweite Teil, partikulare Physik, wurde so lange begutachtet, dass er schließlich nicht erschien.


  • Von der Physikalischen / Naturforschenden Gesellschaft in Danzig erhielt er im März 1766 den Fürstl. Jablonowskischen Preis für seine Arbeiten über Methoden zur Eindämmung von Flüssen.[67] Zu dieser Zeit kooperierte er mit der Nationalen Bildungskommission und entwickelte für sie ein Lehrbuch über Landwirtschaft, Gartenbau und Physik.



  • Er wurde auch als Wissenschaftspopularist bekannt. Er veröffentlichte, insbesondere in Toruń, zahlreiche Publikationen auf dem Gebiet der Astronomie, wobei seine Publikationen auch in französischer Sprache verfasst waren.[68]

Publikationen (Auswahl)

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  • Versuch einer analytischen Abhandlung von den Kegelschnitten. Göttingen, 1759.




  • Von den Cometen, Toruń 1769
  • De figura telluris), which he published in Göttingen in 1761
  • Von den allgemeinen Gesetzen der Bewegung 1764), which remained in manuscript.
  • He wrote a book on architecture and a highly regarded two-volume work on agriculture. In 1790 he published in Leipzig an extensive work on the role of water vapor in the atmosphere. In 1780, in Warsaw and at the same time in Dresden, Michaelis Hube published De Telluris forma Liber singularis, a book presenting at a very high level an advanced mathematical analysis of Earth's measurements and providing a solution regarding its shape.
  • Historia zamieszek krajowych (de.: Geschichte nationaler Unruhen; unveröffentlicht, Manuskript verloren)
  • Traktat filozoficzny o piękności i doskonałości (de.: Eine philosophische Abhandlung über Schönheit und Perfektion; unveröffentlicht, Manuskript verloren)



  • Abhandlung über die Aufgabe aus der Haushaltungskunst „auf was für eine Art, kann ein festerer und stärkerer Damm, als sonsten gebräuchlich gewesen aufgeführet werden, u. s. w.“ Verlag von Daniel Ludwig Wedel, Danzig, 1770, 27 Seiten.
  • Der Landwirth. Verlag von Michael Gröll, Warschau und Dresden, 1779, 128 Seiten.

Einzelnachweise

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  1. https://www.fws.gov/refuge/patuxent-research/about-us
  2. https://livingnewdeal.org/sites/patuxent-research-refuge-laurel-md/
  3. https://nansh.org/portal/collections/misc/collprofiles.php?collid=398
  4. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  5. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  6. https://livingnewdeal.org/sites/patuxent-research-refuge-laurel-md/
  7. https://nansh.org/portal/collections/misc/collprofiles.php?collid=398
  8. https://nansh.org/portal/collections/misc/collprofiles.php?collid=398
  9. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  10. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  11. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  12. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  13. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  14. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  15. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  16. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  17. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  18. https://livingnewdeal.org/sites/patuxent-research-refuge-laurel-md/
  19. https://www.fws.gov/refuge/patuxent-research/about-us
  20. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  21. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  22. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  23. https://friendsofpatuxent.org/History-of-the-Refuge
  24. https://ensia.com/articles/the-secret-life-of-native-bees/#:~:text=That's%20one%20reason%20the%20USGS,them%20in%20the%20first%20place.
  25. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  26. Irena Stasiewicz-Jasiukowa (Hrsg.): Nowożytna myśl naukowa w szkołach Komisji Edukacji Narodowej. Ossolineum, Breslau und Warschau, 1973. Seite 105.
  27. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  28. Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Erster Band. Johann Ambrosius Barth Verlag, Leipzig, 1863, Seite 1151.
  29. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  30. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  31. Stanisław Salmonowicz: Das Thorner protestantische Gymnasium Academicum 1568–1793. In: Beiträge zur Geschichte Westpreußens. Band 14, 1995, Seiten 41–53.
  32. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  33. Biographie zu Hube im Rahmen des Projektes „Soziale und kulturelle Bildungsbedingungen in der Republik Polen des 16.–18. Jahrhunderts“ der Polnischen Historischen Gesellschaft. Abgerufen auf irp.pth.net.pl am 29. Dezember 2023.
  34. Biographie zu Hube im Rahmen des Projektes „Soziale und kulturelle Bildungsbedingungen in der Republik Polen des 16.–18. Jahrhunderts“ der Polnischen Historischen Gesellschaft. Abgerufen auf irp.pth.net.pl am 29. Dezember 2023.
  35. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  36. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  37. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  38. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  39. Ulrich Joost (Hrsg.): Lichtenberg. Briefwechsel. Band V,2: Sachregister, Verzeichnisse. Verlag C. H. Beck, ISBN 978-3-406-30960-1, Seite 576.
  40. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  41. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  42. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  43. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  44. Sigmund Friedrich Loeffelholz von Colberg: Beitrag zu einer systematisch-kritischen Nachweisung und Beleuchtung der Literatur der Forstbetriebslehre und der dahin einschlagenden Grund- und Hülfswissenschaften. Mit Rücksicht auf die forstlichen Verhältnisse und Zustände aller Länder. Band I: Einleitung in die Forstwissenschaft; – Forstgeschichte; – Forststatistik und Forstliteratur. Verlag von Julius Springer, Berlin, 1866, Seite 635.
  45. Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Erster Band. Johann Ambrosius Barth Verlag, Leipzig, 1863, Seite 1151.
  46. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  47. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  48. Ulrich Joost (Hrsg.): Lichtenberg. Briefwechsel. Band V,2: Sachregister, Verzeichnisse. Verlag C. H. Beck, ISBN 978-3-406-30960-1, Seite 576.
  49. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  50. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  51. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  52. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  53. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  54. Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Erster Band. Johann Ambrosius Barth Verlag, Leipzig, 1863, Seite 1151.
  55. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  56. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  57. „Todesfälle“. In: Intelligenzblatt der Allgem. Literatur-Zeitung. Nummer 68. Verlag von C. A. Schwetschke, 26. August 1807, Seiten 547–548.
  58. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  59. Biographie zu Hube im Rahmen des Projektes „Soziale und kulturelle Bildungsbedingungen in der Republik Polen des 16.–18. Jahrhunderts“ der Polnischen Historischen Gesellschaft. Abgerufen auf irp.pth.net.pl am 29. Dezember 2023.
  60. Biographie zu Hube im Rahmen des Projektes „Soziale und kulturelle Bildungsbedingungen in der Republik Polen des 16.–18. Jahrhunderts“ der Polnischen Historischen Gesellschaft. Abgerufen auf irp.pth.net.pl am 29. Dezember 2023.
  61. Der Biograph. Darstellungen merkwürdiger Menschen der drei letzten Jahrhunderte. Siebenten Bandes. Viertes Stück. Waisenhaus-Buchhandlung, Halle an der Saale, 1808, Seiten 496–497.
  62. Irena Stasiewicz-Jasiukowa (Hrsg.): Nowożytna myśl naukowa w szkołach Komisji Edukacji Narodowej. Ossolineum, Breslau und Warschau, 1973. Seite 105.
  63. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  64. Irena Stasiewicz-Jasiukowa (Hrsg.): Nowożytna myśl naukowa w szkołach Komisji Edukacji Narodowej. Ossolineum, Breslau und Warschau, 1973. Seite 105.
  65. Irena Stasiewicz-Jasiukowa (Hrsg.): Nowożytna myśl naukowa w szkołach Komisji Edukacji Narodowej. Ossolineum, Breslau und Warschau, 1973. Seite 105.
  66. https://gigancinauki.pl/gn/biogramy/82493,Hube-Jan-Michal.html
  67. Biographie zu Hube im Rahmen des Projektes „Soziale und kulturelle Bildungsbedingungen in der Republik Polen des 16.–18. Jahrhunderts“ der Polnischen Historischen Gesellschaft. Abgerufen auf irp.pth.net.pl am 29. Dezember 2023.
  68. Biographie zu Hube im Rahmen des Projektes „Soziale und kulturelle Bildungsbedingungen in der Republik Polen des 16.–18. Jahrhunderts“ der Polnischen Historischen Gesellschaft. Abgerufen auf irp.pth.net.pl am 29. Dezember 2023.


  • Dieser über dem Friseursalon aufgehängte Metallteller, auf dem Rasierschaum geschlagen wurde, deutete darauf hin, dass hier das Handwerk des 'Barbiers' und Friseurs ausgeführt wurde. Heute ist dieses Zunftsymbol nur noch selten zu sehen.[1]
  • Es war aber immer der Versuch einer Erklärung ohne geschichtlich belegbaren Hintergrund. Wie Du schon schreibst: die Barbiere hatten zum Rasieren eine Schale. Warum ist’s dann ausgerechnet ein Teller (. . . oder auch Scheibe)geworden und keine Schale?
  • der Barbierteller wurde zum Sinnbild und Erkennungszeichen der Bader und Friseure. Die als Ladenschild bis in jüngere Zeit verwendete Version allerdings war nur noch ein wirkliches Werbezeichen, das ähnlich wie die Brezel der Bäcker, die drei Kugeln des Pfandleihers, das Schlachtbeil des Metzgers usw. dazu dienten, den Laden und die dort angebotene Dienstleistung kenntlich zu machen. Ursprünglich diente die Baderschüssel zwar auch, aber nicht nur zum Schaumschlagen, aber das Bartscheren war ja auch nicht die einzige Dienstleistung des Barbiers. Dazu gehörte z.B. auch der Aderlass, das Zahnbrechen, die Wundbehandlung und vieles andere. Zu all diesen Verrichtungen war eine reinliche Schüssel wichtiges Handwerkszeug. Es ist in der Tat sehr wenig über dieses Zeichen zu finden, das ja auch in einer Zeit wo sich Bader und Bartscherer eher auf das Teilgebiet der Haarkunst verlegen zugunsten mehr oder weniger gelungener Ladennamen am Verschwinden. Aber zu Zeiten, wo nicht jeder lesen konnte, war dieser Teller schon ein eindeutiges und einprägsames Zeichen.
  • Ein solcher Metallteller deutete früher darauf hin, dass hier das Handwerk des Barbiers, Baders, Wundarztes oder Friseurs ausgeführt wurde. Auf ihm wurde der Rasierschaum geschlagen. Der Teller führt uns sogar noch weiter bis tief ins Mittelalter, als der Bader mit solch einem Becken durchs Dorf lief, auf das Becken schlug und damit kundtat, dass das Bad bereitet war. Solch ein Schild animierte viele Buben, mit einem Stock dagegen zu schlagen, was den Friseurmeister erzürnte. Aber er kannte seine „Pappenheimer“. Auch der pfiffigste der Buben musste irgendwann mal wieder zum Friseur, wo ihm dann kostenfrei „der Kopf gewaschen“ wurde.
  • Der Metallteller zeigt ein Barbier(Rasier)becken aus der Barbier-, Bader- und Wundarztzunft, auf dem der Rasierschaum geschlagen wurde. Solch ein Schild führt uns aber auch tief ins Mittelalter, als der Bader mit solch einem Becken durchs Dorf lief, auf das Becken schlug und damit kund tat, dass das Bad bereitet war.[2]
  • Das Symbol der Friseure, der verchromte Teller, auf dem früher der Rasierschaum angerührt wurde, hing als „Nasenschild“ an jedem Friseurgeschäft.[3]
  • Als Zeichen der Frisör-Zunft schaukelt mancherorts noch heute dieser spiegelblanke Teller überm Eingang zum Friseursalon. Der Teller war einmal die Schale, in welcher der Barbier Rasierschaum schlug, und in dieselbe Schale spuckte der Patient das Blut, wenn ihm ein Zahn gerissen worden war. Viele Berufe, deren Urahn einst der Bader war – zu denen auch der Feldscher zählt, der die verwundeten Soldaten noch auf dem Felde grob zusammen flickte, haben noch immer eins gemeinsam: schrecklich scharfe Messer.[4]
  • In Zeiten, als kaum jemand lesen konnte, nutzten Handwerker die Sprache der Bilder, um auf ihre Dienstleistungen aufmerksam zu machen. Aus diesen einfachen «Werbeanzeigen» über den Türen entwickelten sich nach und nach verschiedene Zunftzeichen. Der Teller, der über meiner Ladentüre hängt, ist ein Rasierbecken, auf welchem in alter Zeit Rasierschaum aufgeschlagen wurde. Er war ein Zunftzeichen der Barbiere, Bader und Wundärzte. Indem sie auf solche Becken schlugen, teilten die Bader ihren Kunden im Mittelalter mit, dass das Bad bereit war. Der Beruf des Barbiers, des Bartschneiders, gehört zu den alten Handwerksberufen. Barbiere und Bader waren im Mittelalter Teil des Gesundheitswesens. Barbiere waren oft auch Bader, die Ärzte der ärmeren Leute. Sie übten einen hochgeachteten Heilberuf aus. Sie waren für das Baden, die Körperpflege, einfachere chirurgische Eingriffe und für die Zahn- und Augenheilkunde zuständig. Auch das Ziehen der Zähne gehörte zu ihren Aufgaben.[5]


Barber-Pole

Blauflügeliger Faulholzkäfer

Blauflügeliger Faulholzkäfer (Triplax aenea)

Systematik
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Pilzkäfer (Erotylidae)
Unterfamilie: Tritominae (Tritominae)
Gattung: Triplax
Art: Blauflügeliger Faulholzkäfer
Wissenschaftlicher Name
Triplax aenea
(Schaller, 1783)
  • Blauflügeliger Faulholzkäfer
  • Silpha aenea Schaller, 1783
  • Johann Gottlieb Schaller: Neue Insecten. In: Abhandlungen der Hallischen Naturforschenden Gesellschaft. Band 1, 1783, Seiten 217–328.
  • Johann Gottlieb Schaller (1734–1814)

Beschreibung



  • längliches Rot, blaugrüne Flügeldecken, schwarze Fühler
  • 3.3-4.5 mm. Elongate-oval and almost continuous in outline, forebody, scutellum and underside orange, elytra metallic blue or, rarely, black with only a slight bluish tint, legs and palps orange, antennae black. Head transverse with convex and prominent eyes and short temples, surface evenly convex and finely punctured. Terminal maxillary palpomere widely securiform, antennomeres 9-11 form an elongate and loose club. Pronotum transverse, broadest at perpendicular posterior angles and narrowed to slightly protruding anterior angles, apical margin curved forward, basal margin sinuate and finely grooved, surface vaguely depressed either side at the base, otherwise rather flat, punctures strong and well separated. Elytra long and gently curved from sharply-angled shoulders to a continuous apical margin, basal margin sinuate and strongly punctured to finely-toothed shoulders, surface with distinct punctured striae that fade just before the apex, interstices flat and very finely punctured. All coxae widely separated, femora flattened and expanded about the middle, tibiae straight, only weakly expanded to obliquely-truncate apices and without obvious terminal spurs. Tarsi 5-segmented but appearing 4-segmented as the small fourth segment is mostly hidden within the bilobed third segment.[6]
  • Measuring about 6mm in length[7]
  • Flügeldecken ziemlich gestreckt, mit kräftiger, gekerbter Basalrandung; metallisch blau oder grün (einzige Art des Gebietes mit metallischen Flügeldecken). Fühler schwarz, relativ lang. 3,3-4,3 mm.[8]
  • Distinguished among the UK members of the genus by the finely bordered pronotal base, blue elytra and entirely pale underside
  • A small (about 6 mm) and colourful beetle with greenish elytra studded in rows, and with orange head, pronotum and legs.[9]

Lebensweise

  • Mai bis Oktober
  • Triplax aenea can be found on various soft bracket fungi and often occurs in numbers at the base of brackets.[10]
  • Adults occur year-round; they overwinter under bark or among decaying wood on trunks and stumps and become active from March or April and remain so until the autumn, they are nocturnal and may be found on stumps and trunks etc. usually among or near to developing sporocarps upon which they feed, mating occurs in spring and early summer and females oviposit directly into fungi or among crevices beneath fruiting bodies.[11]
  • The mycophagous larvae have been recorded from a wide range of fungi but occur most frequently from Tinder fungus (Fomes fomentarius (L.) Fr, 1849) and Oyster mushrooms (Pleurotus (Fr.) P. Kumm. 1871), and they can be abundant on Chicken-of-the-woods (Laetiporus sulphureus (Bull.) Murrill (1920)), they develop through the summer, pupate among host material or in decaying wood below and new-generation adults occur in the summer and autumn but it is not known whether there is a second generation. [12]
  • tend to be photophobic and so careful searching may be needed, they hide among fungi or bark during the day but are easy to find due to their bright colours, and they often occur among extraction samples through the winter.[13]

Verbreitungsgebiet und Lebensraum

  • This is a rather sporadic European species, it extends from Spain into parts of European Russia and to the north of Fennoscandia although it is absent from Finland, Asia Minor and much of the Balkan Peninsula, in southern regions it extends to higher mountain altitudes but it is otherwise a typical lowland species. Through much of central Europe it is the most common member of the genus and it can be locally common or even abundant but, especially in the north, is absent or rare in many areas, it is generally common throughout England and Wales and there are isolated records further north to the Scottish Highlands. [14]
  • Typical habitats are deciduous woodland and wooded parkland and pasture where it is associated with fungus-infested wood on a wide variety of trees including Oak, Horse Chestnut, willows, poplars, elms and various fruit trees; in northern regions mostly on birches and aspen and in northern Europe sometimes on various conifers.[15]
  • in Norwegen gefunden
  • widely distributed across much of the UK. [16]
  • Widespread in the southern half of Britain.[17]
  • D: Im ganzen Gebiet, aber nicht häufig
  • Wallis
  • espèces emblématiques de Suisse avec la valeur maximale de 7[18]
  • die wahrscheinlich bevorzugt auf Pleurotus ostreatus und Polyporus squamosus in tief gelegenen Laubwäldern wächst
  • Associated with fungi and can be found in numbers on large bracket fungi soon after they open.[19]

Verwechslung

  • Schon Schaller erkannte die Ähnlichkeit zu Triplax russica „in der Gestalt ist dieser Käfer völlig der Silpha russica gleich, ob er gleich um die Hälfte kleiner ist “
  • Russischer Faulholzkäfer (Triplax russica). Der ähnliche große Triplax aenea hat eine komplett gelbrote Unterseite und die Flügeldecken sind metallisch blau gefärbt.[20]
  • die einzige wahrscheinliche Verwechslung, insbesondere im Feld, könnte Tetratoma fungorum sein, der hat aber strongly and randomly punctured elytra[21]
  • sehr seltene und anspruchsvolle Art
  • The second Toulouse water plant , Pech - David , produces an additional 130,000 cu m / day by incorporating semi - rapid filtration in its treatment processes , but not ozonation . Es bedient 220.000 Einwohner von Toulouse.[22]
  • Im Jahre 1932 hatte Toulouse einen mittleren täglichen Trinkwasserbedarf von 50 000 m3 , der zu 20000 m3 aus den beiden gefaßten Quellen Portet und Clairfont und zu 30000 m3 aus der Filteranlage Pech - David - sämtlich in der Bannmeile der Stadt gelegen geliefert wurde . Dahingegen wurde die Filteranlage Pech - David um 20 % in ihrem Leistungsvermögen erhöht . Dies wurde erzielt durch Einbau einer Druckluft - Schnellreinigungsvorrichtung der Filter und bei Hochwasser der Garonne , durch das Indienst- stellen einer Ausfällungsanlage unter gleichzeitiger Verwen- dung von Kaliumpermanganat und Eisensulfat . Endlich wirkte sich auf die Wasserbeschaffung günstig aus , daß die Filterbassins in Pech - David am Austritt des Wassers ,, Durchfluß - Ausgleicher " als selbsttätige Apparate erhielten .[23]


Seismology and the New Global Tectonics

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Seismology and the New Global Tectonics ist ein Artikel, der im XXX 1968 in der wissenschaften Fachzeitschrift XXX erschien. Er gilt als eine der bekanntesten und wirkmächtigsten geologischen Publikationen überhaupt, da ihm gemeinhin eine Schlüsselrolle – wenn nicht gar die alleinige Verantwortung – dahingehend zugeschrieben wird, der Theorie der Plattentektonik zu internationaler Anerkennung zu verhelfen.

Beteiligte Autoren Verfasser des Artikels waren die drei US-amerikanischen Autoren Lynn R. Sykes, Jack Oliver und Bryan Isacks.

  • Lynn Ray Sykes (* 1937) kam in Pittsburgh zur Welt und wuchs nahe Washington auf. Er studierte Geologie und Geophysik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und erlangte dort 1960 seinen Master-Abschluss. Anschließend ging er an die Columbia University, wo er 1965 bei seinem Doktorvater Jack Oliver mit der Dissertation The propagation of short-period seismic surface waves across oceanic areas promoviert wurde. Danach war er am Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University, wo er Higgins Professor for Earth and Environmental Sciences wurde.
  • Bryan Isacks (* 1936) kam in New Orleans zur Welt. An excellent student, he was accepted at Harvard, Princeton, and Columbia, and chose Columbia because he “got the best scholarship from Columbia and was attracted by its location in New York City,” and in fall 1954 entered Columbia College, where he concentrated on geology and physics. According to Isacks, continental drift was “rarely discussed” until after (Vine and Matthews, 1963) appeared

An wissenschaftlichen – insbesondere an naturwissenschaftlichen – Publikationen wirken zumeist mehrköpfige Autorenteams mit. Hinsichtlich der Namensnennung hat es sich etabliert, den Forscher mit dem zuerst und dann die anderen Autoren in absteigender Reihenfolge ihres Arbeitsanteils zu nennen. Für den erstgenannten Autoren hat dies für gewöhnlich den Vorteil, mit der entsprechenden Publikationen assoziiert zu werden. Sollten mehr als zwei Autoren mitgewirkt haben Miller et al. Dadurch, da die restlichen Autoren unter et al (und andere) zusammengefasst werden. Die vordere Stellung hat somit einen hohen Reputationsstellenwert.

Insofern ist es außerordentlich bemerkenswert. Ein Sternchen den Namen verweist auf eine Fußnote am Ende der ersten Seite: " Diese ungewöhnliche Entscheidung – zumal bei einer derart relevanten Veröffentlichung – rief einige Spekulationen hervor. Jack Oliver erklärte sie jedoch vergleichsweise pragmatisch. Die Entscheidung sei bereits vor dem Schreiben getroffen worden, als alle drei Forscher bereits in hohem Tempo arbeiteten, da sie ein Rennen gegen andere Wissenschaftler vermuteten.

Vorgeschichte

  • Rittmann noch 1960

Inhalt

  • Zusammen unternahmen sie die Forschung. Das Papier liefert starke evidence für die Akzeptanz der PT. Das Papier beruhte auf der Entdeckung von Erdbeben hunderte von Meilen unter dem Pazifik, die mittels eines Netzwerkes an seismischen Detektoren geortet werden konnten, das Olivers Team auf Fiji und Tonga platziert hatte. Sie schlussfolgerten, dass durch die Kollision tektonischer Platten Material tief in die Erde gepresst werde, wo sie unter dem pazifischen Ozean zusammenstoßen. It provided strong evidence of the existence of continental drift, a theory that had been largely scoffed at by the scientific community when it was first proposed by Alfred Wegener in 1912.

Lage

Geschichte

  • It operated as an arboretum from its 1977 opening until 2003, when it was closed due to rising maintenance costs. The city then sold the structure to local developer Joseph Anderson, who operated it as Smokin Joe’s Family Fun Center from 2003 to 2007.
  • It was demolished in 2009 in order to improve vehicular and pedestrian traffic on Old Falls Street.

Architektur

  • Perhaps it’s an overdose of restless pioneer spirit that makes Americans prefer to move on and start up somewhere new, leaving behind the hulks of once thriving communities. Or maybe it’s simply that developers find it cheaper and easier to build on neat empty plots in the suburbs, rather than patch up fading downtowns. But within the overall gloom it is paradoxical that American architects have done more than most to create new versions of traditional civic spaces. „a determined and [...] deadly serious effort to knit a new development into what is left of the fabric of an old city.“[30]
  • Niagara’s problems don’t fit the usual pattern of urban blight. Hard times came with the fading of the resort’s traditional tourist attractions. By the ’60s the tourists had stopped coming in sufficient numbers to keep all the hotels in business, and those that did were spending their money across the border in Canada where the view is better. Niagara was caught in a vicious downward spiral. In the early ’70s Niagara’s city authorities set up an urban renewal project to try and stop the rot with the help of State and Federal money. The biggest element of the rescue bid is a huge new auditorium and convention centre, designed by Johnson & Burgee at their most monumental. It forms part of a development plan drawn up by Gruen Associates which aims to bring people back into the rest of Niagara. Gruen’s plan took Niagara’s inner area, planned on the usual grid layout and used it as the basis for a new central axis. At one end is the convention centre, at the other is the Winter Garden.[31]
  • Ursprüngliche Idee war ein einfaches Einkaufszentrum, aber die Planer von Gruen waren der Ansicht, dass es allein nicht rentabel sei. Stattdessen wollte man einen exotischeren öffentlichen Raum schaffen, der sowohl Leute anzieht als auch Teil späterer Entwicklungen, die noch kommen könnten, sein kann. Es wurde gehofft, dass die neuen Gebäude auch private Investoren und Bauherren anlocken könnten.[32]
  • Die Idee des tropischen Ortes kam aufgrund des Klimas in Niagara Falls.
  • After the down-turn in America’s economy, not all the hoped for spin-off developments have materialised. But at least there is new heart in Niagara, and it has been achieved within the city’s traditional centre rather than starting from scratch.[33]
  • look stunning. [34]
  • They have the sharp jagged front and back elevation, extruded into a crystalline tube that recalls Pelli’s Pacific Design Centre. But though the smooth glass skin of the Gardens has a lot in common with Pelli’s slick detailing in California, the interior is more like a Victorian conception; the steel work is even finished in a Forth Bridge shade of rusty red. A forest of lacy steel girders rises from carefully tended beds of greenery, spread around pools and fountains, criss-crossed with high-level walkways and bridges.[35]


  • The Wintergarden was an all-glass indoor arboretum designed by Cesar Pelli adjacent to the Rainbow Centre and over Old Falls Street.
  • Hochzeiten
  • TRM Architect, working with DiDonato Associates, facilitated the demolition of the Wintergardens in Niagara Falls. Final Project Costs: $ 2,458,000[36]
  • large asymmetric steel and glass structure
  • As costs of plant and building maintenance soared, the property was sold to private investors and after private investments failed, the garden was left a shell of its former self, gutted of its contents when sold at auction, and the building remained vacant for some time. The Wintergarden demolition is part of a $7.9 million project to restore and renovate the west pedestrian mall into a tourist friendly and logical route through downtown and to the falls.[37]
  • constructed 1976-1977. Argentine Architect Cesar Pelli (b. 1926) designed the Winter Garden, Niagara Falls, NY, while serving as Partner for Design, at Gruen Associates, Los Angeles, CA. Architect Michael J. Bednar wrote of the Rainbow Center Winter Garden in 1989: "The Rainbow Center Winter Garden in Niagara Falls, New York, ...has been termed both a 'triumphal arch' and a 'city gate.' As a triumphal arch, the windows at both ends of the ground-floor mezzanine levels fold back to create an open-air passage. As a city gate, the structure separates the pedestrian mall on the city side from the park overlooking Niagara Falls. The garden's economic purpose was to spur development of the downtown by providing a focus for the area." (See Michael J. Bednar, Interior Pedestrian Places, [New York: Whitney Library of Design, 1989], p. 142.) The garden was completed in 1977 at a cost of $7,850,000.[38]
  • Maße: 53,34 m x 47,24 m Fläche und 32,61 m hoch[39]
  • Bauende 1978, Kosten 7,85 Millionen
  • Bis zu 225 Pflanzenarten, über zwölf Meter hohe Palmen, Büsche, hanging baskets, Bodendecker [40]
  • Über 5000 Besucher pro Wochenende[41]
  • Aussichtssturm, erhöhte Fußwege, Grotte mit Wasserfall, gepflasterte Pfade
  • Schilder mit Trivial- und botanischen Namen für Klassen, Gartenvereine
  • Das gesamte Neubaugebiet umfasste 40,5 Hektar[42]
  • East Mall war formeller,
  • Special provision has been made for a hotel or commercial-retail center to plug- in to the wintergarden. Plans ae underwayy for such projects. [43]


  • The wintergarden cost $7,850,000 in 1978[45]
  • The wintergarden separated the Rainbow Mall into the East and West malls. Time for some translation, since Rainbow Mall means something completely different in this context. “Rainbow Mall” here refers to Old Falls Street, which had been converted into a pedestrian mall. In other words, the building blocked a street.[46]
  • Festival of Lights, a winter/holiday themed event that was held throughout the city in the 1980s and 90s[47][48]
  • it had been glazed using non-insulated single pane glass. Heating the building during Western New York’s harsh winters became a burden for the city. As time went on, the Winter Garden became difficult to support financially. Niagara Falls may be an iconic world landmark, but the city itself has suffered with poverty and falling property values for decades. Re-glazing the structure with insulating glass would have cost millions. Charging an admission fee for the building also posed problems (visiting the Winter Garden was free). It was attached to a shopping mall, and the building itself was supposed to act as a pass-through from one side of the tourist district to the other. The building had already been criticized for being built over what had once been a street, so closing it off to all but paying customers would have hurt business in the city even more. There were other ideas proposed, such as converting the plantings to native species that could weather the cold, but nothing panned out. In the end the plants were auctioned off and it was (for a brief time) converted into “Smokin’ Joe’s Family Fun Center.” It was filled with video games and bounce houses, but that venture only lasted for a couple of years. The Winter Garden was finally torn down in 2009.[49]

Waldhusener Moore und Moorsee

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  • Als Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000 schützt das Gebiet besondere Lebensräume und Arten von europaweiter Bedeutung.
  • See ist knapp 16 Hektar groß und und durch einzelne Inseln gegliedert und im Mittel 1,1 Meter tief.
  • Das FFH-Gebiet mit einer Größe von 41 ha liegt unmittelbar nördlich von Lübeck und umfasst ein Moorgewässer mit seinen angrenzenden Uferrandbereichen.[50]
  • Es ist eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet „Travemünder Winkel“, das größte im Lübecker Stadtgebiet.

Lage

Geschichte

Das ehemalige Moorgebiet liegt im Becken eines kleinen, Ausgangspunkt für das heutige FFH-Gebiet war ein kleiner Eisstausee, der gegen Ende der Weichsel-Kaltzeit durch den nördlichen Moränenwall aufgestaut wurde. Im Becken dieses Gewässers überlagerten später mächtige Moorschichten die nacheiszeitlich sedimentierten Tonschichten, bis der See schließlich gänzlich verlandet war.[51] In diesem Becken bildete sich das Moor. Das so entstandene Moor, das sich langgestreckt und schmal vom heutigen Pöppendorf über Kücknitz bis zum Avelund-Durchstich zog, sowie „die perlschnurartig aneinander gereihten kleinen Moore beim [ehemaligen] Bahnhof Waldhusen“[52] waren Osgräben. Noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde der gesamte Niederungsbereich südlich des Waldhusener Forstes von einer unberührte Moorfläche eingenommen.[53] Dies geht beispielsweise aus den Karten der Varendorff’schen Landesaufnahme hervor, auf denen selbige als „Siemser Moor“ verzeichnet ist.

Als 1858 mit der Entwässerung des Moores und dem Torfstich begonnen wurde, schritt die anthropogene Überprägung rasch voran. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der gewonnene Torf als Brennstoff genutzt. Die Soden wurden in mehreren Meter tiefen, eckig geformten Gruben gestochen. Diese sind auf der Preußischen Neuaufnahme von zirka 1880 gut zu erkennen. Die Karte belegt auch die damalige Verkleinerung des Moores durch in Grünland.[54]

Nachdem der Torfabbau 1919 eingestellt worden war, begann eine natürliche Wiedervernässung des Gebietes, indem sich die Gruben allmählich mit Grund- und Regenwasser füllten, bis sich der heutige Waldhusener Moorsee entwickelt hatte.[55][56] Im Jahr 2004 wurde das Areal der Europäischen Kommission zur Benennung als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung vorgeschlagen. Das entsprechende Anerkennungsverfahren fand mit dem Kommissionsbeschluss am 13. November 2007 seinen Abschluss und am beschlossen. Das Gebiet ist in der Liste der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung für die Region am 15. Januar 2008 im Amtsblatt der Europäischen Union bekannt gemacht worden.[57]

Naturraum

Dominanter Landschaftsbestandteil des FFH-Gebietes ist der Waldhusener Moorsee. Da während des vormaligen Torfabbaus tieferliegende, kalkführende Bodenschichten angeschnitten wurden, entwickelte sich

  • Hier leben noch seltene, im Bestand gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Diese bedürfen zum Erhalt ihres Lebensraumes eines besonderen Schutzes.
  • Beim Abbau wurden tieferliegende, kalkführende Bodenschichten angeschnitten. Dadurch entwickelten sich innerhalb des Sees nährstoffarme, kalkreiche Bedingungen – Lebensgrundlage einer charakteristischen Unterwasservegetation mit Vorkommen seltener Armleuchteralgen. Weil es stark von Nährstoffen belastet ist, befindet sich das ursprünglich nährstoffarme Gewässer – trotz extensiver Nutzung der näheren Umgebung und Fehlen erkennbarer Stoffeinträge – heute in einem kritischen Zustand. Dennoch hat der Moorsee wegen der Seltenheit vergleichbarer nährstoffarmer und kalkreicher Seen in Schleswig-Holstein eine landesweite Bedeutung für den Naturschutz. Heute wird der See von einem Angelverein genutzt. Wegen seiner siedlungs- und waldnahen Lage hat das Schutzgebiet zudem eine hohe Bedeutung für die Naherholung.[58]
  • Der Gesamtkomplex ist aufgrund seines Struktur- und Artenreichtums und der charakteristischen Uferrandzonen besonders schutzwürdig. Das übergreifende Schutzziel ist dementsprechend die Erhaltung eines nährstoffarmen, kalkreichen Moorgewässers mit einer artenreichen Unterwasservegetation und den mit Moorwäldern und Pfeifengraswiesen charakteristisch ausgeprägten Uferrandbereichen. [59]

Folgende Lebensraumtypen gemäß Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sind für dieses gebiet ausgewiesen:

  • An verschiedenen Stellen des Ufers des Waldhusener Moorsees kommen Mischbestände aus Moorwald und Birkenbruch vor, moorwaldtypische Bereiche wechseln sich mit bruchwaldtypischen Bereichen in z.T. kleinräumigem Mosaik ab. Insgesamt weisen die Moorwälder sehr geringe Alt- und Biotopholzmengen auf. Hingegen kommen Wurzelteller häufig vor. Die Moorwälder sind relativ nährstoffreich, lebensraumtypische Arten oligotropher Standorte fehlen. Der Erhaltungszustand ist ungünstig (C).
  • Am südlichen Ufer des Waldhusener Moorsees kommen Mischbestände aus Moorwald und Birkenbruch vor, moorwaldtypische Bereiche wechseln sich mit bruchwaldtypischen Bereichen im Mosaik ab. Die Baumschicht wird dominiert von




  • Moorwälder: prioritäre Lebensraumtypen: diese sind vom Verschwinden bedroht und die Europäische Gemeinschaft hat eine besondere Verantwortung für ihre Erhaltung, weil ihr Verbreitungsschwerpunkt in Europa liegt

Besonders erwähnenswerte Fauna

  • Einzige Anhang II-Art ist der Europäischer Laubfrosch. Dies sind Arten, die durch ihre Ansprüche an den Lebensraum als Schirmart für viele weitere in diesem Lebensraum vorkommende Arten gelten.

Hinsichtlich der Avifauna ist vor allem der nach Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie geschützte Neuntöter zu nennen, der am Waldhusener Moorsee brütet. Darüber hinaus kommt auch der Pirol vor. Über Wasservögel hingegen liegen keine Bestandserfassungen vor.[60] Auch der Pirol kommt vor.

Besonders erwähnenswerte Flora

  • Als einzige Hinterlassenschaft des ehemaligen Moores finden sich torfmoosreiche Bruch und Moorwälder sowie stellenweise saure Pfeifengraswiesen in den nicht abgetorften Uferzonen des Sees.[61]


Endergebnisse der Weltcupsaisons (Disziplinen- und Gesamtweltcup) gemäß dem IBU-Punktesystem
Pflanzenfamilie Pflanzenarten RL SH RL BRD
Araliengewächse (Araliaceae) Gewöhnlicher Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris) V +
Binsengewächse (Juncaceae) Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora) V +
Doldenblütler (Apiaceae) Sumpf-Haarstrang (Peucedanum palustre) V +
Dreizackgewächse (Juncaginaceae) Sumpf-Dreizack (Triglochin palustris) 2 3
Fieberkleegewächse (Menyanthaceae) Fieberklee (Menyanthes trifoliata) 3 3
Geißblattgewächse (Caprifoliacea) Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis) 2 +
Glockenblumengewächse (Campanulaceae) Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) V +
Heidekrautgewächse (Ericaceae) Besenheide (Calluna vulgaris) V +
Korbblütler (Asteraceae) Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) 3 +
Rosengewächse (Rosaceae) Blutwurz (Potentilla erecta) V +
Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris) 3 +
Rötegewächse (Rubiaceae) Moor-Labkraut (Galium uliginosum) 3 +
Sauergrasgewächse (Cyperaceae) Braun-Segge (Carex nigra) V +
Hirse-Segge (Carex panicea) 3 +
Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae) Großer Klappertopf (Rhinanthus angustifolius) 3 3
Sumpffarngewächse (Thelypteridaceae) Sumpffarn (Thelypteris palustris) 3 3
Weidengewächse (Salicaceae) Kriech-Weide (Salix repens) 3 +


  • Der See weist einen natürlichen Charakter auf.[62]
  • Als nährstoffarmes, kalkreiches Gewässer (3140) weist der See eine artenreiche Unterwasservegetation, unter anderem aus Armleuchteralgen wie Chara hispida auf. In der Uferrandzone ist auf nassen Standorten ein schwer zugänglicher Moorwald (91D0) als prioritärer Lebensraumtyp ausgeprägt. Er ist von zahlreichen Grauweiden durchsetzt und reich an Torfmoosen. Stellenweise grenzen Pfeifengraswiesen (6410) an das Gewässer.[63]



  • FFH-Gebiet Waldhusener Moore und Moorsee
  • Herrenmoor






Zweck

„Das übergreifende Schutzziel ist [...] die Erhaltung eines nährstoffarmen, kalkreichen Moorgewässers mit einer artenreichen Unterwasservegetation und den mit Moorwäldern und Pfeifengraswiesen charakteristisch ausgeprägten Uferrandbereichen.“

Auszug aus der Schutzgebietsverordnung[64]

Zusammen mit den benachbarten NaturschutzgebietenSüdlicher Priwall“ (ausgewiesen 1998) und „Küstenlandschaft zwischen Priwall und Barendorf mit Harkenbäkniederung“ (ausgewiesen 1938) bildet das Landschaftsschutzgebiet einen Biotopverbund, der als Kontrapunkt zur zunehmenden touristischen Bebauung und Flächenversiegelung im nördlichen Bereich des Priwalls fungieren soll.

Funktional-kommunikative Sprachbeschreibung

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Die funktional-kommunikative Sprachbeschreibung (auch wissenschaftlich abgekürzt als FKS) ist ein Konzept. Sie fußte auf tätigkeitstheoretischen Überlegungen und einem kommunikativen Wandel der sozialistischen Gesellschaften. Kurz nachdem sie 1981 erstmals kodifiziert worden war, etablierte sich – ausgehend von den Pädagogischen Hochschulen in Potsdam und Dresden – sehr rasch in der gesamten DDR und war dort in den 1980er Jahren das vorherrschende sprachwissenschaftliche Analysemodell. Nach Wende und Wiedervereinigung erlebte die FKS allerdings einen raschen Bedeutungsverlust und hatte binnen zehn Jahren keinerlei Einfluss mehr im bundesdeutschen Wissenschaftsbetrieb.


  • zentrale Handlungskonzeption für die pragmatische Linguistik[65]
  • Bei der FKS handelt es sich um eine „besondere (weitgehend DDR-spezifische) Version von handlungsbezogener Sprachauffassung“,[66] die speziell für den Muttersprachen- und Fremdsprachenunterricht entwickelt worden ist.
  • Der schöpferische Beitrag W. Schmidts bei der Bestimmung des Funktionsbegriffs zeigt sich v. a. darin, dass konsequent von den dialektischen Zusammenhängen zwischen dem Tätigkeits- und dem Systemaspekt der Sprache ausgegangen wird. Die funktional-kommunikative Sprachbetrachtung Potsdamer Prägung hat eine Reihe von eigenständigen theoretischen Gesichtspunkten zur Entwicklung eines praktikablen kommunikationsorientierten Sprachmodells beigesteuert. Die Grundsätze dieser Richtung lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: 1. Die funktional-kommunikative Sprachbetrachtung sieht die Sprache als dynamisches System an, das aus einzelnen Elementen, die über eine eigene innere Struktur verfügen, besteht. 2. Die funktional-kommunikative Forschungsrichtung stellt einen tätigkeitsorientierten Untersuchungsansatz dar und betrachtet die Kommunikation als unverzichtbares Kriterium zur Beschreibung menschlicher Tätigkeit. Damit wird die isolierte systemlinguistische Sichtweise aufgehoben und ein komplexes Herangehen an den Kommunikationsprozess möglich. 3. Durch die funktional-kommunikative Sprachbetrachtung hat sich der Objektbereich der Linguistik wesentlich erweitert. Es kann davon ausgegangen werden, dass sich in der Kommunikation die Besonderheiten der Denktätigkeit der Kommunikationspartner und die soziale Spezifik der realen Kommunikationssituation widerspiegeln. Somit werden die für die sprachliche Kommunikation jeweils relevanten kognitiven und sozialen Faktoren zu grundlegenden Untersuchungsgrößen dieses wissenschaftlichen Konzepts. Mit ihrer Hilfe kann die Objekt-Subjekt-Dialektik der sprachlichen Kommunikation adäquat erfasst werden. 4. Mit dem Tätigkeitskonzept der funktional-kommunikativen Sprachbetrachtung werden neue wissenschaftstheoretische Orientierungen in die linguistische Forschung eingebracht. Diese führen dazu, dass der Kommunikationsprozess in seiner Vielschichtigkeit gesehen wird und auf der Grundlage der dialektischen Beziehungen zwischen sprachlicher und übergeordneter Tätigkeit, Sprachtätigkeit und Sprachsystem, kommunikativen und kognitiven Faktoren bzw. Produktion und Rezeption mit einem eigenen System mit einem eigenen System von Untersuchungskategorien erfasst werden kann. 5. Grundbegriffe der funktional-kommunikativen Sprachbetrachtung die sich aus dem linguistischen Tätigkeitskonzept ableiten, sind zum Beispiel Kommunikationsintention, Kommunikationsziel, Kommunikationsaufgabe, Kommunikationsplan, Kommunikationsbedingungen, Kommunikationssituation und die Kommunikationsverfahren. Unter der letztgenannten Kategorie versteht die FKS einen wichtigen wissenschaftsmethodischen Zugang, um Sprache in Handlungszusammenhängen zu beschreiben. 6. Die tätigkeitsbezogene Sprachbeschreibung eröffnet dem textbezogenen Herangehen eine neue wissenschaftsmethodologische Richtung, die funktional-kommunikative Textlinguistik. Diese untersucht vor allem die Funktions- und Aufbauprinzipien des Textes. 7. Bei einer funktional-kommunikativen Erforschung der Sprache zeichnet sich deutlich ab, dass der spezifischen Strukturierung von Kommunikationsprozessen Modelle menschlichen Verhaltens zugrunde liegen. Zukünftigen Untersuchungen bleibt es vorbehalten, die Spezifik dieser Modelle genauer zu klären. 8. Außerdem beschreibt die FKS nicht nur das Zusammenwirken der sprachlichen Mittel, sondern sie trägt entscheidend dazu bei, auf der Basis eines soliden Wissens über die Sprache die Befähigung zur Kommunikation bei den Menschen stärker auszuprägen. Innerhalb der FKS zeichnen sich seit dem Ende der 1970er Jahre einzelne Forschungsrichtungen deutlich ab. Zu den sie unterscheidenden Merkmalen gehören dabei vor allem die jeweiligen Untersuchungsmethoden und -kategorien; die Konzentration auf bestimmte, zu analysierende Typen von (fachlichen, nichtfachlichen) Kommunikationsbereichen; die Auffassungen zu Art, Anzahl, Definition und Abgrenzungskritieren von Kommunikationsverfahren; die bevorzugte Orientierung auf linguistische und/oder pädagogische Fragestellungen; der methodische Stellenwert, welcher den Untersuchungen am Fachtext zuerkannt wird; die Betonung des produktiven und/oder rezeptiven[67]
  • Nach Vorarbeiten in den 70er Jahren erscheinen Anfang der 80er Jahre die beiden für die Theorie der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung wichtigen Bücher „Funktional-kommunikative Sprachbeschreibung“ (Schmidt u.a. 1981) und „Grundfragen der Kommunikationsbefähigung“ (Michel u.a. 1985). Diese neue Art der Sprachbeschreibung ist durch zwei Prinzipien geprägt: „sie muss funktional und operativ sein. Der funktionale Charakter der integralen Sprachlehre besteht darin, dass sie nicht von den einzelnen sprachlichen Mitteln ausgeht, sondern umgekehrt, von der intendierten kommunikativen Wirkung, der Funktion ausgehend, die sprachlichen Mittel nach ihrer Form, ihrer Bedeutung und ihrem Zusammenwirken beim Zustandekommen der kommunikativen Wirkung beschreibt, die Bedingtheit ihres Einsatzes durch die Aufgabenstellung, den ihr entsprechenden Kommunikationsplan und die diesem untergeordneten Kommunikationsverfahren sichtbar macht und somit die linguistischen Grundlagen für einen Sprachunterricht unter kommunikativem Aspekt schafft“. (Schmidt 1981, 12)[68]
  • Nach der Tätigkeitstheorie der sowjetischen Psychologie ist eine Tätigkeit ein übergeordnetes, strukturiertes Ganzes, das aus einem Motiv zum Tätigwerden des Subjektes, einem angestrebten Zielzustand des Subjektes oder eines Objektes und einer Reihe von Handlungen, die das Subjekt ausführt, um den Zielzustand zu erreichen, besteht. Sprachhandlungen sind ein Mittel, um innerhalb einer Tätigkeit Zielzustände zu erreichen.[69]
  • Ein etwas stärker auf die Sprachoberfläche und auf die Beschreibung fachlichen Sprachgebrauchs ausgerichteter Ansatz ist das Sprachhandlungskonzept der Funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung. Dieser Ansatz wurde in der DDR mit den Arbeiten von Wilhelm Schmidt als Ausgangspunkt seit Anfang der siebziger Jahre entwickelt. Er geht davon aus, dass Kommunikationsziele durch den Einsatz von geistig-sprachlichen Operationen realisiert werden, die „ihren Platz jeweils im Gesamtzusammenhang der Tätigkeit [haben] und [...] auch nur in der Analyse aus dem Gesamtprozess ausgegliedert werden [können]“ (Schmidt 1981: 28). Diese Operationen werden „Kommunikationsverfahren“ genannt. Sie werden mit Teiltexten ausgeführt. In Anlehnung an die Terminologie der russischen Tätigkeitstheorie wurden diese Operationen nicht als selbständige Handlungen aufgefasst, die eine besondere Intention beinhalten, weil sie „keinen isolierbaren intentionalen Bezug auf bestimmte Objekte haben“ (Schmidt 1981: 29). An dieser Definition wurde starke Kritik geübt. Erstens wird nicht für plausibel gehalten, dass Texte auf der höchsten Strukturebene unterhalb des vollständigen Textes (Texte werden durch Kommunikationsverfahren (= Teiltexte) gebildet) aus Elementen bestehen sollten, die keine Sprecherintention spiegeln, wenn doch ein Text als Ausdruck einer solchen Intention aufgefasst wird. Und zweitens wird kritisiert, dass es bei solchen Kommunikationsverfahren wie „Überzeugen“ oder „Mobilisieren“ schwer anzunehmen ist, dass sie keine selbständige Intentionskomponente beinhalten. Die Vertreter dieses Ansatzes geben Mitte der achtziger Jahre teilweise die Auffassung auf. Stattdessen wird sowohl beim Ganztext als auch bei seinen Teiltexten ein Kommunikationsziel angenommen. Aber wo der Ganztext als Realisierung eines Handlungstyps „mit unmittelbarem Zielbezug“ aufgefasst wird, werden Teiltexte als Manifestationen von „Operationstypen mit mittelbarem Zielbezug“ aufgefasst (Harnisch / Michel 1986: 393). Es ist hier also von einer Hierarchie der Handlungen die Rede und nicht von intentionalen und nicht-intentionalen Einheiten. Michel (1985) definiert nach dieser revidierten Auffassung der Kommunikationsverfahren die Operationen als „Typen sprachlich-kommunikativen Handelns“ (Michel 1985: 33). Diese Beschreibungseinheit ist damit teils als integrierter Bestandteil einer übergeordneten Tätigkeit aufzufassen, wodurch bei der Interpretation eines Teiltextes die Einbindung in den jeweiligen Kommunikationsprozess eine wesentliche Rolle spielt, und gleichzeitig bezeichnet die Beschreibungseinheit ein zweckbestimmtes Mittel zur Realisierung von Zielen, das wegen seiner Zweckbestimmtheit bestimmte sprachliche Elemente beim entsprechenden Teiltext voraussetzt. Die Beschreibungseinheit berücksichtigt sowohl die Zielorientiertheit als auch die Zweckbestimmtheit von Teiltexten und ist damit für meine Zwecke adäquat.[70]
  • 2) In der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung werden als elementare Einheiten des sprachlich-kommunikativen Handelns die Kommunikationsverfahren definiert. Seit Michel 1985 werden diese Kommunikationsverfahren (KV) nicht nur für die Beschreibung produktiver, sondern auch für die Betrachtung rezeptiver Aspekte der Kommunikation in Anspruch genommen. Sie sind definiert als „Typen sprachlich-kommunikativen Handelns“ (Michel 1985, Seite 19), deren invariante Handlungsmerkmale (funktional-kommunikative Merkmale, FKM) „eine wichtige Vermittlungsinstanz zwischen KV und sprachlichen Möglichkeiten ihrer Realisierung“ (Michel 1985, Seite 77) darstellen. „An den funktional-kommunikativen Merkmalen ist ein bestimmtes Kommunikationsverfahren erkennbar und von anderen abgrenzbar“[71] 3) Die Kommunikationsverfahren werden als Typen sprachlich-kommunikativen Handelns bei der Realisierung von Kommunikationszielen – dabei meint Kommunikationsziel „das gedanklich vorweggenommene Ergebnis der Kommunikationshandlung“, das erwächst „aus der übergeordneten Tätigkeit“ (Michel 1985, 16) – entweder als „Handlungstyp“ oder als „Operations- oder Teilhandlungstyp“ (Michel 1985, 34) aktualisiert. Kriterium für diese Unterscheidung ist die Mittelbarkeit oder Unmittelbarkeit des Zielbezugs. Als „Handlungstyp“ präge ein Kommunikationsverfahren die „Ausführung der Gesamthandlung“ (Michel 1985, 34), „es besteht ein sehr enger Zusammenhang zwischen der Kommunikationsabsicht und dem gesellschaftlich verfestigten intentionalen Aspekt des Kommunikationsverfahrens, das allein oder dominierend die Art und Weise der Handlungsausführung prägt. Es kann aber auch bei vermitteltem Zielbezug auf einer untergeordneten Ebene, d. h. als eingeordnete Operation oder Teilhandlung, realisiert werden. In diesem Falle kann man es als Operations- bzw. Teilhandlungstyp kennzeichnen. So kann das Kommunikationsverfahren als Handlungstyp die Realisierungsform für eine Handlung erlebnisbetont informierenden Charakters bilden, z. B. Schildern.“ (Michel 1985, 34) Hinweis auf Implikaturen und verschiedene Bedingungen gilt als pauschale Erklärung. Aber gerade mit Blick auf die pädagogische Zielrichtung von funktional-kommunikativer Sprachbeschreibung und die Notwendigkeit, Bewertungsmaßstäbe für kommunikative Leistungen relativ zu bestimmten Aufgaben, Kommunikationsbedingungen anzubieten, bleibt zu klären, welche Realisierungsvarianten wann und warum angemessen sind oder nicht. Im folgenden soll thesenartig diskutiert werden, inwieweit die Kritik der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung an dem Konzept der Indirektheit die tatsächlichen Ursachen für Unzulänglichkeiten in den Erklärungsansätzen auch sprechakttheoretischer Richtungen trifft, und ob unter kommunikativem Aspekt wirklich die „tatsächliche Illokution“ interessiert.[72]
  • Dementsprechend leitet ein Kommunikationsverfahren das erfolgsorientierte, pragmatische Handeln in einer kommunikativen Situation durch daran gebundene, meist erlernte Handlungsabläufe an. Hinter einem rhetorischen Kommunikationsverfahren steht die Vorstellung von einer Handlungsweise in der Praxis, für die sich ein strategischer Kommunikator (Orator) bewusst und situationsabhängig, d. h. ausgerichtet an den extrinsischen Kommunikationsbedingungen, entscheidet. Ein Kommunikationsverfahren wird in der konkreten Situation durch ein bestimmtes Repertoire von anwendbaren sprachlichen, textlichen und medialen Techniken ausgeführt. Diese sind in der Regel so im Wissensvorrat der Gesellschaft verankert, dass der Adressat das Kommunikationsverfahren intuitiv dekodieren und darauf angemessen reagieren kann. Das bedeutet, dass es sich um ein Ablaufschmema handelt, das auf den Einzelfall angepasst ist, jedoch gleichbleibende Strukturmerkmale aufweist – es ist also wiederholbar, regelgeleitet und routinisiert. Andernfalls könnte es nicht als Kommunikationsverfahren erkannt werden und somit auch die intendierte Wirkung nicht entfalten. Darüber hinaus zeichnet es sich durch seine Unabhängigkeit von Textsorten, Medien und Inhalten aus – dies ist nämlich vom Einzelfall und vom Strategieziel abhängig. Der Begriff selbst geht ursprünglich zurück auf die Potsdamer/Dresdener Textlinguistik der 1970er bzw. 1980er Jahre. Kommunikationsverfahren ist ein Terminus der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung, ein Forschungsansatz aus der ehemaligen DDR. Zwar weist der Untersuchungsgegenstand der Potsdamer/Dresdener Textlinguistik eine große Ähnlichkeit zur Pragmatik und teilweise auch zur Rhetorik auf, jedoch muss hervorgehoben werden, dass weder die Linguistik noch die Rhetorik ein solches idealistisch-pädagogisches Ziel, die Sprachkultur oder Sprachbeherrschung bzw. die Kommunikationsbefähigung zu erhöhen, verfolgen.[73]
  • Innerhalb der kommunikativen Textauffassung zählen die sprechakttheoretisch orientierte Textanalyse und Textbeschreibung sowie die funktionalkommunikative Sprachbeschreibung zu den beliebtesten Analysemethoden. Aufgrund der Schwierigkeit, Einheiten des Kommunikationsverfahrens direkt auf Texte zu übertragen, stößt man bei den beiden genannten Analysemethoden immer wieder auf große methodische Probleme. Vor allem der Zugang zu den Analysekriterien scheint sich schwierig zu gestalten. Erstens lässt sich häufig nicht feststellen, welchem Kommunikationsverfahren eine bestimmte Textstelle zuzuordnen ist und zweitens lassen sich Kommunikationsverfahren überhaupt nur unter großen Schwierigkeiten bestimmte sprachliche Mittel zuordnen. Die inhaltlich-funktionale Textstruktur lässt sich nicht eindeutig an der Textoberfläche nachweisen, was dazu geführt hat, dass die Analysekategorien der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung in neueren (fach-)textlinguistischen Arbeiten kaum mehr eine Rolle spielen. Auf der Suche nach objektiveren Beschreibungsmodellen für Fachtexte wurden in den letzten Jahren zahlreiche Analysemodelle entwickelt, die sich primär an den Formen der sprachlichen Realisierung von Fachtexten orientieren.[74]
  • Aus linguistischer Sicht bearbeitet wurde das 'Beschreiben' zunächst in der Funktionalstilistik. Schon bei Riesel (1963, 438 ff) finden sich Verweise auf Schreibtechniken des 'Amtsstils' und des 'Stils der Wissenschaft'. Systemhaft ausgebaut wurde dieser Ansatz im Rahmen der 'Funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung', in deren Zentrum die Merkmal-Kennzeichnung der auch über rein informative Texte hinausreichenden Kommunikationsverfahren stand (Michel 1985, Seite 11). Sie wurden noch sehr allgemein als „elementare Einheiten der sprachlich-kommunikativen Tätigkeit“, als „geistig-sprachliche Operationen“ gekennzeichnet (Michel 1985, Seite 30), die mit dem Ziel der Verbesserung der Kommunikationsbefähigung der Individuen systematisch trainiert werden sollten. Als deskriptive Verfahren (ein Sammelbegriff, der das Berichten, Beschreiben, Referieren, Feststellen, Erzählen, Schildern u. a. einschließt) werden in diesem Modell alle Kommunikationsverfahren zusammengefasst, „die auf die Übermittlung von Erkenntnisresultaten orientiert“ sind (Michel 1985, Seite 35). Das Beschreiben selbst wird folglich als eine besondere Form der Deskription markiert, „als die sachbetonte, adäquate Darstellung eines Lebewesens, unbelebten Dings, eines Vorgangs oder Zustands“ (Michel 1985, Seite 91). Das In-Beziehung-Setzen der Merkmale der einzelnen Kommunikationsverfahren und damit die Abgrenzung dieser operativen Verfahren voneinander wurde allerdings im Rahmen der FKS theoretisch nicht zureichend abgesichert, sodass dieser Ansatz in der weiteren Forschung nicht zuletzt wegen der in sich widersprüchlichen Klassifikation kaum wieder aufgegriffen wurde.[75]
  • Anders als im Umfeld des Erfurter Kreises, der mit seinen Arbeiten bewusst an Erkenntnisse der in der DDR-Linguistik entwickelten funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung anschließt, spielt in der BRD das sprachentwicklungsfördernde Potenzial von Kinder- und Jugendbüchern eine weitaus größere Rolle. Gefragt wird dort vornehmlich danach, so Siebert (1984) in seinem Forschungsüberblick, „inwieweit der Text dem Kind als sprachliches Vorbild dient und welche Sprachmittel sich das Kind über die Lektüre aneignet“ (Siebert 1984, 14). Auch wenn Engelen in diesem Punkt fraglos eine sehr eigene, stark sprachpflegerisch motivierte Position vertritt, so ist er doch einer der Ersten, die sich mit möglichen Auswirkungen der im Kinderbuch angebotenen Sprache auf die Sprachentwicklung des Kindes befassen (vgl. auch Engelen 1995a; 1995b). Interessanterweise wird dieser Zusammenhang aber erst Jahre später verstärkt in den Fokus der Forschung geraten (vgl. Abschn. 3.2). Die Erfurter Arbeiten der Nachwendejahre greifen die von Siebert bereits in seinen frühen Veröffentlichungen benannten Fragen und Aufgabenkomplexe auf und führen sie unter neuen theoretischen Vorzeichen fort. In seinen Überlegungen zu einer „interdisziplinär orientierten Text- und Stilanalyse“ (Siebert 1996) verweist Siebert erstmals explizit auf die neuere Textlinguistik als theoretischen Bezugspunkt seiner Untersuchungen und hier besonders auf die dort vertretene Auffassung zum Verhältnis zwischen Text und Stil, die Stil grundsätzlich als Bestandteil bzw. Teilaspekt von Texten betrachtet. Nach diesem Verständnis fungiert Stilistisches im Text als „zusätzlicher Bedeutungs- und Wirkfaktor“ (Siebert 1996, 11).[76]
  • Brinker (ebd.: 60) verweist auf das Programm der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung Wilhelm Schmidts, das für die Ausprägungen der deskriptiven Themenprogression die Formen des Berichtens und des Beschreibens anführt, wobei für unsere Konzeption textueller Generizität die Kategorie des Beschreibens relevant ist, insofern sie bestimmt wird als „die [...] Darstellung eines Lebewesens, unbelebten Dings; eines Vorgangs oder Zustands, der als Element einer Klasse von Prozessen mit übereinstimmenden invarianten Merkmalen erfasst wird.“ (Brinker, 2010)47 Hier stellt sich der für uns zentrale Bezug zum generischen Klassenbegriff her. Für das Konzept der textuellen Generizität bedeutet das, dass deskriptive Themenentfaltung nicht bloß einzelfallabhängig generisch sein kann, sondern stets schon strukturell als generisches Vertextungsmuster angelegt ist.[77]
  • Nach Jokubeit, der eine systematische Analyse von Rezensionen – allerdings nur journalistischen – auf der Basis der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung der Potsdamer Schule durchgeführt hat, haben Rezensionen vier Leistungen zu erbringen: sie müssen INFORMIEREN, WERTEN, AKTIVIEREN und ERÖRTERN (vgl. Jokubeit 1980, 90 ff). Das Kommunikationsverfahren ERÖRTERN wird als dominierend für Rezensionen bestimmt: „Rezensionen sind also Texte, in denen die sprachliche Objektivation eines Problemlösungsprozesses in seinen drei Phasen (Problemstellung, Problembearbeitung und Problemlösung) nachgewiesen werden kann“ (Jokubeit 1980, 117). In einer eigenen empirischen Untersuchung von Rezensionen konnte ich einen solchen Problemlösungsprozeß selbst in wissenschaftlichen Rezensionen kaum nachweisen, noch viel seltener in journalistischen. Er ist allenfalls charakteristisch für umfangreiche Rezensionsartikel (vgl. auch Gläser 1990, 111). Auch Pätzold kritisiert Jokubeits These und kommt nach einer eigenen Analyse wissenschaftlicher Rezensionen zu dem Ergebnis, daß die dominierende Textfunktion das BEWERTEN ist (vgl. Pätzold 1986, 101f).[78]
  • Es wurden Kommunikationsaufgaben, -absichten, -pläne und Kommunikationsverfahren nach kommunikativen und funktionalen Merkmalen beschrieben. Das steht in thematischer Nähe zu den textuellen Grundfunktionen, wie sie in der westdeutschen Textlingu— istik z. B. Brinker beschrieben hat, und ist teilweise in der Auflächerung der Verfahren diflerenzierter. In dem speziell für die Aufgaben der Schule ent— wickelten Konzept der kommunikativen Sprachbeschreibung traten Fragen des Stils allerdings zurück. Das wirkte sich in der Mitte der achtziger Jahre auch auf die universitäre Lehre aus. Dennoch bleibt die Funktionalstilistik im Blick und Michel bestätigt 1985 den funktionalen Ansatz, übt allerdings Kritik an der Grobheit der Differenzierung und weist folgerichtig auf die Möglichkeit hin, Textsortenstile einzubeziehen und die Stilistik als Teil der Textlinguistik zu betrachten. Von der kritischen Wertung anderer Stilauffassungen, die „das Wesen des Stils reduktionistisch aus der Sprache selbst heraus bestimmen“ (1985, 44), weicht er nicht ab.[79][80]
  • Dies ist ein Ansatz, über den auch unter Linguisten, insbesondere Textlinguisten, seit dem neueren Auftreten instruktionssemantischer Theorien bei Schmidt 1973 und Weinrich 1976 nachgedacht wird – ein Ansatz, der freilich historisch schon immer zum Kernbestand rhetorischen Denkens gehörte. Inzwischen greifen ihn auch andere mit Textanalytik befasste Disziplinen auf. Erinnert sei auch an die ‚funktional-kommunikative Sprachbeschreibung' der Potsdamer Schule, die mit den Worten Wilhelm Schmidts letztlich einen rhetorischen Ansatz formuliert, der das Sprachliche immer an die Tätigkeiten der ‚Lebenswelt' (Husserl) rückbindet. Es gehe, so Schmidt, um eine „Sprachbeschreibung“ in „Hinblick auf die Kommunikation“, die das „Zusammenwirken der sprachlichen Mittel der verschiedenen Ebenen des Sprachsystems und ihre wechselseitige Bedingtheit und Abhängigkeit unter dem Aspekt der intendierten kommunikativen Leistung erfaßt“.[81]
  • Mit ihrer Klassifikation von Kommunikationsplänen und Kommunikationsverfahren erlaubte sie es, beim Generieren und Analysieren von geschriebenen Texten die sprachstilistischen Mittel zu bestimmen und einzuordnen. Es handelte sich also um einen interessanten theoretischen Ansatz. Hierzu gab es wiederholt Konferenzen und eine umfangreiche Literatur. Die Frage war, ob mit diesem Erklärungsversuch auch das Spezifische in der für die Sprechkommunikation charakteristischen Verbindung von sprachstilistischen, phonetischen und gestisch-mimischen Gestaltungsmitteln erfasst werden kann, welche Variationen für intentions- und situationsgerechtes Sprechen erforderlich sind und wie in der Rezeption darauf reagiert wird. Ein Lehrbuch der Rhetorik bot die beste Gelegenheit, diese Sprachbeschreibung auch bei der Entwicklung sprechsprachlicher Fähigkeiten einzusetzen. Schmidt kam also auf die hallesche Sprechwissenschaft zu, verwies auf seine Verantwortung für das Lehramtsstudium und schlug vor, gemeinsam ein Lehr- und Übungsbuch über „Rede – Gespräch – Diskussion“ zu erarbeiten.[82]

„Die funktional-kommunikative Sprachbeschreibung hat als primäres Ziel die Ermittlung und Bestimmung von kommunikativen Sprachhandlungen im Text bzw. Diskurs. Sie ist also syntagmatisch-textuell orientiert und versucht, die Regularitäten der Sprachverwendung zu beschreiben. Dazu untersucht sie Texte unterschiedlicher Kommunikationsbereiche und Textsorten. Ihr Beschreibungsinstrumentarium ist daher umfangreicher als das der funktional-semantischen Richtung. Über die strukturell-semantischen Wechselbeziehungen hinaus erfasst es solche kommunikativ-pragmatischen Faktoren wie die Intention des Sprechers / Schreibers, die Erwartungshaltung des Hörers / Lesers, die Situationsadäquatheit und die funktional-stilistische Angemessenheit der Sprachhandlungsabfolge sowie der verwendeten Realisierungsformen. Natürlich wird darüber hinaus auch eine Klassifizierung der ermittelten Sprachhandlungstypen und ihrer Merkmale sowie deren Belegung durch typische Realisierungsformen und spezialisierte Varianten angestrebt.“

[83]


  • Dem Handlungskonzept der FKS liegt eine handlungsfundierte und kommunikationsorientierte Sprachauffassung zugrunde, für die folgende drei Aspekte charakteristisch sind: I. Die Sprache ist im Kontext umfassender Systeme menschlichen Handelns zu beschreiben und zu erklären. II. Die Sprache ist demzufolge als Handeln beziehungsweise als eine Form menschlicher Tätigkeit aufzufassen. III. Die Natur der Sprache liegt in ihrer kommunikativen Funktion.[84]


  • Die Überwindung der lexikalischen bzw. terminologischen Phase und die Orientierung am Text als grundlegender kommunikativer Einheit Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts geschieht in der Fachsprachenforschung unter dem maßgeblichen Einfluss des FKS-Konzeptes . Die FKS geht vom Grundsatz aus, dass sprachliche Erscheinungsformen unter funktionalen Gesichtspunkten zu beschreiben sind. In funktional-kommunikativen Untersuchungsansätzen nimmt die Bestimmung von Kategorien wie „Kommunikationsabsichten“ (KA), „Kommunikationsplänen“ (KP) und „Kommunikationsverfahren“ (KV) einen zentralen Platz ein. Im Vordergrund bei derartigen Analysen steht das Bemühen, nachzuweisen, dass dominierende Komplexe von Kommunikationsverfahren die Textkonstitution bestimmen. Kommunikationsverfahren werden dabei als „Sprachhandlungstypen mit jeweils gleichem oder zumindest ähnlichem Illokutionspotential“ aufgefasst. In einem weiteren Analyseschritt werden die zur Realisierung der entsprechenden Kommunikationsverfahren erforderlichen sprachlichen Mittel ermittelt. Als Vertreter dieser Richtung in der Fachsprachenforschung gelten Baumann ( 1981 , 1987 ) , Gläser ( 1982 ) , Weise ( 1985 ) , Hengst ( 1985 ) , Lothar Hoffmann ( 1988b ) u.a.[85]
  • Ab 1983 wiesen Vertreter des FKS-Konzeptes in neuerlichen Publikationen darauf hin, sie „Typen sprachlich-kommunikativen Handelns“ von ihnen als „Kommunikationsverfahren“ bezeichnet werden. In diesem Konzept verstehen sie Bitten, Berichten, Beschreiben u. a. nicht als Intentionen, sondern als kommunikative Vorgehens- und Verarbeitungsweisen im Dienste kommunikativer Ziele. In Ausweitung früherer Definitionen gehen sie davon aus, dass die von ihnen „als Kommunikationsverfahren bezeichneten Typen sowohl als Handlungen wie auch als Teilhandlungen (Operationen) fungieren können. In jedem Fall wird damit der Verarbeitungsaspekt betont (wie etwas dargestellt wird) und vom Gegenstandsaspekt (worüber die Äußerung erfolgt) sowie vom Zielaspekt (wozu sie in der gesellschaftlichen Kooperation dient) abgehoben.“ ( Michel / Harnisch 1983 , S. 88. ).[86]

Funktionalstilistik

Wilhelm Schmidt hatte bereits 1965 eine Monographie zur Grundfragen der deutschen Grammatik. Eine Einführung in die funktionale Sprachlehre publiziert.


  • im Zuge der so genannten kommunikativ-pragmatischen Wende entwickelt worden
  • Die FKS beginnt mit der Gründung des Instituts zur Sprachlehrerausbildung an der Pädagogischen Hochschule in Potsdam 1972 und ist über weitere Entwicklungsetappen in den 80er Jahren fortgeführt worden.[87]
  • Die sogenannte Funktional-kommunikative Sprachbeschreibung, die als Forschungsrichtung in den 60er Jahren entsteht und sich in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vor allem in der ehemaligen DDR etabliert,[88]
  • Wenn man auch – mindestens seit den achtziger Jahren – in der Forschung über die Grenzen der DDR und der Funktionalstilistik hinaus blicken und sich z. B. mit Erkenntnissen der pragmatischen Stilistik Sandigs auseinandersetzen konnte, so blieb dies in der Lehre noch längere Zeit aus. Der funktionale Ansatz wird in den achtziger Jahren aufgenommen in ein Konzept der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung, wie es an den Pädagogischen Hochschulen der DDR vertreten wurde. gestützt auf die Leont'evsche Tätigkeitstheorie (1975, 1984).[89][90]
  • Sprache wurde in der DDR zunehmend als „als notwendiges Element der gesamtgesellschaftlichen Tätigkeit“ aufgefasst und „nicht nur als Reflex, als Antwort auf äußere, gesellschaftliche Einwirkungen“. Karl-Ernst Sommerfeldt und ‎Wolfgang Spiewok attestierten ihr 1986, eine aktive Rolle im gesellschaftlichen Leben zu spielen. Insbesondere in der sozialistischen Gesellschaft der DDR nehme ihre Bedeutung zu, da sprachliche Tätigkeit „stets in enger Wechselbeziehung mit historisch-konkreten gesellschaftlichen Gegebenheiten und Bedingungen“ erfolge. Solche und andere Überlegungen führten vor einer Reihe von Jahren dazu, dass sich die Sprachwissenschaft nicht wie bisher ausschließlich mit dem Sprachsystem (dem Instrument sprachlichen Handelns) befasste, sondern sich stärker der sprachlich-kommunikativen Tätigkeit zuwandte. Seitdem unterscheidet man zwei Aspekte sprachwissenschaftlichen Arbeitens: den Tätigkeits- und den Systemaspekt. Es entstanden mehrere Richtungen einer handlungsorientierten bzw. funktional-kommunikativen Sprachwissenschaft und Sprachbeschreibung. [91]
An der Pädagogischen Hochschule „Dr. Theodor Neubauer“ Erfurt/Mühlhausen – unter Thea Schippan (1930–1999) neben Potsdam und Dresden ein weiteres Zentrum der FKS-Modellausarbeitung – legte der Linguist Wilhelm Schellenberg 1980 seine Promotion A und 1988 seine Promotion B zu FKS-Themen ab.

Ein Autorenkollektiv unter der Leitung von Wilhelm Schmidt.


Ihren Durchbruch hatte die FKS dann im darauffolgenden Jahr 1982: Im ersten Heft des 35. Jahrgangs der renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschrift Zeitschrift für Phonetik, Sprachwissenschaft und Kommunikationsforschung erschienen nicht weniger als sechs Artikel zu diesem Thema, die rückblickend allesamt zu den wichtigsten Publikationen über die FKS überhaupt zählen. Schmidt selbst erlebte die einsetzende Popularität seines Konzeptes nur noch kurz mit – er verstarb im November 1982 im Alter von 68 Jahren. Binnen kurzer Zeit etablierte sich die Theorie in der DDR und wurde fester Bestandteil der sprachwissenschaftlichen Forschung. Rückblickend bezeichnete Eberhard Stock im Jahr 2020 die funktional-kommunikative Sprachbeschreibung als „die Haustheorie der Volksbildung; sie wurde fast ausschließlich an den Pädagogischen Hochschulen gelehrt und lag den Lehrmaterialien für die Schule zugrunde“.[92] Letzteres ist darauf zurückzuführen, dass das Konzept „speziell für die Aufgaben der Schule“ entwickelt worden war.

In den 1980er Jahren entstanden an der Pädagogischen Hochschule „Karl Liebknecht“ Potsdam (unter Schmidt und seinen Nachfolgern), an der Pädagogischen Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“ Dresden (unter Max Pfütze) sowie an der Pädagogischen Hochschule „Dr. Theodor Neubauer“ Erfurt/Mühlhausen (unter Thea Schippan) und anderen Institutionen zahlreiche Dissertationen, Habilitationsschriften und Monographien zum Themenbereich Kommunikationsverfahren beziehungsweise funktionale Textlinguistik, die zum Ziel hatten, mit Blick auf die funktionale Grammatik beziehungsweise den funktionalen Aspekt der Sprache den Deutschunterricht im In- und Ausland zu verbessern.[93]

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde rasch offenbar, dass die funktional-kommunikative Sprachbeschreibung sich nicht innerhalb der bundesdeutschen Sprachwissenschaft halten, geschweige denn durchsetzen konnte. Bereits 1991 merkte der Leipziger Germanist Gerhard Helbig an, dass es der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung „bisher nicht überzeugend genug gelungen [sei], den langen Weg vorsprachlicher Voraussetzungen in erklärenden Zusammenhang mit der Verwendung sprachlicher Mittel des Systems zu bringen“.

Die methodischen Probleme erwiesen sich als großes Hindernis für die Theorie und binnen lediglich zehn Jahren wurde sie in Deutschland nahezu bedeutungslos. Dies verdeutlichen zwei Fachbeiträge aus dem Jahr 2000. Margit Reitbauer verwies darauf, dass die „Analysekategorien der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung in neueren (fach-)textlinguistischen Arbeiten kaum mehr eine Rolle spielen“[94] und begründete dies folgendermaßen:

„Aufgrund der Schwierigkeit, Einheiten des Kommunikationsverfahrens direkt auf Texte zu übertragen, stößt man [...] immer wieder auf große methodische Probleme. Vor allem der Zugang zu den Analysekriterien scheint sich schwierig zu gestalten. Erstens lässt sich häufig nicht feststellen, welchem Kommunikationsverfahren eine bestimmte Textstelle zuzuordnen ist und zweitens lassen sich Kommunikationsverfahren überhaupt nur unter großen Schwierigkeiten bestimmte sprachliche Mittel zuordnen. Die inhaltlich-funktionale Textstruktur lässt sich nicht eindeutig an der Textoberfläche nachweisen.“[95]

Im gleichen Jahr konstatierten darüber hinaus Klaus Brinker, ‎Gerd Antos und ‎Wolfgang Heinemann:

„Das In-Beziehung-Setzen der Merkmale der einzelnen Kommunikationsverfahren und damit die Abgrenzung dieser operativen Verfahren voneinander wurde [...] im Rahmen der FKS theoretisch nicht zureichend abgesichert, sodass dieser Ansatz in der weiteren Forschung nicht zuletzt wegen der in sich widersprüchlichen Klassifikation kaum wieder aufgegriffen wurde.“[96]

Auch hinsichtlich der Sprachförderung und Sprachentwicklung erfuhr die FKS im Westen kaum Beachtung. In der Bundesrepublik – sowohl während als auch nach der Teilung – spielte das sprachentwicklungsfördernde Potenzial von Kinder- und Jugendbüchern eine weitaus größere Rolle. Gefragt wurde im diesem Zusammenhang vornehmlich danach, „inwieweit der Text dem Kind als sprachliches Vorbild dient und welche Sprachmittel sich das Kind über die Lektüre aneignet“.

  • Allerdings bestätigte die lehrpraktische Nutzung von Ergebnissen der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung im Sprachunterricht immer wieder die Grenzen kommunikativ-linguistischer Beschreibungen sprachlichen Handelns, die den „Weg vom globalen Kommunikationsmodell zum Sprachsystem [...] ohne Entwicklung spezifischer (grammatischer) Teiltheorien“ (Helbig 1991, 72) gehen wollten, aber so ihren Anspruch auf eine sprachtätigkeitsbezogene und spachsystembezogene Theoriebildung nicht einlösen konnten.[97]

Verhältnis zu anderen Sprachbeschreibungsmodellen

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Kommunikativ-funktionale Sprachbetrachtung

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Parallel zur funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung (FKS) im Sinne der Potsdamer Schule entwickelte sich die kommunikativ-funktionale Sprachbetrachtung (KFS). Letztere hat ihren Ursprung in einem internationalen Kolloquium zum Thema „Kommunikativ-funktionale Sprachbetrachtung als theoretische Grundlage des allgemein- und fachsprachlichen Fremdsprachenunterrichts“, das im Mai 1974 in Halle an der Saale veranstaltet und auf dem die theoretische und praktische Grundkonzeption ausgearbeitet wurde. Die KFS war somit bereits sieben Jahre vor der FKS kodifiziert, konnte sich aber in den 1980er Jahren terminologisch nicht gegen diese durchsetzen. Nichtsdestotrotz wurde sie bis 1988 in vier weiteren Konferenzen weiterentwickelt. Bereits im Jahr 1989 merkte Ludwig Wilske an:

„[Es] wird [...] deutlich, wie das Attribut ‚funktional-kommunikativ‘ interpretiert wird, wobei ‚funktional-kommunikativ‘ oder (mit Umstellung) ‚kommunikativ-funktional‘ verwendet wird, ohne dass damit ein konzeptioneller Unterschied verbunden wird. ‚Funktional-kommunikativ‘ ist insofern die zutreffende Bezeichnung, als die Gesamtkonzeption wissenschaftsgeschichtlich sinnvoll in die funktionale Sprachbetrachtung eingeordnet wird und das hinzugefügte ‚kommunikativ‘ den sonst sehr vielfältig deutbaren Funktionsbegriff entsprechend spezifiziert“.[98]

Kuk-Hyun Cho vertrat im Jahr 2000 zwar einerseits die Ansicht, dass beide Konzepte voneinander abzugrenzen seien, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass mit den Bezeichnungen „funktional-kommunikative Sprachbeschreibung“ und „kommunikativ-funktionale Sprachbetrachtung“ „keine strikte terminologische Fixierung verknüpft zu sein scheint“.[99]

Funktional-semantische Sprachbeschreibung

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  • Die in der DDR von W. SCHMIDT begründete funktional-kommunikative Sprachbetrachtung geht von der Absicht des Textproduzenten bzw. der Funktion des Textes aus und versucht eine darauf gegründete Typenbildung. So werden die in der gesellschaftlichen Kommunikation auftretenden Kommunikationsabsichten und Kommunikationspläne ermittelt, geordnet und beschrieben. Eine mögliche Klassifizierung sieht die Typen Informieren, Aktivieren, Klären (vgl. FUNKTIONAL-KOMMUNIKATIVE SPRACHBESCHREIBUNG, 1981, 23) und Kontaktieren vor. Ein Kommunikationsplan besteht aus ihrem Wesen nach geistigen, außersprachlichen Elementen, die Kommunikationsverfahren genannt werden. Sie sind durch funktional-kommunikative Merkmale gekennzeichnet. Kommunikationsverfahren werden in Texten objektiviert, also sprachlich realisiert. Man hat vielfach versucht, die sprachlichen Mittel solcher Kommunikationsverfahren zusammenzufassen und auf diese Weise funktional-kommunikative Felder zu bilden. An einer solchen funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung wird weitergearbeitet, mit dem Ziel, die Ergebnisse lehrbar zu machen. In diesem Buch wird der andere Ausgangspunkt gewählt, und zwar das Sprachsystem. Das bedeutet nicht, dass wir die funktional-semantische Sprachbeschreibung der funktional-kommunikativen alternativ gegenüberstellen. Wir gehen von folgenden Überlegungen aus: Den Kern einer jeden Sprachbeschreibung bildet das Sprachsystem, weil es das wichtigste Instrument der sprachlichen Kommunikation ist. Dieses Sprachsystem muss nach unserem Verständnis so beschrieben werden dass seine Elemente in eine funktional-kommunikative Sprachbeschreibung eingehen können. Man muss einfach „das Wissen über das Sprachsystem so aufbereiten, dass es von einer integralen Sprachlehre als Anleitung zum wirkungsvollen sprachlichen Gestalten dargeboten werden kann.“ Die angestrebte sprachpädagogische Effektivität kann nach unserer Auffassung durch die Realisierung zweier zentraler Prinzipien erreicht werden , denen die integrale Sprachlehre folgt: Sie muss funktional und operativ sein . Der funktionale Charakter der integralen Sprachlehre besteht darin , daß sie die sprachlichen Mittel nach ihrer Form , ihrer Bedeutung und ihrem po- tentiellen Anteil am Zustandekommen gesellschaftlicher Wirkung ( = Funk- tionen ) beschreibt , die Bedingtheit ihres Einsatzes durch die Aufgabenstel- lung , den ihr entsprechenden Kommunikationsplan und die diesem unter- geordneten Kommunikationsverfahren sichtbar macht und somit die lin- guistischen Grundlagen für einen Sprachunterricht unter kommunikativem Aspekt schafft . Den operativen Charakter einer solchen Sprachlehre sehen wir in ihrer pädagogischen Orientiertheit . Diese äußert sich in der Be- schreibung der sprachlichen Mittel und der Vermittlung des sprachlichen Wissens unter dem Aspekt der Ausbildung sprachlichen Könnens , d . h . der Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten , und des Wirk- samwerdens der Einsichten in Sprache für die Kommunikationsbefähi- gung . Für die Konzipierung einer integralen Sprachlehre ist die Bestimmung des Verhältnisses zwischen dem Systemaspekt und dem Tätigkeitsaspekt der Sprache von ausschlaggebender Bedeutung. Die zielstrebige und systematische Entwicklung sprachlicher Fähigkeiten ist ohne Kenntnis und Berücksichtigung psychologischer Gegebenheiten nicht möglich . Auf Grund der dialektischen Einheit von Sprache und Bewußtsein ... , auf Grund der Tatsache , daß sprachliche Tätigkeit Bewußtseinstätigkeit ist , ist der Erfolg jedes[100]

Sprechakttheorie oder handlungsorientierte Textanalyse

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  • ebenfalls eine zentrale Handlungskonzeption für die pragmatische Linguistik[101] und ebenfalls im Zuge der so genannten kommunikativ-pragmatischen Wende entwickelt worden
  • Beiden Handlungskonzepten liegt jedoch eine handlungsfundierte und kommunikationsorientierte Sprachauffassung zugrunde, für die folgende Aspekte charakteristisch sind: I. Die Sprache ist im Kontext umfassender Systeme menschlichen Handelns zu beschreiben und zu erklären. II. Die Sprache ist demzufolge als Handeln beziehungsweise als eine Form menschlicher Tätigkeit aufzufassen. III. Die Natur der Sprache liegt in ihrer kommunikativen Funktion.
  • Beide Konzeptionen haben sich jedoch nicht nennenswert gegenseitig beeinflusst.
  • Beide Konzepte haben gleiche Gegenstände, nämlich die sprachlichen Größen Äußerung beziehungsweise Text

. Die konzeptionelle und methodische Divergenz der SAT und der FKS ist dabei nicht nur in ihren verschiedenen Ausgangspositionen und Erkenntnisinteressen, sondern auch in ihrem Verständnis des Handlungs- und Kommunikationsbegriffs begründet. Problem: Ein grundlegendes Kriterium für eine differenzierte Charakteristik der verschiedenartigen Konzepte handlungsorientierter Sprachbeschreibungen ist das theoretische Verständnis von Tätigkeiten / Handlungen im allgemeinen und von kommunikativen Tätigkeiten / Handlungen im besonderen. Problematisch ist jedoch die Tatsache, dass die Handlungsbegriffe und Handlungskategorien nicht selten unpräzise bestimmt werden, oder man von einem intuitiven Verständnis ausgeht. Hinzu kommt „eine methodologische Übertreibung“ und eine „Fehlanwendung“ (Viehweger 1983d: 106) der SAT und der FKS: „Nicht wenige handlungsorientierte Forschungsansätze lassen [...] eine durch die Wissenschaftsgeschichte bereits häufig bestätigte Tatsache außer acht, dass eine Erklärung, die sich auf einen bestimmten Begriff gründet und daraufhin den Anspruch erhebt XXXXXXX“[102]


[103]


  • Innerhalb der kommunikativen Orientierung hatten sich vor allem zwei unterschiedliche Konzepte (für die Sprachbeschreibung, besonders die Textanalyse) entwickelt, die beide handlungsbezogen sind und von der Voraussetzung ausgehen, dass mit sprachlichen Äußerungen Handlungen vollzogen werden und dass für deren Beschreibung die Grammatik nicht ausreicht – Konzepte, zwischen denen sich in der letzten Zeit der Meinungsstreit oft abgespielt hat, die sich nicht zuletzt auch hinsichtlich des Stellenwertes der Grammatik unterscheiden. Auf der einen Seite stand die – mehr national als international bekannte – „funktional-kommunikative Sprachbeschreibung“ (FKS), die eine Weiterentwicklung der „funktionalen Grammatik“ Potsdamer Prägung darstellt und sich als „eine im Hinblick auf die Kommunikation funktionale Sprachbeschreibung“ präsentiert, „die das Zusammenwirken der sprachlichen Mittel der verschiedenen Ebenen des Sprachsystems und ihre wechselseitige Bedingtheit unter dem Aspekt der intendierten kommunikativen Leistung erfasst“. Das ihr zugeordnete Attribut „funktional“ weist dabei auf den Ausgang von der kommunikativen Aufgabenstellung (nicht von den einzelnen Mitteln des Sprachsystems), das ihr ebenfalls zugeschriebene Attribut „operativ“ auf ihre pädagogische Orientiertheit (Sprach-lehre im Dienste der Kommunikationsbefähigung). Ausgehend von den Ergebnissen der (sowjetischen) Psychologie – vor allem vom Begriff der „sprachlich-kommunikativen Tätigkeit“ – spiegelt sich in der Abfolge der Grundbegriffe (Kommunikationsaufgabe, -absicht, -plan, -verfahren) der begangene Weg von der Motivation und Zielstellung bis hin zur Wahl der sprachlichen Gestaltungsmittel. Auf der anderen Seite steht – stärker in die internationale Tradition eingebunden – anknüpfend an die Textlinguistik und die Sprechakttheorie das Modell der handlungsorientierten Textanalyse (HTA) bzw. der Illokutionsstruktur von Texten (von Motsch, Viehweger u. a.). Die HTA zielt auf die Frage, welche Möglichkeiten das Instrument Sprache bietet, um Handlungen zu vollziehen. Es wird angenommen, dass die Handlungsstruktur aus Teilhandlungen besteht, von denen jede auf sprachliche Eigenschaften des Textes beziehbar (d. h. auf Sätze abbildbar) sein muss, weil bei sprachlichen Handlungen die Handlungsziele mit Hilfe sprachlicher Aus- drücke erreicht werden sollen, also der Zusammenhang zwischen Sätzen und elementaren sprachlichen Handlungen (= illokutiven Handlungen) bestimmt werden muss. Mit den illokutiven Handlungen wird somit ein wesentlicher Aspekt dessen herausgehoben, was sprachliches Handeln ausmacht (wird nicht die gesamte Handlungsstruktur ausgeschöpft), ein autonomes Kenntnissystem (Modul), das neben anderen Kenntnissystemen (vor allem: der Grammatik, den Konversationsprinzipien u. a.) nötig ist, die Produktion und Rezeption von Texten in Kontexten menschlichen Handelns zu erklären. Die Komplexität des Textes erfordert verschiedene Kenntnissysteme (die von eigenen Theorien erfasst werden müssen). Das Verstehen einer Äußerung heißt die Rekonstruktion des kommunikativen Sinns (bzw. der illokutiven Funktion), der (die) das Resultat des Zusammenwirkens autonomer Kenntnissysteme (vor allem der Grammatik und der Typen von illokutiven Handlungen) ist. Das grammatische Kenntnissystem reicht dafür nicht aus , bildet aber die Grundlage für die Äußerungsbedeutung und den kommunikativen Sinn. Ein Vergleich der FKS und der HTA33 lässt sofort erkennen, dass es sich bei der FKS um ein globales Konzept (vom Ganzen der Handlung zu den Teilen, d. h. den sprachlichen Mitteln des System ), bei der HTA um ein modulares Konzept (von den Modulen zum Ganzen der Handlung) handelt. Damit sind Vorzüge und Nachteile verbunden. Der modulare Ansatz hat den Vorteil , a) dass er an die Sprache gebunden bleibt (weil sich illokutive Handlungen immer mit sprachlichen Mitteln vollziehen), b) dass er verschiedene Kenntnissysteme vor- aussetzt, c) dass er die strikten Forderungen der grammatischen Methodologie beibehält, d) dass er von gut überschaubaren Teilbereichen ausgeht (nicht von einem sehr allgemeinen Kommunikationsmodell und auch nicht unter vorschneller Übertragung psychologischer Kategorien auf die Realisierung im Sprachsystem), e) dass über die verschiedenen Module bestimmte Zusammenhänge zwischen Sprach- system und Sprechhandlungen ( z . B. Satzmodi und Illokutionsty- pen ) aufgeklärt werden können . Er hat aber den Nachteil , ( a ) daß nicht alle Aspekte der Handlungsstruktur erfaßt werden , sondern eine Abstraktion und Partialisierung vorgenommen wird , die angrenzende Gegenstandsbereiche (Module) ausschließt , , anders ausgedrückt : daß nicht von einem Gesamtmodell der Kommunikation ausgegangen wird ( das freilich gegenwärtig noch nicht mehr als ein allgemeines erklärendes Prinzip ist ) , ( b ) daß die Gefahr besteht , die erklärende Kraft des sprachlichen Moduls zu überschätzen , sprachliche Kategorien auf andere Module des sprachlichen Verhaltens zu übertragen und sich frühzeitig auf bestimmte Module einzugrenzen ( was möglicherweise zu einer inadäquaten Hierarchiebildung oder Verabsolutierung führen könnte) . Der globale Ansatz hat den Vorteil , ( a ) daß er von einem Gesamtmodell der Kommunikation ausgeht ( auch wenn dieses Modell gegenwärtig notwendigerweise noch etwas vage ist , deshalb mehr ein erklärendes Prinzip als bereits ein entwickeltes Inventar von Analysekategorien bereitstellt ) , ( b ) daß eine frühzeitige Eingrenzung auf bestimmte Module ( und damit eine möglicherweise inadäquate Hierarchiebildung oder gar Verabsolutierung ) vermieden wird . Er hat aber den Nachteil , ( a ) daß ihm eine ausreichende Rückbindung an die Sprache fehlt , ( b ) daß keine verschiedenen Mo- dule unterschieden werden , ( c ) daß die strikten Forderungen der grammatischen Methodologie aufgehoben werden , ( d ) daß durch den Ausgang von einem sehr allgemeinen Kommunikations- modell und die fehlende Differenzierung zwischen verschiedenen Modulen ( und Ebenen ) be- stimmte Zusammenhänge zwischen Sprachsystem und Sprechhandlungen ( z . B. Satztypen und Illokutionstypen ) nicht erklärt werden können , ( e ) daß die Gefahr besteht , psychologische Kate- gorien ( z . B. der Tätigkeit ) vorschnell auf die sprachliche Tätigkeit und ihre Realisation im Sprachsystem zu übertragen . Auf spezielle Schwächen und Schwierigkeiten der FKS ( als einem globalen Modell ) soll hier nicht näher eingegangen werden : etwa den Status bestimmter Grund- begriffe , vor allem der KV ( in ihrer Beziehung einerseits zu den sprachlichen Mitteln , anderer- seits zur sozialen Interaktion aus den KV ist die sprachliche Formulierung nicht direkt prä- 52 Vgl . H. HARNISCH / G . MICHEL , Textanalyse aus funktional - kommunikativer Sicht , a . a . O. , 389f . diktabel , es wird mit den verwendeten Kategorien auch gar nicht der gesamte Tätigkeitshintergrund eingefangen), die Heterogenität und Uneinheitlichkeit der Analysegrund- lage und der Typologisierungsbasis für Kommunikationsaufgaben und -verfahren ( dieselben Ka- tegorien tauchen für verschiedene Ebenen auf , einige Klassen sind in anderen enthalten ) u . a . 53 Dieser Vergleich legt zunächst den Schluß nahe , daß die Vorteile des modularen Ansatzes überwiegen , daß er für eine längere Zeit die realistischere Strategie ist , weil sie zu früher erwart- baren Resultaten führt. Damit bleibt jedoch die Frage noch offen , ob die beiden Zugänge ( wie sie sich als FKS und HTA darstellen und Varianten eines globalen und eines modularen Prin- zips sind ) sich tatsächlich ( wie es gegenwärtig noch oft den Anschein hat ) absolut ausschließen oder ob sie sich in Zukunft in komplementärer Weise ergänzen können . Diese Frage hat wieder einen doppelten Aspekt : 1 ) Der entgegengesetzte Ausgangspunkt und die entgegengesetzte Richtung ( von der Kommu- nikation zum Sprachsystem , von vorsprachlichen Voraussetzungen zur sprachlichen Reali- sierung einerseits , vom sprachlichen Modul bis zum kommunikativen Sinn andererseits ) las- sen gegenwärtig zwar den Eindruck von inkongruenten Forschungsrichtungen entstehen , weil es der FKS bisher nicht überzeugend genug gelungen ist , den langen Weg vorsprachlicher Voraussetzungen in erklärenden Zusammenhang mit der Verwendung sprachlicher Mittel des Systems zu bringen , weil die HTA zwar die Interaktion verschiedener Module postuliert , jedoch aus der Gesamtheit der Module sich bei der Beschreibung in abstraktiver Weise auf ein Modul ( der IH ) beschränkt . Es scheint jedoch nicht ausgeschlossen , von der Zukunft eine Integration beider Wege ( in einem komplementären Verhältnis ) zu erwarten , allerdings nur dann , wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden , wenn das Modul der IH nicht hypostasiert wird ( gegebenenfalls als Abstraktion auch im richtigen Zeitpunkt aufgehoben wird ) , wenn es in Zusammenhang mit zu untersuchenden anderen Modulen ein komplexes Bild des sprachlichen Verhaltens ergibt , wenn es der FKS gelingt , den Weg von einem globa- len Kommunikationsmodell zum Sprachsystem zu finden und aus dem erklärenden Prinzip ein Inventar von Analysekategorien wird ( was wahrscheinlich nicht ohne Differenzierung der dabei zusammenwirkenden Kenntnissysteme und ohne Entwicklung spezifischer Teiltheo- rien möglich ist ) . Wenn das so wäre , erwiesen sich beide Zugänge als verschiedene Strate- gien zu einem Ziel , Strategien , die im übrigen ein Reflex unterschiedlicher Entwicklungen im internationalen Maßstab sind , z . B. in dem , was unter der Rubrik „ Psycholinguistik “ läuft : Während die sowjetische Psycholinguistik weitgehend aus der Psychologie hervorgegangen ist und deshalb auch weitgehend psychologische Annahmen auf das Sprachverhalten übertra- gen hat , sind umgekehrt in der amerikanischen Psycholinguistik vielfach Strukturmodelle aus der Linguistik übernommen ( und sekundär mit psychologischen Prozeßannahmen ver- bunden ) worden.55 Deshalb besteht einerseits die Gefahr einer mechanistischen Übertragung von psychologischen Kategorien auf die Sprache und andererseits der mechanistischen Über- tragung von linguistischen Kategorien auf das gesamte sprachliche Verhalten . Der zuletzt ge- nannten Gefahr ist vor allem CHOMSKY nicht entgangen , indem er das sprachliche Modul überbewertet hat , ihm etwas zugesprochen hat , was anderen Modulen zugerechnet werden muß , was letztlich zu einer Reduzierung seiner Kompetenz auf die grammatische Kompe- 53 Vgl . dazu W. MOTSCH , Anforderungen an eine handlungsorientierte Textanalyse , a . a . O[104][105]


Funktional-kommunikative Sprachbeschreibung (FKS)[106] Handlungsorientierte Textanalyse (HTA)
Vorteile • Geht von einem Gesamtmodell der Kommunikation aus.
• Eine frühzeitige Eingrenzung auf bestimmte Module (und damit eine möglicherweise inadäquate Hierarchiebildung oder gar Verabsolutierung) wird vermieden.
• Der Ansatz bleibt an die Sprache gebunden (weil sich illokutive Handlungen immer mit sprachlichen Mitteln vollziehen).
• Der Ansatz setzt verschiedene Kenntnissysteme voraus.
• Behält die strikten Forderungen der grammatischen Methodologie bei.
• Der Ansatz geht von gut überschaubaren Teilbereichen aus (nicht von einem sehr allgemeinen Kommunikationsmodell und auch nicht unter vorschneller Übertragung psychologischer Kategorien auf die Realisierung im Sprachsystem).
• Über die verschiedenen Module können bestimmte Zusammenhänge zwischen Sprachsystem und Sprechhandlungen (z. B. Satzmodi und Illokutionstypen) aufgeklärt werden.
Nachteile • Dem Ansatz fehlt eine ausreichende Rückbindung an die Sprache.
• Es werden keine verschiedenen Module unterschieden.
• Die strikten Forderungen der grammatischen Methodologie werden aufgehoben.
• Durch den Ausgang von einem sehr allgemeinen Kommunikationsmodell und die fehlende Differenzierung zwischen verschiedenen Modulen (und Ebenen) können bestimmte Zusammenhänge zwischen Sprachsystem und Sprechhandlungen (z. B. Satztypen und Illokutionstypen) nicht erklärt werden können.
• Es besteht die Gefahr, psychologische Kategorien (z. B. der Tätigkeit) vorschnell auf die sprachliche Tätigkeit und ihre Realisation im Sprachsystem zu übertragen.
• Es werden nicht alle Aspekte der Handlungsstruktur erfasst, sondern es wird eine Abstraktion und Partialisierung vorgenommen, die angrenzende Gegenstandsbereiche (Module) ausschließt, anders ausgedrückt: Es wird nicht von einem Gesamtmodell der Kommunikation ausgegangen.
• Es besteht die Gefahr, die erklärende Kraft des sprachlichen Moduls zu überschätzen, sprachliche Kategorien auf andere Module des sprachlichen Verhaltens zu übertragen und sich frühzeitig auf bestimmte Module einzugrenzen (was möglicherweise zu einer inadäquaten Hierarchiebildung oder Verabsolutierung führen könnte).

Monographien

  • Hanna Harnisch: Kommunikationsverfahren. Beschreibung und Gruppierung. Diss B, Potsdam 1979.
  • Wilhelm Schmidt et al.: Funktional-kommunikative Sprachbeschreibung. Theoretisch-methodische Grundlegung. Bibliographisches Institut, Leipzig, 1981.
  • Georg Michel; Ludwig Wilske: Funktional-kommunikative Sprachbeschreibung, Text und Textrezeption. 1983.
  • Georg Michel et al.: Grundfragen der Kommunikationsbefähigung. Bibliographisches Institut, 1985.
  • Christina Janz: Untersuchungen zur Ausprägung des Kommunikationsverfahrens Beschreiben in Klasse 5 und 9 in Abhängigkeit von Elementen der konkreten sozialen Situation. Ein Beitrag zur Erfassung soziolinguistischer Aspekte in der funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung. Diss. (A), Dresden 1987.
  • Karl-Heinz Siehr; Horst Ehrhardt: Funktionale Sprachbeschreibung in der DDR zwischen 1960 und 1990. Beiträge zur Bilanz und Kritik der „Potsdamer Richtung“. 1997
  • Hanna Harnisch; Georg Michel: (Hrsg.): Funktional-kommunikative Aspekte des Sprachsystems und des Textes. In der Reihe: „Potsdamer Forschungen der Pädagogischen Hochschule ‚Karl Liebknecht‘“, Gesellschaftswissenschaftliche Reihe, Heft 89. Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Potsdam, 1988, 194 Seiten.


Aufsätze

Kapitel

  • Georg Michel; Hanna Harnisch: Zum Verhältnis von funktionalkommunikativer Sprachbeschreibung und Sprechakttheorie. Zugänge zur linguistischen Charakterisierung von Handlungseinheiten. In: Bärbel Techtmeier; Wolfgang Ullrich Wurzel (Hrsg.): Sprachwissenschaft und Didalektik. In der Reihe: „Linguistische Studien“, Reihe A: Arbeitsberichte, Band 113/I. Akademie der Wissenschaften der DDR / Zentralinstitut für Sprachwissenschaft, Berlin, 1983, Seiten 82–93.
  • Hanna Harnisch; Georg Michel: Probleme der Wort- und Textsemantik im Konzept einer funktional-kommunikativen Sprachbeschreibung. In: Georg Michel; Ludwig Wilske (Hrsg.): Kommunikative Aspekte des Textes. In der Reihe: „Potsdamer Forschungen der Pädagogischen Hochschule ‚Karl Liebknecht‘“, Gesellschaftswissenschaftliche Reihe, Heft 78. Wissenschaftlich-Technisches Zentrum Potsdam, 1986, Seiten 6–34.


  • Günter Weise: Kommunikativ-funktionale Sprachbeschreibung und Sprachkundigenausbildung. Band 24. 1987, Seite 15.
  • Werner Jokubeit: Das Erörtern in der Rezension. 1980.
  • HARNISCH in : FUNKTIONAL- KOMM . SPRACHBESCHR . 1981

Kawuneeche Valley

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dominated by forests of Küsten-Kiefer (Pinus contorta) und unterschiedlichen Nadelbaumarten, beispielsweise Felsengebirgs-Tanne (Abies lasiocarpa) und Engelmann-Fichte (Picea engelmannii). Die Talsohle is a mix of wetlands dominated by krautartiger Vegetation, beispielsweise Seggen (Carex) und / oder Sträuchern, wie Weiden (Salix) und Uferzonen.[107]


  • The Estes Park side of Rocky Mountain National Park is much windier than the Kawuneeche side. Because of this, moisture, mostly in the form of snow, tends to drop out in the relatively calm air on the western slopes. The Kawuneeche Valley receives as much as ten inches more moisture each year than does the Estes Park side of the mountains. Consequently, the forests reflect this difference with an absence of ponderosa pines and other, dryer plants, like prickly pear cactus that grow on the western side of the divide. The winters are colder on the Kawuneeche side, and moose and river otters inhabit the wetter areas in this region as well. Grasses and sedges also fill open areas, such as the bottom of the Kawuneeche Valley and Moraine and Horseshoe Parks. Look for mountain muhly, spike fescue, needle-and-thread grass and blue grama grass.[108]
  • Röntgenspektroskopie
  • While the study will focus on the use of laboratory X-ray, synchrotron X-ray and neutron diffraction data, other methods may be used to validate the diffraction results (zum Beispiel FTIR-Spektrometrie und Modalanalyse).
  • Um die Jahrtausendwende führte Jan Środoń vom Institut für Geowissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Krakau – einer der späteren Initiatoren des Reynolds Cup – einen Blindversuch durch, der mixtures of relatively pure-phase minerals with specific emphasis on clay minerals. Three samples of synthetic mixtures with compositions that are typically present in natural shale materials were sent to a limited number of external laboratories for analysis.

Erbsiegel des Reiches

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Das aus Jade gefertigte Erbsiegel des Reiches (chinesisch 傳國璽 / 传国玺, Pinyin chuán guó xǐ, englisch Heirloom Seal of the Realm) war das bedeutendste Siegel während der ersten Hälfte des Kaiserreiches China. Es wurde vermutlich um 220 v. Chr. gefertigt und für mehr als ein Jahrtausend genutzt, ehe es im 10. Jahrhundert verloren ging.

Es wurde entgegen seiner Bezeichnung – aber typisch für ostasiatische Siegel – als Stempel genutzt, mit dem beispielsweise die offiziellen kaiserlichen Dokumente abgezeichnet wurden. Wesentlich wichtiger als seine praktische Funktion war aber sein symbolischer Wert: Das Siegel überstand Aufstiege und Niedergänge zahlreicher Dynastien und wurde als herrschaftslegitimierende Insigne der Kaiser angesehen. Diejenigen Herrscher, die es besaßen, beanspruchten für sich legitim zu sein – zumeist wird das von der heutigen Geschichtsforschung übereinstimmend gesehen.

  • Historiker merken an, dass das Siegel zwar die vorgeblich göttliche Angemessenheit der Herrschaft symbolisierte, dass dies aber nicht hieß, dass alleine der Besitz sie zu unangefochtenen Herrschern machten.[109]


传国玉玺 (chuán guó yùxǐ, "Jade Seal Passed Through the Realm").





  • Historische Aufzeichnungen über das Siegel − geschrieben während der beiden Han-Dynastien − verschmelzen die Entstehungsgeschichte mit dem Heshibi (es war aber schwierig, aus einem relativ flachen Bi das Siegel zu formen). Das Siegel ist in alten Geschichtsschreibungen zahlreich und gut belegt. Es ging allerdings angeblich so oft verloren, dass mythische Elemente nicht immer klar auseinander zu halten sind.[110]
  • In Interregna zwischen Dynastien behaupteten rivalisierende Warlords oftmals im Besitz des Siegels zu sein, wenn sie die Oberhand gewannen, während das Siegel verloren war, wenn der militärische Ausgang unklar war. Es scheint, als habe damals gegolten, dass das Siegel, gleich dem Mandat des Himmels, „aus sich selbst heraus“ agierte – man konnte es sich nicht willentlich aufspüren, sondern der Himmel gewährte es, sofern jemand Potential zu guter Regierung zeigte. Unter diesen Umständen war es für die Bevölkerung und die Leute mutmaßlich vergleichsweise einfach, die Vorstellung zu akzeptieren, dass das Siegel beinahe magisch verschwinden und wieder auftauchen konnte, je nachdem wie stabil oder zentralisiert die Macht des jeweiligen Kaisers zu einer bestimmten Zeit erschien.[111]
  • Seit dem 8. Jahrhundert (siehe Legenden). Realität Wissenschaftler. Das es seit spätestens dessen Regierung "Herrschersiegel" (xǐ 玺) gab, ist aus (weitestegehend) zeitgenössischen Texten bekannt; archäologisch belegt sind derlei Objekte erst in sehr viel späterer Zeit. Es gibt sehr wenige Siegel von sog. "Königen" (meist Brüder oder Onkel von Kaisern der Westlichen Han-Zeit [206 v.-9 n. u. Z.], die mit Appanagen bedacht wurden), die allerdings nicht vermuten lassen, dass Herrschersiegel zur Zeit des Ersten Kaisers in "Vogel-Wurm-Schrift" hergestellt wurden. Sie - wie Großteil aller Siegel ihrer Zeit - wurden indes meistens in Siegelschrift (zhuànshū 篆書) gefertigt. So ist beispielsweise der deutsche Sinologe Armin Selbitschka, Professor für alte chinesische Geschichte und Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Ansicht, dass

Die exakte äußerliche Gestaltung des Siegels ist heutzutage nicht mehr bekannt. Es dürfte sich – wie bei herrschaftlichen ostasiatischen, und vor allem dynastisch-chinesischen Siegeln üblich – um einen Jadeblock mit einer Kantenlänge von ungefähr zehn Zentimetern gehandelt haben.[112] Im Buch der Riten, das als einer der sogenannten „Fünf Klassiker“ zum Kanon des Konfuzianismus zählt, beschreibt der Philosoph Konfuzius in einem Dialog mit Tse-Gung den ideellen Wert der Jade, der weit über den Materialwert hinausreiche. Seiner Meinung nach steht das Material stellvertretend für Mitmenschlichkeit, Wissen, Rechtschaffenheit, angemessenes Benehmen, Musik, Loyalität, Vertrauen, für den Himmel, die Erde, die Tugend sowie für den Weg der Tugend. Auch die Form des Griffes, der zum Anheben und Aufpressen des Siegels diente, ist unbekannt. (⟶ siehe nachfolgende Galerie).


  • Vier inches und fünf ineinander verschlungene Drachen.[113] The words engraved on the imperial seal are also surrounded by a pattern of two dragons playing with a pearl. There are three sharp wavy lines at the bottom to represent the sea. The meaning of the entire pattern is: two dragons appear when the sun shines on the sea.[114]
  • Erhaltene imperiale Siegel bestehen alle aus einem einzigen Stück Jade in einer einfachen geometrischen Form. Sie haben einen verzierten Griff zum Halten und Drücken. Da die Siegel Teil einer bedeutenden Tradition sind, kann davon ausgegangen werden, dass das Erbsiegel zumindest ähnlich gestaltet war.



Der Text des Erbsiegels lautete in traditionellen Langzeichen 受命於天 既壽永昌 (Pinyin Shòumìng yú tiān jì shòu yǒngchāng). Dies lässt sich – bei ähnlicher Bedeutung – unterschiedlich übersetzen:

  • „Das Mandat des Himmels erhalten habend, möge [der Kaiser] ein langes und erfolgreiches Leben führen.“
  • „Empfänger von himmlischem Los, [regiere mit] Langlebigkeit und ewige[m] Glück.“

Zahlreiche Abbildungen des angeblichen Stempelbildes zeigen die Textabfassung in der sogenannten Vogel-Wurm-Siegelschrift (chinesisch 鳥蟲篆, Pinyin niǎo chóng zhuàn). Hierbei handelte es sich um eine dekorative Siegelschriftart, die sich ab der Zeit der Frühlings- und Herbstannalen entwickelte und insbesondere in den südlichen Fürstentümern Wu, Yue und Chu häufig zu Schmuckzwecken auf Artefakten verschiedener Materialien verwendet wurde. Sie zeichnete sich dadurch aus, dass die Enden der Striche der einzelnen Schriftzeichen Verzierungen trugen, die Fährten von Vögeln (chinesisch , Pinyin niǎo) und Würmern (chinesisch , Pinyin chóng) ähneln sollten.[115] Es ist allerdings davon auszugehen, dass das originale Siegel die sogenannte Kleine Siegelschrift (chinesisch 小篆, Pinyin xiǎozhuàn) trug.


  • Es ist aber davon auszugehen, dass es eher die Kleine Siegelschrift (chinesisch 小篆, Pinyin xiǎozhuàn) war. Nicht aus anderen Staaten, WuV-Schrift lief aus. Er hatte die Schrift vereinheitlicht.

Beim Zhuwen-Stempel (朱文 für „rotes Schriftzeichen“) wurde der Freiraum um die Schriftzeichen oder Symbole weggeschnitten, während sie selbst dadurch erhaben bleiben. Aufgrund der Art der Herstellung eines Zhuwen-Stempels hat sein Stempelabdruck einen typischerweise unregelmäßigen, manchmal unterbrochenen Abdruck. Beim Abdruck erscheinen die Zeichen rot auf dem Untergrund, sofern eine traditionelle rote Stempelmasse verwendet wird. Dies wird auch als Yang-Siegel bezeichnet.[116]



Persönliche Siegel zur Authentifizierung von Dokumenten wurden im antiken China nachweislich mindestens seit der Zhou-Dynastie (1046–256 v. Chr.) genutzt. Damals tauchte erstmals das Schriftzeichen 玺 (xǐ) in Aufzeichnungen auf, das später das exklusive Zeichen für kaiserliche Siegel wurde. [117]

Das Erbsiegel entstand angeblich aus „Herrn Hes Jade“ (chinesisch 和氏璧, Pinyin Héshìbì). Hierbei handelte es sich um eine besonders kostbare Bi-Scheibe (chinesisch , Pinyin ) – ein im chinesischen Altertum häufig für zeremonielle Zwecke benutztes rundes Objekt mit einem Loch in der Mitte –, die bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. gefertigt worden sein soll. Diese Erzählungen sind allerdings lediglich legendenhaft erhalten und müssen wohl als apokryph gelten. Demnach fand Bian He während der Zeit der Frühlings- und Herbstannalen (722–481 v. Chr.) in Jingshan ein außergewöhnlich großes und schönes Stück Jade. Er bot es nacheinander den Königen Li und Wu des Staates Chu als Geschenk an, doch deren Fachleute vertraten nach lediglich oberflächlicher optischer Begutachtung jeweils die Ansicht, dass es sich lediglich um normales Gestein handelte. Als Strafe für diese vorgebliche Täuschung wurden Bian He daraufhin beide Füße abgehackt. Erst König Wen – dem He den Fund ebenfalls präsentierte – entschied sich schließlich, den Fund aufschneiden zu lassen, wobei die Jade offenbar wurde.[118]

Die erste schriftliche Erwähnung des Heshibi datiert aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und zu diesem Zeitpunkt während der Zeit der Streitenden Reiche (475–221 v. Chr.) befand es sich im Besitz des Fürstentums Chu und galt es bereits als äußerst wertvolles und altes Artefakt. Der Autor Liu Xiang (77 v. Chr.–6 v. Chr.) erwähnte in seinem Werk Strategien der Streitenden Reiche (chinesisch 戰國策 / 战国策, Pinyin Zhànguó Cè), dass der König Wei aus Dankbarkeit für einen entscheidenden Schlachterfolg gegen den Staat Yue das Heshibi im Jahr 333 v. Chr. seinem Premierminister Zhao Yang geschenkt habe. Als dieser es einmal während eines Banketts vor Gästen präsentierte, brach aus unbekannter Ursache ein Tumult aus, an dessen Ende die Bi-Scheibe verschwunden war. Zunächst wurde der politische Stratege Zhang Yi des Diebstahls beschuldigt und unter Folter befragt, letztlich aber ergebnislos freigelassen. Später tauchte das Heshibi im nördlich gelegenen Staat Zhao wieder auf. Ein weiterer Stratege, Su Qin (380 v. Chr.–284 v. Chr.), überzeugte den Zhao-Kanzler Li Dui die Scheibe zur Verfügung zu stellen, um finanzielle Mittel für die vertikale Allianz von sechs Staaten gegen Qin zu erhalten.

In den vom Historiker Sima Qian (145 v. Chr.–90 v. Chr.) verfassten Aufzeichnungen des Chronisten (chinesisch 史記, Pinyin Shǐjì) wird eine Episode wiedergegeben, in der die Führung des Staates Qin erfolglos versuchte, die Bi-Scheibe in ihren Besitz zu bringen: Im Jahr 283 v. Chr. bot der Qin-Fürst Zhaoxiang (325–251 v. Chr.) dem Zhao-Fürsten Huiwen (310 v. Chr.–266 v. Chr.) im Tausch für das Heshibi 15 Städte seines Landes an. Zwar brachte ein Zhao-Bote namens Lin Xiangru die Scheibe tatsächlich in die Qin-Hauptstadt; es stellte sich jedoch heraus, dass Zhaoxiang sein Versprechen nicht halten wollte und ausschließlich an dem Schatz interessiert war. Mit einigen rhetorischen Tricks und dank geschickter Verhandlung erwirkte Lin Xiangru, dass er die Scheibe wieder mitnehmen und sicher nach Zhao zurückkehren durfte. Um die guten diplomatischen Beziehungen beider Staaten nicht zu gefährden, sah Zhaoxiang von einer Festnahme oder gar Hinrichtung des Boten ab, was womöglich in einer militärischen Eskalation gemündet hätte.






  • Irgendwann wurde es dem Staat Zhao als Friedensgeschenk geschenkt. Chus König Wei übergab es dem Premierminister von Zhaoyang, der sehr erfolgreich Wei angegriffen hatte. Einige vermuteten, dass Zhang Yi, ein Diener am Hofe des Premierministers das Bi gestohlen hat. Aber Folter ergab nichts. Er wurde Kanzler in Qin und konnte mit einem Trick König Huai von Chu verhaften und die Chu-Hauptstadt Ying erobern. Das Hesibi kam nach Zhao. Als Zhaoxiang von Qin davon erfuhr, schlug er einen Tausch vor und bot 15 Städte an. Zhao wusste, dass es ein Trick war, aber man war zu schwach, um abzulehnen. So sandte Zhao Lin Xiangru als Botschafter nach Fengbi. Trick von Lin Xiangru: Er erzählte Zhaoxiang, dass der König von Zhao aufgrund der großen Bedeutung dieses Geschenkes für fünf Tage gefastet und ein großes Fest organisiert hätte und ermahnte ihn, das gleiche zu tun. Während er das tat, ließ er die Jade wieder zurück stehlen. Dann aber Zhao erobert und Qin formt Siegel. Eingraviert von Sun Shou. Symbol der kaiserlichen Macht. Sprichwort "complete jade returns to Zhao". Anschließend Qin Ziying, aber schon im ersten Regierungsjahr kam Liu Bang mit seiner Armee nach Chen Ba und stürzte ihn.[119]


  • War eine heilige, zeremonielle Bi-Scheibe, die als Insignie genutzt wurde und eine wichtige Rolle in der chinesischen Geschichte spielte. Sie tauchte zuerst in der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. auf, wurde geschnitten und als königlicher Schatz anerkannt. Die erste Erwähnung datiert aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. und es wurde seit Anfang an als Metapher für sehr wertvolle Objekte genutzt.


  • Er brachte dem König Li den Stein als Geschenk. Li sah ihn lediglich als wertlosen Stein an und schnitt als Strafe einen von Hes Füßen ab. Er versuchte es erneut bei Lis Sohn Wu. Er schnitt den anderen Fuß ab. Er präsentierte den Stein einem dritten König Wen. Erste Variante: He begibt sich zum Mount Chu und weint drei Tage und Nächste. Zweite Variante: Er geht zum Palast und weint für sieben Tage und sieben Nächste und weinte, bis seine Augen bluteten. Er sagte, er fürchte nicht eine neuerliche Bestrafung, sondern als geisteskranker Idiot zu gelten und dass die Jade im Gestein für immer ignoriert werde. Der König willigte schließlich ein, grub aus und zerschlug den Stein, in dem man die Jade entdeckte, die man nach ihm benannte. Der König gab 16 Städte an die Chu-Provinz.[120]









Eine Bi-Scheibe aus Jade, die in einer Grabkammer im Berg Shizishan nahe Xuzhou gefunden wurde. Sehr wahrscheinlich handelte es sich um das Grab von Liu Yingke († 174 v. Chr.) oder Liu Wu († 154 v. Chr.), zwei Herrschern des Königreiches Chu, eines Vasallenstaates der Han-Dynastie. Das Heshibi sah vermutlich ähnlich aus.

Im Jahr 230 v. Chr. begannen die Armeen Qins in mehreren Feldzügen sukzessiv alle anderen Streitenden Reiche (Chu, Han, Qi, Wei, Yan und Zhao) zu unterwerfen. Der Staat Zhao fiel 228 v. Chr. als zweiter und in der Folge gelange auch das Heshibi in Qins Besitz. Als letztes dieser mächtigen Fürstentümer wurde 221 v. Chr. Qi erobert, wodurch Ying Zheng China einte. Er nannte sich fortan Qin Shihuangdi und stieg zum ersten Herrscher des Kaiserreiches China auf, das (mit Unterbrechungen) die nächsten 2132 Jahre Bestand haben sollte.

Daraufhin befahl der neue Kaiser, das Heshibi zu einem imperialen Siegel umzuarbeiten. Der einflussreiche Kanzler Li Si verfasste den Siegeltext und die Handwerksarbeit wurde von Sun Shou ausgeführt. Chroniken der Han-Dynastie, die Qin Shihuangdi rückblickend allerdings meist nicht wohlgesonnen waren, berichten, dass er das Siegel schließlich in den Dongting-See warf – gewissermaßen als Opfergabe, um eine sichere Überfahrt seines Bootes zu gewährleisten. Ein Bauer soll es acht Jahre später gefunden und dem Kaiser zurückgegeben haben.[121] Eine Legende besagt, dass das Siegel nach dem Tod des Kaisers im Jahr 210 v. Chr. in dessen Mausoleum nordöstlich von Xi’an verbracht wurde. Das später als Erbsiegel bekannt gewordene Artefakt sei demnach aus einem anderen Stück Jade aus Lantian gefertigt worden. Die historische Mehrheitsmeinung sieht jedoch die Kontinuität des Siegels.

Weitere Geschichte

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Qing-Dynastie-Ausgabe des Romans Die Geschichte der Drei Reiche. Der Warlord Sun Jian findet in einem Brunnen südlich von Luoyang eines der Jadesiegel des Kaisers.

Wenige Jahre nach dem Tod Qin Shihuangdis endete auch dessen Dynastie. Ihr letzter Herrscher, San Shihuangdi, ergab sich 207 v. Chr. Aufständischen und überreichte das Siegel als Teil der Kapitulationsbedingungen dem Rebellenführer Liu Bang, der infolgedessen als Kaiser Han Gaozu die langlebige Han-Dynastie begründete. Diese Geste war von hoher symbolischer Bedeutung, wurde mit dem Siegel doch aus Sicht der damaligen Zeit auch das „Mandat des Himmels“ weitergereicht. Auf diese Weise stießen beide „ein neues, kontinuierliches und lineares Paradigma der Machtübergabe in der Geschichte Chinas an.“[122]

In den politischen Wirren am Ende der Westlichen Han-Dynastie kam im Jahr 8 der Han-Hofbeamte Wang Mang als Usurpator an die Macht. Er entsandte seinen jüngeren Bruder Wang Shu zu Wang Zhengjun, der Witwe des Kaisers Han Yuandi, um sie zur Herausgabe des Siegels zu zwingen. Sie wollte einerseits dem Befehl nicht Folge leisten, erkannte andererseits aber auch die Ausweglosigkeit ihrer Situation. Daraufhin schleuderte sie das Artefakt verärgert auf den Boden, wodurch eine Ecke absplitterte. Wang Mang wurde zum einzigen Kaiser der Xin-Dynastie – die die Han-Dynastie für 14 Jahre unterbrach – und ließ das Siegel reparieren, indem die Ecke mit Gold ausgebessert wurde.[123][124]




Während des Niedergangs der Han-Dynastie besiegte General Sun Jian den Ministerpräsidenten Dong Zhuo im Jahr 191 in einer Schlacht und vertrieb ihn aus der Hauptstadt Luoyang, die der Unterlegene aber vor seinem Abzug noch niederbrennen ließ. In einem Brunnen in den Ruinen entdeckte Sun Jian das Siegel und übergab es seinem Anführer, dem Warlord Yuan Shu. Dieser erklärte sich vier Jahre später 195 zum Kaiser – eine zu voreilige Entscheidung, da er nicht über die notwendige Truppenstärke verfügte, um diesen Anspruch durchzusetzen. Dementsprechend konnte er den nun folgenden Angriffen weiterer Warlords kaum etwas entgegensetzen und wurde besiegt. Das Siegel kam in den Besitz von Cao Cao, der bis 220 als mächtiger Stratege die graue Eminenz hinter dem letzten Han-Kaiser Han Xiandi sein sollte. Auch in der anschließenden turbulenten Zeit der Drei Reiche (208–280) blieb das Siegel ein umkämpftes Objekt.



  • 25: Han kehren an die Macht zurück und nehmen das Siegel wieder an sich.
  • 197: Gemäß den Chroniken der Drei Reiche reklamierte Yuan Shu zeitgleich zu seiner Machtergreifung auch im Besitz des Siegels zu sein, wurde aber nichtsdestotrotz von anderen Warloards angegriffen.[125]
  • Im Gegensatz dazu der machiavellistische Cao Cao, der ebenfalls behauptete, einige Jahre nach Yuan Shus Tod in den Besitz des Siegels gelangt zu sein. Auf die Frage, ob er sich daher zum Kaiser erklären würde. Er antwortete daraufhin „Wenn der Himmel es möchte, könnte ich König Wen der Zhou-Dynastie sein.“ Dies bezog sich auf den Zhou-König Wen, der nie offiziell König war und als idealtypischer Herrscher galt. Entsprechend verbrachte Cao Cao sein Leben damit, immer wieder zu betonen, dass er den schwächelnden Han-Kaiser Han Xiandi unterstütze.[126]


  • Nach Wang Mangs Tod reiste der Anführer der kaiserlichen Garde mit dem Siegel zur Wan-Burg im heutigen Nanyang und schenkte es dem Han Gengshidi.
  • 25: Nachdem Han Gengshidi infolge des Aufstandes der Roten Augenbrauen ums Leben gekommen war, ging das Siegel an Liu Penzi[127]
  • 27: Nach Liu Penzis Absetzung hinterließ er das Siegel Han Guangwu di.
  • 189: Am Ende der Östlichen Han-Dynastie Erbstreitigkeiten nach dem Tod von Han Lingdi. Dabei ging das Siegel verloren.
  • 191: Han Xiandi regiert. Dong Zhuo rebelliert. Daraufhin führte Sun Jian seine Armee nach Luoyang. Ein Soldat beobachtete, wie eine Palastangestellte das Siegel in einen Brunnen im südlichen Teil der Stadt warf. Sun Jian versteckte das Siegel zusammen mit seiner Ehefrau Wu, die aber von Yuan Shu verhaftet wurde.[128]
  • 195: Yuan Shu erklärt sich aufgrund des Siegels, das er von Sun Ce erhalten hatte, zum Kaiser.[129]
  • 199: Nach Yuan Shus Tod wurde das Siegel nach Xuchang zu Cao Cao geschickt.
  • Nach 220: Nach der Gründung der Wei-Dynastie durch Cao Caos Sohn Cao Pi erhielt das Siegel an den Außenseiten die zusätzliche Inschrift "Groß Wei erhielt das Han Chuan Guoxi". Damit wollte er vermutlich seine eigene Machtübernahme verdecken und rechtfertigen.[130]
  • 265: Jin Wudi erhielt als neuer Kaiser nach dem Machtverlust der vorherigen Dynastie das Siegel.
  • 311: Kaiser Jin Huaidi wird verhaftet und das Siegel und das Siegel kehrte zurück an den ehemaligen Zhao-Hof.
  • 332:


Weniger als ein halbes Jahrhundert später wurde Kaiser Jin Huaidi verhaftet und das Siegel kehrte zurück an den ehemaligen Zhao-Hof. 19 Jahre später tötete Shi Le den vorherigen Zhao und das Siegel kam in den Besitz der Späteren Zhao-Dynastie und Shi Shi ließ auf der anderen Seite „Shi Shis Schicksal“ eingravieren. Vier Jahrzehnte kam das Siegel an den Staat Ran Wei, die um Hilfe mit dem Siegel baten. Die Jin-Armee transportierte das Siegel mit 300 Kavalerie gen Süden in die Hauptstadt Jiankang, wo es wieder zur Sima-Familie kam. Es durchlief dann die vier südlichen Dynastien Song, Qi, Liang und Chen. Dann in der wiedervereinigten Sui-Dynastie. Kaiser Sui Yangdi wurde in Jiangdu getötet und seine Frau und Sohn flohen mit dem Siegel zu den Türken. Im Chaos der späten Tang-Dynastie wurde Kaiser Tang Aidi von Zhu Wen gestürzt, erbaute die Spätere Liang-Dynastie und erhielt das Siegel. Danach im Besitz der Spätere Tang-Dynastie. Deren letzter Kaiser Lǐ Cóngkē wurde 936, nachdem Shi Jingtang mehr als zehn Jahre Luoyang angegriffen hatte, getötet, als er den Xuanwu-Turm in Brand setzte. dabei ging das Siegel verloren. [131]







  • Die Jin-Dynastie wurde schließlich von den Reiternomaden der Xiongnu erobert und das Siegel fiel in die Hände der Fünf Barbaren. Der Jie-Anführer Shi Le (274–333) und der Han-Warlord Ran Min († 352) besaßen es angeblich auch. Ran Min gab es der Jin-Dynastie im Süden im Tausch gegen Verstärkungen. Als die Sui-Dynastie China 589 wieder vereinte, erhielt sie auch das Siegel. Es ging weiter an die Tang-Dynastie. Als letzte Dynastie hatte es vermutlich die Spätere Tang-Dynastie.
  • The Imperial Seal was owned by the Wei and Jin Dynasties. They added their own carving on the side, stating that the Wei received this seal as (un)willing contribution from the Han, and Jin likewise received this from Wei.


In der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts ging das Erbsiegel des Reiches in den politischen Wirren während der Ära der Fünf Dynastien und Zehn Reiche (907–960) verloren – zumindest wurde danach nur noch anekdotisch darüber berichtet. Die genauen Umstände dieses Verlustes sind unklar; es existieren zwei hauptsächlich vertretene Theorien:

  • Am Ende der kurzlebigen Späteren Tang-Dynastie (923–936) wurde deren letzter Herrscher Li Congke von seinem Schwager Shi Jingtang besiegt und beging zusammen mit seinen Angehörigen in der Hauptstadt Luoyang Suizid, indem die Familie einen Turm bestieg und diesen in Brand steckte. Bei diesem Feuer verschwand das Siegel.[132]
  • Das Siegel verschwand im Jahr 946, als Taizong der Liao-Dynastie den letzten Kaiser der Späteren Jin-Dynastie Shí Chóngguì gefangen nahm.

Legenden über den Verbleib und Bedeutungsverlust

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Aus Aufzeichnungen der Nördlichen Song-Dynastie (960–1127) geht hervor, dass das Siegel angeblich um 1086 – gerade, als das Reich von Invasionen aus dem Norden bedroht war – wieder auftauchte. Ein Bauer soll es gefunden haben, woraufhin man es dem Kaiser (entweder Song Shenzong oder Song Zhezong) präsentierte. Viele zeitgenössische Würdenträger bezweifelten jedoch die Authentizität des Artefaktes, weshalb man es aus Furcht, einer Fälschung aufgesessen zu sein, nie nutzte. Als die Armee der jurchisch geführten Jin-Dynastie während des Jingkang-Überfalls im März 1127 die Song-Hauptstadt Bianjing eroberte, fiel ihr dabei auch das fragliche Siegel in die Hände. Die Jin schliffen die Originalschrift ab[133] und schenkten das Artefakt es einem Adeligen.




  • Während der Yuan-Dynastie wurden angeblich einige Schätze in Dadu verkauft, darunter auch das Siegel. Der Premierminister Boyan kaufte es. Er ließ konfiszierte Siegel früherer Dynastien allerdings einebnen und verteilte sie an Prinzen und Minister.[134]



Als die mongolische Yuan-Dynastie im Jahr 1368 von der Ming-Dynastie verdrängt wurde, floh der Yuan-Kaiser Toghan Timur in den fernen Norden und nahm das Erbsiegel des Reiches angeblich mit. Der neue Ming-Kaiser Hongwu beklagte sich oft darüber, es nicht sichergestellt haben zu können. Auch in der Expedition gen Norden von General Lan Yu wurde es nicht geborgen. Die Ming konnten 1369 nur eines von elf persönlichen Siegeln der Yuan-Kaiser sicherstellen. Das Siegel wurde nicht gefunden. Im Jahr 1370 fielen die Ming-Armeen in die Nördliche Yuan-Dynastie ein und erbeuteten weitere Schätze, die der sich zurückziehende Yuan-Kaiser dort versteckt hatte, abermals nicht das Siegel. Zu Beginn der Ming-Dynastie galt es also spätestens als verschollen.


  • Während des Aufstieges der mandschurischen Qing-Dynastie führte man Krieg gegen Ligdan Khan, den Herrscher der Nördlichen Yuan-Dynastie. Sie wurden besieht und der mongolische Adel überbrachte Huang Taiji ein bedeutendes Geschenk – das originale Siegel. Er war erfreut, dass die Erblinie durch ihn wieder hergestellt wurde und krönte sich anschließend zum Kaiser von Qing. Mehrere Generationen später merkte Kaiser Qianlong an, dass es sich nicht um das originale Siegel gehandelt habe, sondern vielmehr das kaiserliche Siegel von Yuan.


  • Es war versteckt im Palast der Yuan-Dynastie. Als Kaiser Toghan Timur 1368 von Hongwu vertrieben wurde, verließ er Peking und flüchtete mit dem Siegel nach Norden in die Wüste. Nach seinem Tod zwei Jahre später in Yingchang war das Siegel verloren. Mehr als zweihundert Jahre später entdeckte ein Schäfer das Siegel auf seiner Weide und grub es aus. Dorgon führte 1635 mit 10.000 Elitekavalleristen eine Expedition nach Chahar durch, nachdem Ligdan Khan ein Jahr zuvor verstorben war, um das Land zu befrieden und weiter unter chinesische Kontrolle zu bekommen. Sie fanden das Siegel. Die Nachricht verbreitete sich am Hof und Huang Taiji freute sich sehr.[135]




Zur Zeit der Ming-Dynastie (1368–1644) galt das Siegel unzweifelhaft als verloren.[136] Seine Legende verlor ab etwa der Mitte der Dynastie zunehmend an Bedeutung. Dies kann zum einen darauf zurückzuführen sein, dass das Narrativ eines mythisch beladenen Siegels, abgeleitet vom altmodischen konfuzianischen Ethos göttlicher mandatierter Rechte und Verantwortlichkeiten, an Relevanz eingebüßt haben mag, da die Kaiser jener Zeit das Reich entlang eher säkularer Prinzipien – Militär, Handel und bindende Gesetze – konsolidierten.[137] Zwar hatte der Dynastiegründer Hongwu noch bis ins mongolische Kernland im Norden erfolglos nach dem Siegel suchen lassen,[138] doch äußerte er selbst auch, dass seine Herrschaft eine Zeit sein solle, in der das einfache Volk „auf Kulte verzichten und die richtigen Wege beschreiten“ solle.[139] Zum anderen erfolgte zunächst in der Ming- und insbesondere später in der Qing-Dynastie eine zunehmende Massenproduktion alltäglicher, personalisierter Kaisersiegel. Kaiser Qianlong (regierte von 1735 bis bis 1796) beispielsweise ließ etwa 1800 Exemplare anfertigen. Viele dieser Siegel wurden für Jahrestagsfeierlichkeiten gefertigt – beispielsweise für kaiserliche Geburtstage oder militärische Siege – und man bewahrte sie in einer speziellen Halle innerhalb der Verbotenen Stadt auf.[140] Durch diese Massenproduktion wurde der ursprünglich singuläre Wert des Erdsiegels erniedrigt.

In jüngeren Jahrzehnten wurden insbesondere auf dem Land immer wieder Siegel ausgegraben, die als Kandidaten für das Siegel galten, letztlich aber nur andere der zahllosen imperialen Siegel der Ming und Qing waren.[141]

Das Erbsiegel taucht im 1998 veröffentlichten Computerspiel Sangokushi Sōsōden des japanischen Entwicklerstudios Koei auf. Es handelt sich um den dritten Ableger der Romance of the Three Kingdoms-Reihe, die rundenbasierte Strategiespiele und Strategie-Rollenspiele sind, und behandelt die Geschichte von Cao Cao. Das Siegel ist eines der mächtigsten Artefakte im Spiel.

Die von Sima Qian erzählte Geschichte von Zhaoxiangs Versuch, dem Staat Zhao die Bi-Scheibe, aus der später das Siegel entstand, abzunehmen, bildet den historischen Hintergrund für zwei auch heute noch übliche chinesische Idiome: Wenn etwas „so wertvoll wie zahlreiche Städte“ (chinesisch 價值連城, Pinyin jiàzhíliánchéng) ist, ist es unbezahlbar oder von unschätzbarem Wert, und „die komplette Jade-Bi nach Zhao zurückbringen“ (chinesisch 完璧歸趙, Pinyin wánbìguīzhào) meint so viel wie „etwas intakt seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben“.

Romance of the Three Kingdoms

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  • Bian He saw a phoenix — no telling if this is the same mythological, self-resurrecting bird of ancient Egyptian fame (via Mythology.net) — on a mountaintop and followed it to what he believed must be treasure.[142]
  • Liu Bang, der erster Han-Kaiser wurde, sah einen Phoenix auf einem Felsen und schenkte diesen Felsen Xiang Yu, dem König von Chu. Dieser zerteilte ihn mit dem Schwert und fand dort die Jade, aus der das Siegel gefertigt wurde.
  • The Romance of the Three Kingdoms: Sun Jians Sohn, Sun Ce, presented the Seal to Yuan Shu to borrow 3000 soldiers
  • The Romance of the Three Kingdoms says that one of Sun Jian's men betrayed him and told about the Seal to the coalition leader Yuan Shao who asked him for the seal, but Sun Jian refused. He swore that if he had the Seal, he might die a violent death, and set out for his home. Nevertheless, Yuan Shao told Liu Biao to block his way; Liu Biao did so, though he was unable to defeat Sun Jian. This began a rivalry between them, and Sun Jian, according to his oath, died a violent death in an ambush while fighting Liu Biao later on. Sun Jian's son, Sun Ce inherited the seal and gave it to Yuan Shu so that he might lend him troops to take revenge for his uncle, who had been fighting Warlord Lu Kang.




Kategorie:Bildende Kunst (China) Kategorie:Kulturgeschichte (China) Kategorie:Jade Kategorie:Siegel


Philipp Samuel Rosa

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https://www.google.de/books/edition/Geschichte_der_Freimaurerei_Gesamtausgab/ZFt3DwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Jahrhunderts+geschadet+hat.+Bei+all+den+vorz%C3%BCglichen+Eigenschaften+*%22&pg=PT203&printsec=frontcover

Philipp Samuel Rosa[A 1] (* 1702 in Marienborn; bl. bis 1766 und † ? in Halle an der Saale oder Leiden) war ein deutscher Theologe, Freimaurer, Okkultist und Hochstapler. Seine Posten als Superintendent und Konsistorialrat der protestantischen Kirche in Sachsen verlor er aufgrund persönlicher Verfehlungen. Es folgten mehr als eineinhalb Jahrzehnte unsteter Wanderschaft, ehe er in Halle an der Saale heimisch wurde. Zwischen Sommer 1760 und Herbst 1763 baute er ein landesweites Netzwerk an Freimaurerlogen des Clermont’schen Hochgradsystems auf und wurde zum de facto einflussreichsten Freimaurer Deutschlands. Ein Konflikt mit einem anderen Hochstapler beendete schließlich seine Vormachtstellung. Anschließend verliert sich die Spur von Rosa, von dem generell lediglich eine lückenhafte Biographie bekannt ist.https://www.google.de/books/edition/Geschichte_der_Freimaurerei_Gesamtausgab/ZFt3DwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=%22Jahrhunderts+geschadet+hat.+Bei+all+den+vorz%C3%BCglichen+Eigenschaften+*%22&pg=PT203&printsec=frontcover


Leben

Herkunft, Ausbildung und geregeltes Berufsleben

Während seiner Zeit als Prediger in Fischelbach zeichnete Rosa für Bau und Finanzierung des neuen Kirchengebäudes verantwortlich (Foto von 1903).

Er kam 1702 als Sohn von Marie Charlotte Koch und Ludwig Hermann Rosa († 1733) in Marienborn[143][144] zur Welt. Die Siedlung, in der sein Vater als Pfarrer arbeitete, lag damals in der Grafschaft Ysenburg-Büdingen-Meerholz und ist heutzutage Teil des Büdingener Stadtteils Eckartshausen. Philipp Samuel Rosa durchlief ebenfalls eine geistliche Ausbildung und studierte Theologie unter August Hermann Francke an der Friedrichs-Universität in Halle an der Saale.[145]

Er schlug eine klerikale Laufbahn ein und kehrte dafür zunächst in westliche Regionen zurück. Ab 1726 arbeitete Rosa als Hauslehrer, Hofprediger und Diakon in Laasphe in der Grafschaft Sayn-Wittgenstein-Hohenstein. Nach einer Meinungsverschiedenheit[146] mit dem regierenden Grafen August David wurde er als Strafmaßnahme mit Wirkung zum 14. März 1732 als Prediger in das nahe Dorf Fischelbach versetzt.[147][148][149] Dort kümmerte er sich um die baufällige örtliche Kirche, ordnete die Güter und Finanzen des Kirchspiels und unternahm mehrere Kollektereisen, um Geldmittel für einen Neubau der Kirche zu beschaffen. In diesem Vorhaben war er erfolgreich und unter Einbeziehung des alten untersten Turmgeschosses konnte ein neues Kirchengebäude konstruiert werden. Rosa entzog sich der drohenden Leibeigenschaft,[150] indem er einem Ruf des Fürsten August Ludwig von Anhalt-Köthen folgte, der ihn 1735 als Hofprediger in Köthen engagierte. Dort wurde er schließlich am 20. März[151] 1737 zum Superintendenten und Konsistorialrat der protestantischen Kirche in Sachsen ernannt und leitete in Personalunion auch die Oberpfarrei Sankt Jakob. In diesem hochgestellten Amt oblag ihm die Aufsicht über die Gemeinden und die Pfarrer der Diözese sowie die geistliche Gerichtsbarkeit hinsichtlich Ehesachen und Amtsverfehlungen.

Der für die Tätigkeit notwendigen hohen moralischen Integrität konnte er selbst allerdings nicht nachkommen.[152] Schon bald sah er sich mit Vorwürfen wegen „unsittlichen Lebenswandels“[153] konfrontiert; man beschuldigte ihn des Ehebruches mit der Witwe Hankwitz. Aus diesem Grund wurde er vom Fürsten am 10. Dezember 1742 aus allen Ämtern entlassen.

Wanderschaft und okkulte Tätigkeiten

Philipp Samuel Rosa und seine Ehefrau Maria Salome Fassel lebten bereits seit 1741 getrennt.[154] Nach seiner Entlassung verließ er sowohl sie als auch die gemeinsamen Kinder und begann ein unstetes Leben als Abenteurer und Hochstapler. Er kam nach Berlin und wurde dort 1742 in die Große National-Mutterloge (GNML) „Zu den drei Weltkugeln“ aufgenommen. Anschließend kehrte er in seine Studienstadt Halle zurück und erwarb dort am 17. April 1743 ein Haus am Neumarkt.[155] Rasch fand er Aufnahme in die Loge „Zu den drei goldenen Schlüsseln“. Schon bald regte sich allerdings Kritik an ihm und seine Logenbrüder warfen ihm wiederholte moralische Verfehlungen vor – im Speziellen „oft lügenhafte Ausplaudereien der Logenverhandlungen, prahlerische Anmaßungen und seine der Loge zur Schande gereichende Aufführung, die sich teils in öffentlichen Schandtaten, teils in gotteslästerlichen Reden zeigte“.[156][157] Mit Einverständnis der GNML wurde er daher am 9. August 1745 ausgeschlossen. Daraufhin attackierte Rosa die Haller Loge sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form derart massiv auch vor anderen Logen, dass sich die Freimaurer von „Zu den drei goldenen Schlüsseln“ genötigt sahen, sich durch die Darlegung ihrer Sichtweise zu verteidigen, und eine Verbreitung der kritischen Schriftstücke zu unterbinden. In der Folge reiste Rosa zunächst durch Norddeutschland, unter anderem nach Braunschweig[158] und nach Hamburg,[159] ehe er vermutlich in Jena und Wien lebte, wo er sich jeweils Zirkeln anschloss, in denen okkulte Wissenschaften studiert wurden.[160] Für die vereinzelt zu findende Erwähnung, dass er anschließend nach Halle zurückkehrte und eine Winkelloge ins Leben rief, in die er Interessierte nur gegen Zahlung hoher Gebühren aufnahm, gibt es keine Belege.

In den Jahren 1753 und 1754 wirkte Rosa in Potsdam. Er versuchte sich als Philosoph und Sprachwissenschaftler und verfasste das Traktat Der Deüdschen Buchschdaben und Schreibzeichen Rächdschreibung. Der Druck blieb aber nach nach 704 Quartseiten unvollendet. Anschließend wandte er sich an den Geheimen Kämmerer und Vertrauten des preußischen Königs Friedrichs II., Michael Gabriel Fredersdorf, dessen Faszination für alchemistische Themen allenthalben bekannt war. Er präsentierte Fredersdorf ein angebliches Geheimnis zur Goldherstellung: Demnach sei die Urmaterie des Goldes im Sonnenstaub zu finden, der mit speziellen Phiolen gesammelt und dann weiteren Behandlungen unterzogen werden müsse. Nach mehreren Monaten erfolglosen Experimentierens verweigerte Fredersdorf allerdings weitere Zahlungen und Rosa musste Potsdam verschuldet verlassen.[161]

Machtfülle in der Freimaurerei

Anmerkung: Die nächsten biographischen Stationen Rosas zwischen 1757 und 1760 sind zwar bekannt, allerdings je nach Quelle mit unterschiedlichen Daten versehen. Im folgenden Absatz wird diesem Umstand bei in Frage stehenden Jahresangaben durch Nennung beider möglicher Daten in Klammern sowie Hinweisen auf die Belegstellen Rechnung getragen.

In der Folge wurde er in Berlin abermals in die GNML und nun auch in deren Schottenloge „L’Union“ aufgenommen, wo man ihn am 12. Juni 1758 sogar zum Ersten Aufseher ernannte.[162] Schumachers finanzielle Situation scheint sich zu dieser Zeit erheblich gebessert zu haben, denn als er nach Halle zurückkehrte (Sommer 1757[163] oder 1759[164]), erwarb er ein Haus am Neumarkt. Rasch knüpfte er wieder Kontakte zu den Freimaurern der Stadt und wurde nach nur wenigen Wochen in die Loge „Philadelphia zu den drei goldenen Armen“ aufgenommen (1. September 1757[165] oder 1. Oktober 1759[166]). Sie war 1756 gegründet worden und bestand ausschließlich aus neuen Mitgliedern, sodass niemand mehr von dem Ärger wusste, den Rosa der Loge „Zu den drei goldenen Schlüsseln“ beschert hatte – diese war darüber hinaus bereits um 1750 aufgelöst worden. Als Abgesandter der bis dahin noch sehr isolierten Haller Loge reiste Rosa nach Berlin (November 1757[167] oder 1759[168]), um die förmliche Konstitutionsurkunde (die Anerkennung) seitens der GNML zu erhalten, worin er Erfolg hatte. Zunächst amtierte Rosa in Halle als deputierter Meister vom Stuhl, war jedoch bereits die bestimmende Person der Loge und die Tempelarbeit fand häufig in seinem Privathaus statt.[169]

In Berlin kam Rosa in Kontakt mit dem sogenannten Clermont’schen System – einer Hochgradlehre, die wenige Jahre zuvor während des Siebenjährigen Krieges über französische Kriegsgefangene nach Berlin gekommen war und sich auf den Grafen von Clermont, Louis de Bourbon, als Großmeister der Großloge von Frankreich berief.


  • (10.6.)1760 deput. M., Mitglied (Eq. hierosolymitanus) d. Hierosolomytischen Hochkapitels Frhr. v. Printzens in Berlin, Generallegat (Legatus capituli Hierosolymitani Berolinensis) d. Großkapitels von Jerusalem (Norddeutschland)[170]
  • Die GL initiierte zudem im 19. Juli 1760 mit der Schottenloge Salem ein Kapitel des Ordens der auserwählten Ritter von Jerusalem bzw. des Clermontschen Systems. Mit diesen ursprünglich aus Frankreich stammenden Hochgraden fanden hermetische Geheimlehren und die Legende einer Fortsetzung des Tempelritterordens unter dem Deckmantel der Freimaurerei Eingang in die deutschen Logen. Rosa wurde nicht nur zum Prior des Kapitels in Halle ernannt, sondern zudem von Berlin aus damit beauftragt, als Generaldeputierter weitere Niederlassungen in Deutschland zu gründen. Im September 1760 wählte ihn die Loge Philadelphia zu ihrem Meister vom Stuhl.[171]
  • Am 19. Juli 1760 umgewandelt[172]
  • Am 25. September 1760 wurde er schließlich auch offiziell zum Meister vom Stuhl gewählt.[173]
  • Friedrich Wilhelm von Printzen (1718–1773) übertrug das Management des Ordens an Rosa
  • 1760 wandelte es der Stuhlmeister der "Drei Weltkugeln", v. Printzen (s.d.) in ein "hierosolymatisches Hochkapitel" um.






Rosa wurde von der GNML zum „Legatus capituli hierosolymatani Berolinensis supremi et primi nationis Germanicae“ (de.: Botschafter des obersten Berliner Kapitels von Jerusalem und der ersten deutschen Nation) ernannt und damit beauftragt, das – alsbald nach ihm als Clermont-Rosa’sches-System bezeichnet – in Deutschland zu verbreiten. Auf langen Reisen gründete er daraufhin entsprechende Kapitel in Logen unter anderem in Hamburg, Kopenhagen, Leipzig, Dresden, Stettin, Greifswald, Halle, Braunschweig, Jena, Stuttgart, Magdeburg, Bayreuth, Rostock und Königsberg.[174] In Jena wollte er darüber hinaus eine Realschule (die sogenannte „Rosenschule“) ins Leben rufen.[175] Zwar sammelte er für dieses Vorhaben zahlreiche Spenden, jedoch kam es nie zu einer Umsetzung.

Es ist hierbei zu erwähnen, dass Rosa seinem Amt als Meister vom Stuhl in Halle durchaus gewissenhaft nachging. Das Allgemeine Handbuch der Freimaurerei hebt hervor, dass die Versammlungen zur Tempelarbeit regelmäßig stattfanden, pünktlich begannen und dabei interessante Vorträge gehalten wurden, sodass die Loge stets sehr gut besucht war.[176] Gleichwohl verhinderten Rosas zeitintensive Verpflichtungen als Legat seine dauerhafte Präsenz in Halle. Die Kosten für seine ausgedehnten Reisen wurden allerdings aus der Logenkasse in Halle gezahlt.[177] Er modifizierte das System und in seiner Version der Ordenslegende war neben den Tempelrittern auch die Hiram-Legende eingebaut. Somit hatte Rosa erstmals in Deutschland Tempelrittertum und Freimaurerei verbunden.[178] Die Lehre besaß auch chiliastische Züge, da sie eine zeitnahe freimaurerische Herrschaft unter dem legendären salomonischen Tempel-Baumeister Hiram Abif ankündigte.[179] Gemäß der von Rosa kolportierten Version verfügte der Orden über fünf Zirkel europäischer Niederlassungen, von denen er als „Doktor Rosa“ von Halle aus den Zirkel leitete, der Deutschland, die Niederlande sowie die nordischen Staaten umfasste.[180]

Konflikt zweier Hochstapler und Fall Rosas

Im September 1763 erschien der Hochstapler Georg Friedrich von Johnson-Fünen (Pseudonym von Johann Samuel Leuchte) im Hochkapitel der Loge „Zu den drei Rosen“ in Jena. Er stellte sich als schottischer Edelmann, „Ritter vom großen Löwen des hohen Ordens der Tempelherren zu Jerusalem“ sowie „Großprior des wahren Tempelordens der eigentlichen schottischen Oberen“ vor und gab an, er sei Abgesandter des „verborgenen Großkapitels der ganzen Welt in Schottland“ und solle den falschen Lehren der Freimaurerei in Deutschland ein Ende bereiten.[181] Dabei trat er als angeblicher Reformator des Clermont’schen Systems auf. Er verlangte Auskunft über die Herkunft des Berliner Kapitels, bezeichnete die Erteilung schriftlicher Konstitutionen durch Rosa als völlig ungesetzlich und merkte an, dass in Berlin „Dinge gelehrt würden, die mit dem Orden nichts zu tun hätten“.[182] Johnssen gewann das Vertrauen des Meisters vom Stuhl, August Heinrich Ludwig Teichmeyer,[183] und verlangte die Vorladung Rosas zur Überprüfung der Legitimität.

Dieser kam der Aufforderung nach und reiste nach Jena. Philipp Samuel Rosa und Georg Friedrich von Johnson-Fünen trafen daraufhin am 7. Oktober in der Loge aufeinander. Im Verlaufe des Streitgespräches gewann Johnson rasch die Oberhand und trieb seinen Kontrahenten ob dessen vermeintlicher Unkenntnis in die Enge. Rosa vermochte dem Vorwurf, dass die Ausfertigung schriftlicher Konstitutionen den Regeln des Ordens zuwiderlaufe und die von ihm angegebenen Rituale verfälscht seien, nichts entgegenzusetzen.[184] Johnsson betritt auch die Rechtmäßigkeit des Berliner Kapitels und schließlich sah sich Rosa genötigt, sich geschlagen zu geben. Er erklärte, dass er sein Amt als Legat ohnehin schon längere Zeit habe aufgeben wollen, da er die Fehler des Systems erkannt hätte. Dies kam einem Rücktritt gleich. Darüber hinaus mitunterschrieb er einen Brief an die GNML, in dem diese aufgefordert wurde, die Rechtmäßigkeit der Berliner Konstitutionen nachzuweisen.[185]

Zurückgekehrt nach Halle, versuchte Rosa, seinen dortigen Einfluss zu bewahren. Während der Kapitelsitzung am 13. Oktober trug er in seinen mündlichen Berichten die Geschehnisse in Jena verfälscht vor und stellte zudem das diesbezügliche Protokoll in Abrede. Durch geschickte Argumentation gelang es ihm, seine Mitbrüder zu dem Beschluss zu bewegen, der GNML treu zu bleiben, Johnssens System abzulehnen und andere Logen davor zu warnen. Im Privaten verfasste er allerdings lediglich eine Woche später einen freundlich formulierten Brief an Johnssen mit der Bitte, ihm zwei Konstitutionen für jeweils eine Schotten- und Johannisloge zu erteilen. Er plante, diese zusammen mit neun weiteren Freimaurern aus Halle – die offenbar in den Plan eingeweiht waren – zu gründen und zu leiten. Der Adressat hingegen sah keine Veranlassung, mit Rosa zu kooperieren und sandte stattdessen eine Kopie des Schreibens zurück zur Loge in Halle.[186] Durch diesen taktischen Schachzug Johnssens wurde nun auch für die Freimaurer in Halle ersichtlich, dass Rosa nur sein eigenes Wohlergehen im Auge gehabt und ein doppelbödiges Spiel betrieben hatte. Somit verlor er auch noch diesen letzten Rückhalt und wurde aus der Loge ausgeschlossen. In dem entsprechenden Brief aus Halle an die GNML vom 21. November 1763 heißt es:

„Bruder Rosa, dessen Name ehedessen so beliebt unter den Brüdern gewesen, ist jetzt ein Stein des Anstoßes geworden. Sein schändliches Leben, dessen abscheuliche Laster selbst das Alter noch nicht stumpf gemacht hat, seine Verwirrungen im Orden, die Unordnungen, die er in der Kasse angerichtet, dienen sowohl Profanen als den Brüdern zum Skandal. Selbst in fremden Logen redet man von ihm als von dem schändlichen Manne und man ist schon so weit gegangen, uns den Zugang zu versagen, sofern er länger würde auf dem Stuhle geblieben sein.“[187]

Innerhalb der nächsten Wochen vermochte es Johnssen, den von Rosa deutschlandweit verbreiteten Clermont’schen Hochgradritus außerhalb Berlins vielerorts praktisch komplett zu Fall – beziehungsweise unter seine Kontrolle – zu bringen.[188] Die GNML hingegen reagierte distanziert und ging nicht auf seine Provokationen ein.[189]

Ende

Nach seinem Ausschluss aus der Loge blieb Rosa zunächst in Halle. Mit Genugtuung dürfte er wahrgenommen haben, dass Johnssen im Mai 1764 auf einem Konvent in Altenberga von Karl Gotthelf von Hund und Altengrotkau enttarnt und als Hochstapler überführt wurde. Später wurde er im Frühjahr 1765 sogar festgesetzt und verbrachte die letzten zehn Jahre seines Lebens inhaftiert auf der Wartburg. Rosa war vermutlich auch hinsichtlich seiner eigenen Sicherheit erleichtert, denn im Juni 1764 berichtete er in einem Brief an Ernst Sigismund von Lestwitz von einem Mordkomplott: Hermann Benjamin Dryander (1740–1816) hätte ihm gestanden, von Johnssen den Auftrag erhalten zu haben, ihn (Rosa) zu erstechen, sobald Johnssen offiziell die entsprechende Order erteile.[190] Im selben Brief erwähnte Rosa, dass er und einige ehemalige Mitbrüder sich beraten hätten und sich endgültig aus der Freimaurerei zurückziehen wollten.[191] Die mutmaßliche Genugtuung ob Johnssen Schicksal änderte allerdings nichts an seiner eigenen prekären Situation. Er lebte in „drückendster Armut“[192] in Halle und war auf finanzielle Zuwendungen angewiesen. Trotz der intensiven Konflikte wenige Monate zuvor, unterstützte ihn seine ehemalige Loge, indem sie viele Schulden für ihn beglich und befreundete Logen aufforderte, ihm vierteljährliche Zahlungen zukommen zu lassen.[193] Rosa blieb bis nachweislich Herbst 1765 in Halle.

Anfang des Jahres 1766 kam er nach Marburg, das damals zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörte. Dort gründete er am 1. April – entgegen seinen vorherigen Rückzugsbeteuerungen – die Schottenloge „Zu Bethlehem“. Es ist allerdings unklar, welchem freimaurerischen System diese angehörte.[194][195] Danach verliert sich seine Spur. Über Rosas weiteres Schicksal – beispielsweise ein Sterbedatum – ist nichts bekannt. Unterschiedliche Quellen nennen Halle[196] und Leiden[197] als mögliche Sterbeorte.

Einordnung und Bewertung

„Rosa war im Umgang liebenswürdig und gewandt; als guter Gesellschafter erwarb er sich leicht Zuneigung. In der Freimaurerei hat er seine nach abenteuerlichen Geheimnissen suchenden Zeitgenossen ausgebeutet und gemissbraucht zur Befriedigung seines Eigennutzes und seiner Selbstsucht.“

Allgemeines Handbuch der Freimaurerei, 1867[198]

Wie diverse andere Personen während dieser Zeit bewegte auch Rosa sich mit seinen Aussagen und Tätigkeiten im Grenzbereich von Freimaurerei, Rosenkreuzertum, Tempelritter-Mystik und Okkultismus und nutzte die Leichtgläubigkeit und die Faszination einzelner Adelsvertreter für hermetische Themen zu seinem eigenen Vorteil.

Ferdinand Runkel kam in seiner dreibändigen Geschichte der Freimaurerei in Deutschland im Jahr 1932 zu dem Urteil, dass Rosa „zwar sehr liebenswürdig und geschmeidig [und] ein guter Redner, aber kernfaul im Charakter“ gewesen sei. Als Betrüger habe er „wie kaum ein anderer der Maurerei des achtzehnten Jahrhunderts geschadet“.[199] Auch der Medizinhistoriker Stefan Redies nannte Rosa 1998 einen „Scharlatan, der ohne jeden Idealismus mit Hilfe der Freimaurerei in erster Linie seinen Lebensunterhalt bestreiten wollte und dabei das in ihn gesetzte Vertrauen missbrauchte“.[200]

Anmerkungen

  1. In seinem 1883 erschienen Buch Geschichte der Freimaurerei in Kassel behauptet der Autor Wilhelm Kolbe, dass der Name Philipp Samuel Rosa ein Pseudonym des aus Bremen stammenden Dietrich Schumacher gewesen sei. Diese Angabe scheint jedoch nicht richtig zu sein. Im Catalogus studiosorum Marburgensis 1653–1830 ist ein Dietrich Schumacher aus Bremen verzeichnet, der sich am 27. April 1766 als Student an der Universität Marburg immatrikulierte. Die Verwirrung könnte damit in Zusammenhang stehen, dass auch Rosa im April 1766 in Marburg wirkte. Darüber hinaus führte bereits Rosas Vater diesen Familiennamen. In den nachfolgenden Jahrzehnten fand Kolbes Information – zumeist ohne den Herkunftszusatz – Eingang in zahlreiche Publikationen.

Literatur

  • Eberhard Bauer: Aus dem Leben eines nicht alltäglichen Mannes. Philipp Samuel Rosa, Pfarrer in Fischelbach 1712–1734. In: Heimatbuch Banfetal. Banfe, 1987, Seiten 337–341.
  • Holger Weber: Pfarrer, Freimaurer und Betrüger – Philipp Samuel Rosa. In: Wittgenstein – Blätter des Wittgensteiner Heimatvereins. Jahrgang 106, Band 82, Heft 2, August 2018, Seiten 82–93.

Einzelnachweise

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  70. Jan Engberg: Konventionen von Fachtextsorten. Kontrastive Analysen zu deutschen und dänischen Gerichtsurteilen. In der Reihe: „Forum für Fremdsprachen-Forschung“, Band 36. Narr-Verlag, 1997, ISBN 978-3-823-35342-3, Seiten 77–78.
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  89. Jan Cölln; ‎Franz-Josef Holznagel: Positionen der Germanistik in der DDR. Personen – Forschungsfelder – Organisationsformen. De Gruyter, 2012, ISBN 978-3-110-22384-2, Seite 407.
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  94. Margit Reitbauer: Effektiver lesen mit Superstrukturen. Eine empirische Untersuchung anhand der Fachtextsorte Abstract. In der Reihe: „Buchreihe zu den Arbeiten aus Anglistik und Amerikanistik“, Band 17. Narr-Verlag, 2000, ISBN 978-3-823-34662-3, Seite 54.
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  101. Kuk-Hyun Cho: Kommunikation und Textherstellung. Studien zum sprechakttheoretischen und funktional-kommunikativen Handlungskonzept. Mit einer handlungsfundierten Untersuchung der Textsorte „Vorwort in wissenschaftlichen Abhandlungen“. Nodus-Publikationen, 2000, Seiten 1–2.
  102. Kuk-Hyun Cho: Kommunikation und Textherstellung. Studien zum sprechakttheoretischen und funktional-kommunikativen Handlungskonzept. Mit einer handlungsfundierten Untersuchung der Textsorte „Vorwort in wissenschaftlichen Abhandlungen“. Nodus-Publikationen, 2000, Seiten 1–2.
  103. Wolfgang Mötsch: Anforderungen an eine handlungsorientierte Textanalyse. In: Zeitschrift für Germanistik. Jahrgang 7, № 3, 1986, Seiten 261–282.
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  105. Gerhard Helbig: Aspekte der kommunikativen und der kognitiven Orientierung in der DDR-Linguistik. In: Beiträge zur Erforschung der deutschen Sprache. Band 10, 1991, Seiten 5–20.
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  195. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Zweite völlig umgearbeitete Auflage von Lenning’s Encyklopädie der Freimaurerei. Dritter Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, 1867, Seite 113.
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  200. Stefan Redies: Freimaurer, Tempelritter und Rosenkreuzer. Zur Geschichte der Geheimbünde in Marburg im 18. Jahrhundert. Tectum Wissenschaftsverlag, Marburg, 1998, ISBN 978-3-828-89002-2, Seite 16.

Ricasolia virens

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Ricasolia virens

Ricasolia virens

Systematik
Klasse: Lecanoromycetes
Unterklasse: Lecanoromycetidae
Ordnung: Teloschistales
Familie: Teloschistaceae
Gattung: Xanthoria
Art: Ricasolia virens
Wissenschaftlicher Name
Ricasolia virens
(L.) Th.Fr.

Ricasolia virens, zuweilen auch mit dem Trivialnamen Breitblatt-Lungenflechte bezeichnet, ist eine äußerst seltene Blattflechte, die auf saurem Gestein in höheren Lagen vorkommt.

Beschreibung

  • Unterseite fast weiß mit einem feinen braunen Tomentum[1]
  • Die Loben sind vergleichsweise kurz, 3 bis 10 mm, schmal und weisen keine Mittellamelle aus. Damit ähneln sie der Gattung Parmelia. Die inneren Loben sind teilweise verdreht und eingeschnitten, die äußeren an den Rändern gerundet und glatt.
  • Apothecia sind häufig. Sie beginnen ihre Entwicklung als kleine Schwellungen im Thallus, die aufbrechen und ihre Oberflächen präsentieren.
  • Die Sporen sind weiß oder farblos, bräunlich, wenn älter und bilden durchgehend nur ein Septum aus.[2]
  • tripartitische Flechte, bei der alle drei Partner an der Symbiose beteiligt sind
  • Lobaria virens also forms foliose cephalodiate chlorolichens [3]
  • develops cyanomorphs and photosymbiodemes[4]
  • Bildet einen blattartigen Thallus mit rosetteförmig angeordneten Loben aus, der Durchmesser von ein bis zehn, teilweise bis zu 20 Zentimeter erreicht, und eng an die Borke des Wirtsbaumes angedrückt ist.[5] Die Farbe wird im trockenen Zustand als grau, graubraun, braun[6] oder grüngrau[7] beschrieben. Die ausgebildeten orangeroten Apothecien besitzen einen weißgrauen Randa[8] und die Pulverfarbe der Sporen (25–45 × 8–11 μm[9]) ist weiß. Sobald die Flechte mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, ändert sich ihre Farbe in ein intensiv hellgrün und ihre Oberfläche erhält eine fettig beziehungsweise ölig wirkende Textur.[10]
  • Unter den Blattflechten ist sie ein Schwergewicht.[11]
  • Sie verfügt weder über Isidien noch über Soredien[12] oder Perithecien und hat glatte Lappen.[13]
  • sehr große Laubflechte
  • cyanomorphe Flechte, das heißt, dass has a cyanobacterium as its photobiont
  • Auf der Unterseite der Thalli zahlreiche Cephalodien[14]
  • Grünalgen unter der Rinde des Thallus und Cynobakterien, zwei Arten von Photobionten

Vorkommen

Verbreitung

Die Art ist klimaökologisch[15] als sogenannte „ozeanische Flechte“ eingestuft[16] und benötigt idealerweise atlantisches Klima.[17] Ihr Verbreitungsgebiet – in dem sie aber generell äußerst selten ist – erstreckt sich über Westeuropa und Makaronesien (unter anderem Madeira).[18][19] Am häufigsten anzutreffen ist sie dabei an den Westküsten der Britischen Inseln[20][21][22] und Norwegens sowie in Schweden. Aus Belgien ist eine kleine Population in den Ardennen bekannt[23] und in Luxemburg gilt die Art seit der letzten Beobachtung 1966 in der Kleinen Luxemburger Schweiz als ausgestorben.

In Deutschland war die Art seit jeher nur von wenigen Fundorten bekannt, von denen jene in fünf Bundesländern nachfolgend aufgeführt sind. Die Jahresangabe in Klammern gibt den jeweils letzten Nachweis an:

Darüber hinaus gab es Vorkommen in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt. Der Nachweis auf Rügen 1903 war der vorerst letzte und 1996 urteilte der Lichenologe Volkmar Wirth, dass die Art bundesweit ausgestorben sei. Im Rahmen von Kartierungsarbeiten in einem rheinland-pfälzischen, in das Lahntal mündenden Kerbtal konnte die Flechte im November 2007 erstmals seit 104 Jahren wieder in Deutschland nachgewiesen werden. Entdeckt wurden 46 Thalli auf einer Fläche von 2,2 Quadratmetern. Der genaue Fundort wurde zunächst lediglich den zuständigen Naturschutzbehörden genauer mitgeteilt und nicht öffentlich bekannt gegeben.[24]

Habitat und Gefährdung

Bevorzugtes Habitat von Ricasolia virens sind luftfeuchte, schattige und schonend oder bestenfalls gar nicht bewirtschaftete Wälder[25] mit lang etablierten, alten Laubbaumbeständen.[26] Häufig genutzte Phorophyten (Träger der Epiphyten) sind Eichen, Eschen, Ulmen und Buchen,[27] wobei es sich auch um Totholz oder zerfallende Stämme handeln kann.[28] Darüber hinaus wächst die Art innerhalb dieser Wälder auch auf bemoosten Silikatfelsen[29] und vereinzelt an Abris.[30] Auf der Insel Großbritannien ist die Flechte vor allem in Hochlandwäldern anzutreffen, aber auch auf schattigen, feuchten Felsen in Meeresnähe sowie vergleichsweise häufig an isolierten Straßenbäumen in klimatisch geeigneten Regionen.[31] Aufgrund dieser Anforderungen betrachten Lichenologen Ricasolia virens als exzellenten Bioindikatoren für alte, gut erhaltene Wälder und für die ökologische Kontinuität des jeweiligen Standortes.[32]

Wie die meisten Blattflechten ist auch Ricasolia virens für das Wachstum auf sehr reine Luft angewiesen.[33][34] Es gibt allerdings unterschiedliche Meinungen hinsichtlich ihrer Widerstandfähigkeit gegen saure Luftverunreinigungen (SO2 und NOx). Während manche Forscher die Ansicht vertreten, dass die Art sehr empfindlich sei,[35] glauben andere, dass sie insbesondere gegenüber niedrigen Säureniveaus weniger sensibel sei, weil ihre Standortbedingungen – beschattete Gebiete unter Schirmen oder Felskanten – sie vor gravierenderen Effekten der Versauerung schützen.[36] Eine weitere Gefahr für die Breitblatt-Lungenflechte geht von der Forstwirtschaft aus: Das Abholzen einzelner Bäume kann zu einer Veränderung des Mikroklimas und damit zu einer Beeinträchtigung der Flechtenpopulation führen.[37]

Abgesehen von der Luftverschmutzung und Kahlschlag kann auch die wissenschaftliche Tätigkeit Ricasolia virens nachhaltigen, wiewohl vergleichsweise geringeren Schaden zufügen. Im 19. Jahrhundert wurde die Art vielfach für Herbarbelege gesammelt. Mit dem gestiegenen Interesse an Flechten auch unter Hobbybotanikern ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird dieses Thema wieder akut – zumal es sich um eine überaus seltene Art handelt.[38]

  • They are also sensitive to atmospheric pollution, particularly SO2 (which acidifies their bark substrate) and agricultural chemicals, and changing landuse and woodland practices, particularly heavy thinning, have led to drying of the woodland environment. Conservation of the mature tree stands in which this species occurs is important.

Systematik

Die Art wurde erstmals von Johann Jacob Dillen erwähnt und darauf aufbauend 1776 von William Withering in seinem Werk Botanical Arrangement beschrieben. Es dauerte allerdings bis 1984, ehe sie durch Jack Laundon einer offiziellen wissenschaftlichen Erstbeschreibung unterzogen wurde. Er ordnete sie in die Gattung Lobaria ein.[39] Neuere Forschungen zwischen 2009 und 2013 offenbarten zeigten jedoch innerhalb der Familie Lobariaceae Variationen in den internal transcribed spacern (ITS), den mitochondrialen small subunit-rDNA-Sequenzen und den nukleären large subunit-rDNA-Sequenzen, was zu einer phylogenetischen Neuordnung einiger Arten führte. Seitdem gilt die Art Lobaria virens als aufgelöst und wird stattdessen als Ricasolia virens geführt.

Einzelnachweise

  1. https://www.britishlichensociety.org.uk/resources/species-accounts/Ricasolia%20virens
  2. https://www.britishlichensociety.org.uk/resources/species-accounts/Ricasolia%20virens
  3. TØNSBERG, 2016
  4. TØNSBERG, 2016
  5. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  6. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  7. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  8. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  9. https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Breitblatt-Lungenflechte.htm
  10. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  11. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  12. https://www.britishlichensociety.org.uk/resources/species-accounts/Ricasolia%20virens
  13. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  14. Eva Barreno; Jose Reig Armiñana; Francisco García-Breijo; Juan S. Álvarez-Aspra: Lobaria virens (With.) J. R. Laundon, liquen amenazado en Europa, bioindicador del estado de conservación de los bosques, en la Sierra del Sueve (Asturias). In: Boletín de Ciencias de la Naturaleza – Real Instituto de Estudios Asturianos. № 50, 2009, Seiten 343–354.
  15. https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/documents/10184/232616/rote_liste_artenverzeichnis_flechten.pdf/9c5d63d4-9bc0-4d91-a4f3-c1ec47355cca
  16. Eberhard Fischer; Dorothee Killmann: Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland. In: Herzogia. Band 21, 2008, Seiten 79–84.
  17. https://adriancolston.wordpress.com/tag/lobaria-virens/
  18. Felix Schumm: Die Flechtengattung Lobaria auf Madeira. In: Herzogia. Band 16, 2003, Seiten 91–112.
  19. The cyanomorph of Ricasolia virens comb. nov. (Lobariaceae, lichenized Ascomycetes)
  20. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  21. https://adriancolston.wordpress.com/tag/lobaria-virens/
  22. https://maps.biodiversityireland.ie/Species/112060
  23. http://www.lichenology.info/cgi-bin/baseportal.pl?htx=popup_maps&nbtr=LOVI856
  24. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  25. https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/pilze-und-flechten/weniger-flechten-im-wirtschaftswald
  26. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  27. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  28. https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/pilze-und-flechten/weniger-flechten-im-wirtschaftswald
  29. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  30. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  31. http://www.habitas.org.uk/lichenireland/species.asp?item=19313
  32. Eva Barreno; Jose Reig Armiñana; Francisco García-Breijo; Juan S. Álvarez-Aspra: Lobaria virens (With.) J. R. Laundon, liquen amenazado en Europa, bioindicador del estado de conservación de los bosques, en la Sierra del Sueve (Asturias). In: Boletín de Ciencias de la Naturaleza – Real Instituto de Estudios Asturianos. № 50, 2009, Seiten 343–354.
  33. https://sos8.org/species/lobaria-virens/
  34. https://adriancolston.wordpress.com/tag/lobaria-virens/
  35. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  36. Peter James; Pat Wolseley: Acidification and the Lobarion: A case for biological monitoring. In: British Lichen Society Bulletin. № 71, Winter 1992, Seiten 4–12.
  37. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  38. Wiederfund von Lobaria virens in Deutschland
  39. Jack Laundon: The typification of Withering’s neglected lichens. In: The Lichenologist. Jahrgang 16, № 3, 1984, Seiten 211–239.

Einzelnachweise

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Florean Fortescue/Werkstatt
Motto Learn from your home
(„Lerne von deinem Zuhause aus“)
Gründung 16. Oktober 1891 (Vorläufer)
3. April 2006 (College)
Trägerschaft privat
Ort Scranton, PA (Verwaltungssitz der Muttergesellschaft)
Scottsdale, AZ (Satzungssitz des College)
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
CEO Misty Frost, seit Juni 2022
Studierende 140.000 (2016)[1]
Mitarbeiter 141
Website www.harvard.edu

Das Penn Foster College ist eine US-amerikanische for-profit Fernuniversität.

Am College können Associate Degrees und Bachelorabschlüsse erworben werden.

Bis April 2006 war die Fernbildungsinstitution unter der Bezeichnung International Correspondence Schools (ICS) bekannt.

Unter der Dachmarke „Penn Foster“ sind außer dem College auch die Penn Foster High School sowie die Penn Foster Career School zusammengefasst.

Das Penn Foster College geht zurück auf das Engagement des Publizisten Thomas J. Foster (1843–1936). Geboren in Pottsville (Pennsylvania) arbeitete er zunächst als Lehrer, Kaufmann und Drucker, ehe er sich dem Journalismus zuwandte. Ab Mai 1879 gab er dann in der benachbarten Ortschaft Shenandoah die Wochenzeitung Shenandoah Herald heraus.[A 1] Nach dem Ende des Sezessionskrieges im Jahr 1865 wuchs im nordöstlichen Bereich des als Coal Region bekannten Anthrazit-Bezirkes infolge stetig erhöhter Förderquoten der Druck auf die Minenarbeiter und es kam zu zahlreichen Arbeitsunfällen.

Foster setzte sich für bessere Arbeitsbedingungen und den Einsatz modernerer Bergbautechnik ein und unterstützte die am 30. Juni 1885 erfolgte Verabschiedung des Mine Safety Act[A 2] durch die Pennsylvania General Assembly. Das Gesetz sah vor, dass alle Anthrazitbergwerke des Bundessaates mit mehr als zehn Mitarbeitern nur Personen beschäftigen durften, die einen Test zur Arbeitssicherheit bestanden hatten. In den 1880er Jahren zogen jedoch auch Hunderttausende Arbeitsimmigranten – mehrheitlich aus Ost- und Südeuropa – in die Region. Viele von ihnen waren Analphabeten und konnten beispielsweise die Bergwerksordnungen und die Testaufgaben nicht lesen. Doch auch jene Bergleute, die lesen konnten, waren mit den Tests oftmals überfordert. Daraufhin druckte Foster in einer Ratgeberkolumne seiner Zeitung Beispielaufgaben sowie ältere Testfragen ab, um den Arbeitern eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen.[2][3] Darüber hinaus ermunterte er die Leser, Fragen und Problemstellungen einzuschicken, die von der Redaktion beantwortet wurden. Schon bald waren die Nachfrage nach diesem Angebot und die Anzahl der Einsendungen allerdings so groß, dass man Schwierigkeiten hatte, allen Fragestellern zufriedenstellende Antworten zu geben. Als Alternative entwickelte Foster daher einen Korrespondenzkurs für das Fach Kohlebergbau. Interessierte konnten sich die einzelnen standardisierten Lektionen drucken lassen und die Testantworten an die Redaktion schicken, die diese überprüfte und korrigiert zurücksendete.[4]

Thomas J. Foster erkannte in diesem Zusammenhang, dass der gewöhnliche Blue-Collar-Arbeiter lediglich durch ausreichende Bildung die Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg – beispielsweise zum Vorarbeiter oder Oberaufseher – hatte. Viele der Fabrikbeschäftigten und Bergleute besaßen allerdings keine abgeschlossene High-School-Ausbildung.

Gründungsjahre bis zur ersten Insolvenz (1891–1904)

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Anmerkung: In den Anfangsjahren wurden die Bezeichnungen Colliery Engineer School of Mines, School of Mines, Correspondence Schools sowie International Correspondence School gleichberechtigt nebeneinander verwendet. Eine Festlegung scheint es nicht gegeben zu haben. Dies änderte sich, als die Bildungseinrichtung Ende 1894 Teil der International Textbook Company wurde. Seitdem Anfang 1895 lautete ihre offizielle Bezeichnung International Correspondence Schools (ICS).[5]

Aus diesem Grund gründete Foster 1890 die Colliery Engineer School of Mines mit Hauptsitz in Scranton.[6] Der erste Student wurde am 16. Oktober 1891 immatrikuliert.[7] Es handelte sich um den Bergmann Thomas Coates aus dem Dorf Peckville nordwestlich von Scranton. Er belegte den kompletten Kurs zu Kohlebergbau und wurde im Laufe der Jahre mehrfach von seinem Arbeitgeber, der Delaware and Hudson Coal Company, befördert, bis er schließlich als Superintendent einer Mine vorstand. Das Konzept sah vor, dass Studenten aus mehreren angebotenen Kursen wählen konnten und ihnen die Programme per Post zugeschickt wurden. So konnten beispielsweise die Minenarbeiter nach ihren Zwölfstundenschichten eigenverantwortlich zu Hause lernen und sich die für etwaige Beförderungen notwendigen Ingenieurkenntnisse aneignen. Die ICS waren von Beginn an darauf ausgerichtet, den sozioökonomischen Status ihrer Studenten zu verbessern. Im Gegensatz zu den etablierten Universitäten und anderen Einrichtungen des tertiären Bildungsbereiches hatte Thomas J. Foster nie den Anspruch, durch sein Studienprogramm auch eine charakterliche Formung oder Weiterentwicklung beziehungsweise einen moralischen Fortschritt der Studenten erreichen zu wollen. Sein Motto war es vielmehr, „practical men with a technical education, and technical men with a practical education“ (de.: praktische Männer mit einer technischen Bildung und technische Männer mit einer praktischen Bildung) auszustatten.[8] Alle Kurse waren daher nach einem utilitaristischen Standpunkt zusammengestellt. In Werbeanzeigen warben die ICS im Jahr 1908 mit dem Satz „We are not aiming to train the mind, but to give the student such information regarding the principles, theory and practice as he can use with the position he is aiming to fill.“ (de: Wir zielen nicht darauf ab, den Geist zu trainieren, sondern darauf, dem Studenten solche Informationen bezüglich der Prinzipien, Theorie und Praxis mitzugeben, die er in der Position, die er anstrebt, nutzen kann.). [9] Zu den populärsten Kursen in der Anfangszeit gehörten Mathematik, Geometrie, Elektrizitätslehre, technisches Zeichnen, Wasserinstallation sowie mechanisches und chemisches Ingenieurwesen. Auch die Angebote in Sekretärwesen und Büromanagement wurden häufig ausgewählt. Oft belegten die Studenten mehrere Kurse hintereinander, beginnend mit Grundlagen und dann immer anspruchsvoller. Später ergänzten die ICS ihr Angebot um Einführungskurse in Architektur, Eisenbahn- und Automobiltechnologie sowie um Fremdsprachenkurse.

Der nahezu sofortige Erfolg war eine Kombination aus Nachfrage, gutem Produkt, guter Organisation, Marketing und Zufällen: Zum Zeitpunkt der Gründung der ICS besaß der United States Postal Service elf Hauptverteilungszentren von New York City und Boston bis nach Saint Paul und Fort Worth. Es war darüber hinaus in genau jenem Jahr 1891, dass der Postal Service die sogenannte „Rural Free Delivery“ (de.: kostenlose ländliche Lieferung) einführte. Zuvor hatten Bewohner entlegener Gegenden sich ihre Post in teilweise weit entfernten Postämtern selbst abholen oder aber für private Kuriere zahlen müssen. Nun wurden ihnen Postsendungen direkt nach Hause zugestellt. Bis 1916 nutzten etwa drei Millionen Menschen dieses Angebot. Zudem vereinfachten die ICS ihren Kunden den Schriftverkehr, indem sie ihnen bereits vorfrankierte Rückumschläge mitschickten. Zwar begann der Postal Service erst 1913 mit der Auslieferung von Paketen, doch schon in den Jahren zuvor konnten die ICS für die landesweite Versendung ihrer Textbücher auf vier andere Postdienste zurückgreifen.[10] Ein weiterer, nicht zu vernachlässigender Aspekt waren die Bücher von Horatio Alger.




In 1890, Thomas J. Foster, a newspaper editor, founded the International Correspondence Schools to provide coal miners with the education they needed to advance in their careers and increase worker safety. According to a history of ICS "the school's success is owed to its understanding the market and its prospective students. Influenced by the popular Horatio Alger books, people were looking to pull themselves up by their bootstraps and climb the social and economic ladder."

  • Ab 1891 setzt Foster ein Programm für praktische und bezahlbare Bildung für Industriearbeiter um, das sicherere Arbeitsgewohnheiten lehrte und Bergleuten durch Weiterbildung eine bessere Chance auf dem Arbeitsmarkt gab.



  • Innerhalb der ersten 8 Jahre: forty engineering trades, ornamental design, commercial education and "English Branches"
  • In an editorial for the October 1891 edition of The Colliery Engineer, the editor announced an arrangement between the journal and Alexander Dick, "an efficient and experienced Mining Engineer and Colliery Manager" to conduct a school of mining. The school would be known as "The Colliery Engineer School of Mines" with Dick serving as director. Until the International Textbook Company incorporated the school in late 1894, the names Colliery Engineer School of Mines, School of Mines, Correspondence Schools, and the International Correspondence School were used interchangeably. By early 1895, the school was officially known as the International Correspondence Schools of Scranton, Pennsylvania or ICS for short.[11]
  • From early on the organisation's intention was to cooperate with other educational establishments, industries, businesses, government agencies, labour organisations and trade associations to supplement and enhance their training programmes. By 1906 it had contracts to instruct employees of 164 railroads in the USA, with other industries such as steel and coal-mining also referring students. That ICS met the necessary standards set by accreditation bodies was seen as important both for the students and the general public to have confidence in the quality of teaching.[12]
  • In an editorial for the October 1891 edition of The Colliery Engineer, the editor announced an arrangement between the journal and Alexander Dick, "an efficient and experienced Mining Engineer and Colliery Manager" to conduct a school of mining. The school would be known as "The Colliery Engineer School of Mines" with Dick serving as director.[13]
  • 1894: Es sind 55 Instructors beschäftigt und man zahlt jährlich 10.000 Dollar an Porto. [14]
  • 1900: The International Textbook Company has a paid-up capital of $3,000,000.[15]
  • Am 24. September 1901 wurde die Schule incorporated in die International Textbook Company, die für den Druck, Binden, Herausgabe und Verkauf von Heften, Büchern, Zeitschriften und Zeichenbögen verantwortlich waren[16]
  • 1902: The schools have been a boon to the city in the employment of quite an army of her people on their well - paid lists .[17]
  • 1902: The schools have now six instruction cars for the purpose of soliciting enrolments among railroad men . They traverse nearly all the leading railroads and assist in instructing over 15,000 railroad Publishers.[18]
  • 1902: There are sixteen different offices in as many of the largest cities of the United States and Canada .[19]
  • Im Jahr 1903 verfügten die ICS über ein Grundkapital von drei Millionen US-Dollar[20]


Trotz des massiven Erfolges mussten im Jahr 1904 sowohl die ICS – die mittlerweile 170 verschiedene Kurse anboten und sich zur größten Bildungsinstitution weltweit entwickelt hatten – als auch die International Textbook Company infolge unethischer Geschäftspraktiken Insolvenz anmelden.



  • Examinations were designed to test understanding of the texts and additional individual guidance could be given by letter if required. ICS created its own specially prepared "Instruction and Question Papers", which provided exactly the information the student needed and questioned them only on that material.
  • Viele Scrantoner Frauen arbeiteten für die ICS, sei es als Grader, Instructor oder in den Büros. Recht schnell wurden handschriftliche Briefe durch Maschinen ersetzt und die Installation von Telefonen erhöhte die Produktivität, sodass die ICS sehr rasch sehr profitabel wurden.[22]
  • Erst die Grader, dann Instructor und Principal. Wenn die Leistungen ungenügend waren, wurden sie zur Überarbeitung oder einen neuen Versuch zurückgeschickt.
  • Colliery Engineer School of Mines in Wilkes-Barre offered a home study course in mining. The project became so critical to the institution's activities, that the school changed its name and broadened its horizon. [23]
  • International Correspondence Schools has grown from a single course in coal mine safety into a school with 261 standard courses . We have enrolled over 7 million students since our inception . Each year our instructors handle more than 1 million examinations .
  • Sieht sich nicht als Abkürzung zu Bildung, es will andere Medien oder Bildungseinrichtungen nicht ersetzen, koopertativ stand kompetitiv, it recognizes the importance of grammar school, highschool college and university[24]
  • To achieve its goal, ICS did not instruct its students by standard textbooks, which it believed often contained extraneous amounts of material and "demand[ed] too great a knowledge of mathematics and other subjects." Instead, ICS created its own specially prepared, leather-bound "Instruction and Question Papers," which provided exactly the information the student needed and questioned him only on that material.
  • The editor encouraged the miners to enroll in the program with the knowledge that they were not simply earning a cheap diploma but one "secured after a hard examination, [that] will be looked upon by employers as a guarantee of ability in those who possess it."[5] Furthermore, potential students were assured that the courses would be written in simple language, thus, ensuring that even those with only a base knowledge of English could take the courses.[25]
  • For a brief period, the school offered facilities for students who wished to travel to Scranton, Pennsylvania for illustrated lectures on mining topics; the surveying and mapping course was discontinued within the year because students could not spare the time or the money to travel to Scranton to take the course. The course was altered to fit into a more manageable pamphlet format.[26]









  • Auf dem Höhepunkt boten die ICS mehr als 200 unterschiedliche Kurse an, wobei das Angebot und die Inhalte sich auch nach der Nachfrage richteten.[27]
  • Foster gründete Zweigstellen landesweit.
  • Ziel sind Bergbautechnologie und die Vermeidung von Unfällen[28]
  • ICS did not instruct its students by standard textbooks, which it believed often contained extraneous amounts of material and "demand[ed] too great a knowledge of mathematics and other subjects." Instead, ICS created its own specially prepared, leather-bound "Instruction and Question Papers," which provided exactly the information the student needed and questioned him only on that material.


  • Kolumne startete in 1881, Foster kam 1888 nach Scranton. 1883 fasst er die Kolumnen in einem Buch zusammen: The Mine Foreman’s Pocketbook. Erster Kurs behandelt Bergbau allgemein (Arithmetik, Formeln, Lüftung, Arbeitsmethoden). Zweiter Kurs in Markscheidewesen und Kartierung.[29]


  • Kurse in Marketing, Architektur, Chemie, Bauingenieurwesen, commerce, technisches Zeichnen, Elektrotechnik, Navigation, Fremdsprachen, Handelsrecht, locomotive Operations, Maschinenbau

Konsolidierung und erneuter Erfolg (1905–1920)

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Charles Sumner Woolworth (1856–1947) gehörte zu den Mäzenen, die die ICS nach der Insolvenz unterstützten.

Den ICS kam zugute, dass viele Unternehmer mittlerweile erkannt hatten, dass die angebotenen Aus- und Weiterbildungen einen äußerst positiven Einfluss auf ihre jeweilige Arbeitnehmerschaft und somit letztlich auch auf ihre Firmen hatten – einerseits durch das Engagement qualifizierterer Arbeitskräfte und anderserseits auch durch Steigerung der Arbeitsmoral. Auch innerhalb der Stadtverwaltung von Scranton bemühte man sich um eine Lösung, da sich die ICS zu einem relevanten Wirtschaftsfaktor entwickelt und sie Scranton als Bildungsstandort landesweit bekannt gemacht hatten. Daraufhin fanden sich Philanthropen und Mäzene, die die Fernschule und die International Textbook Company mit umfangreichen Geldmitteln unterstützten, sodass sie 1905 neu organisiert ihre Arbeit fortsetzen konnte. Zu diesen Finanziers gehörte mit Charles Sumner Woolworth (1856–1947) auch der Bruder von Winfield Woolworth. Beide zusammen hatten das bekannte Handelsunternehmen F. W. Woolworth Company aufgebaut.

Nichtsdestotrotz machte sich die Insolvenz kurzzeitig auch in einem starken Rückgang der ICS-Mitarbeiterzahl bemerkbar: Im Jahr 1905 – als 250.000 US-Dollar für die Erstellung und Überarbeitung von Lehrbüchern ausgegeben wurden[30] – lag sie bei 2650[31] und im Jahr darauf war sie auf 1200 gesunken,[32] ehe sie sich wieder stabilisierte. Im Jahr 1907 bestanden die ICS aus 31 Schulen, an denen über 370 Kurse oder Lehrgänge angeboten wurden.[33]

Nach 25 Jahren in der Leitungsposition trat Thomas J. Foster schließlich 1916 als Präsident zurück.[34]

Woman’s Institute (1916–1936)

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Mary Brooks Picken war die treibende Kraft hinter dem Woman’s Institute (Foto: 1918).

Zwar standen die Kurse der ICS von Beginn an allen Geschlechtern offen, durch die anfängliche Fokussierung auf technische und vor allem bergbauliche Themen erreichte man jedoch eine fast ausschließlich männliche Zielgruppe. Lediglich in Kurse zu Werbung, Buchführung und Stenografie schrieben sich einige Frauen ein.[35] Foster fasste daraufhin 1914 den Entschluss, innerhalb der ICS eine Schule zu gründen, die vorrangig Kurse für weibliche Interessentinnen anbieten sollte. Es gab in den Vereinigten Staaten zuvor bereits einen erfolgreichen Versuch, Schneiderei in Heimkursen zu lehren – das American College of Dressmaking in Kansas City (Missouri). Die dortige Hauptkursleiterin Mary Brooks Picken (1886–1981) wurde von Foster abgeworben.[36]

In Scranton entstand so das Woman’s Institute of Domestic Arts and Sciences (de.: Fraueninstitut für häusliche Kunst und Wissenschaft), das am 29. Februar 1916 seine erste Einschreibung verzeichnete. Angeboten wurden unter anderem Kurse in Schneiderei, Hutmacherei, Kochen und Einkochen. Dabei war ersteres mit Zehntausenden Teilnehmerinnen das mit Abstand erfolgreichste und am häufigsten nachgefragte Fach, während vergleichsweise wenig Frauen die Kochkurse belegten. Der damalige Marketingdirektor der ICS, Guy Lynn Sumner, führte dieses Ungleichgewicht darauf zurück, dass Frauen sich zwar eingestehen würden, nicht hinreichend gut Kleidung nähen zu können, sie jedoch selten (auch vor sich selbst) zugeben würden, wenig begabt in der Küche zu sein.[37] Auch die Hutmacherkurse liefen äußerst schleppend an, was vor allem daran lag, dass die Frauen keine die Kurskosten ausgleichende Ersparnis darin sahen, ihre eigenen Hüte anfertigen zu können. Daher wurde dieser Kurs hauptsächlich von Frauen belegt, die planten, sich beruflich der Hutmacherei zuzuwenden. Über die Fernlehre wurden auch umfangreiche hauswirtschaftliche Kenntnisse in Hinblick darauf vermittelt, dass es den Frauen möglich sein sollte, ihren jeweiligen Haushalt effizient und mit Rücksicht auf ausgewogene Ernährung und Gesundheitsaspekte zu führen. Auf besonderes Interesse stieß das Woman’s Institute bei jungen Frauen der Arbeiterklasse, die nach Wegen suchten, sich den Lebensunterhalt zu verdienen, ohne in Mühlen oder Fabriken arbeiten zu müssen.[38] Durch das erworbene Wissen wurde ihnen der Berufseinstieg erleichtert oder sie vermochten, ihre Kenntnisse für einen Nebenverdienst zu nutzen.

Das Institut hatte 1920 bereits 562 Mitarbeiter[39] und entwickelte sich innerhalb seiner ersten sechs Jahre bis 1922 zur größten ausschließlich auf Frauen ausgerichteten Bildungseinrichtung der Welt.[40] Nach 20 Jahren des Bestehens wurde es 1936 aufgrund veränderter Nachfragen und eines auch für Frauen attraktiveren, breiteren Kursangebotes der ICS geschlossen.

Das restliche 20. Jahrhundert (1920–1996)

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War zur Gründung das Konzept der Fernlehre noch ein Alleinstellungsmerkmal der ICS, so konkurrierten zu Beginn der Great Depression Ende der 1920er Jahre landesweit bereits mehr als 300 ähnlich orientierte Institutionen um Studenten.[41] Unter ihnen nahmen die ICS aber nach wie vor eine dominierende Stellung ein. Am 14. Oktober 1936 starb ihr Gründungsdirektor Thomas J. Foster im Alter von 93 Jahren in Scranton und 1938 wurde das Woman’s Institute of Domestic Arts and Sciences geschlossen. Zum Zeitpunkt des Zweiten Weltkrieges war die Reputation der ICS so hoch, dass sie seitens des Kriegsministeriums der Vereinigten Staaten den Auftrag erhielten, die militärischen Schulungshandbücher auszuarbeiten. Darüber hinaus war die Fernschule in die handwerkliche und technische Aus- und Weiterbildung der GIs in Übersee sowie der in der Rüstungsindustrie arbeitenden „Rosies“ der Heimatfront eingebunden.

Im Jahr 1969 wurde die International Textbook Company als übergeordnete Gesellschaft aufgelöst und 1970 durften die ICS erstmals offizielle Universitätsabschlüsse vergeben. Die wirtschaftliche Situation der Institution verschlechterte sich jedoch in den darauffolgenden Jahrzehnten und 1996 mussten die ICS schließlich Insolvenz anmelden.

  • By 1968 this had been restructured into twelve. The schools were: Architecture and the Building Trades; Art; Automobiles; Business; Civil engineering; Electrical and electronics engineering; High School (including Creative Writing and Languages); Machine Shop Practice; Mathematics; Mechanical Engineering; Science and Chemical Engineering and Textiles. Courses were offered at apprentice and college level.[42]

Spätestens Anfang der 1990er Jahre hatten die ICS ihre Vorrangstellung in der US-amerikanischen Fernstudienszene wenn nicht verloren so doch zumindest signifikant eingebüßt.

  • By the 1990s greater educational offerings had reduced the role of correspondence schools, and ICS has changed names a number of times since 1996. The ICS location is currently operated by Penn Foster Career School

Restrukturierung, Eigentümer- und Namenswechsel (seit 1996)

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Erneut gelang nach der Insolvenz der Neuanfang, diesmal aufgrund der konsequenten Ausnutzung der neuen Kommunikationskanäle. So wechselten die ICS 2003 – nach über 110 Jahren – vom postalischen Versand des Lehrmaterials auf reine Online-Lehre.[43]

Am 3. April 2006 wurde der alte Name International Correspondence Schools abgelegt und es entstand offiziell das Penn Foster College.[44] Zu diesem Zeitpunkt gehörte die Bildungseinrichtung zum Medienunternehmen The Thomson Corporation und bildete dort den Unternehmensteil Thomson Education Direct.[45] Dieser wurde im April 2007 von der in New York City ansässigen Private-Equity-Firma Wicks Group of Companies erworben, wobei man über die Kaufsumme Stillschweigen vereinbarte.[46] Zu diesem Zeitpunkt The facility employs about 450 full-time equivalents and is the second-largest distance-learning provider in the country, behind University of Phoenix.[47] Im Dezember 2009 erwarb The Princeton Review, ein in New York City ansässiges Unternehmen, das sich auf pädagogische Vorbereitung (insbesondere auf standardisierte Tests) spezialisiert hat, die Penn Foster Education Group für 170 Millionen US-Dollar.[48]


  • in 2012 the Princeton Review brand name and operations were bought for $33 million by Charlesbank Capital Partners, a private-equity firm. The parent company was renamed Education Holdings 1, Inc.[6]


  • 2012: The Princeton Review brand name and operations were bought for $33 million by private-equity firm Charlesbank Capital Partners, . The parent company was renamed Education Holdings 1, Inc.
  • 2013: Education Holdings 1 filed for bankruptcy; it exited two months later.


Nächster Eigner von Penn Foster war ab dem 18. Dezember 2014 mit The Vistria Group eine Private-Equity-Firma aus Chicago, die sich auf Investments in mittelständische Unternehmen des Bildungs-, Gesundheits- und Finanzservicesektors spezialisiert hatte.[49][50][51]

Anfang Mai 2018 übernahm der Bostoner Finanzinvestor 'Bain Capital die Einrichtung. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.[52]




In December 2015, Penn Foster acquired a competency-based learning platform built by UniversityNow.[9]

  • The company was incorporated in the UK in 1902 with offices being leased in London. Then operating as a subsidiary of the International Textbook Company it later became a subsidiary of the Intertext Group Ltd. As of 1908 the company had not undertaken any business, and it was decided to restructure. The first company was liquidated, and a new company was registered under the same name in 1909. Other subsidiary companies were created over the next few years including ICS (Colonial) Ltd in 1913, the name being changed to ICS (Overseas) Ltd in 1937 and The Woman's Institute of Domestic Arts and Sciences in 1916, later changed in 1960 to The Institute of Domestic Arts Ltd in 1960. By 1922 the subsidiary of ICS (Colonial) Ltd ICS (Australasia) PTY Ltd was operating which in turn had a fully owned New Zealand subsidiary ICS (New Zealand) Ltd. In 1967 the company Parkgate Schools Ltd London was incorporated, changing name to ICS Ltd the same year. ICS moved to Scotland in the 1960s, and in 1977 agreed a 21 year lease for 8 Elliot Place, Glasgow from Glasgow City Council. In 1982 the company underwent a corporate structural reorganization which saw Intertext Group Ltd, ICS (Overseas) Ltd and The School of Accountancy (SOA) Ltd being incorporated into one company as International Correspondence Schools (ICS) Ltd. ICS Ltd acquired Trans-World Educational Services Ltd in 1987, a company based in Jersey previously known as the Anglo-Jersey Correspondence College and Jersey Correspondence College which had been undergoing financial difficulties, some of these attributed to the high postal rates in Jersey. In 2013 the company was sold to Clyde Educational Ltd and continues to operate as ICS Learn, now using modern online technology to deliver their courses. The USA branch has been known as Penn Foster Career School since 2006 and is not connected to ICS Learn.

Zertifizierungen

  • 2009: Lizenz vom Arizona State Board for Private Postsecondary Education
  • The new Penn Foster College is licensed by the Arizona State Board for Private Postsecondary Education and will continue holding its national accreditation through the Distance Education and Training Council in Washington, DC. In addition, more than 140 courses have been approved for college and university credit by ACE/College Credit Recommendation Service. The American Council on Education, ACE/College Credit Recommendation Service (formerly ACE/PONSI), is nationally recognized as a major coordinating body for postsecondary education.[53]

Das Penn Foster College ist durch das Arizona State Board for Private Postsecondary Education (AZPPSE) lizensiert, die Abschlüsse Bachelor of Science, Associate of Science sowie Undergraduate-Zertifikate verleihen zu dürfen. Darüber hinaus ist das College von der Distance Education Accrediting Commission (DEAC) akkreditiert.[54]

Zahlreiche Kurse und Studiengänge sind seitens des College Credit Recommendation Service des American Council on Education evaluiert und gutgeheißen worden, was in den Vereinigten Staaten eine Voraussetzung dafür ist, dass man in diesen Kursen College- und Universitätsleistungspunkte erwerben kann.[55] Das veterinärmedizinische Studienprogramm ist durch das Committee on Veterinary Technician Education and Activities (CVTEA) der American Veterinary Medical Association (AVMA) akkreditiert. Viele weitere nationale Dachverbände erkennen Abschlüsse vom Penn Foster College als Zugangsvoraussetzungen für ihre jeweiligen Kammerprüfungen an, die erforderlich sind, um in den entsprechenden Fachgebieten arbeiten zu dürfen – so etwa die National Association of Legal Assistants (NALA) oder das National Council for Interior Design (NCID).

Typische Werbeanzeige der ICS im Adressbuch von Kingston (Ontario) der Jahre 1907/08. Durch die Frage „Auf welcher Seite des Schreibtisches sind Sie?“ und die Kontrastierung der zwei Personen sollte auf die Möglichkeit des beruflichen Aufstieges mithilfe der ICS hingewiesen werden.

Der Erfolg der International Correspondence Schools in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens ist nicht zuletzt auch auf umfangreiche Werbeaktivitäten zurückzuführen. Wöchentlich erschienen teilweise ganzseitige Anzeigen in Tageszeitungen überall in den Vereinigten Staaten sowie in populärwissenschaftlichen Zeitschriften wie etwa Popular Science und Popular Mechanics. Darüber hinaus kamen schon früh auch Werbeartikel zum Einsatz wie beispielsweise bedruckte Streichholzbriefe, die mehrere Jahrzehnte lang produziert wurden. In den 1910er Jahren warben unter anderem Thomas Alva Edison, Charles P. Steinmetz und sogar der ehemalige US-Präsident Theodore Roosevelt als Testimonials für die Kurse der ICS[56][57] und in den 1980er und 1990er Jahren konnten William Shatner, Sally Struthers, Jacklyn Zeman, Lorne Greene und Alan Thicke für Fernsehwerbung verpflichtet werden.

Ab 1915 zeichnete Guy Lynn Sumner (1885–1952) für die Marketingaktivitäten der ICS verantwortlich. Zusammen mit seinen Kollegen – darunter Paul V. Barrett – beschäftigte er sich intensiv mit Medienwirkungsforschung. Das Team experimentierte in langfristig angelegten Versuchen hinsichtlich der Gestaltung und des Kaufs von Anzeigen mit den verschiedensten Platzierungsmöglichkeiten innerhalb der Printmedien, mit unterschiedlichen Maßen, inhaltlichen Wiederholungsrhythmen und Publikationstypen.[58] Durch umfangreiche Statistiken konnte für jede einzelne Anzeige – gemessen an eingesendeten Anfragen für Kursinformationsmaterial und letztlich erfolgten Einschreibungen – ein individueller Return on Investment ermittelt werden. Im Jahr 1916 wurden für die ICS und das Woman’s Institute of Domestic Arts and Sciences zusammen mehr als 700 Anzeigen in über 60 Publikationen (wöchentlich, monatlich, vierteljährlich und jährlich) geschaltet.

Sumner erkannte, dass man bezüglich der Werbung für das Woman’s Institute of Domestic Arts and Sciences einen anderen Ansatz verfolgen musste als für die ICS. In den Frauenzeitschriften galt das Hauptinteresse der Leserinnen häufig den von namhaften Autoren verfassten Fortsetzungsromanen und Kurzgeschichten. Tatsächlich war diese Belletristik maßgeblich verantwortlich für das rasche Wachstum vieler dieser Zeitschriften in jener Zeit. Sumners Abteilung entschied, die Werbebotschaft für das Institut auch in derartige Geschichten zu verpacken. Die erste wurde in der Zeitschrift McCall’s abgedruckt und handelte von einer jungen Frau, die unglücklich und unsicher ob ihrer unattraktiven Kleidung war, dann jedoch am Woman’s Institute of Domestic Arts and Sciences lernte, sich eigene hübsche Kleider zu gestalten und zu nähen und schließlich zur beliebtesten Frau der Stadt wurde. Diese Herangehensweise – heute bekannt als Native Advertising oder Advertorial – verletzte die Regeln des konventionellen Marketings: Die Überschrift enthielt keinen direkten Kaufanreiz, es wurden keine Testimonials verwendet und zumeist verzichtete man auf den ansonsten auffälligen Rücksendeschein mit einer Auswahl der Kursangebote. Dennoch erbrachte diese für die damalige Zeit ungewöhnliche Strategie mehr als 10.000 Rückmeldungen zu einem Preis weit unter dem bisher niedrigsten für Werbeanzeigen. Daraufhin wurden alle anderen Formen der Werbung für das Woman’s Institute eingestellt und man konzentrierte sich gänzlich auf die Erzählungen, für die man auch bekannte Illustratoren engagierte. Die Geschichten waren alle nach ähnlichen Mustern aufgebaut und liefen stets auf das Happy End hinaus, dass die Frauen dank der Kurse des Woman’s Institute Selbstverwirklichung erreichen sowie Selbstbewusstsein und Ansehen gewinnen konnten. Es gingen bei Sumner auch zahlreiche Manuskripte von Autoren ein, die jedoch fast alle abgelehnt wurden, da sie zwar in der Lage waren, gute Erzählungen zu verfassen, es jedoch nicht vermochten, zum Ende hin die gewünschte Werbebotschaft zu übermitteln. Eine der wenigen Ausnahmen war Beatrice Imboden, eine Hausfrau aus Texas, deren Geschichte „It happened to Ruth“ eine der erfolgreichsten der gesamten Kampagne wurde. Imboden wurde daraufhin für weitere Texte als Autorin verpflichtet. Die Kampagne mit den Werbeerzählungen lief fünf Jahre lang in mehr als einem Dutzend landesweiter Magazine. Anfangs hatte das Marketingteam um Guy Lynn Sumner Bedenken, dass die Leserinnen die versteckten Werbebotschaften in den Texten missbilligen könnten. Man bat daher die Redaktionen, etwaige negative Rückmeldungen nach Scranton zu übermitteln. Tatsächlich gab es in all der Zeit jedoch keine einzige Beschwerde, sondern stattdessen sogar zahlreiche positive und lobende Kritik seitens der Leserinnen.[59]

Im Laufe ihres Bestehens nutzten die ICS beziehungsweide das Penn Foster College mehrere unterschiedliche Wappen, Siegel und Logos. Die exakten Verwendungszeiträume zu bestimmen, ist schwierig, da zahlreiche der Publikationen, auf denen diese Symbole auftauchen, keine Jahresangabe tragen. Daher können hier in den meisten Fällen nur ungefähre Zeiträume angegeben werden.

Ihren Anfang nahmen die ICS in zwei Zimmern des Coal Exchange Building (de.: Kohlehandelsgebäude) in der Wyoming Avenue.[60] Drei Jahre nach der Gründung belegte die Lehrinstitution 1894 im selben Gebäude bereits 25 Büros.[61]

In den Morgenstunden des 30. August 1896 verwüstete ein Feuer die Räumlichkeiten der ICS sowie die benachbarten Redaktionsräume von The Colliery Engineer und Metal Miner, die im selben Gebäude angesiedelt waren. Die Druckerei befand sich jedoch in einem anderen Gebäude und die ICS verfügten in anderen Gebäuden noch über Reserven an sämtlichen Kursbüchern, Prüfungsfragebögen und Drawingplates, sodass der Betrieb nicht nachhaltig gestört wurde. Man bezog Ersatzbüros in den drei oberen Stockwerken des damals neuen Mears Building an der Kreuzung Washington Avenue / Spruce Street [62] 1903 wurden 20 Bauten innerhalb des Stadtgebietes von Scranton vollständig oder teilweise von den ICS genutzt.[63] Zu diesem Zeitpunkt waren die Hauptabteilungen allerdings bereits in mehreren Zentralgebäuden gebündelt worden, die im folgenden beschrieben werden.

  • 1902: In ten years there has been an increase from the original two rooms to twenty-four in the Exchange building . Additional rooms from time to time were taken in other buildings until a home of their own was erected in the beautiful structures on Wyoming Avenue . Even these were not sufficient and offices were rented . At present the schools wholly or in part occupy eighteen separate buildings , and a mammoth one is now in course of construction . The printing and binding plant now being erected on Ash Street will be the largest private plant in the world .[64]

Erstes eigenes Gebäude (1899)

Zum Ende des ersten Jahrzehnts der ICS ergab sich die Notwendigkeit, ein repräsentatives und vor allem auch geräumiges Hauptgebäude zu errichten, um die zahlreichen Büros zentral vereinen zu können. Aus diesem Grund wurde zwischen 1898 und 1899 an der Wyoming Avenue () das Administration Building (de.: Verwaltungsgebäude) gebaut. Entworfen hatte es William Scott-Collins, der damals der ICS-Architekturschule vorstand. Die Baukosten beliefen sich auf 250.000 US-Dollar[65] [66][67] und das massive Gebäude bot auf fünfeinhalb Stockwerken über 500 Angestellten Platz.[68] Es beherbergte siebzehn kaufmännische und verwaltungstechnische Abteilungen – unter anderem das Büro des Präsidenten, Sekretäre, Schatzmeister, Controlling, Marketingangestellte und die Studentenhilfe – aber auch die Büros der Kursleiter, der Textbuchautoren und Korrespondenten sowie die Druckerei.[69]

Scott-Collins’ Entwurf ähnelte einem Stadtschloss und beinhaltete sowohl Gestaltungselemente der Neorenaissance und des Eklektizismus als auch der Châteauesque – eines historisierenden Stils, der sich an die französische Renaissance-Architektur beispielsweise der Schlösser der Loire anlehnt.[70][71] Das Gebäude aus Naturstein[72] verfügt über ein dekoratives umlaufendes Konsolen-Gesims sowie über steile Walm- und Satteldächer mit Zwerchhäusern.[73] Die rückwärtige südöstliche Fassade zur Straße Forest Court erinnert an sakrale Westwerke und die nordwestliche Hauptfassade zur Wyoming Avenue ist von zwei Ecktürmen flankiert. Den dortigen zentralen Dachfirst krönt eine kleine runde Dachlaterne mit kupferner Haube. Im Inneren besaß das Gebäude einen zweigeschossigen Eingangsbereich mit verglastem Vestibül und in den anderen Räumen eine Eichentäfelung[74]

Als am 4. September 1899 (Labor Day) mehr als 5000 Postzusteller Scranton anlässlich der dort stattfindenden zehnten Jahresversammlung der National Association of Letter Carriers besuchten, besichtigen auch viele das Gebäude der ICS, mit deren Postsendungen die meisten sehr vertraut waren. Die ICS wiederum hatten ihren Erfolg zu einem nicht unwesentlichen Teil den Postmitarbeitern zu verdanken und würdigten die Zusteller daher mit einem abendlichen Empfang.[75] Nach der weiteren Expansion der Fernstudienanstalt wurde das Gebäude schließlich 1918 an die Hudson Coal Company veräußert und wird heutzutage als Wohnhaus genutzt. Bereits unmittelbar nach seiner Einweihung als eines der schönsten der Stadt gelobt,[76] erfuhr es 1976 Aufnahme in das National Register of Historic Places.[77]

Instruction Building (1903)

Als Ergänzung zum Administration Building entstand bis 1903 für Baukosten von etwa 750.000 US-Dollar[78] knapp einen Kilometer nordöstlich an der gleichen Straße () das sogenannte Instruction Building (de.: Lehrgebäude). Sein Haupteingang lag jedoch an der Südseite zur Ash Street. Es handelte sich um einen sehr weitläufigen, von flachen Strukturen dominierten, modernistischen Bau mit zwei Stockwerken im Mittelteil, jeweils drei Stockwerken im nördlichen und südlichen Endblock sowie einem durchgehenden Souterrain. Das Administration Building und das Instruction Building zusammen verfügten über mehr als 28.300 Quadratmeter Geschossfläche.[79]

Über mehrere Jahrzehnte wechselte die Belegung der Büros mehrfach, doch hauptsächlich wurde dieses Gebäude die Instruction-Büros, Illustratorenbüros, Druckerei und Binderei, Service, Textbuch-Schreiber, Dean of the Faculty, the Director of Instruction, fast 30 Schulen, Versand und Lager, [80] Darüber hinaus beherbergte der Bau die Druckerei und Binderei für das umfangreiche Textmaterial der ICS, das von der Muttergesellschaft International Textbook Company publiziert wurde. Betrieben wurde die Druckerei später über Outsourcing von der Haddon Craftsmen Inc., die nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Zusammenschluss dreier kleiner Unternehmen entstanden war.

Nach dem Umzug der ICS in die Oak Street 1958 verbleib lediglich die Druckerei im Instruction Building. Mittels eines Employee-Buy-out erwarben 1980 sechs Angestellte der Haddon Craftsmen Inc. das Unternehmen. Die enge Bindung an die International Textbook Company wurde gelöst und man agierte danach als Verlag mit breiterem Portfolio. Neun Jahre später übernahm 1989 Sullivan Graphics Inc. das Unternehmen, ehe es 1993 an die in Chicago ansässige Gesellschaft RR Donnelley veräußert wurde. Die neuen Besitzer gaben Anfang Juni 1996 bekannt, den Standort in der Wyoming Avenue in Scranton – an dem zu diesem Zeitpunkt noch 415 Personen arbeiteten – schließen zu wollen.[81][82][83] Nach der Räumung des Gebäudes wurde es schließlich abgerissen. An seinem Standort befindet sich heutzutage der Sportplatz der gegenüberliegenden Scranton Preparatory School.

Weltausstellung (1904)

Die ICS waren prominent auf der Weltausstellung Louisiana Purchase Exposition vertreten, die zwischen April und Dezember 1904 in St. Louis (Missouri) ausgerichtet wurde. In der Nähe des Haupteingangs und südwestlich der Paläste der Manufakturen und der freien Künste war auf dem Ausstellungsgelände eine sogenannte Modellstadt errichtet worden. In dieser stand auch ein guild house, das an die Tradition der Gilden- und Zunfthäuser in England erinnern sollte. In Anbetracht dessen, dass die ICS Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für zahlreiche unterschiedliche handwerkliche, technische, kaufmännische und künstlerische Berufe anboten, entschieden die Organisatoren, dass das Gebäude der Institution als Pavillon dienen sollte. Eine Ausstellung im Erdgeschoss präsentierte Arbeiten von Studenten verschiedenster Kurse, während sich im ersten Stock Gesellschaftsräume befanden, in denen sich ICS-Studenten, die die Weltausstellung besuchten, treffen und austauschen konnten.

Wie bei den meisten anderen Gebäuden der Weltausstellung handelte es sich auch beim guild house um einen temporären Bau, der aus einem Material namens „staff“ bestand – einer Mischung aus Putz und Hanffasern.

Woman’s Institute (1921)

In Anbetracht dessen, dass der absehbare Schwerpunkt des Woman’s Institute of Domestic Arts auf Schneidereikursen und Modedesign liegen würde, war Thomas J. Foster der Ansicht, dass das Institut bevorzugt in New York City – schon damals eine der „Modehauptstädte“ der Welt – und nicht in der vom Kohlebergbau dominierten Stadt Scranton abgesiedelt sein sollte. Aus diesem Grund ließ man im Borough Manhattan an der südwestlichen Kreuzungsecke der Madison Avenue mit der 40th Street () ein zwölf Stockwerke messendes Hochhaus errichten. Dessen Fertigstellung verzögerte sich jedoch, weshalb es nie vom Institut oder den ICS genutzt wurde. Stattdessen mietete man Büroräume im Gebäude 350 Fifth Avenue an der Kreuzung mit der 34th Street () – dem heutigen Standort des Empire State Building – an. Dadurch war es möglich, über diese attraktive Adresse für das Institut zu werben. Tatsächlich war dort aber nur die Vertriebsabteilung angesiedelt und die neuen Einschreibungen wurden stets an den Hauptsitz und die Ausbildungsabteilungen nach Scranton weitergeleitet. Nachdem Foster 1916 von seinem Direktorenposten zurückgetreten war, wurden die Pläne überarbeitet und das noch unfertige Gebäude in New York City verkauft. Stattdessen erfolgte der komplette Umzug des Woman’s Institute of Domestic Arts nach Scranton.[84]

Einige Jahre nach der Gründung des Instituts war dieses derart angewachsen, dass die Mitarbeiter über fünf Gebäude im gesamten Stadtgebiet verteilt waren.[85] Es bestand aufgrund des großen Nachfrage des Angebots also der Bedarf, dem erfolgreichen Institut ein eigenes Zentralgebäude zur Verfügung zu stellen. Als Standort wurde ein Grundstück an der Wyoming Avenue – direkt gegenüber des Instruction Building – ausgewählt () und für die bauliche Planung zeichnete mit William S. Lowndes der Leiter der ICS-Architekturschule verantwortlich.[86] Die Grundsteinlegung 1920 war ein gesellschaftliches Ereignis und wurde unter anderem besucht von der Schauspielerin Norma Talmadge, der Illustratorin Illustratorin Neysa McMein, dem Gouverneur von Pennsylvania William Cameron Sproul sowie vom stellvertretenden United States Commissioner of Education William Bawden.[87] Lowndes konstruierte das Haus im Collegiate Gothic-Stil, einem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem im angloamerikanischen Raum beliebten einem Subgenre der Neugotik, das bevorzugt bei Schul- und Universitätsgebäude Anwendung fand. Das fünfstöckige Gebäude verfügte über Bürokapazitäten für über 500 Mitarbeiter. Darüber hinaus waren dort Teams zur Erstellung von Schnittmusterbögen untergebracht und es existierte ein Dachgarten. Die Einweihung fand am 29. September 1921 statt. Knapp 27 Jahre nach der Schließung des Woman’s Institute of Domestic Arts and Sciences wurde das Gebäude von den Jesuiten erworben und 1963 zog dort die noch heute am selben Standort existierende jesuitische Scranton Preparatory School ein.

  • Women: And what four years ago was a little office that could have been tucked in any corner of this building , is now scattered through five buildings , including two residences , the top floor of an office building downtown , and a fourstory brick structure that was put up for temporary use . And from time to time we rent temporary office space to give us elbow room .[88]
  • In 1954 ( ca. ) , the ICS moved its offices from this building to the Printery building across the street and then , in 1958 , to a new facility in North Scranton . This building is now the home of the Scranton Preparatory School .

Aktueller Sitz (1958)

Im Jahr 1958 verlegten die ICS ihren Hauptsitz in den Norden des Stadtgebietes von Scranton. Für 1,75 Millionen US-Dollar[89] wurde in der dortigen Oak Street () ein schlichtes, eingeschossiges aber weitläufiges Bürogebäude errichtet, das 700 Angestellten Platz bietet.[90] Seit den Umstrukturierungen 2006 werden von dort aus die Penn Foster High School sowie die Penn Foster Career School verwaltet. Da das Penn Foster College durch das Arizona State Board for Private Postsecondary Education lizensiert ist, muss es laut Gesetz auch seinen juristischen Sitz im entsprechenden Bundesstaat haben. Daher ist es offiziell in einem Bürogebäude im North Northsight Boulevard () in Scottsdale (Arizona) registriert.

Studium

Studiengebühren

Mit Blick auf die ursprüngliche Zielgruppe der ICS war Thomas J. Foster bemüht, bezahlbare Bildung anzubieten. Die Studiengebühren waren daher vergleichsweise moderat und konnten bereits in den Anfangsjahren über individuell gestaltete Ratenzahlungen beglichen werden. So existierte beispielsweise das Angebot „sixty days same as cash“ für eine Zahlung über zwei Monate ohne Zinsaufschlag. Die meisten Studenten entschieden sich allerdings dafür, die Gebühren über einen längeren Zeitraum mit monatlichen Raten von entweder drei, fünf oder zehn US-Dollar zu zahlen. Im Jahr 1906 kostete ein durchschnittlicher Kurs 100 US-Dollar.[91] Für den Kurs „Complete architecture“ musste man im gleichen Jahr bei Vorabzahlung 110 US-Dollar zahlen. Dieser Gesamtbetrag erhöhte sich mit Zehner-Raten auf 122, mit Fünfer-Raten auf 130 und mit Dreier-Raten auf 135 US-Dollar.[92] Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges lagen die Preise für die unterschiedlichen Kurse im Jahr 1949 zwischen 60 und 200 US-Dollar.[93]

Noch immer sind die Studiengebühren vergleichsweise niedrig: Die Gesamtkosten für einen Bachelorabschluss lagen im März 2023 zwischen 6200 (Veterinärtechnik) und 12.400 US-Dollar (Strafgerichtsbarkeit), jene für ein Associate Degree zwischen 5700 (Industrial Supervision) und 7500 US-Dollar (Veterinärtechniker). Sie können allerdings auch innerhalb eines Studiengangs teilweise signifikant variieren, abhängig davon, welchen Zahlungsplan man wählt und wie lange man für das Studium benötigt. Die Gebühren für Fort- und Weiterbildungen liegen entsprechend niedriger. Das Penn Foster College akzeptiert – auch mit Verweis auf die nach eigenen Angaben ohnehin niedrigen Gebühren und die zinsfreien Raten – keine staatlichen oder bundesstaatlichen Finanzierungshilfen wie etwa Studienkredite oder Stipendien.

Studentenzahlen

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Im ersten Jahr des Bestehens der ICS belegten ungefähr 500 Personen die angebotenen Kurse.[94] Im Jahr 1894 gab es bereits 3000 neue Einschreibungen und durch Werbung, Mundpropaganda und Akzeptanz seitens der Arbeitgeber erlebten die ICS in der Folge ein rapides Wachstum und verzeichneten teilweise mehrere Hunderttausend neuer Einschreibungen pro Dekade.[95][96][97][98] Im Jahr 1895 war die Marke von insgesamt 10.000 Studenten erreicht,[99] im Jahr 1899 waren es insgesamt über 190.000,[100][101] im Jahr 1903 insgesamt 650.000[102] und 1904 bereits insgesamt 800.000 Studenten. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die ICS binnen 13 Jahren zur größten Bildungseinrichtung der Welt entwickelt. Wenig später waren es 1906 rund 900.000 Einschreibungen[103] und 1910 konnte schließlich der millionste Student bekannt gegeben werden.[104][105] Bis 1913 war die Zahl auf mehr als 1,75 Millionen[106] gestiegen und 1930 – kurz nach Einsetzen der Weltwirtschaftskrise, in der viele Arbeitnehmer nach beruflichen Neuanfängen suchen wollten und mussten – verzeichneten die ICS insgesamt vier Millionen Studenten.[107][108][109] Bis 1945 war die Zahl auf knapp fünf Millionen gestiegen[110] und mit etwas gebremstem Wachstum hielt der Erfolg auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges an. So erreichte man beispielsweise 1949 einen weiteren Meilenstein, als man mit insgesamt 5,5 Millionen Absolventen mehr hatte als jede andere Bildungseinrichtung weltweit zuvor.[111] Auch die Einschreibezahlen blieben hoch und lagen im gleichen Jahr bei 125.000.[112]

In diesen Zahlen inbegriffen ist jeweils auch das 1916 gegründete Woman’s Institute of Domestic Arts and Sciences. Dieses hatte zu Beginn 3022 Studentinnen,[113] 1919 bereits insgesamt 75.000 und 1920 immatrikulierten sich pro Monat durchschnittlich zwischen 3000 und 5000 Frauen, insgesamt waren es in jenem Jahr 66.500 aus sämtlichen US-Bundesstaaten sowie aus Süd- und Mittelamerika, aus Großbritannien, Neuseeland, Britisch-Indien, von den British West Indies und aus zahlreichen anderen Staaten. Zum Zeitpunkt der Einweihung des eigenen Gebäudes im September 1921 verzeichnete das Woman’s Institute 125.000 Studentinnen[114] und insgesamt hatten sich bis dahin 250.000 Frauen eingeschrieben, die Studienmaterial für insgesamt über zwölf Millionen Dollar erworben hatten.[115] Etwa 2,5 Millionen interessierte Frauen – das entsprach ungefähr zehn Prozent aller US-Haushalte – hatten Anfragen an das Woman’s Institute geschickt.[116] Fünf Jahre darauf waren es 1926 sogar 250.000 aktive Studentinnen.[117]

Aufsummierte Studentenzahlen der International Correspondence Schools (1892–2005)
Jahr Studenten (insgesamt)
1892
  
500
1895
  
10.000
1899
  
190.000
1903
  
650.000
1904
  
800.000
1906
  
900.000
1910
  
1.000.000
1913
  
1.750.000
1930
  
4.000.000
1945
  
5.000.000
1949
  
5.500.000
1990
  
10.000.000
2005
  
13.000.000

Für die Jahre nach 1950 liegen keine vollständigen Studentenlisten vor. Gesichert ist, dass bis 1957 Personen aus 59 Staaten ihren Abschluss an den ICS gemacht hatten.[118] In den Jahren 1990 und 2005 wurden die Marken von insgesamt zehn beziehungsweise 13 Millionen Studenten erreicht.[119][120]

In jüngster Zeit finden sich widersprüchliche Angaben. So hieß es etwa im Jahr 2016 seitens Penn Foster, dass man 140.000 aktive Studenten habe und 44.000 Personen jährlich ihren Abschluss machen würden.[121] Im März 2023 hingegen stand auf der offiziellen Website, dass sich pro Jahr mehr als 300.000 Menschen bei Penn Foster immatrikulieren,[122] während an anderer Stelle auf der Website zu lesen war, dass man 40.000 eingeschriebene Studenten habe.[123] In allen Fällen beziehen sich die Zahlen anscheinend auf Penn Foster als Dachorganisation. Eine Differenzierung der Studenten- und Abschlusszahlen für das Penn Foster College, die Penn Foster High School und die Penn Foster Career School wird scheinbar nicht öffentlich getroffen, sodass hierzu keine genauen Angaben gemacht werden können.

Lag der thematische Schwerpunkt der Kurse in den ersten zehn Jahren nach Gründung der International Correspondence Schools noch auf Bergbau und verwandten Themen, so bedingte die zunehmende Elektrifizierung um die Jahrhundertwende zunehmend die Ausrichtung auf elektrotechnische Angebote, da in diesem neuen Fachgebiet ein großer Bedarf an qualifizierten Fachkräften bestand. Den ICS gelang es, in diesem Fach internationale Experten als Lehrkräfte zu gewinnen. Im Jahr 1919 wurden insgesamt mehr als 280 Kurse angeboten.[124] Kurse einer bestimmten Fachrichtung wurden in sogenannten Schulen (en.: schools) – ähnlich den Instituten an anderen Universitäten – zusammengefasst, die der Institution ihren Namen gaben.

Da es sich damals noch nicht um eine akademische Bildungseinrichtung handelte, fanden sich im Kursportfolio sowohl Kurse, die aus heutiger Sicht handwerkliche, technische, landwirtschaftliche und kaufmännische Ausbildungsberufe beschreiben, als auch wissenschaftliche Fächer und Fremdsprachenkurse. Teilweise wurden zur gezielten Weiterbildung auch Teilkompetenzen von einzelnen Kursen einzeln angeboten. So konnte man beispielsweise ausführliche Architekturkurse belegen, aber sich auch lediglich im Lesen von Architekturblaupausen weiterbilden. Weitere – beispielhaft herausgegriffene – Angebote aus den ersten Jahrzehnten der ICS waren Rechtswissenschaft, Schiffsmaschinenbau, Werbeschildgestaltung, Bedienung von Dampflokomotiven, Schaufenstergestaltung, Geflügelzucht, Stenografie, Sekretärstätigkeit, Rechnungswesen, Buchführung, Chemie, Chemieingenieurwesen, Mathematik und Mechanik, Markscheidewesen und Kartierung, Metallurgie, Pharmazie, Betriebswirtschaftslehre, technisches Zeichnen, Elektrotechnik, Elektroinstallation, elektrische Leuchttechnik, Bauingenieurwesen, praktische Telefonie, Werkzeugmacher, Verkaufstechnik, Verkehrsregelung, Handelsrecht, Blechschlosser, Bau von Flugzeugmotoren, Textilindustrievorarbeiter, Telegraphenbedienung, Klimatechnik, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, elektrische Traktion, Hörfunktechnik, Bahnpostbeamter und Gestaltung.[125][126][127][128]

Heutzutage bietet das Penn Foster College 17 Studiengänge für ein Associate Degree (Studienzeit: 16 bis 24 Monate) und drei für einen Bachelorabschluss (Studienzeit: 36 bis 48 Monate) an. Die nachfolgende Liste gibt das aktuelle Studienangebot (Stand: März 2023) wieder:

Bachelor Associate Degree
Business management
(Betriebswirtschaftslehre)
Accounting
(Rechnungswesen)
Business management
(Betriebswirtschaftslehre)
Criminal justice
(Strafgerichtsbarkeit)
Criminal justice
(Strafgerichtsbarkeit)
Early childhood education
(Frühpädagogik)
Graphic design
(Grafikdesign)
Health care management
(Gesundheitsmanagement)
Veterinary technology
(Veterinärtechnik)
Human resources management
(Personalwesen)
Interior design
(Innenarchitektur)
Construction technology
(Baukonstruktion)
Engineering technology
(Ingenieurtechnolgie)
Industrial supervision Industrial electronics and electrical maintenance technology
(Industrieelektrik und elektrische Wartungstechnologie)
Computer information systems Manufacturing Medical assistant
(≈ Medizinischer Fachangestellter)
Paralegal studies
(≈ Rechtsanwaltsfachangestellter)
Veterinary technician
(≈ Tiermedizinischer Fachangestellter)

Das Penn Foster College versteht sich als sogenannte self-paced school (de.: Schule im eigenen / individuellen Tempo). Das bedeutet, dass es ein virtuelles Klassenzimmer für synchrones E-Learning ebenso wenig gibt wie festgelegte Prüfungstermine. Über das Online-Studienportal haben die Studenten Zugriff auf eine Digitalbibliothek zur Recherche, auf das Help Center mit Frequently Asked Questions und Kontaktmöglichkeiten zu Dozenten sowie auf das Learning Resource Center, in dem Ratschläge und Hinweise zum Studium gegeben werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich über die Penn Foster Student Community mit anderen Studenten, Alumni und Studentenbotschaftern zu vernetzen.

Nahezu alle Studiengänge werden ausschließlich online studiert, versehen mit Literaturhinweisen zur weiteren Vertiefung. Es gibt jedoch auch Kurse mit gewerblichen Themen, die neben dem erworbenen Theoriewissen darauf setzen, dass die Studenten praktische Übungen absolvieren. Diese bestehen aus einer vorgeschlagenen Aktivität und einer vorgeschriebenen Prüfung. Mehrere Kurse bieten darüber hinaus Praktika und andere Arbeitsmöglichkeiten, um das erworbene Wissen praktisch anzuwenden. Ermöglicht wird dies durch Arbeit in lokalen Betrieben oder Laboren.

Die erste Prüfung für Penn-Foster-Studenten ist zumeist ein Kurztest nach der Einschreibung, dem erstmaligen Anmelden im Studienportal sowie der Einführung, um das Verständnis des Studienportals zu überprüfen und die Studenten mit den Abläufen von Onlineprüfungen vertraut zu machen. Ehe man mit dem ersten Kurs beginnen kann, folgen zwei weitere Tests zum Textverständnis und zu grundlegender Mathematik, um sicherzustellen, dass die Studenten das für den Collegebesuch notwendige Bildungsniveau besitzen.[129] Bei der Mehrzahl der Prüfungen – egal in welchem Fach – handelt es sich um kurze open-book Multiple-Choice-Tests nach jeder Lerneinheit, wobei die meisten Kurse aus zwei bis sechs Lerneinheiten bestehen. Am Ende eines jeden Semesters müssen die Studenten in den meisten Kursen „proctored exams“ (de.: beaufsichtigte Prüfungen) absolvieren, die als längere, etwa zwei Stunden dauernde Abschlussprüfungen fungieren. Diese Tests mit Zeitlimit können aus Multiple-Choice-Fragen, Kurzantworten und kurzen Essayfragen oder einer Kombination aller drei Möglichkeiten bestehen. Die Mehrzahl dieser beaufsichtigten Prüfungen kann von zuhause aus online absolviert werden, wobei die Studenten einen Drittanbieter auswählen müssen, der die Prüfung via Videoschalte überwacht. Die beantworteten Testfragen und die Videoaufzeichnung werden anschließend zur Bewertung auf dem Studienportal des College hochgeladen. Einige wenige Klausuren sind auch als Präsenzprüfungen vorgesehen – man kann sich auch hierzu entscheiden oder beispielsweise durch den Americans with Disabilities Act dazu berechtigt sein. In diesem Verfahren wählen die Studenten einen Aufseher. Dies kann beispielsweise ein Freund oder Kollege sein, allerdings kein Verwandter, Partner, Vorgesetzter oder Mitbewohner. Der Aufseher muss mindestens über ein Associate Degree verfügen, wobei das Fach unerheblich ist. Das College muss den Proctor bestätigen und sendet diesem die Prüfungsunterlagen. Nach absolvierter Prüfung in einem öffentlichen Gebäude schickt er diese postalisch zurück. Diese Methode dauert in der Regel länger, vom Verschicken der Examen bis zur Eintragung der Note können bis zu sieben Wochen vergehen.

Alle Studenten, die eine Multiple-Choice-Prüfung nicht bestehen oder mit ihrem Ergebnis nicht zufrieden sind, können den entsprechenden Test binnen 30 Tagen wiederholen. Es wird dann der bessere der beiden Versuche gewertet. Mehr als eine Wiederholung gewährt das College allerdings nicht. Falls die Dozenten die Leistung in schriftlichen Hausarbeiten beziehungsweise Projekten als unzureichend befinden, senden sie diese unbenotet aber mit Anmerkungen an den jeweiligen Studenten zurück, sodass dieser dann zielgerichtet nachbessern kann. Hinsichtlich der Wiederholung von „proctored exams“ variieren die Regeln je nach Studiengang und müssen individuell mit den Dozenten abgesprochen werden.[130] Sofern ein Student auch due Nachprüfung nicht besteht, muss er den Kurs wiederholen oder bekommt nach Beratung des Bildungsausschusses einen zusätzlichen Versuch gestattet.

Das Penn Foster College nutzt ein kombiniertes Ziffern-Buchstaben-Bewertungssystem für alle Studiengänge. Absolvierte Prüfungen und Hausarbeiten erhalten eine Ziffernnote. Wenn ein Kurs abgeschlossen ist, erhält man für den gesamten Kurs eine Buchstabennote. Diese ergibt sich daraus, dass der Durchschnitt der Kursprüfungen als zwei Drittel gewertet wird und das Aufsichtsexamen als ein Drittel. Die Buchstabennoten werden dann in einen Quality Point Average (QPA) überführt, der von 0 bis 4,0 reicht. Um zu bestehen und einen Abschluss zu erhalten, benötigt man mindestens eine 70 in den Prüfungen und einen Gesamt-QPA von mindestens 2,0.

Persönlichkeiten

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Präsidenten Nachfolgend sind die Präsidenten beziehungsweise CEOs des Penn Foster College seit dessen offizieller Gründung Anfang April 2006 aufgelistet:

  • 2006–2007: Richard Wakefield Ferrin
  • 2007–2009: Stuart J. Udell
  • 2010–2012: Thomas G. O’Keefe
  • 2012–2022: Frank F. Britt
  • seit 2022: Misty Frost

Lehrkräfte

Die ICS beschäftigten an ihren zahlreichen Schulen während ihrer Hochzeit Hunderte eigener Lehrkräfte. So beschäftigte man beispielsweise im Jahr 1903 laut eigenen Angaben 358 Personen, die als „Professoren und Übungsleiter“ bezeichnet wurden.[131] Das möglicherweise bekannteste Angestellte war Herbert George Wells. Der studierte Zoologe gehörte ab 1891 dem ursprünglichen Lehrkörper an und organisierte zwei Jahre lang Fernstudienkurse in Biologie, ehe er sich 1893 in Vollzeit der Schriftstellerei zuwandte. Heutzutage ist er vor allem als weltberühmter Science-Fiction-Autor bekannt.[132][133] Teilweise wurde seitens seitens der ICS für die inhaltliche Ausgestaltung und Durchführung einiger Studienprogramme beziehungsweise einzelner Kurse jedoch auf externe Expertise zurückgegriffen. Hierzu gewann man Fachkräfte der jeweiligen Bereiche – entweder von anderen Hochschulen oder aus der freien Wirtschaft. So standen die ICS zeitweise bei der Kursgestaltung in enger Kooperation mit Unternehmen wie Babcock & Wilcox, General Electric, General Motors, der Westinghouse Electric Corporation, Westinghouse Electric & Manufacturing, der Atchison, Topeka and Santa Fe Railway, der New York, Chicago and St. Louis Railroad sowie der Johns Manville Corporation. Die renommierstesten dieser externen Übungsleiter sind in nachfolgender Tabelle aufgeführt:

Name Tätigkeit Verbindung zur LMU
Arthur Spencer Callen
(1891–?)
Professor für Maschinenbau an der University of Pennsylvania. • Boiler Feeding & Flue Gas Analysis
• Bench work
• Fuel Testing and Power Economics
• Boiler Fuels and Trials
• Boiler Feeding & Flue Gas Analysis
Donald Marshall Carpenter
(1894–1940)
Marineflieger der United States Navy; 1933 Staffelführer von sechs Flugbooten beim längsten Nonstop-Wasserflugzeug-Formationsflug; Namensgeber der USS Carpenter, eines Zerstörers der Gearing-Klasse. Flugmotoren
Clifford Chuthorn Carr
(1899–1960)
Leiter des Instituts für (Industrie-)Elektrotechnik (1938–1958) und Vizedekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften (1958–1960) am Pratt Institute. Gleichstromgeneratoren und -motoren
Wechselstromgeneratoren, -transformatoren und -motoren (1936)
Willis Lyle Donaldson
(1915–?)
Mitarbeiter der Texas Electric Service Company (1938–1946); Professor für Elektrotechnik an der Lehigh University (1946–1954); leitender Mitarbeiter am Southwest Research Institute (ab 1954); Vizepräsident an letzterem (1964–1985). Industrial electron tubes
William Henry Dosey
(1873–1953)
Leiter der Gießereien am Carnegie Institute of Technology. • Green-sand molding
• Core Making And Machine Molding
Alfred Edmond Forstall
(1864–1952)
Präsident des Stadtgas-Wirtschaftsverbandes American Gas Institute; zunächst tätig für die Chicago Gas Light and Coke Company (1885–1890); Generalsuperintendent der Newark Gas Light Company (1890–1897); Hauptgeschäftsführer der Montclair Gas and Water Company (1897–1899); Vizepräsident und Hauptgeschäftsführer der Mauch Chunk Gas Company (~ 1904). Gas making and distribution
William Horatio Freedman
(1867–1940)
Dozent für Elektrotechnik an der Columbia University (1892–1899); Professor für Elektrotechnik an der University of Vermont (1899–1910); an letzterer Leiter des Instituts für Elektrotechnik (ab 1913); beratender Ingenieur der Stadt Burlington (1904–1907). Gleichstrom-Berechnungen (1955, 2)
• Complex quantities in d-c calculations (1955, 2)
• Machine switching (1924)
• Telephone Station Equipment
Frank Malcolm Gager
(1904–1977)
Dozent für Elektrotechnik am MIT, am Boston College sowie an der Harvard University; Leiter der Radartechnik-Abteilung des United States Naval Research Laboratory (1946–1973). Vacuum-tube detectors
Myron Scott Hancock
(1895–1978)
Mitarbeiter der Westinghouse Electric Corporation; Vorsitzender des AIEE-Subkomitees für Gleichstrom; US-Delegierter zur Jahrestagung der International Electrotechnical Commission. • Theorie und Konstruktion von Gleichstrommaschinen
Gleichstrommotoren und -generatoren
David Lasser
(1902–1996)
Studierter Ingenieurwissenschaftsadministrator; vor allem bekannt geworden als Science-Fiction-Autor und Aktivist für Arbeiterrechte. • Reparatur von Wechselstromankern und -feldspulen
• Reparatur von Wechselstrommotoren (1936)
Harold Bright Maynard
(1902–1975)
Studierter Ingenieurwissenschaftsadministrator; vor allem bekannt geworden als Science-Fiction-Autor und Aktivist für Arbeiterrechte. Gießen von Messing und Legierungen
John Joseph William Neuner
(1900–1991)
Professor für Rechnungswesen am Baruch College (1934–1970) und bis 1988 noch als Emeritus am Iona College (New Rochelle), am Concordia College (Bronxville) sowie erneut am Baruch College. Verfasser eines Standardwerkes über Rechnungswesen, das zwischen 1938 und 1977 neun Auflagen erlebte und an über 1000 US-amerikanischen Hochschulen genutzt wurde. • Principles of Accounting
• Accounting Systems: Installation and Procedures
Rexford G. Newcomb
(1886–1968)
Dozent bzw. Professor für Architekturgeschichte an der University of Southern California, der Texas A&M University sowie der University of Illinois at Urbana-Champaign; an letzterer Dekan des College of Fine and Applied Arts (1932–1954); Präsident der Society of Architectural Historians. Geschichte der modernen Architektur
William Pfouts
(1870–1943)
Maschinenbauingenieur; Hauptausbilder für die Erstellung von Gussmodellen am Carnegie Institute of Technology (1905–1935). Patternmaking Equipment and Operations
August Ulmann Jr.
(1885–1945)
Professor für Maschinenbau an der University of Pennsylvania. • Boiler details
• Fuel Testing and Power Economics
Charles E. White Jr.
(1876–1936)
Architekt im Raum Chicago und zeitweise Mitarbeiter von Frank Lloyd Wright. Architektonischer Einsatz von Terrakotta
1 
wrehagehgeth.

Alumni

Name Tätigkeit Kurse an den ICS, soweit bekannt
Louis S. Cates
(1881–1959)
Bergbauingenieur und Präsident des Bergbauunternehmens Phelps Dodge Bauingenieurwesen
Walter Percy Chrysler
(1875–1940)
Begründer der Chrysler Motor Corporation
Ralph Flanders
(1880–1970)
technischer Zeichner, Maschinenbauingenieur, Unternehmer, Präsident der Federal Reserve Bank of Boston; Senator für Vermont , President , American Society of Mechanical Engineers Ingenieurwissenschaften
Walter D. Fuller
(1882–1964)
Präsident des Verlagshauses Curtis Publishing Company
John C. Garand
(1888–1974)
Maschinist und Waffenkonstrukteur Ingenieurwissenschaften
Chuck Gardiner
(1904–1934)
Eishockeyspieler und Stanley-Cup-Sieger. Betriebswirtschaftslehre und Vertrieb
Arthur Godfrey
(1903–1983)
Radio- und Fernseh-Moderator. Mathematik
Andrew Jackson Higgins
(1886–1952)
Bergbauingenieur und Präsident des Bergbauunternehmens Phelps Dodge.
Luther Hodges
(1898–1974)
Textilunternehmer; Gouverneur von North Carolina und US-Handelminister
Dan A. Kimball
(1896–1970)
Manager beim Mischkonzern General Tire; United States Secretary of the Navy
David Low
(1891–1963)
Politischer Karikaturist, Cartoonist und Illustrator cartooning course
Philip Murray
(1886–1952)
Bergmann und Gewerkschafter, Präsident von United Steelworkers und des Congress of Industrial Organizations. Wirtschaft
Edward Vernon Rickenbacker
(1890–1973)
Jagdflieger sowie Automobil- und Luftfahrtunternehmer Technisches Zeichnen und Ingenieurwissenschaften
Stuart Symington
(1901–1988)
Präsident der Emerson Electric Company; United States Secretary of the Air Force; Senator für Missouri Mathematik und Elektrotechnik
Hubert Wilkins
(1888–1958)
Polarforscher Navigation
Charles Edward Wilson
(1886–1972)

Literatur

  • Harold. W. Aurand: Education of the Anthracite Miner. In: Proceedings of the Canal History and Technology Symposium IV June 14 and 15, 1985: Seiten 93–103.
  • Kathleen Marie Keary: The foundation and development of the International Correspondence Schools. Masterarbeit, Marywood College, Scranton, 1935.
  • Hilary Perraton: I sat in H. G. Wells’ chair. In: Teaching at a Distance. Band 13, 1978, Seiten 1–4.
  • James D. Watkinson: „Education for Success“. The International Correspondence Schools of Scranton, Pennsylvania. In: The Pennsylvania Magazine of History and Biography. Band 120, № 4, Oktober 1996, Seiten 343–369.

Anmerkungen

  1. Mai–September 1879: Shenandoah Herald; September 1879–August 1887: Mining Herald; August 1887–Juni 1894: The Colliery Engineer; Juni 1894–1913: The Colliery Engineer and Metal Miner; 1913–Oktober 1915 (Einstellung): Colliery Engineer. Zeitung hieß 1904 "Mines and Minerals".
  2. Vollständige Bezeichnung des Gesetzes vom 30. Juni 1885: Act relating to bituminous coal mines, and providing for the lives, health, safety, and welfare of persons employed therein.

Global Volcanism Program

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Das Global Volcanism Program (GVP) ist eine international agierende, vulkanologische Institution, die (GVP) documents Earth's volcanoes and their eruptive history over the past 10,000 years. The GVP reports on current eruptions from around the world as well as maintaining a database repository on active volcanoes and their eruptions. In this way, a global context for the planet's active volcanism is presented. Smithsonian reporting on current volcanic activity dates back to 1968, with the Center for Short-Lived Phenomena (CSLP). Angesiedelt ist das GVP beim Department of Mineral Sciences des National Museum of Natural History in Washington, D.C., das zur Smithsonian Institution gehört.

Selbstverständnis und Zweck

  • The mission of GVP is to document, understand, and disseminate information about global volcanic activity. We do this through four core functions: reporting, archiving, research, and outreach.
  • The mission of GVP is to document, understand, and disseminate information about global volcanic activity.
  • The GVP also documents the last 10,000 years of Earth's volcanism. The historic activity can guide perspectives on possible future events and on volcanoes showing activity. GVP's volcano and eruption databases constitute a foundation for all statistical statements concerning locations, frequencies, and magnitudes of Earth's volcanic eruptions during the past recent 10,000 years.
  • The mission of GVP is to document, understand, and disseminate information about global volcanic activity.
  • We are devoted to a better understanding of Earth's active volcanoes and their eruptions during the last 10,000 years.
  • During the early stages of an eruption, the GVP acts as a clearing house of reports, data, and imagery which are accumulated from a global network of contributors. The early flow of information is managed such that the right people are contacted as well as helping to sort out vague and contradictory aspects that typically arise during the early days of an eruption.

Geschichte

Das Global Volcanism Program (GVP) ist eine international agierende, vulkanologische Institution, die (GVP) documents Earth's volcanoes and their eruptive history over the past 10,000 years. The GVP reports on current eruptions from around the world as well as maintaining a database repository on active volcanoes and their eruptions. In this way, a global context for the planet's active volcanism is presented. Smithsonian reporting on current volcanic activity dates back to 1968, with the Center for Short-Lived Phenomena (CSLP). Angesiedelt ist das GVP beim Department of Mineral Sciences des National Museum of Natural History in Washington, D.C., das zur Smithsonian Institution gehört.



Im Januar 1968 initiierte die Smithsonian Institution das sogenannte Center for Short-Lived Phenomena (CSLP; de.: Zentrum für kurzlebige Phänomene), das den hauseigenen Wissenschaftlern bei der Erforschung zeitlich begrenzter Naturphänomene assistieren sollte – dazu zählten beispielsweise Vulkanausbrüche, Erdbeben, Meteoritenfälle sowie ungewöhnliche ökologische Vorkommnisse wie etwa Aussterbeereignisse, Seuchen, Tierregen und die Auswirkungen von Ölverschmutzungen.

  • Im Zuge einer Umstrukturierung wurden im Oktober 1975 mehrere Mitarbeiter zum neugegründeten Scientific Event Alert Network (SEAN) versetzt.
  • The SEAN passes information rapidly by telephone or telex to scientists directly concerned with each class of event, and follows up at no cost to a broader group of interested scientists and correspondents in a monthly bulletin.
  • Das SEAN covered eruptions and earthquakes and sent out monthly bulletins. By 1985, more than 1000 correspondents received the SEAN bulletins. In 1987, the SEAN still printed bulletins but added an electronic bulletin board.[134]
  • For volcanic eruptions a network of volcanologists, volcano observatories and civil defense authorities provided information to the center by telephone, telegram or telex. The event notifications were sent to subscribers by postcard – not real time, but distributed in weeks or months.


  • All reports of volcanic activity published by the Smithsonian since 1968 are available through a monthly table of contents or by searching for a specific volcano. Until 1975, reports were issued for individual volcanoes as information became available; these have been organized by month for convenience. Later publications were done in a monthly newsletter format. Links go to the profile page for each volcano with the Bulletin tab open. Information is preliminary at time of publication and subject to change.
  • Ab 1975: Natural Science Event Bulletin.
  • 1978 bis 1990: Scientific Event Alert Network Bulletin
  • Seit 1990: Bulletin of the Global Volcanism Network

Veröffentlichungen

  • Volcano Listserv is an electronic mailing list created in 1984 to encourage volcanologists' use of the then-new electronic communication medium. It is used for the distribution of volcanic activity reports, conference and field trip announcements, employment opportunities, and other items of interest to the volcanologic community. Today there are over 2500 subscribers from 56 nations; list members include university faculty and students, members of various geological surveys, aviation officials, newspaper and television reporters, researchers from a range of industries, program directors from federal granting agencies, and interested members of the public. Volcano Listserv also acts as the official IAVCEI mailing list. Here we discuss the role of Volcano Listserv in higher education, focusing on its use in university courses that have volcanological content.
  • Bulletin of the Global Volcanism Network: All reports of volcanic activity published by the Smithsonian since 1968 are available through a monthly table of contents or by searching for a specific volcano. Until 1975, reports were issued for individual volcanoes as information became available; these have been organized by month for convenience. Later publications were done in a monthly newsletter format. Links go to the profile page for each volcano with the Bulletin tab open. Detailed reports on various volcanoes are published monthly in the Bulletin of the Global Volcanism Network. Geowissenschaftler auf der ganzen Welt haben über das B die Möglichkeit, schnelle Statusmeldungen zu einzelnen Vulkanen an das GVP zu melden, oft mit Eindrücken aus eigener Geländearbeit vor Ort und manchmal mit eigenen Skizzen. Insbesondere in der Zeit vor Etablierung des Internets waren das GVP und seine Vorgänger die schnellste Möglichkeit, um an Informationen über aktuelle Eruptionen zu gelangen. Registrierte Wissenschaftler wurden beispielsweise per Fax und Telegramm über die Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Das Scientific Event Alert Network Bulletin wurde kostenlos auch an alle Area Control Centre und Flight Information Centre gesendet. Das Scientific Event Alert Network Bulletin konnte auch über die American Geophysical Union bezogen werden. Telefon, Telefax, Telex, Telegramm, Luftpost
  • Weekly Volcanic Activity Report: The Weekly Volcanic Activity Report is a cooperative project between the Smithsonian's Global Volcanism Program and the US Geological Survey's Volcano Hazards Program. Updated by 2300 UTC every Wednesday and averaging 16 reported volcanoes, this is not a comprehensive list of all eruptions this week, but rather a summary of activity that meet criteria discussed in the "Criteria and Disclaimers" section below. Volcanic activity reported here is preliminary and subject to change. Carefully reviewed, detailed narratives over longer time periods are published as reports of the Bulletin of the Global Volcanism Network available through volcano profile pages. The Weekly Volcanic Activity Report [1] is a cooperative project between the Smithsonian's Global Volcanism Program and the United States Geological Survey's Volcano Hazards Program. Notices of volcanic activity posted on the report website are preliminary and subject to change as events are studied in more detail. Ab November 2000: Smithsonian/USGS Weekly Volcanic Activity Reports. The Weekly Volcanic Activity Report is a summary of global volcanic activity posted every Wednesday. It is a collaborative effort between the Smithsonian's Global Volcanism Program and the USGS Volcano Hazards Program. It was conceived in the late 1990s by Marianne Guffanti, the former USGS Volcano Hazards Program Coordinator, and James Luhr, the former GVP Director, to meet increasing expectations on both agencies to provide the public with more timely information about volcanic eruptions. USGS employee Gari Mayberry arrived at the Smithsonian in the summer of 2000 and produced the first public WVAR in collaboration with GVP staff, which covered 1-7 November 2000. I succeeded Gari in May 2006 and remain the WVAR writer. For the entire 20 years, Ed Venzke has provided crucial editorial reviews and helped to ensure both accuracy and a consistent style (rarely have I received a "star" and no edits, which we both find humorous). Weekly summaries of global volcanic activity (Weekly Volcanic Activity Report), prepared by GVP and USGS Volcano Hazards Program, are also sent out via Volcano Listserv, a collaborative venture between the Arizona State University, Portland State University, the GVP and the IAVCEI.

Direktoren

  • 1968–1995: Thomas Edward Simkin
  • 1995–2007: James Francis Luhr
  • 2007–2010: Lee Siebert
  • 2010–2018: Elizabeth Cottrell
  • 2018–: Benjamin Andrews

Publikationen

  • Two editions of Volcanoes of the World, a regional directory... (1981)[3] and (1994)[4] were published based on the GVP data and interpretations.

Einzelnachweise

  1. https://foreducators.pennfoster.edu/hubfs/Content_Library/Penn%20Foster%20Facts%20and%20Figures_11-7-16.pdf
  2. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  3. https://explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=1-A-37B
  4. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  5. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  6. Börje Holmberg: The Evolution of the Character and Practice of Distance Education. in: Open Learning, June 1995, pg. 47-53.
  7. Jack Hiddlestone · 1986, Greetings from Scranton: Picture Postcards, 1900-1930 - Seite 73
  8. https://explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=1-A-37B
  9. https://explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=1-A-37B
  10. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  11. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  12. https://archiveshub.jisc.ac.uk/search/archives/fec5df67-345f-39c8-b12d-6f2331cba73b
  13. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  14. „Remember the ladies. Woman’s Domestic Institute“. In: Cheryl A. Kashuba: A brief history of Scranton, Pennsylvania. The History Press, Charleston, ISBN 978-1-62584-294-7, Erstausgabe 2009, E-Book< 2013.
  15. Mechanics' Pocket Memoranda. A Convenient Pocketbook for All Persons Interested in Mechanical Engineering, Steam Engineering, Electrical Engineering, Railroad Engineering, Hydraulic Engineering, Bridge Engineering, Etc. 1900.
  16. „Remember the ladies. Woman’s Domestic Institute“. In: Cheryl A. Kashuba: A brief history of Scranton, Pennsylvania. The History Press, Charleston, ISBN 978-1-62584-294-7, Erstausgabe 2009, E-Book< 2013.
  17. Scientific American. Band 33, 1902, Seite 22.
  18. Scientific American. Band 33, 1902, Seite 22.
  19. Scientific American. Band 33, 1902, Seite 22.
  20. The National Builder, Bände 36 – 39, Februar 1903, Seite 32.
  21. Plumbers and Fitters' Handbook. A Convenient Reference Book for All Persons Interested in Plumbing, Steam Heating, Hot-air Heating, Hot-water Heating, Ventilation, Gas-fitting, Drainage, and Sewerage. 1905
  22. Josephine Marie Dunn; Cheryl A. Kashuba: The women of Scranton 1880–1935. Arcadia Publishing, 2007, ISBN 0-7385-3858-2, Seite 63.
  23. Kent Allen Farnsworth; Teresa Brawner Bevis: A fieldbook for Community College online instructors. 2006, ISBN 978-0-871-17376-8, Seite 7.
  24. „Founded on an ideal“. In: Popular Mechanics, Band 67, Nr 5, Mai 1937, Seite 21A.
  25. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  26. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  27. https://explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=1-A-37B
  28. Burkhard Lehmann: Aus der Ferne lehren und lernen – zu den Grundzügen eines außergewöhnlichen Bildungsformats. In: Angela Fogolin: (Hrsg.): Bildungsberatung im Fernlernen. Beiträge aus Wissenschaft und Praxis. Seiten 19–41.
  29. „Remember the ladies. Woman’s Domestic Institute“. In: Cheryl A. Kashuba: A brief history of Scranton, Pennsylvania. The History Press, Charleston, ISBN 978-1-62584-294-7, Erstausgabe 2009, E-Book< 2013.
  30. International Correspondence Schools (Hrsg.): The building trades pocketbook. A handy manual of reference on building construction, including structural design, masonry, bricklaying, carpentry, joinery, roofing, plastering, painting, plumbing, lighting, heating, and ventilation. International Textbook Company, Scranton, 1905.
  31. International Correspondence Schools (Hrsg.): The building trades pocketbook. A handy manual of reference on building construction, including structural design, masonry, bricklaying, carpentry, joinery, roofing, plastering, painting, plumbing, lighting, heating, and ventilation. International Textbook Company, Scranton, 1905.
  32. Jeffrey R. Di Leo: Catastrophe and higher education. Neoliberalism, theory, and the future of the humanities. ISBN 978-3-030-62479-8, 2020, Seite 2.
  33. https://archiveshub.jisc.ac.uk/search/archives/fec5df67-345f-39c8-b12d-6f2331cba73b
  34. https://www.pennfoster.edu/blog/2015/june/thomas-foster-founder-of-penn-foster
  35. „How we sold $ 12,000,000 worth of courses to women by mail“. In: Guy Lynn Sumner: How I learned the secrets of success in advertising. Prentice Hall, 1952, ISBN 978-0-981-64321-2, Seiten 75–83.
  36. „How we sold $ 12,000,000 worth of courses to women by mail“. In: Guy Lynn Sumner: How I learned the secrets of success in advertising. Prentice Hall, 1952, ISBN 978-0-981-64321-2, Seiten 75–83.
  37. „How we sold $ 12,000,000 worth of courses to women by mail“. In: Guy Lynn Sumner: How I learned the secrets of success in advertising. Prentice Hall, 1952, ISBN 978-0-981-64321-2, Seiten 75–83.
  38. „Remember the ladies. Woman’s Domestic Institute“. In: Cheryl A. Kashuba: A brief history of Scranton, Pennsylvania. The History Press, Charleston, ISBN 978-1-62584-294-7, Erstausgabe 2009, E-Book 2013.
  39. Annual Conference of the Direct Mail Advertising Association. 1920, Seite 26.
  40. Josephine Marie Dunn; Cheryl A. Kashuba: The women of Scranton 1880–1935. Arcadia Publishing, 2007, ISBN 0-7385-3858-2, Seite 64.
  41. https://explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=1-A-37B
  42. https://archiveshub.jisc.ac.uk/search/archives/fec5df67-345f-39c8-b12d-6f2331cba73b
  43. https://www.pennfoster.edu/blog/2015/june/thomas-foster-founder-of-penn-foster
  44. https://www.pennfosterglobal.com/newsletter/archive/july06/pfc.html
  45. Michaela R. Drapes, ‎Nicholas R. Lichtenberg · 2008, Vault Guide to the Top Publishing and Journalism Employers - Seite 357
  46. https://www.proquest.com/docview/275796478
  47. https://www.proquest.com/docview/275796478
  48. https://www.bizjournals.com/boston/stories/2009/10/19/daily6.html
  49. https://mergr.com/the-vistria-group-acquires-penn-foster-education-group
  50. https://mergr.com/the-vistria-group-acquires-penn-foster-education-group
  51. https://mergr.com/the-vistria-group-acquires-penn-foster-education-group
  52. https://www.pehub.com/bain-capital-led-investor-group-acquires-penn-foster-from-vistria/
  53. https://www.pennfosterglobal.com/newsletter/archive/july06/pfc.html
  54. https://www.pennfosterglobal.com/newsletter/archive/july06/pfc.html
  55. https://www.pennfosterglobal.com/newsletter/archive/july06/pfc.html
  56. Popular Science Monthly, Band 94, Nr 3, März 1919, Seite 93.
  57. Scan einer Zeitschriftenseite mit einer ICS-Werbeanzeige im digitalen Archiv der Universitätsbibliothek der Katholischen Universität von Amerika. Abgerufen auf cuislandora.wrlc.org (Katholische Universität von Amerika) am 20. März 2022.
  58. „The position in a magazine that produces the greatest results“. In: Guy Lynn Sumner: How I learned the secrets of success in advertising. Prentice Hall, 1952, ISBN 978-0-981-64321-2, Seiten 69–74.
  59. „How we sold $ 12,000,000 worth of courses to women by mail“. In: Guy Lynn Sumner: How I learned the secrets of success in advertising. Prentice Hall, 1952, ISBN 978-0-981-64321-2, Seiten 75–83.
  60. Watkinson, 349
  61. „Remember the ladies. Woman’s Domestic Institute“. In: Cheryl A. Kashuba: A brief history of Scranton, Pennsylvania. The History Press, Charleston, ISBN 978-1-62584-294-7, Erstausgabe 2009, E-Book< 2013.
  62. „Fire notice!“ In: The American Architect and Building News – Advertisers’ Trade Supplement. Band 54, Nr 172, 3. Oktober 1896, Seite 2.
  63. The National Builder, Bände 36 – 39, Februar 1903, Seite 32.
  64. Scientific American. Band 33, 1902, Seite 22.
  65. Watkinson, 349
  66. The National Builder, Bände 36 – 39, Februar 1903, Seite 32.
  67. „Trade and industrial notes“. In: Electrical world and engineer. Band 34, Nr 13, Dezember 1899, Seite 476.
  68. „Trade and industrial notes“. In: Electrical world and engineer. Band 34, Nr 13, Dezember 1899, Seite 476.
  69. „Trade and industrial notes“. In: Electrical world and engineer. Band 34, Nr 13, Dezember 1899, Seite 476.
  70. Roland M. Greenberg; Heritage Conservation and Recreation Service (Hrsg.): The National Register of Historic Places. 1976, Volume II, Seite 450.
  71. https://sah-archipedia.org/buildings/PA-02-LK15
  72. Roland M. Greenberg; Heritage Conservation and Recreation Service (Hrsg.): The National Register of Historic Places. 1976, Volume II, Seite 450.
  73. Roland M. Greenberg; Heritage Conservation and Recreation Service (Hrsg.): The National Register of Historic Places. 1976, Volume II, Seite 450.
  74. Roland M. Greenberg; Heritage Conservation and Recreation Service (Hrsg.): The National Register of Historic Places. 1976, Volume II, Seite 450.
  75. „Trade and industrial notes“. In: Electrical world and engineer. Band 34, Nr 13, Dezember 1899, Seite 476.
  76. „Trade and industrial notes“. In: Electrical world and engineer. Band 34, Nr 13, Dezember 1899, Seite 476.
  77. http://hinerfeldcommercial.com/wp-content/uploads/2018/01/Historic-Scranton-Downtown-Scranton-Landmark-Buildings-and-Historic-Districts.pdf
  78. Mechanics' Pocket Memoranda. A Convenient Pocketbook for All Persons Interested in Mechanical Engineering, Steam Engineering, Electrical Engineering, Railroad Engineering, Hydraulic Engineering, Bridge Engineering, Etc. 1900.
  79. International Correspondence Schools (Hrsg.): The building trades pocketbook. A handy manual of reference on building construction, including structural design, masonry, bricklaying, carpentry, joinery, roofing, plastering, painting, plumbing, lighting, heating, and ventilation. International Textbook Company, Scranton, 1905.
  80. Mechanics' Pocket Memoranda. A Convenient Pocketbook for All Persons Interested in Mechanical Engineering, Steam Engineering, Electrical Engineering, Railroad Engineering, Hydraulic Engineering, Bridge Engineering, Etc. 1900.
  81. Mary Ondrako: „Region may duel with Virginia for Haddon Craftsmen jobs“. In: Northeast Pennsylvania Business Journal. Band 11, № 8, 1. Juli 1996, Seite 1.
  82. Walter Brasch: „Labor pains in Bloomsburg, Pennsylvania“. Am 6. September 2011 auf buzzflash.com (Truthout). Abgerufen am 13. März 2022.
  83. Jack Hiddlestone: Greetings from Scranton. Picture Postcards 1900–1930. Lackawanna Historical Society, 1986, Seite 72.
  84. „How we sold $ 12,000,000 worth of courses to women by mail“. In: Guy Lynn Sumner: How I learned the secrets of success in advertising. Prentice Hall, 1952, ISBN 978-0-981-64321-2, Seiten 75–83.
  85. Direct Mail Advertising Association. Conference · 1920, Seite 26.
  86. Josephine Marie Dunn; Cheryl A. Kashuba: The women of Scranton 1880–1935. Arcadia Publishing, 2007, ISBN 0-7385-3858-2, Seite 65.
  87. Josephine Marie Dunn; Cheryl A. Kashuba: The women of Scranton 1880–1935. Arcadia Publishing, 2007, ISBN 0-7385-3858-2, Seite 66.
  88. Direct Mail Advertising Association. Conference · 1920, Seite 26.
  89. Advertisers' Guide to Marketing, 1960, Seite 198.
  90. Pennsylvania League of Cities - Bände 21-23 - Seite 21, 1956
  91. https://explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=1-A-37B
  92. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  93. „LIFE congratulates...“ LIFE 17. Okt. 1949, Seite 59.
  94. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  95. https://explorepahistory.com/hmarker.php?markerId=1-A-37B
  96. Watkinson, 349
  97. https://digitalservices.scranton.edu/digital/collection/ics/custom/history
  98. Philippine Education, Bände 12/13, 1913, Seite 79.
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  • General Hering

Produktion und Veröffentlichung


Medium Nordamerika Europa
Xbox 24. 02. 2003 28. 03. 2003
Microsoft Windows 25. 03. 2003 28. 03. 2003
PlayStation 2 26. 06. 2003 29. 08. 2003
Mac OS X 03. 12. 2003


Einordnung der Spielwelt

Authentizität

  • Für die Darstellung der Landkarten, auf denen in den Zwischensequenzen die Reiserouten visualisiert werden, wurde offenbar unzureichend recherchiert. Bereits die Karte vor Beginn des ersten Levels ist fehlerhaft, da der Ort Wariyapola auf Sri Lanka viel zu weit östlich angezeigt wird. denn obwohl das Spiel 1935 spielt, sind nicht die damaligen Grenzen, sondern bereits die Grenzziehungen nach Ende des Kalten Krieges zu sehen. Das nördliche Ostpreußen, Litauen sowie Lettland sind als ein Staat auf der Karte eingezeichnet, was zu keinem Zeitpunkt der Geschichte so war. Die Stadt Prag liegt der Karte nach auch nicht in (dem auf der Karte zu sehenden, aber ebenso 1935 noch nicht existierenden souveränen Staat) Tschechien, sondern in etwa auf der Höhe Münchens. Demnach wäre Prag keine tschechische, sondern eine bayerische Stadt und die im Spiel gezeigte Burg hat äußerlich auch wenig mit dem Vorbild der realen Prager Burg zu tun.
  • Reise nach Prag: Karte zeigt Staatsgrenzen zum Erscheinungsjahr des Spieles. Prag ist an der Stelle Münchens eingezeichnet. Lettland, Litauen und die Oblast Kaliningrad sind zusammengefasst. Bosnien und Kroatien zusammengefasst. Mazedonien und Bulgarien zusammengefasst.




  • Tatsächlich wurde im Kaiserreich China den Kaisern nach deren Ableben eine große Perle in den Mund gelegt. Die Herrscher galten als Nachfahren beziehungsweise Repräsentanten der Drachen und man glaubte, dass auch in den Mäulern dieser Kreaturen Perlen zu finden seien. Allerdings entbehrt die Darstellung der Perle im Spiel mit einem Durchmesser von knapp zehn Zentimetern jeder Grundlage.
  • Die Spieleentwickler bedienen sich im ersten und dritten Kapitel (Ceylon und Istanbul) wiederholt schwacher Erdbeben, um Ruinen zusammenstürzen zu lassen und dem Protagonisten so an Levelübergängen den Rückweg zu versperren. Während dies für Istanbul aufgrund der Lage der Stadt an der Nordanatolischen Verwerfung Sinn ergibt, wird dieses stilistische Mittel für Sri Lanka aus geologischer Sicht nicht gestützt. Die Insel liegt zentral auf der Indischen Platte und ist daher fast nie von auch nur moderaten Erdbeben betroffen.
  • An mehreren Schauplätzen im Spiel kommt die Maschinenpistole 40 zum Einsatz. Dieses Modell wurde im nationalsozialistischen deutschen Reich jedoch erst ab 1940 produziert und nicht bereits 1935, dem Jahr, in dem die Handlung des Spieles angesiedelt ist.
  • Die Darstellung der Kaisergruft entspricht – auch abseits der übernatürlichen Komponenten –

Anspielungen und Einflüsse

  • In dem Spiel finden sich auch Elemente aus dem Actionspiel Return to Castle Wolfenstein wieder: Die U-Boot-Basis, in der sich Indy befindet, weist hohe Ähnlichkeiten mit der Basis auf, die in Wolfenstein der SS-Oberführer Wilhelm Strasser für die Herstellung von aufgewerteten Super-Soldaten verwendet. Die Einheiten, die mit Flammenwerfern ausgerüstet sind, sind ebenfalls aus dem Spiel bekannt. Indy verschafft sich den Zugang in die Waffenkammer durch einen Fensterglaskasten auf dem Dach. Bei Return to Castle Wolfenstein gelangt Agent Blazkowicz über genau die selbe Art von Zugang in eine Bibliothek unter ihm.
  • Das Ende ist Anfang von Tempel des Todes. / Verfolgungsjagd in Hongkong
  • In der englischen Sprachversion wird Indiana Jones am Hintereingang der Oper Hongkong mit den Worten „Dr. Jones, I presume?“ (de.: „Dr. Jones, nehme ich an?“) von Wu Han begrüßt. Es handelt sich hierbei um eine personenbezogene Abänderung des berühmten Zitates, mit dem Henry Morton Stanley den vermisst geglaubten Afrikaforscher David Livingstone am 10. November 1871 in Ujiji am Tanganjikasee begrüßte.
  • Als Indiana Jones und Mei Ying sich in die Kaisergruft abseilen, schrickt der US-Amerikaner vor den Schlangenverzierungen der Säulen zurück. Hierbei wird auf Jones’ aus den Filmvorlagen bekannte Angst vor Schlangen (Ophidiophobie) angespielt.
  • Die Gestaltung des Brunnensaales der Moschee von Istanbul entlehnten die Spieleentwickler nahezu originalgetreu dem Betsaal der Mezquita-Catedral de Córdoba.

Handlung

Kai Ti Chan ist Anführer der chinesischen Triade „Die Schwarzen Drachen“. Während Ermittlungsbehörden und Öffentlichkeit diese vor allem als kriminelle Vereinigung kennen, ist dies in Wahrheit nur Fassade, um die okkulten Tätigkeiten der Organisation zu tarnen. Tief unter ihrem Hauptsitz befindet sich ein Tempel, in dem der Dämon Kong Tien verehrt wird. Mit dessen Hilfe will Kai Ti Chan den sogenannten Spiegel der Träume zusammensetzen, der ihn im Grabmal des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuangdi zum Herz des Drachens führen soll. Dabei handelt es sich um eine makellose, große schwarze Perle, die ihrem Besitzer die Fähigkeit verschafft, den Willen anderer Menschen zu kontrollieren. Er plant, diese Macht für einen Umsturz in China zu nutzen und sich selbst zum neuen gottgleichen Kaiser auszurufen. Unterstützt wird er scheinbar von seiner Assistentin Mei Ying. Sie arbeitet jedoch als geheime Agentin der chinesischen Regierung mit dem Auftrag, die Triade zu zerschlagen.

Allerdings ist der Spiegel der Träume in drei Teile zerfallen, deren Verbleib unklar ist. Daher engagiert Kai Ti Chan den nationalsozialistischen Oberst Albrecht von Beck, um die Bruchstücke zusammenzutragen. Sie kooperieren zudem insofern, als dass die Triade den Deutschen die Erlaubnis zum Bau einer Militärbasis auf ihrer Insel erteilt und dafür im Gegenzug Waffen erhält. Beide Männer verbindet in dieser Zweckgemeinschaft eine gegenseitige persönliche Abneigung: Während eines Streitgespräches droht von Beck seinem Gegenüber, Kai Ti Chan solle nicht vergessen, wen er (von Beck) repräsentiere. Kai Ti Chan sichert zu, das Herz des Drachens an die Nationalsozialisten weiterzugeben, sobald er sein eigenes Ziel erreicht habe. Von Beck und seine Vorgesetzten trauen diesem Versprechen jedoch nicht und wollen das Artefakt selbst bergen, um es für ihre Weltherrschaftsphantasien zu nutzen. Seine Suche nach den Spiegel-Bruchstücken führt von Beck unter anderem nach Ceylon.

Anfang

Der am Barnett College im US-Bundesstaat New York lehrende Archäologe Henry Walton „Indiana“ Jones Jr. hat von der britischen Botschaft in Ceylon finanzielle Förderung erhalten, um dort in der Ruinenstadt von Wariyapola nach dem Götzen von Kouru Watu zu suchen. Zwar versuchen von Albrecht von Beck angeheuerte Elfenbeinjäger die Mission zu vereiteln – letztlich gelingt es Jones jedoch, das wertvolle Artefakt zu bergen. Unmittelbar darauf wird er allerdings von NS-Soldaten gestellt, während von Beck den Fund an sich nimmt. Jones kann die Gegner überwältigen und ihren Anführer in einen See stoßen, wo er scheinbar von einem Krokodil gefressen wird. Im Glauben, von Beck sei tot, verlässt Jones Ceylon.

Zurück an der Universität erhält Jones Besuch von Kai Ti Chan und Mei Ying. Kai stellt sich ihm als Marschall der chinesischen Regierung vor. Er erzählt Jones vom Herz des Drachens, das dieser jedoch als mythologische Legende abtut. Weiter führt Kai aus, dass seine Regierung angeblich erstmals archäologische Forschungen am Grabmal Qin Shihuangdis erlaube und man Jones ausgewählt habe, das Herz des Drachens zu bergen, damit es nicht in falsche Hände gerate. Mei Ying zerschlägt daraufhin zu Jones’ Entsetzen das Herz von Kouru Watu – der US-Amerikaner stellt überrascht fest, dass das scheinbar wertvolle Artefakt lediglich eine Verzierung um ein kugelförmiges Bruchstück des Spiegels der Träume war. Unter dem Eindruck dieser Tatsache stimmt Jones dem Auftrag zu. Zunächst muss er dazu die zwei weiteren Spiegel-Stücke finden.

Eines wird im Schloss der tschechoslowakischen Hauptstadt Prag vermutet. Dort angekommen stellt Jones fest, dass scheinbar auch die Deutschen auf der Suche nach dem Spiegel der Träume sind, denn es wurden zahlreiche Gestapo-Agenten zum Schloss entsandt. Indiana Jones kommt ihnen jedoch zuvor und kann das Bruchstück – zumindest kurzzeitig – in seinen Besitz bringen. Dann taucht allerdings erneut Albrecht von Beck mit seinen Soldaten auf. Er betäubt Jones und nimmt das Spiegel-Stück an sich. Anschließend lässt er Jones nach Istanbul transportieren, wo dieser inhaftiert wird, gefoltert und letztlich getötet werden soll. Es gelingt Mei Ying, ihn zu befreien und wenig später unterstützt sie ihn auch im Kampf gegen mehrere Araber. Als Jones sieht, dass deutsche Forscher unter einer großen Moschee den spätantiken Palast des byzantinischen Generals und Feldherren Belisarius nicht nur entdeckt sondern auf Befehl von Becks auch bereits teilweise freigelegt haben, realisiert er, dass er den Oberst ernster nehmen muss, als zunächst angenommen. Er dringt in den teileweise überfluteten Palast ein und kann schließlich das dritte Spiegel-Stück bergen. Mei Ying stößt zu ihm und offenbart ihm ihre wahre Identität sowie die Pläne von Kai Ti Chan. Beide beschließen, eilig nach China zu reisen, um Kai zuvor zu kommen und das Herz des Drachens in Sicherheit zu bringen. Ihnen ist jedoch nicht bewusst, dass das Gespräch von den Feng-Zwillingen belauscht worden ist, die diese Information an ihren Anführer Kai weitergeben.

Mittelteil

Mei Ying und Jones reisen umgehend weiter zur Kaisergruft Qin Shihuangdis bei Xi’an. Sie sind die ersten Menschen seit über 2000 Jahren, die die Gruft betreten. Dort kämpfen sie gegen gegen Triaden-Mitglieder, Geister, Untote und animierte Terrakotta-Figuren. Mithilfe des Spiegels der Träume vermögen sie ansonsten unsichtbare Fallen zu überwinden, werden allerdings durch eine voneinander getrennt. Schließlich kommt es zur finalen Konfrontation zwischen Jones und Oberst van Beck, der ebenfalls einen Weg in die Kaisergruft gefunden hat. Er verfolgt den US-Amerikaner in einem Bohr- und Fräspanzer, stürzt aber schließlich in einen Abgrund und stirbt. Indiana Jones durchschreitet daraufhin ein Dimensionsportal und findet sich in der Unterwelt wieder. Nachdem er sich zu einer schwarzen Pagode durchgeschlagen hat, sieht er sich dem mumifizierten Leichnam von Qin Shihuangdi, der auf einem goldenen Thron sitzt. Sobald er das Herz des Drachens aus dessen Mund entfernt hat, wird der Kaiser von


  • Sie finden schließlich den Zugang zu Qins Grabmal und Indy kann durch ein Portal in das Jenseits gelangen. Dort nimmt er dem toten Kaiser das Herz des Drachen ab, doch bevor er zurückkehren kann, reißt Kai dieses an sich und befindet sich dadurch im Besitz einer gewaltigen Macht, mit der er zur Weltherrschaft gelangen will. Im anschließenden Kampf besiegt Indy Kai, der von den Seelen der Toten schließlich getötet wird. Indy kehrt ins Diesseits zurück und kann mit Mei-Jing aus der einstürzenden Grabkammer in letzter Sekunde fliehen.
  • Indy and Mei Ying enter the tomb and find it crawling with triad members and the malevolent spirits of the Emperor's victims. There are also unseen booby traps which are illuminated by the Mirror of Dreams. During their journey, Indy is separated from Mei Ying and ends up in the terra-cotta maze. There, Indy hears a familiar voice over a loudspeaker. Suddenly the area quakes and a driller tank appears, driven by Von Beck. As the tank pursues Indy through the maze, he slides down a ramp and whipswings over a large bottomless pit. Indy looks back and sees Von Beck and the tank plunge into the pit. Moving on, Indy sees a portal. He runs into it and finds himself in a underground cavern. Once again being harassed by spirits, Indy heads for the Black Pagoda, and finally sees the body of Emperor Qin Shi Huang. Remarking on the well-preserved corpse, Jones takes the Heart of the Dragon from the Emperor's mouth and the corpse comes to life. The Emperor laughs and starts invoking a spell. Indy runs out of the Emperor's crypt and loses the Heart because he cannot control its power. Kai appears, takes the Heart, and brings some terra-cotta statues to life to attack Indy. Mei Ying comes to Indy's rescue and together they confront Kai. Kai imprisons Mei Ying and is seen levitating through the air, surrounding himself with a force field. A large dragon appears at Kai's command and Indy finds himself dodging both Kai and the dragon's attacks. Indy, with the Pa Cheng, runs to several small pagodas and charges his weapon with energy. He then throws it at Kai, causing him to drop the Heart. Suddenly, Kai is attacked by spirits who believe him to be the Emperor. Indy and the now freed Mei Ying run back into the portal while Kai is destroyed by the dragon.
  • After crossing a short Netherworld-version of the Great Wall of China, Jones finally finds Huangdi's crypt and the body of Qin Shi Huangdi. When Jones takes the Heart of the Dragon, the emperor awakens but is nearly instantly killed by the souls of his victims. Unable to control the power of the Heart, Indy collapses while Kai, who suddenly shows up, grabs the pearl. Mei Ying likewise appears to help Jones, but is shortly afterwards seized by Kai's newfound powers. Kai also creates a shield to protect himself and summons a dragon to battle Jones, but Jones uses the Pa Cheng charged with mystical energy to penetrate Kai's shield and destroys the Heart. At the moment Kai loses his powers, spirits of his victims rise and mistake Kai for the first Emperor of China. Jones and Mei Ying flee as Kai is devoured by the dragon.

Personen


  • Albrecht von Beck ist ein umtriebiger nationalsozialistischer Oberst. Er ist auf der Suche nach wertvollen archäologischen Artefakten, beispielsweise nach dem Herz von Kouru Watu in Sri Lanka. Unter seinem Befehl haben Forscher in Istanbul den antiken Palast des Belisarius’ entdeckt und teilweise freigelegt. Darüber hinaus hat Kai Ti Chan den Oberst beauftragt, die drei Einzelteile des Spiegels der Träume zusammenzutragen. Er ist allerdings enttäuscht von dessen geringen Erfolgen und engagiert daher Indiana Jones, der „in zwei Wochen mehr erreicht hat, als Sie in zwei Jahren.“ Zwar ist von Beck in Kai Ti Chan Pläne hinsichtlich des Dämonen-Rituals und der angestrebten Machtergreifung in China eingeweiht – es bleibt aber unklar, in welchem Umfang er Kenntnis von den übernatürlichen Kräften im Tempel von Kong Tien und im Jenseits hat. Letztlich verschafft sich von Beck als dritter Mensch Zugang zur Kaisergruft von Qin Shihuangdi, stürzt dort aber in einen Abgrund und stirbt.
  • Mei Ying ist anfänglich scheinbar die Assistentin von Marschall Kai Ti Chan. Tatsächlich arbeitet sie jedoch als geheime Agentin der chinesischen Regierung mit dem Auftrag, die Triade der Schwarzen Drachen zu zerschlagen. In Istanbul rettet sie den inhaftierten Indiana Jones zunächst vor Folter und mutmaßlichem Tod und unterstützt ihn wenig später im Kampf gegen mehrere Araber. Schließlich offenbart sie ihm ihre wahre Identität und die Pläne von Marschall Kai Ti Chan. Ihr ist nicht bewusst, dass das Gespräch belauscht wird. Zusammen mit Jones begibt sie sich auf eine Reise nach China, um Marschall Kai zuvor zu kommen und das Herz des Drachens in Sicherheit zu bringen. Während eines Besuches in der Oper in Hongkong wird sie von Triaden-Mitgliedern und Deutschen entführt. Marschall Kai will sie aus Rache für ihren Verrat während eines Rituals dem Dämonen Kong Tien opfern. Nachdem Indiana Jones dies in letzter Sekunde verhindern kann, reisen beide zur Kaisergruft von Qin Shihuangdi. Dort werden sie zwar getrennt, treffen im Jenseits allerdings wieder aufeinander. Nachdem Marschall Kai besiegt ist und beide dem Jenseits entkommen sind, kehren sie wieder zur Oper in Hongkong zurück. Dort küssen sie und Jones sich. Mei Ying insistiert allerdings, dass ihre Arbeit noch nicht erledigt sei, da die Triade der Schwarzen Drachen zwar ihren Anführer verloren habe, aber nach wie vor sehr gefährlich sei.
  • Die Feng-Zwillinge sind zwei Schwestern, die als persönliche Leibwächterinnen von Marschall Kai Ti Chan agieren. Sie sind überaus versiert in chinesischer Kampfkunst und nutzen messerscharfe, metallene Fächer als Waffen. Beide belauschen das Gespräch in Istanbul, in dem Mei Ying Indiana Jones ihre wahre Identität verrät und geben diese Information an ihren Anführer weiter. Da sie Kai Ti Chan in die Oper nach Hongkong begleiten, sind sie zumindest indirekt auch an der dortigen Entführung Mei Yings beteiligt. Später sind sie in der Festung der Schwarzen Drachen mit der Bewachung der in einem Käfig gefangenen Mei Ying betraut, werden dabei allerdings von Indiana Jones getötet.
  • Wu Han ist ein chinesischer Schmuggler. Er war ursprünglich von Mei Ying und Indiana Jones engagiert worden, um sie in die Festung der Schwarzen Drachen zu schleusen. Nach Mei Yings Entführung in Hongkong befördert er Jones zunächst mit einer handgezogenen Rikscha in einer gefährlichen Verfolgungsjagd zum Hafen. Anschließend transportiert er ihn auf einer Dschunke zur Insel Peng Lai. Nach dem Sieg über Marschall Kai Ti Chan trifft er Mei Ying und Jones in der Oper von Hongkong wieder. Dort möchte Wu Han mit Jones ihren nächsten Auftrag besprechen, der mit Nurhaci – dem Begründer der chinesischen Qing-Dynastie – zu tun hat.


  • Deutsche Bearbeitung: Böck GmbH / Audio: Toneworx Hamburg / Übersetzung: Robert Böck


Charakter Englische Sprecher Deutsche Sprecher
Henry Walton „Indiana“ Jones Jr. David Esch Wolfgang Pampel
Mei Ying Vivian Wu Steffi Kindermann
Marschall Kai Ti Chan Keone Young Holger Mahlich
Oberst Albrecht von Beck Nick Jameson Gerhart Hinze
Wu Han Alan Drevin Christian Stark
Feng-Zwillinge Jennifer L. Yen Tanja Dohse


Artefakte

Pro Ober-Level kann der Spieler als Indiana Jones an versteckten Orten drei Artefakte finden – kleine Statuetten, Teller, Masken, Manuskriptrollen, Fragmente von steinernen Schrifttafeln und ähnliches. Sie sind thematisch dem jeweiligen Handlungsort angepasst. Das Sammeln soll einerseits dem Spieler die Befriedigung geben, am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen; immerhin ging das Herz des Drachens im Jenseits verloren. Andererseits ist es ein Bruch mit dem Running Gag aus den Filmvorlagen, in denen Indiana Jones am Ende seiner Abenteuer stets ohne vorzeigbare archäologische oder kunstgeschichtliche Fundstücke nach Hause zurückkehrt. Die in einem gespeicherten Spiel gesammelten Artefakte sind über das Hauptmenü einsehbar und repräsentativ in einem Holzregal ausgestellt. Sofern man alle 30 Artefakte gefunden hat, wird im Hauptmenü eine Galerie mit Entwurfsskizzen aus der Planungsphase des Spieles freigeschaltet. Darunter befinden sich auch Zeichnungen für Figuren, die letztlich keine Verwendung im Spiel fanden, etwa ein Charakter namens Sultan Hamed. Nachfolgend sind alle Artefakte, sortiert nach Level und Reihenfolge, aufgelistet (die Schreibweise folgt der deutschen Sprachausgabe des Spieles):

Level Unterlevel Artefakte
1 Sri Lanka Ceylon 09 Götze des Ramba Vihara Mahavatu-Maske Port Negombo-Relikt
2 Tschechoslowakei 1920 Prag 10 Medallion von Libuse Stochov-Fragment Zisterzienser-Maske
3 Turkei Istanbul 07 Piri Reis-Manuskript Osmanisches Siegel Delian-Proklamation
4 Hongkong 1876 Hongkong 06 Tai-Tsu-Maske Longshian-Götze Chinesisches Siegel
5 China Republik 1928 Peng Lai Lagune 07 Sancai-Teller Sima Qian Shiji Longjiang-Tafel
6 China Republik 1928 Peng Lai Mountains 05 Zhao Mo Rhyton Gui Jian-Schriftrolle Changan-Stein
7 China Republik 1928 Festung der Schwarzen Drachen 04 Cambaluc-Maske Qi-Marmorstele Yuan Xiang
8 China Republik 1928 Der Tempel von Kong Tien 04 Yuyao Pan Liaoning Mianjin Henan Bei
9 China Republik 1928 Die Kaisergruft 05 Shang-Statue Qin-Gesetzbuch Jade Liubo-Tafel
10 China Republik 1928 Das Jenseits 04 Gao-Begräbnismaske Hellebarden-Platte Shi Huangdi Cong

Ausstattung

Wie in den Filmen gehören auch in diesem Computerspiel ein Revolver, eine Feldflasche und eine Peitsche zur Standardausrüstung von Indiana Jones. Je nach Level treten die Gegner mit lokaltypischen Waffen auf, die Jones in seinen Besitz bringen kann. Während viele davon ausschließlich im jeweiligen Level nutzbar sind, werden manche in spätere Levels übernommen.

In Ceylon findet Jones beispielsweise eine Machete, die einerseits als Waffe dient, aber andererseits auch eingesetzt wird, um an überwucherten Gebäudeeingängen die Vegetation zu entfernen. Zudem kann er den Elfenbeinjägern eine Schrotflinte abnehmen. Die Gestapo-Agenten in Prag nutzen Maschinenpistolen vom Typ MP 40 sowie Luger-Pistolen mit Schalldämpfern. In Istanbul kämpft Jones ebenfalls mit einer MP 40. Als neue Waffen werden türkische Dolche (Scimitar), Harpunen sowie Mauser-Pistolen (C96 oder M712) eingeführt. Letztere sind im Spiel die Standard-Kleinkaliberwaffen der deutschen Soldaten und tauchen auch in darauffolgenden Levels auf. Erwähnenswert ist, dass der türkische Dolch für Jones eine level-dauerhafte Waffe darstellt, wohingegen er den Gegnern zersplittert, sobald Jones einige ihrer Hiebe pariert.

Die Präsenz von Deutschen und Triaden-Mitgliedern in der britischen Kronkolonie Hongkong resultiert in einer breiten Varianz an eingesetzten Waffen – Wurfmesser, Mauser-Pistolen, Schrotflinten und Breitschwerter (Dao). Letztere kann Indiana Jones zwar greifen, aber nicht einstecken, da er zu diesem Zeitpunkt einen Anzug trägt. Zudem zerbrechen sie sowohl bei ihm als auch bei seinen Gegnern nach einigen Hieben. In den Levels, die in der deutschen Militärbasis spielen (Peng Lai Lagune und Peng Lai Mountains), dominieren wieder MP 40 und Mauser-Pistolen. Zeitweise setzt Jones auch eine Harpune ein. Zudem findet er in der Lagune eine Raketenpanzerbüchse 54 („Panzerschreck“). Diese durchschlagskräftige Waffe hat allerdings nur drei Schuss, sodass der Vorteil von geringer zeitlicher Dauer ist. Mit dem Übergang von der Militärbasis zur Festung der Schwarzen Drachen ändert sich auch die Waffenauswahl signifikant. Die Triaden-Mitglieder kämpfen dort mit hölzernen Armbrüsten und chinesischen Speeren (Qiang). Die Speere haben zwar eine vergleichsweise große Reichweite, sind allerdings ebenfalls in den Händen beider Parteien nicht stabil. Im Tempel von Kong Tien erhält Indiana Jones schließlich den Pa Cheng, einen dreiendigen Bumerang. Dieser ist die einzig wirksame Waffe gegen Geister und animierte Terrakotta-Figuren und die effektivste Waffe gegen untote Triaden-Mitglieder.

Neben seinem Inventar kann Indiana Jones auch Gegenstände aus seiner Umgebung als improvisierte Waffen einsetzen, beispielsweise Stühle, Tischbeine, Schaufeln und Glasflaschen. Ab Istanbul und der deutschen Militärbasis sind auch Stielhandgranaten zu finden. Darüber hinaus existieren Waffen, die man zwar temporär nutzen kann, die aber nur in bestimmten Spielsequenzen zum Einsatz kommen. Hierzu zählen fest montierte schwere Maschinengewehre in Istanbul sowie in der deutschen Militärbasis und die Thompson-Maschinenpistole (vermutlich M1921), mit der Jones während der Rikschafahrt in Hongkong die Verfolger in Schach hält.

Seine Feldflasche kann Jones in den meisten Levels an Brunnen auffüllen. Da Brunnen allerdings nicht in den architektonischen Kontext der Militärbasis passen, sind dort mehr Medikits als anderswo zu finden, deren Nutzung die Gesundheit vollständig wiederherstellt. Erstmals in Hongkong und dann vor allem in der Festung der Schwarzen Drachen und im Tempel von Kong Tien stehen Jones auch verschiedene Tränke zur Verfügung: Tigerkraft- und Eisenhauttrank wirken jeweils zeitlich begrenzt und erhöhen die eigene Angriffsstärke beziehungsweise reduzieren den Effekt, den die Angriffe von Feinden haben. Der Heiltrank wirkt wie ein Medikit, birgt aber den zusätzlichen Vorteil, dass er die maximale Gesundheit dauerhaft erhöht. Vor Tauchgängen kann Indiana Jones je nach Bedarf Sauerstofftanks in unterschiedlichen Größen finden. Im Kampf gegen Krokodile, Haie und Taucher sind ausschließlich die Machete, der türkische Dolch sowie die Harpune einsetzbar. Alle anderen Waffen sind unter Wasser nicht wählbar.

Kritik

Bewertungen
PublikationWertung
PS2WindowsXbox
AllgameSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Eurogamer7 / 10
GameRevolutionB
GamesRadar75 %92 %
GameSpot4,8 / 107,2 / 106,6 / 10
GameSpy80 / 10068 / 10082 / 100
GameZone8 / 108,3 / 108 / 10
IGN6,6 / 107,2 / 106,1 / 10
X-PlaySternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Metawertungen
Metacritic65 / 10073 / 10073 / 100

On review aggregator Metacritic, the PC and Xbox versions hold a score of 73, while the PlayStation 2 version holds a score of 65, all indicating "Mixed or average reviews."[9][10][11]

The Xbox and PC versions of the Emperor's Tomb were received well, with critics praising it for recreating the feel of the movies and well-designed gameplay while criticizing bad camera, controls and some graphical issues.[23][27]

Jeff Gerstmann of GameSpot reviewed each version of the game, and wrote that the soundalike voice actor for Harrison Ford "does a convincing enough job" but felt that some of the other voices "don't fare so well." Gerstmann also wrote that while the plot "contains a few twists and double crosses, the game is very thin on storytelling, only breaking into a cutscene to move you from one part of the world to another."[15][16][17] Gerstmann noted various audio and gameplay glitches in the Xbox version.[17] Gerstmann wrote about the PC version, "While the Xbox version of the game was plagued with various graphical and technical problems, it's worth noting that the PC version has been considerably cleaned up when compared to its console cousin," stating that overall, the game "runs at a smooth frame rate and looks good and feels like a much more 'finished' product than its Xbox counterpart." However, Gerstmann wrote that the PC version's control issues "will take you a good hour or so to get comfortable with".[15] Reviewing the PlayStation 2 version, Gerstmann wrote that, "While the game does a lot of things right, severe graphical issues surface at almost every turn and essentially nullify its strong points, leaving behind a game with lots of untapped potential." Gerstmann said that the PlayStation 2 version "pales in comparison with even the buggy Xbox release."[16]

In 2017, PC Gamer wrote that the game had held up well over time and stated that despite some issues such as a poor camera and "some frustratingly twitchy jumping," the game "does a superb job of capturing the spirit of the Indiana Jones films."[31] In 2018, PCGamesN included the game on its list of best action-adventure games for PC, writing that while it "has some flaws, such as being unable to save mid-level, Emperor's Tomb earns its place on this list for truly making you feel like Indiana Jones."[32]

Albert Burke am am 12. November 1922 im Sporting Club in Paris, anlässlich seines Spiels gegen Henri Darsonval.

Albert Burke (* 1901; † 1958) war ein irischer Tennisspieler und -trainer. Er trat vorwiegend in Frankreich in Erscheinung und spielte in seiner Karriere ausschließlich professionell. Somit war er bei den Grand-Slam-Turnieren, die damals nur Amateuren vorbehalten waren, nicht startberechtigt. Burke galt 1924 im Einzel und 1932 im Doppel als inoffizieller Profi-Weltmeister.

Er war der Sohn des in der Frühzeit des Profi-Tennis aktiven Thomas Patrick und hatte vier Geschwister, darunter den ebenfalls als Profi tätigen jüngeren Edmond (oder Edmund) Burke.

  • Thomas, Albert, Patricia, Mimi

Sportliche Karriere

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Zu Beginn der 1920er Jahre gab es im professionellen Tennissport weder eine Weltmeisterschaft noch Äquivalente zu den Grand-Slam-Turnieren der Amateure. Stattdessen existierten – insbesondere in Frankreich – mehrere konkurrierende Turniere, die für sich in Anspruch nahmen, den weltbesten Spieler zu küren. Unter anderem wurde ein Wettbewerbsformat entwickelt, in dem sich zwei der renommiertesten Profis dieser Zeit – Albert Burke und der Pariser Henri Darsonval (1891–1972) – maßen. In einem Best-of-Modus sollte sich jener Spieler Weltmeister nennen dürfen, der zwei von drei Partien gewinnen konnte. Zunächst trafen beide am 12. November 1922 im Sporting Club in Paris aufeinander. Unter den zahlreichen Zuschauern waren auch André Gobert und Max Décugis.[1] Nach eineinhalb Stunden konnte Darsonval die Partie mit 6:1, 6:4 und 6:2 für sich entscheiden.[2] Das zweite Spiel fand am 17. Februar 1923 auf einem Platz des Carlton Club in Cannes statt, sodass beide Kontrahenten je einmal Heimvorteil hatten. Wenngleich das Spiel wesentlich ausgeglichener verlief, setzte sich letztlich abermals erneut Darsonval durch, dieses Mal nach zweieinhalb Stunden und in fünf Sätzen mit 6:4, 6:8, 5:7, 6:4 und 7:5. Charles Lenglen, Vater der Ausnahmeathletin Suzanne Lenglen, bezeichnete dieses Aufeinandertreffen rückblickend als das „großartigste Spiel, dem er je in seinem Leben beigewohnt hätte.“[3] Ein für das Frühjahr geplantes Entscheidungsspiel auf einem Platz des Racing Club de France im Bois de Boulogne[4] war somit unnötig.

Zwischen 1920 und 1932 fand – abgesehen von einer Unterbrechung 1927 – in Cannes und Beaulieu-sur-Mer der Bristol Cup statt, der insbesondere in seiner Anfangszeit als „das weltweit einzige bedeutende Profi-Tennisturnier“[5] angesehen wurde. Burke gewann dieses Turnier im Dezember 1924 und Dezember 1925 jeweils gegen den Deutschen Roman Najuch. Dadurch galt er zumindest im Jahr 1924 als bester professioneller Tennisspieler der Welt.[6] Vor seinem zweiten Gewinn hatte er allerdings im Juli 1925 das sogenannte Championnat du Monde Pro in Deauville mit 1:6, 6:3, 6:3, 5:7 und 0:6 gegen den Tschechoslowaken Karel Koželuh verloren, der daraufhin als Weltmeister angesehen wurde. Koželuh dominierte in den darauffolgenden zehn Jahren das Profi-Tennis. Burke erreichte noch dreimal das Finale des Bristol Cup (1926, 1929 und 1931). Darüber hinaus nahm er im Oktober 1928 am Queen’s Club Pro in London teil, das in jenem Jahr unter der Bezeichnung Professional Championship of the World firmierte und als das „beste jemals in England ausgetragene Profi-Turnier“[7] beschrieben wurde. Dort verpasste er jedoch den Finaleinzug. Ab 1927 wurden nach und nach in den Vereinigten Staaten, in Frankreich sowie in Großbritannien den Grand-Slam-Turnieren ähnliche Angebote für professionelle Spieler ins Leben gerufen, die sogenannten Professional World Singles Tournaments. Bei der ersten Austragung des Championnat International de France Professionnel (French Pro) traten Albert Burke, Roman Najuch, Karel Koželuh und Martin Plaa in einem einrundigen Wettbewerb gegeneinander an. Burke konnte sich gegen Plaa und Najuch durchsetzen, velor die Partie gegen Koželuh allerdings mit 1:6, 2:6 und 1:6. Er belegte letztlich den zweiten von vier Plätzen hinter Koželuh. Bis 1939 nahm er noch an sieben weiteren Professional World Singles Tournaments teil, ohne weitere Erfolge.

Im Doppel sind besonders Albert Burkes Siege bei den German Pro Championships in Berlin hervorzuheben. 1929 siegte er an der Seite von Robert Ramillon, 1930 mit Martin Plaa und 1932 mit Karel Koželuh.[8] Das Turnier trug in den Jahren 1932 und 1933 den Namen World Pro Championships, sodass der Gewinn 1932 als inoffizieller Profi-Weltmeistertitel gewertet werden kann.

  • Twice, Henri Cochet visited Egypt as a professional and his influence did much to help rouse interest. It was in 1937 that I visited Egypt for the first time, on my way around the world. I spent six enjoyable weeks there, during which time I did some special coaching and lecture work with the Cairo Tennis Association and played a series of exhibitions with Cochet, Ramillon and Albert Burke.[9]




Burkes vielleicht prominentester Mitspieler: 1934 trat er im Doppel mit dem schwedischen König Gustav V. (Foto von 1927) an.

Als professioneller Spieler war Burke – ebenso wie seine Kollegen – oft an publikumswirksamen Freundschaftsspielen und Schauwettbewerben beteiligt. So trat er beispielsweise in der ersten Jahreshälfte 1934 in Paris zu einem Doppel an der Seite des schwedischen Königs Gustav V. an. Letzterer galt als hervorragender Tennisspieler, war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits 75 Jahre alt. Dennoch konnte das Duo die Partie gewinnen.[13]

Laufbahn als Trainer und Manager

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Albert Burke und seine Brüder waren die Betreiber des Carlton Tennis Club in Cannes und als solche wichtige und einflussreiche Figuren in der Tennisszene der Côte d’Azur (= Riviera). Sie waren eng mit Suzanne Lenglen befreundet,[14] die – abgesehen von den Grand-Slam-Turnieren – hauptsächlich zu Wettbewerben im Rahmen der von Januar bis April dauernden Riviera-Saison antrat.

Der Club richtete pro Saison zwei Turniere aus, eines im Februar und eines im April. Im Jahr 1926 plante Florence Gould (1895–1983), Ehefrau des in der Region aktiven Geschäftsmannes und Philanthropen Frank Jay Gould und ebenfalls mit den Burkes befreundet, eines dieser Turniere besonders hochkarätig zu besetzen. Das Paar war auch Inhaber des Carlton Hotel, zu dem der Tennisclub gehörte, und wollte die Finanzierung der Veranstaltung zur Eigenwerbung nutzen.[15] Man plante ein Aufeinandertreffen der 26-jährigen Suzanne Lenglen, die bis dahin 18 Grand-Slam-Titel gewonnen hatte, und der 20-jährigen US-Amerikanerin Helen Moody, die als neues Ausnahmetalent galt und bereits acht Grand-Slam-Titel ihr Eigen nannte. Darüber hinaus hatte sie sich zwei Jahre zuvor bei den olympischen Sommerspielen in Paris die Goldmedaillen im Einzel und im Doppel gesichert. Zwar nahmen insgesamt 58 Spielerinnen am Turnier teil, es ging jedoch jeder davon aus, dass Lenglen und Wills im Finale aufeinandertreffen würden, was letztlich auch geschah. Es war das erste und einzige Aufeinandertreffen der beiden Kontrahentinnen. Unter anderem durch ihre Kontakte zu Charlie Chaplin und Rudolph Valentino konnte Florence Gould einen Filmdeal über 100.000 US-Dollar hinsichtlich der weltweiten Übertragungsrechte für das Finale abschließen. Alle anderen Medien, vor allem Printjournalisten und Wochenschau-Produzenten,[16] sollten vom Spiel ausgeschlossen werden, was zu erbitterten Diskussionen mit den Betroffenen führte. Als Wills von der Regelung erfuhr, zeigte sie sich entrüstet darüber, dass die Veranstalter ihre Partie mit Lenglen derart kommerzialisierten. Sie weigerte sich zu spielen, solange Journalisten ausgeschlossen würden. Darüber hinaus bemängelten Kritiker, dass die Finanzierung des gesamten Turnieres undurchsichtig und dabei nicht klar sei, wer genau von den Einnahmen profitieren würde.[17] Die Auseinandersetzung stand stellvertretend für die damalige Debatte und den Konflikt zwischen Amateursport und professionellem Tennis. Nach mehreren Tagen und aus Angst vor einem Scheitern des prestigeträchtigen Finales gaben Florence Gould und Albert Burke, der als Promoter des Spieles fungierte,[18] schließlich nach.[19] Das Spiel fand schließlich am 16. Februar 1926 statt und ging als „Jahrhundertspiel“ in die Tennisgeschichte ein. Lenglen siegte mit 6:3 und 8:6. Sie gewann im weiteren Jahresverlauf noch alle drei Titel bei den französischen Meisterschaften (Einzel, Doppel, Mixed), beendete Ende Juni ihre Amateurkarriere und war anschließend für einige Monate professionell auf Tour. Wills blieb Amateurspielerin und gewann nach 1926 noch 23 Grand-Slam-Titel.

Bereits während seiner aktiven Karriere war Burke auch als Trainer tätig. So erlernte beispielsweise die Französin Colette Rosambert (1910–1987) – die bei den französischen Amateur-Meisterschaften 1933 das Doppel-Finale erreichte und 1934 im Mixed gewann – das Tennisspielen von ihm. Darüber hinaus war er häufiger Trainingspartner des siebenfachen Einzel-Grand-Slam-Siegers René Lacoste,[20] dem er nach Ansicht einiger Autoren sogar überlegen war.[21] Zusammen mit Suzanne Lenglen, die neun Jahre zuvor ihre Karriere beendet hatte, und mit Unterstützung der Fédération Française de Tennis eröffnete Burke am 20. Februar 1936 auf dem Tennisplatz Mirabeau in Paris eine Tennisschule für den französischen Nachwuchs.[22][23][24]

Albert Burke wurde als „schnell, agil und elegant“ beschrieben und konnte den Ball „in perfekter Weise“ treffen.[25] Bei seinem Duell gegen Darsonval 1922 bemerkten Sportreporter, dass „sein schneller, fabelhafter Aufschlag, seine Vielseitigkeit und seine Bewegung umgehend die Bewunderung des Publikums gewannen.“[26] Rückblickend wird er als kompletter Spieler erachtet, der den gesamten Platz abdecken konnte, ein Kämpferherz besaß und mit feiner Schlagkontrolle ausgestattet war.[27]

Turniersiege im Einzel

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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. 21. Dezember 1924 FrankreichFrankreich Bristol Cup (Cannes) Sand Deutsches Reich Roman Najuch 7:5, 1:6, 6:4, 6:1
2. 27. Dezember 1925 FrankreichFrankreich Bristol Cup (Cannes) Sand Deutsches Reich Roman Najuch 0:6, 4:6, 6:4, 6:4, 6:1

Finalteilnahmen im Einzel

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Nr. Datum Turnier Belag Finalgegner Ergebnis
1. Juli 1925 FrankreichFrankreich Championnat du Monde Pro (Deauville) Sand Tschechoslowakei 1920 Karel Koželuh 1:6, 6:3, 6:3, 5:7, 0:6
2. 19. Dezember 1926 FrankreichFrankreich Bristol Cup (Beaulieu-sur-Mer) Sand Tschechoslowakei 1920 Karel Koželuh 6:3, 1:6, 2:6, 0:6
3. 13. Januar 1929 FrankreichFrankreich Bristol Cup (Beaulieu-sur-Mer) Sand Tschechoslowakei 1920 Karel Koželuh 3:6, 1:6, 0:6
4. 18. Juni 1930 Frankreich French Pro (Paris) Sand Tschechoslowakei 1920 Karel Koželuh Rundenturnier
5. 18. Januar 1931 FrankreichFrankreich Bristol Cup (Beaulieu-sur-Mer) Sand Tschechoslowakei 1920 Karel Koželuh 3:6, 1:6, 7:5, 4:6

Leistungsbilanz bei wichtigen Turnieren im Einzel

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Turnier 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939
Bristol Cup n. a. ? ? ? ? S S F n. a. ? F ? F ? nicht ausgetragen
Championnat du Monde Pro nicht ausgetragen F nicht ausgetragen
Queen’s Club Pro nicht ausgetragen ? ? nicht ausgetragen
Professional World Singles Tournaments
French Pro nicht ausgetragen F n. a. VF VF VF AF
Wembley Pro nicht ausgetragen VF n. a. n. a.
US Pro nicht ausgetragen VF VF

Einzelnachweise

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  1. „Darsonval beats Burke“. In: American Lawn Tennis. Official Organ of United States National Lawn Tennis Association. Band 16, 1922, Seite 551.
  2. „French tennis champ won first match“. In: Durham Morning Herald, 13. November 1922, Seite 5.
  3. Country Life, Band 53, 1923, Seite 299.
  4. „Darsonval beats Burke“. In: American Lawn Tennis. Official Organ of United States National Lawn Tennis Association. Band 16, 1922, Seite 551.
  5. (History of the Pro Tennis Wars, Chapter II, by Ray Bowers)
  6. Bill Tilden: Aces, places and faults. Robert Hale, London, 1938, Seite 168.
  7. http://www.tennisserver.com/lines/lines_01_03_01.html
  8. https://www.vdt-tennis.de/JubiVDT/contents/home/meisterschaften.html
  9. Bill Tilden: Aces, places and faults. Robert Hale, London, 1938, Seite 156.
  10. American Lawn Tennis. Band 31, 20. Mai 1937, Seite 18.
  11. Sun Ray: The sport spotlight. Sarasota Herald-Tribune - 20. Sept. 1939, Seite 7.
  12. http://www.tennisserver.com/lines/lines_01_03_01.html
  13. Time, Band 23, Teil 2, 1934, Seite 28.
  14. Elizabeth Wilson: Love Game: A History of Tennis, from Victorian Pastime to Global Phenomenon. Seite 49.
  15. Susan Ronald: A Dangerous Woman: American Beauty, Noted Philanthropist, Nazi Collaborator - The Life of Florence Gould, Seite 134.
  16. Elizabeth Wilson: Love Game: A History of Tennis, from Victorian Pastime to Global Phenomenon. Seite 50.
  17. Elizabeth Wilson: Love Game: A History of Tennis, from Victorian Pastime to Global Phenomenon. Seite 50.
  18. Susan Ronald: A Dangerous Woman: American Beauty, Noted Philanthropist, Nazi Collaborator - The Life of Florence Gould, Seite 135.
  19. Susan Ronald: A Dangerous Woman: American Beauty, Noted Philanthropist, Nazi Collaborator - The Life of Florence Gould, Seite 135.
  20. The Windsor Magazine. An Illustrated Monthly for Men and Women, 1925, Seite 571.
  21. Gordon Lowe: The lawn tennis guide. R. Holden, 1926, Seite 70.
  22. https://www.cairn.info/revue-le-mouvement-social-2016-1-page-87.htm#
  23. Bill Tilden: Aces, places and faults. Robert Hale, London, 1938, Seite 109.
  24. https://www.cairn.info/revue-le-mouvement-social-2016-1-page-87.htm#re122no122
  25. http://www.tennisserver.com/lines/lines_01_03_01.html
  26. „Darsonval beats Burke“. In: American Lawn Tennis. Official Organ of United States National Lawn Tennis Association. Band 16, 1922, Seite 551.
  27. http://www.tennisserver.com/lines/lines_01_03_01.html
Festina-Lente
Die Festina-Lente im August 2016 im Antwerpener Hafenbecken Kattendijkdok.
Die Festina-Lente im August 2016 im Antwerpener Hafenbecken Kattendijkdok.
Schiffsdaten
Flagge Niederlande Niederlande (1966–1995)
Deutschland Deutschland (1995–2004)
Niederlande Niederlande (2005–2008)
Belgien Belgien (2008–)
andere Schiffsnamen

Oranjeplaat (1966–1994)
Graaf van Bijland (1994–1995)
Deichgraf (1995–2005)
Prinsenlander (2005–2008)
Festina-Lente (2008–)

Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Rotterdam (1966–1994)
Tolkamer (1994–1995)
Weyhe (1995–2001)
Bremen (2001–2004)
Tolkamer (2005)
Dinteloord (2005–2008)
Antwerpen (2008–)
Eigner als France: Compagnie Générale Transatlantique
Bauwerft Ruhrorter Schiffswerft, Duisburg
Indienststellung 1966
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 39,74 m (Lüa)
Breite 8,08 m
Tiefgang (max.) 1,90 m
 
Besatzung 1996–2001: 9
2001–2004: 30
Maschinenanlage
Maschine 2 × Stork-Turbinen
Maschinen­leistung 400 PS
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl 150
Sonstiges
Registrier­nummern IMO-Nr. 5119143

Anfänge in den Niederlanden

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Das Schiff wurde 1966 auf der Ruhrorter Schiffswerft in der westdeutschen Stadt Duisburg gebaut und alsbald unter dem Namen Oranjeplaat in Dienst gestellt. Es gehörte zur Flotte des niederländischen Fahrgastschifffahrtsunternehmens Spido, das Rundfahrten im Hafen Rotterdam anbietet. Mit der Prinseplaat (1961) und der Stad Rotterdam (1962) existierten zwei nahezu baugleiche Schwesterschiffe. Die Oranjeplaat kam bis 1994 in Rotterdam zum Einsatz. Dann wechselte sie den Eigner und wurde in Tolkamer, einem Dorf der damals selbständigen Gemeinde Rijnwaarden in der Provinz Gelderland, stationiert. Als Graaf van Bijland nutzte man sie fortan für Ausflugsfahrten auf den Armen des Deltarheins.[1] Im März 1995 wurden die Salons der beiden Innendecks und die zwei Gäste-Außendecks renoviert.[2]

Bald darauf erwarb die deutsche Gastronomin Anita Dörgeloh (1953–2010) das Schiff. Sie war in Tolkamer darauf aufmerksam geworden, nachdem sie zuvor bereits erfolglos in Leer, Hamburg, Amsterdam und anderen Städten nach einem Fahrgastschiff gesucht hatte. Dörgeloh ließ es renovieren[3] und auf den Namen Deichgraf umtaufen. Anschließend erfolgte Mitte November 1995 über das Ijsselmeer, die Nordsee sowie die Außen- und Unterweser in 38 Stunden die Überführung nach Bremen.[4] Im dortigen Europahafen wurden temporär die Aufbauten entfernt, um die niedrige Dreyer Eisenbahnbrücke passieren zu können. Ziel war Dreye, ein Ortsteil der Gemeinde Weyhe, wenige Kilometer südlich von Bremen. Im Alten Dreyer Hafen wurde das Schiff wieder komplettiert,[5] ehe es schließlich etwa einen Kilometer flussaufwärts seinen vorläufigen Liegeplatz am Ostufer des Wieltsees erreichte. Dörgelohs Ehemann leitete zu dieser Zeit ein auch an diesem Gewässer tätiges Kieswerk.



  • 1996 liegt die “Deichgraf“ im Wieltsee. Weil dort keine Bau- und auch keine Betriebsgenehmigung vorliegen, wird der Betrieb vom Weyher Ordnungsamt untersagt. Ein Kommentar in der Kreiszeitung spricht wegen der illegalen Restauration und illegalen Bauten am Wieltsee von „Wild-West“ Zuständen.[6] Ein Leserbrief bricht aber eine Lanze für das Schiff und die Unternehmerin, und meint, dass solch ein Schiff von vielen Seglern und Ausflüglern am Wieltsee begrüßt würde. Die Fraktion der „Grünen“ schlägt im Weyher Rat eine Änderung des Flächennutzungsplans vor, der feste Bauten und Parkplätze am Wieltsee vorsieht. 1998 macht aber der Landkreis Einwände dagegen geltend, da dort ein Überschwemmungs-Gebiet sei und der Fluss des Hochwassers gestört werden könnte. Entweder müsse der Deich verlegt werden, oder die Häuser müssten auf 9 Meter hohen Stelzen stehen. Damit lehnt der Rat der Gemeinde Weyhe die F-Plan Änderung ab.[7]
  • 1996 erhält dann Dörgeloh schließlich doch eine Ausschankgenehmigung für das Ausflugsschiff "MS Deichgraf" im Dreyer Hafen. Man kann das Schiff buchen für Gesellschaftsfahrten auf der Weser, oder es zum Sonntagsnachmittags-Kaffee aufsuchen.[8]
  • 16 Kilometer zwischen der Uesener Weserbrücke und der Dreyer Eisenbahnbrücke.
  • Alter Weserhafen am Zollhof, Holzhafen
  • Ausflugsdampfer, Fahrgastdampfer
  • Ostufer des Sees: Schiffsanleger, Steg, 40 neue Parkplätze für Gäste des Gastronomieprojektes und ein neu betoniertes Fahrbahnstück des Wieltdammes seien „lupenreine Schwarzbauten“, bemängelte Anfang April 1996 die Weyher Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Es wurde im Verwaltungsausschuss ohne einen vorliegenden Bauantrag über die Maßnahmen beraten, die aber schon fast abgeschlossen waren. Auch Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses fühlten sich hintergangen. Zudem sei im Flächennutzungsplan ein Landschaftsschutzgebiet für die Weseraue vorgesehen.[9]
  • Mitte April erteilte der Verwaltungsausschuss seine Erlaubnis für den Bau eines Versorgungssteges für das Südufer, da Anleger und Parkplätze nur auf ausgewiesenen Sonderbauflächen für wassergebundene Freizeiteinrichtungen errichtet werden dürften. Genehmigungspflichtig ist nicht das Schiff, sondern der Steg. Wenn der Landkreis die Baugenehmigung erteilt, kann die Gemeinde die Gaststättenkonzession erteilen.[10]
  • Am 29. April 1996 erste Ausflugsfahrt. Die Diepholzer Kreisbehörde brauchte lange für eine Entscheidung.[11]
  • Diepholz lehnte den Antrag Ende Mai ab, da der Flächennutzungsplan den Südrand als „wassergebundene Freizeitfläche“ ausweise. Daraufhin entschied der Weyher Verwaltungsausschuss, dass das Schiff – bis auf Weiteres – im Dreyer Hafen festmachen solle. Die Gemeinde will den Flächennutzungsplan aber ändern, um dem Schiff als Fernziel eine Rückkehr in den Wieltsee zu ermöglichen.[12]
  • Ende Juni 1996 wies die FDp darauf hin, dass das Schiff trotz nicht vorliegender Konzession bereits als „schwimmende Speisegaststätte“ betrieben worden sei.[13]
  • Am 12. Juli 1996 zog das Schiff auf Weisung der Kreisbehörde in den alten Hafen um. Innerhalb von 14 Tagen wurden 2000 Unterschriften für einen Verbleib im Wieltsee gesammelt. Im Alten Hafen hatte das Schiff wegen seines Tiefgangs Probleme, wenn ein Binnenschiff die Weser befuhr.[14]
  • Nach dem Umzug in den Alten Hafen gab es zunächst Probleme mit der Trinkwasserversorgung und der technisch aufwendigen Abwasserentsorgung.[15]
  • Anfang August 1996 erteilte die Kreisverwaltung der Eignerin die Genehmigung für den Liegeplatz sowie für die Parkplätze und die notwendigen Anlagen. Gleichzeitig erteilte die Gemeinde Weyhe die Gaststättenkonzession für den Liegeplatz sowie alle Fahrten auf der Weser.[16]
  • Am 11. Januar 1998 wurde auf dem Schiff eine Folge Bingo! aufgezeichnet.[17]
  • Mitte April 1999 nahm Dörgeloh von den ursprünglichen Plänen einer Rückkehr zum Wieltsee Abstand, um dort nicht noch weitere Anlagen bauen zu müssen und die Belange des Hafens nicht durch den Tages- und Abendbetrieb zu stören.[18]
  • Innen 50 Personen, an Deck 100 Sitze.[19]
  • Anfang April 1996: 300 Plätze.[20]
  • Rund 42 Meter lang und neun Meter breit[21]
  • 42,5 Meter lang und 1,9 Meter Tiefgang[22]
  • Schiff ist 8,9 Meter hoch.[23][24][25]
  • Dreyer Brücke ist 6,8 Meter hoch.[26]
  • In Dreye: Neun Angestellte (Kapitän, Koch, Kellner).[27]
  • 500 Tonnen schweres Schiff.[28]


Nach der baulichen Neugestaltung der historische Weseruferpromenade Schlachte in Bremen äußerte Anita Dörgeloh im April 2001 die Hoffnung, dort für die Deichgraf einen Liegeplatz zu erhalten. Man sei bereits seit Jahren mit den städtischen Behörden zu dem Thema im Gespräch.[29][30] Wenige Monate später lag die Genehmigung vor und am 22. Juli 2001 unternahm das Schiff seine letzte Ausflugsfahrt von Dreye aus.[31] Direkt anschließend wurden Kommandobrücke entfernt und auf das niedrigere Achterdeck gelegt, die ehemaligen Mannschaftsunterkünfte mit 150 Tonnen Wasser geflutet und 15,6 Tonnen Sandballast aufgeladen,[32] um eine Unterquerung der Dreyer Eisenbahnbrücke zu ermöglichen. Die Deichgraf wurde auf einer Elsflether Werft überholt und für die Zone 2-See (= „Seewasser bis hinter Bremerhaven“) der Verordnung über die Schiffssicherheit in der Binnenschifffahrt (Binnenschiffsuntersuchungsordnung; BinSchUO) umgerüstet.[33] Am 27. Juli 2001 machte die Deichgraf im hinteren, nordwestlichen Bereich der Schlachte am Ponton 11 fest – nahe einer Marina und unterhalb der Jugendherberge Bremen. Die Anlegestelle war frei geworden, da die Schnellfähre Speedy an die Tiefer verlegt worden war.


  • Die Gangway ist sehr steil und nicht behindertengerecht, obwohl das Schiff rollstuhlgerecht ist und sogar über eine Treppenlift verfügt. Gerade bei Niedrigwasser ist der Zugang sehr steil. Auch hinsichtlich der Parksituation vor Ort waren die Eigner unzufrieden. Das nächste Parkhaus schließt um 21 Uhr, das Schiff hat aber bis 23 Uhr geöffnet.[34]
  • Jens Schmidtmann, Senioren-Talkshow
  • In Bremen 30 Festangestellte und Aushilfen[35]
  • Fahrten fanden nun nur noch weserabswärts und nur noch bei Niedrigwasser statt, da sie bei Hochwasser nicht unter der Stephanibrücke durch gepasst hätte.[36]


Am 24. Juni 2004 wurde bekannt, dass das Schiff nicht an die Schlachte zurückkehren werde. Es befand sich zu diesem Zeitpunkt auf einer Werft in Elsfleth und wurde umfassend repariert. Das Eigentümer-Ehepaar Dörgeloh plante, die Deichgraf anschließend zu verpachten. Mit einem ersten Interessenten kam es allerdings im Streit um den Reparaturbedarf zum Zerwürfnis.[37]








Einzelnachweise

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  1. https://www.weyhe-historie.de/gewerbe/deichgraf/
  2. Justus Randt: „Ein weißer Riese dümpelt im Wieltsee“. In: Regionale Rundschau, Nr. 14, 17. Januar 1996, Seite 1.
  3. https://www.weyhe-historie.de/gewerbe/deichgraf/
  4. Justus Randt: „Ein weißer Riese dümpelt im Wieltsee“. In: Regionale Rundschau, Nr. 14, 17. Januar 1996, Seite 1.
  5. https://www.weyhe-historie.de/gewerbe/deichgraf/
  6. Kreiszeitung v. 16.6.1996 – Kommentar Dierk Rohdenburg
  7. https://www.weyhe-historie.de/gewerbe/deichgraf/
  8. https://www.weyhe-historie.de/gewerbe/deichgraf/
  9. Justus Randt: „Weißer Dampfer am ‚schwarzen‘ Anleger“. In: Regionale Rundschau, Nr. 80, 3. April 1996, Seite 1.
  10. Justus Randt: „Am Süd-See ist Land in Sicht“. In: Regionale Rundschau, Nr. 92, 19. April 1996, Seite 3.
  11. Justus Randt: „Schuß vor den Bug für Dreyer Gastro-Schiff“. In: Weser-Kurier, Nr. 102, 1./2. Mai 1996, Seite 22.
  12. Justus Randt: „‚Deichgraf‘ muß zum alten Hafen verholen“. In: Regionale Rundschau, Nr. 122, 28. Mai 1996, Seite 1.
  13. Justus Randt: „Kommando lautet: ‚Anker lichten‘“. In: Regionale Rundschau, Nr. 143, 21. Juni 1996, Seite 2.
  14. Justus Randt: „‚Deichgraf‘: 2000 fordern einen Liegeplatz im Wieltsee“. In: Regionale Rundschau, Nr. 164, 16. Juli 1996, Seite 3.
  15. Justus Randt: „‚Deichgraf‘: 2000 fordern einen Liegeplatz im Wieltsee“. In: Regionale Rundschau, Nr. 164, 16. Juli 1996, Seite 3.
  16. Justus Randt: „Lokalschiff nun legalisiert“. In: Regionale Rundschau, Nr. 179, 2. August 1996, Seite 1.
  17. „Bingo-Fernsehteam auf der ‚Deichgraf‘“. In: Syker Kurier, Nr. 1, 2. Januar 1998, Seite 3.
  18. Hans-Friedrich Bremer: „Überall Frühjahrsaktivität‘“. In: Regionale Rundschau, Nr. 84, 12. April 1999, Seite 1.
  19. Heinz Holtgrefe: „‚Deichgraf‘ soll an die Schlachte“. In: Weser-Kurier, Nr. 93, 21. April 2001, Seite 15.
  20. Justus Randt: „Weißer Dampfer am ‚schwarzen‘ Anleger“. In: Regionale Rundschau, Nr. 80, 3. April 1996, Seite 1.
  21. Heinz Holtgrefe: „‚Deichgraf‘ soll an die Schlachte“. In: Weser-Kurier, Nr. 93, 21. April 2001, Seite 15.
  22. Justus Randt: „Ein weißer Riese dümpelt im Wieltsee“. In: Regionale Rundschau, Nr. 14, 17. Januar 1996, Seite 1.
  23. Michael Rabba: „‚Deichgraf‘ macht bald an Schlachte fest“. In: Kurier am Sonntag, Nr. 29, 22. Juli 2001, Seite 14.
  24. Monika Felsing: „Bei Niedrigwasser kommt die ‚Deichgraf‘ in Fahrt“. In: Weser-Kurier, Nr. 174, 28. Juli 2001, Seite 12.
  25. Michael Rabba: „‚Deichgraf‘ zieht den Kopf ein“. In: Regionale Rundschau, Nr. 169, 23. Juli 2001, Seite 1.
  26. Michael Rabba: „‚Deichgraf‘ zieht den Kopf ein“. In: Regionale Rundschau, Nr. 169, 23. Juli 2001, Seite 1.
  27. Justus Randt: „Schuß vor den Bug für Dreyer Gastro-Schiff“. In: Weser-Kurier, Nr. 102, 1./2. Mai 1996, Seite 22.
  28. Justus Randt: „Schuß vor den Bug für Dreyer Gastro-Schiff“. In: Weser-Kurier, Nr. 102, 1./2. Mai 1996, Seite 22.
  29. https://www.ahgz.de/regional-und-lokal/-deichgraf-will-an-die-schlachte,110128070.html
  30. Heinz Holtgrefe: „‚Deichgraf‘ soll an die Schlachte“. In: Weser-Kurier, Nr. 93, 21. April 2001, Seite 15.
  31. Michael Rabba: „‚Deichgraf‘ macht bald an Schlachte fest“. In: Kurier am Sonntag, Nr. 29, 22. Juli 2001, Seite 14.
  32. Michael Rabba: „‚Deichgraf‘ zieht den Kopf ein“. In: Regionale Rundschau, Nr. 169, 23. Juli 2001, Seite 1.
  33. Monika Felsing: „Bei Niedrigwasser kommt die ‚Deichgraf‘ in Fahrt“. In: Weser-Kurier, Nr. 174, 28. Juli 2001, Seite 12.
  34. Monika Felsing: „Bei Niedrigwasser kommt die ‚Deichgraf‘ in Fahrt“. In: Weser-Kurier, Nr. 174, 28. Juli 2001, Seite 12.
  35. Monika Felsing: „Bei Niedrigwasser kommt die ‚Deichgraf‘ in Fahrt“. In: Weser-Kurier, Nr. 174, 28. Juli 2001, Seite 12.
  36. Monika Felsing: „Bei Niedrigwasser kommt die ‚Deichgraf‘ in Fahrt“. In: Weser-Kurier, Nr. 174, 28. Juli 2001, Seite 12.
  37. Iris Hetscher: „‚Deichgraf‘ kehrt nicht wieder zurück“. In: Weser-Kurier, Nr. 146, 24. Juni 2004, Seite 10.
  • Ausbildung unbekannt, wahrscheinlich bei Johann Jakob Ihle (1702–1774) oder bei Johann Christoph Grooth (1688–1764). Im Rahmen einer zünftischen, nach Handwerkerordnung geregelten Lehre ausgebildet worden sein, war es seine Pflicht, auf Wanderschaft, eventuell Augsburg.
  • Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1745 – Georg Adam war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt – übernahmen der Cousin Johann Georg Nägele –von Beruf Metzger und Jäger bzw. Forstknecht – und mit d Ludwig Zügel ein Verwandter der Mutter die Vormundschaft für die vier minderjährigen Kinder.
  • Vater war „ein Weiberheld und Tunichtgut ersten Ranges, auch durchaus zu Bestechungen, gewalttätigem Missbrauch und schlimmen Drohungen bereit.“


  • Die Patenschaft übernahm das Ehepaar Nägele aus Waltersberg. In dem Eintrag ist schwer lesbar vermerkt, dass Johann Jakob Nägeles

(Gerichtsverwandter und seine Ehefrau Ursula) Stell (also das Amt des Taufpaten), der Johann Georg Zügel, Rotgerber und Bruder der Mutter Maria Regina, übernommen hatte. Der Schultheiß Nägele zu Waltersberg war krank, konnte nicht an der Taufe teilnehmen und wurde deshalb vertreten. (Johann Jakob Nägele war der Urgroßvater von Johann Ferdinand Nägele und der Bruder von Maria Reginas Mutter, einer geborenen Nägele). Über die Kinder- und Jugendzeit Georg Adam Egers ist bis 1737 nichts Näheres bekannt. Von den fünf vor ihm geborenen Geschwistern hat nur seine ältere, 1722 geborene Schwester Christina Regina überlebt, spätere verheiratete Bahls. Von den nachfolgenden vier Geschwistern erreichten nur Maria Margaretha, die 1732 zur Welt kam, und der 1737 geborene Bruder Jakob Friedrich das Erwachsenenalter.

  • Im Jahr 1741 wurde er zeitweise zur Besserung und zum Unterricht in ein Stuttgarter Waisenhaus gebracht.
  • Eltern hatten sich getrennt.
  • 1740 wurden der Onkel mütterlicherseits Lothar Zügel sowie ein Cousin Johann Georg Nägele (von Beruf Wirt und Jäger bzw. Forstknecht) als Vormünder eingesetzt.
  • Details zur Ausbildung als Kunstmaler liegen nicht vor.
  • Details zu seiner künstlerischen Ausbildung sind unbekannt; möglicherweise ging er bei
  • Ausbildung eventuell bei Johann Jakob Ihle und Johann Jakob Grooth
  • Sollte Georg Adam Eger im Rahmen einer zünftischen, nach Handwerkerordnung geregelten Lehre ausgebildet worden sein, war es seine Pflicht, auf Wanderschaft zu gehen.
  • Er kam aus Augsburg nach Darmstadt.
  • Atelier erst in Bessungen im Jagdhof
  • Er heiratete Maria Juliana Katharina
  • Auftrag im Rahmen der Kirchenrenovierung der Klosterkirche 1786 bis 1788, wo er den Orgelprospekt neu bemalte und Bemalung und Vergoldung der Kanzel. Er fasste verschiedene alte Heiligenfiguren und den Altarkasten in der Sakristei neu und vergoldete auch Teile davon. Die Renovierung der mittelalterlichen Tafelgemälde, also Altarflügel, speziell des rechten unteren Bildes am Allerheiligenaltar
  • Später malte er auch in Öhringen (er wohnte dort 1778 auf dem Schloss) und in der Grafschaft Limpurg, bis 1781 malte er noch für das Haus Hohenlohe
  • In Schwäbisch Hall erhielt er vom Magistrat den Auftrag, das von Johann Friedrich Glocker begonnene Ratsherrenbuch zu erweitern und 1802 insbesondere die hervorragenden Gemälde des Livio Retti im Ratssaal zu restaurieren
  • Er musste vermutlich bis ins hohe Alter arbeiten, um die Pflegekosten für seinen Bruder zu finanzieren.


Name Pseudonym Daten Bemerkung
John Toland 1670–1722
Philipp Samuel Rosa 1702–>1766
Graf von Saint Germain 1710–1784
Karl Gotthelf von Hund und Altengrotkau 1722–1776
Carl Friedrich Eckleff 1723–1786
Johann Samuel Leuchte Georg Friedrich von Johnson-Fünen 1726–1775
Jacob Philadelphia 1735–>1795
Johann Georg Schrepfer 1738–1774
Jean César Charles le Boctey Tourouvre * 1739
Gottlieb Franz von Gugomos 1742–1816
Giuseppe Balsamo Alessandro Cagliostro 1743–1795
Charles-Pierre-Paul Savalette de Langes 1746–1797
Peter Christian Tayssen
Laskaris

Geschichte der Vulkanologie

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Titel Jahre Verlag Herausgeber
Jahresbericht des Vereins von Freunden der Erdkunde zu Leipzig
Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Leipzig
Mitteilungen der Gesellschaft für Erdkunde zu Leipzig
1862–1872
1873–1911
1912–1943
Mitteilungen des Vereins für Erdkunde zu Dresden
Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin 1866–1944
Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau
Jahrbücher des Nassauischen Vereins für Naturkunde
1844–1864
1865


Martin Kröncke

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  • 58




[2]


[2]

  • E. G. Unger: Münzkontrolleur in Berlin schon vor 1750. 16. Dezember 1751 befiehlt der König, ihn „sofort und ohne Komplimente“ als Münzmeister nach Aurich zu schicken; dort fungiert er als solcher bis zur Aufhebung der Münze. Ende 1769 wird er Berginspektor in Rothenburg. Hütteninspector und Oberhüttenmeister ab 1769 in Rothenburg an der Saale. Er wurde Mitglied des magdeburgisch-halberstädtischen Oberbergamtes.
  • Meyer Salomon der Jüngere: Bankier, handelt mit inländisch fabrizierten Waren. Silberlieferant für die Auricher Münze seit 1752. Seit 1770 Besitzer einer Lederfabrik in Aurich. Ordinarius (ordentlicher Schutzjude) in Aurich. Gestorben in Aurich im Juli 1780.
  • Mit dem Personennamen ihrer Erzeuger wurden besonders die unbeliebten und minderwertigen Münzsorten belegt, so die geringhaltigen polnischen Tymphe von 1654 nach dem Münzmeister Tympf, die ^Heymännchen 1761 nach dem preussischen Münzpächter Heymann in Aurich, die Ephraimiten - (oder Ephraims) aus der gleichen Zeit nach dem berüchtigten

Münzverschleehterer Ephraim, und 1519 taufte in Schweidnitz das Volk die Weissgroschen des Münzmeisters Paul Monau, die zu bösen Streitigkeiten Veranlassung gaben >Pöleheri«, wie dieser ganze Münzenstreit Pölerei« genannt wurde. In Berlin hiessen die Nickel-Zehnpfennigstücke eine Zeitlaug Barnberger nach dem Abgeordneten und Nickelbergwerksbesitzer Bamberg.



  • Die Heymännchen der Kriegszeit überging er mit Stillschweigen. (Zum Kriegsgeld gehören auch die „Heymännchen“, das sind Mariengroschen, die 1761 in Aurich geschlagen wurden und nach dem Unternehmer Heymann benannt wurden.
  • Die Abweichung vom bisherigen Münzfuß, also die Geldentwertung, hatte bereits begonnen, als der Siebenjährige Krieg ausbrach. Der preußische Staatsschatz war 1758 nach zwei Jahren Kriegführung restlos verbraucht. Die preußischen Münzstätten, dazu die Dresdener und Leipziger Münze hatten je eine Million im Jahre 1758 an Schlagschatz geliefert. Im Dezember 1758 wurde Ephraim gestattet, Friedrichsdor auf 19 3/4 Reichstaler Fuß („Mittelf riedrichsdor" mit Kupferzusatz) in Berlin zu prägen, nachdem schon seit April 1758 in Dresden und Magdeburg preußische 8-Grosdhen-Stücke auf demselben Fuß geschlagen worden waren. Danach wurde jetzt auch mit sämtlichen anderen Silbermünzsorten verfahren. Der Gehalt der Silberprägungen ging aber in den nächsten Jahren rapide bergab und betrug bald 30, 35, zuletzt (1761) 40 Reichstaler auf eine Feinmark Silber, demnach nur etwa ein Drittel an Metallwert gegenüber dem Graumannschen Friedensstand. Außerdem wurde eine Unzahl von „leichten" Kleinmünzen, hauptsächlich für Polen bestimmt, geprägt. Wenig Wert hatten auch die in der sächsischen Münze hergestellten Dritteltaler, nach dem Münzunternehmer „Ephraimiten" genannt, und die „Tympfe" (18-Groschen-Stücke). Im Juli 1758 hatte die Zahlung englischer Subsidien in Gold begonnen, wovon Anfang des Jahres 1761 2 Millionen Reichstaler vorhanden waren. Davon wurde die Hälfte zu Mittelfriedrichsdor, die andere Hälfte in sächsischen Münzwerkstätten in 2 Millionen stark kupferversetzter Augustdor geprägt, die häßlichste Goldmünze neuerer Zeit, von der an die 3 Millionen Stück insgesamt bis 1762 hergestellt worden sind. Die Geldbeschaffung in der Existenzkrise Preußens erfolgte mit allen Mitteln. Nachfolger Retzows in der Münzdirektion war hinsichtlich der Breslauer Münze und der Personalien der Generalleutnant Friedrich Bogislav von Tauentzien, tatsächlich übte die Dienstgeschäfte der Rendant der Generalkriegskasse, Geheimrat Friedrich Gotthold Köppen, aus. Die Entscheidungen für die manchmal recht bedenklichen Maßnahmen verantwortete allein der König. Die oft kritisierte Münzverschlechterung war die einzige Möglichkeit, nach Abschöpfung der geringen inneren Kredite den Staat überleben zu lassen. Daß aber auch fremde Währungen unter gleichzeitiger Verschlechterung nachgeahmt wurden, muß als staatliche Falschmünzerei bezeichnet werden. In Preußen galten diese leichten Münzsorten nicht, sondern wurden in den Ländern von Friedrichs Gegnern verbreitet. Da Österreich durch starke Anleihen finanziell bald erschöpft war und 1862 als erster deutscher Staat Papiergeld ausgeben musste, waren die österreichischen Kupfermünzen so geringwertig, dass das preußische Silber-Kriegsgeld in der ganzen österreichische Armee als begehrtes Zahlungsmittel galt. Zudem hatte es König Friedrich verstanden, seinen Staatsschatz im Kriege wieder aufzufüllen und vor allem nicht nur seine Gegner, sondern auch seine eigenen Behörden über die Geldbestände durchaus im unklaren zu lassen. [...]
  • Kröncke hatte zur Wiederherstellung des Graumanschen Münzfußes Piaster für nötig gehalten, es zeigte sich aber gute Aussicht, dieses teuere Material wenigstens zum größten Teile entbehren zu können, da es Itzig gelang, das geringhaltige Silber zur größten Feine zu brennen. Schon Anfang April lieferte er 5000 Mark fein. (Friedrich Freiherr von Schrötter, Gustav von Schmoller: Das preussische münzwesen im 18. jahrhundert, Band 3, P. Parey, 1910, Seite 206)


  • musste, so hielt sie diesen Befehl doch für unausführbar, denn mit den 4-Pfennigstücken oder Groten sei die ganze Gegend angefüllt. und die Mariengrofchen kämen alle aus der Nachbarfchaft wieder zurück, Was follten die Bäcker und Brauer mit ihnen beginnen. die Korn nur für Goldgeld bekämen? Kröncke aber fuhr fort, alle Schuld auf das üble Benehmen der Kassen zu wälzen, die diese Münzen durch verweigerte Annahme diskreditiert hätten. Das Emdener Postamt erdreistete sich sogar, bei Bezahlung mit Mariengeld Aufgeld zu erheben. Aber er erlangte wenig. Die Kammer gab vielmehr an, dass der holländische Gulden zu 3112 Stüber nun in Halbmariengroschen 45 Stüber koste und die Provinz auf 10 und mehr Jahre mit genug Scheidemünze versehen sei. Nur soviel wurde endlich verfügt, dass die Kassen jenseits der Weser davon annehmen sollten, was sie wieder im Lande auszugeben in der Lage seien; mehr versicherte das General-Direktorium, nicht befehlen zu können. (Friedrich Freiherr von Schrötter, Gustav von Schmoller: Das preussische münzwesen im 18. jahrhundert, Band 3, P. Parey, 1910, Seite 231)
  • Regelmäßig lieferte Kröncke Berichte an den König, in denen er die münzpolitische Lage einordnete und Empfehlunen hinsichtlich fiskalischer Entscheidungen gab. So befürwortete er beispielsweise Anfang August 1865 ein Gesuch von Daniel Itzig um Zoll- und Lizenzfreiheit für aus Holland eingeführte Affineriematerialien und -inhaltsstoffe. (Stern, 468) In einem Ende November des gleichen Jahres vorgelegten Gutachten sprach er sich gegen einen Antrag des Ältestenrates der jüdischen Gemeinde Berlins aus, der darauf zielte, dass das abzuliefernde Silber auch von geringerem Gehalt sein dürfe. Zeitgleich zeigte sich Kröncke jedoch damit einverstanden, dass das Edelmetall entweder in Barren von 15 13-lötigem Gehalt oder in Sorten von nicht weniger als 9 Lot Gehalt abgeliefert werden könne. (Stern, 476-477)




In Berlin Bereits durch die Schlesischen Kriege zwischen 1740 und 1763 war das preußsische Finanz- und Münzwesen massiv getroffen worden; der Siebenjährige Krieg hatte die Situation verschärft.[3] Das von Kröncke als Generalmünzdirektor erarbeitete neue Münzedikt sah die Reduktion der Münzen und deren Einwechslung vor. Vorgesehen war, dass Staatskasse und Bevölkerung durch Umtausch und Einschmelzung sowie durch die notwendige neue Schuldenregulierung zwar kurzfristig sehr hohe Verliuste erlitten, dadurch aber eine bessere Zukunft mit einem finanziell funktions- und leistungsfähigen Staat geschaffen würde. Tatsächtlich erwiesen sich die unmittelbaren Nachkriegsjahre als die wirtschaftlich anspruchsvollsten in der Regierungszeit Friedrichs II. Sobald allerdings zu Beginn der 1770er Jahre die letzten Missernten überwunden waren, erreiche Preußen dank seiner stabilen Währung wieder eine aktive Handelsbilanz.[4] Schließlich leitete Krönckes Münzedikt – „trotz aller Schwierigkeiten, die seine Ausführung mit sich brachte, allmählich eine Periode gesicherter und stabiler Geldverhältnisse ein, die über Jahrzehnte Bestand haben sollte.“[5]

Ende der 1760er Jahre ergab sich für Kröncke ein neues gravierendes Problem in Ostfriesland. Die eine Zeit lang inaktive Auricher Münze war gleich nach dem Frieden von Hubertusburg, der im Februar 1763 den Siebenjährigen Krieg beendete, wieder in Betrieb genommen worden. Das vorhandene reduzierte Geld wurde aus den öffentlichen Kassen und von Privatpersonen in die Münze abgeliefert, dort eingeschmolzen und nach dem Graumann’schen Fuß zu 13-, 16- und 112-Stücken geprägt. Als kein reduziertes Geld mehr vorrätig war, stand der Betrieb zunächst ungefähr zwei Jahre erneut still.[6] Zu den wichtigsten Silberlieferanten der Auricher Münze gehörte bereits seit 1752 Meyer Salomon der Jüngere († 1780), ein ursprünglich aus Berlin stammender Kaufmann, Bankier und Schutzjude, der noch immer gute Kontakte in seine Heimatstadt unterhielt. Mit ihm schloss Kröncke am 18. März 1767 einen Vertrag dahingehend, dass Salomon innerhalb von neun Monaten 10.000 Mark Feinsilber zur Ausprägung von Scheidemünzen liefern sollte. Salomon verpflichtete sich, die Hälfte dieser Scheidemünzen in Münster, Oldenburg und Bremen abzusetzen.[7] Als Bezahlung wurden 65.000 Reichstaler in Kurantmünzen (in 2er-, 4 und 8 Groschen) und 85.000 Reichstaler in Scheidemünzen festgesetzt.[8] Kröncke war von dieser Vereinbarung überzeugt, da zwischen 1764 und 1767 lediglich waren in Aurich lediglich 31.773 Reichstaler an Scheidemünzen geprägt und die dort vor 1756 geprägten etwa 120.000 Reichstaler größtenteils während des Siebenjährigen Krieges eingeschmolzen worden waren. Der Vertrag stand jedoch auf tönernen Füßen, da das angenommene Produktionsverhältnis der Kurant- zu Scheidemünzen unrichtig war (1767 wurden in Aurich verhältnismäßig weniger 16- und 112-Taler als Scheidemünzen geprägt) und viele fremde Scheidemünzen im Umlauf waren.[9] Bald nach Beginn der Prägung stellte man jedoch fest, dass die Händler und Kaufleute der Region – insbesondere in Emden – den Scheidemünzen äußerst misstrauisch gegenüberstanden. Vielerorts wurde die Annahme verweigert. Daraufhin ließ die Hofkammer auf Veranlassung Martin Krönckes Bekanntmachungen in den ostfriesischen Wochenblättern drucken. Sie besagten, dass jeder Akteur im Handel die Auricher Scheidemünze bis zu zwei Guten Groschen unweigerlich annehmen müsse. Die Verordnung blieb jedoch fast wirkungslos. In Emden setzte die Bevölkerung die Scheidemünzen sogar eigenmächtig unter ihren Wert um ein Drittel herab. Der Mariengroschen war dadurch nur noch einen Stüber wert und die Groten nur einen halben Stüber. Schließlich kamen die Mariengroschen außer Kurs. Die Ablehnung der Münzen seitens der Bevölkerung führte dazu, dass Meyer Salomon den Kontrakt nicht erfüllen konnte. König Friedrich II. erfuhr von diesen Problemen und schlug – zur Rettung der dortigen Münzproduktion – vor, in Aurich Münzen der preußischen Nachbarstaaten nachzuprägen. Als Beispiel führte er die vor dem Siebenjährigen Krieg mit großem Gewinn in Kleve geprägten Frankfurter Batzen an. Sowohl Generalmünzdirektor Kröncke als auch der Georg Detlef Friedrich Koes in seiner Funktion als Generaldirektor der Königlichen Hauptbank lehnten dieses Ansinnen ab: Die fremden Kurantmünzen waren gemäß Konventionsfuß um etwa fünf Prozent silberreicher als die preußischen und selbst die geschicktesten Medailleure könnten fremde Münzen nicht so exakt nachahmen, als dass diese in den anderen Staaten nicht als Nachschlag erkannt würden. Darüber hinaus verwiesen Kröncke und Koes auf die Abneigung der Bevölkerung gegen fremde Scheidemünzen, aufgrund derer kein Unternehmer mehr willens sei, solche abzusetzen. So habe etwa die Nachprägung österreichischer Levantetaler und russischer Rubel in Magdeburg wegen zu geringen Absatzwillens eingestellt werden müssen.[10] Da die Auricher Münzkasse infolgedessen einen Verlust von einigen Tausend Reichstalern erlitt, musste sie ihre Tätigkeit Ende 1768 einstellen.[11] Im Januar 1769 reiste der Auricher Münzdirektor E. G. Unger nach Berlin, um seinen Rücktritt offiziell einzureichen. Dies war allerdings mit erheblichen Problemen verbunden, da seine Münze Meyer Salomon noch 5000 Reichstaler schuldete. Zwar erlangte man vom Gläubiger die Zusage, auf alle Forderungen verzichten zu wollen – doch Meyer Salomon hatte einen Wechsel, der ihm von Unger auf 3000 Reichstaler ausgestellt worden war, an den Bankier Joseph Veitel Ephraim (1730–1786) abgetreten, der Unger nach Verfallszeit des Wechsels verklagte. 1770 bat Unger Kröncke inständig um Erstattung der Summe und führte als Begründung an, dass dieses Defizit seine noch Salomon Meyers Schuldsei, sondern lediglich durch die Unmöglichkeit, die Mariengroschen abzusetzen, entstanden sei. Daher träfe ebensoviel Schuld auch Kröncke selbst, da dieser in seiner Funktion als Generalmünzdirektor dessen Prägung befürwortet habe. Es wurde schließlich ein Vergleich getroffen, dass von Ungers Gehalt (er wechselte in die Bergbauverwaltung nach Rothenburg an der Saale) jährlich 200 Reichstaler einbehalten würden, bis die 3000 Reichstaler inklusive 59 Reichstalern und 10 Groschen Zinsen und Kosten abbezahlt seien. Bis Ende 1789 war die Schuld bis auf 241 Reichstaler und 10 Groschen beglichen.[12]















  • Er wurde nach Königsberg versetzt (Emil Bahrfeldt: Münzen- und Medaillen-Sammlung in der Marienburg. 1901. Verein für die Herstellung und Ausschmückung der Marienburg. Seite 12)

Einzelnachweise

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  1. Christian Schweizer: Zwischen Stuttgart, Darmstadt, Wien und Hohenlohe: Die Murrhardter Künstlerfamilie Eger im 18. Jahrhundert. In: Württembergisch Franken. Band 97 (= Jahrbuch 2013), 2013, Seiten 83–175.
  2. a b Friedrich von Schrötter: Das preußische Münzwesen im 18. Jahrhundert. Münzgeschichtlicher Teil, 3. Band: Das Geld des siebenjährigen Krieges und die Münzreform nach dem Frieden 1755–1765. Parey-Verlag, Berlin, 1910, Seite 164.
  3. Heiko Völker: Marten Kröncke aus Neuenkirchen (1705–1774). Vom Hauslehrer zum Generalmünzdirektor Friedrich des Großen. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 842. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Februar 2020, S. 3
  4. Hubatsch, 137-139
  5. (Stern 248)
  6. Tileman Dothias Wiarda: Ostfriesische Geschichte. Neunter Band. Von 1758 bis 1786. Verlag August Friedrich Winter, Aurich, 1798, Seiten 94–95
  7. Friedrich Freiherr von Schrötter, Gustav von Schmoller: Das preussische münzwesen im 18. jahrhundert, Band 3, P. Parey, 1910, Seite 228
  8. Heinrich Schnee, Duncker & Humblot, 1953: Die Hoffinanz und der moderne Staat. Seite 137-138
  9. Friedrich Freiherr von Schrötter, Gustav von Schmoller: Das preussische münzwesen im 18. jahrhundert, Band 3, P. Parey, 1910, Seite 228
  10. Friedrich Freiherr von Schrötter, Gustav von Schmoller: Das preussische münzwesen im 18. jahrhundert, Band 3, P. Parey, 1910, Seite 232-233
  11. Tileman Dothias Wiarda: Ostfriesische Geschichte. Neunter Band. Von 1758 bis 1786. Verlag August Friedrich Winter, Aurich, 1798, Seiten 94–95
  12. Friedrich Freiherr von Schrötter, Gustav von Schmoller: Das preussische münzwesen im 18. jahrhundert, Band 3, P. Parey, 1910, Seite 232-233
  • Helmold berichtet von einem Heerbefehl Heinrich des Löwen: „precepit Adolfe comiti et maioribus de Holzatia“; als einer der letzteren wird dann „Marchradus, senior terre Holzatorum" hervorgehoben. Zum Jahre 1159 berichtet Helmold von einer Botschaft des Grafen Adolf II. an den Obotritenfürsten Niclot „per manum seniorum terre Wagirensis, Marchradum scilicet et Hornonem“. Dass aber der senior terrae Horno kein Overbode war, ergibt die 8. 10 Anm. 5 angeführte Urkunde von 1170. In einer Urkunde von 1256 begegnet: „senioribus terre nostre, militibus scilicet Marquardo de Beyern vlet, Johanne Soldero et Ludero", Overbode war aber nur der Erstgenannte. Es war nicht anders, als wenn es in einer Urkunde der Grafen Gerhard und Johann von 1273 heisst: „per vasallos et fideles nostros, scilicet Marquardum prefectum Stormarje et Marquardum dapiferum, milites". Vgl. Helmold von der Einführung des Vicelin als Priester des pagus Falderensis durch Erzbischof Adalbero: „commisit cuidam Marchrado, prepotenti viro, ceterisque de Faldera". Genau denselben Sinn hat es, wenn Helmold von dem Kirchspiel Bornhövd oder Zwentineveld erzählt, dass dort „habitabat Marchradus, senior terre et secundus post comitem, et cetera virtus Holzatorum". Eine auf der Heerfahrt erlassene Urkunde Heinrich des Löwen von 1149 nennt unter den Zeugen „e numero Holtsatorum" den „Marcradus, signifer provinciae, cum filiis suis" und dreizehn andere, alle zusammen werden als Schöffenbare bezeichnet: „hi iudices terrae". Das um 1200 entstandene Urbar von Neumünster zählt drei Hufen zu Bostedt auf, die eine gestiftet von „Horne", die beiden anderen von „Marcradus senior et Marcradus junior iudices". Gemeint sind die Overboden Marcrad I. (f um 1169), der Sohn des „vocalus Ammo“, und jenes Sohn und Nachfolger Marcrad II., der 1181 von Graf Adolf III. vertrieben wurde und im Exil starb. Eben jener Vogt Ammo hatte ein Bremer Lehen gehabt, das der Erzbischof nach Angabe des obigen Urbars nach Ammos Tode als erledigt eingezogen und an Neumünster geliehen hatte; allein die Erben Ammos, Marcrad I. und sein Sohn Marcrad II., machten ihr Lehnserbrecht geltend: „quia iudices provincie erant", sie machten also ihren schöffenbarfreien Stand, d. h. ihren adelieben Heerschild, geltend.
  • Nach 1128: Anschließend betraute Erzbischof Adalbero Vizelin auf Ersuchen des Overboden Marcrad I. mit der Seelsorge der Holsten im slawisch-sächsischen Grenzgebiet.
  • Verwechslung, weil sie ölig erscheinen und ihre Farben changieren. Allerdings zerbricht Schwimmeisen bei physikalischer Beanspruchung (zum Beispiel bei Druckausübung) in kleine Plättchen, wohingegen Ölfilme in ihre alte Form wieder annehmen. Biofilme beziehungsweise Biomatten sind zumeist klebrige Überzüge unterschiedlicher Mächtigkeit, die sowohl von Bakterien, als auch von Pilzen, Algen, Protozoen sowie Schmutz- und Korrosionsprodukten geformt werden. Üblicherweise bilden sie sich allerdings nicht an der Wasser-Luft-Grenzfläche, sondern innerhalb der Wassersäule, von wo aus sie zur Oberfläche aufsteigen können.
  • Ferrihydrite can form biotically or abiotically. Leptothrix sp. and Gallionella sp. are two common Fe oxidizing bacteria species that live in circumneutral waters and produce ferrihydrite (Banfield and Zhang, 2001). The oxidation of Fe(II) provides these bacteria with energy. Abiotically, ferrihydrite forms directly from rapidly hydrolyzed Fe(III) solutions or as a result of oxidation of Fe(II) solutions at redox boundaries (Schwertmann and Friedl, 1998). Over time, ferrihydrite undergoes transformation to goethite or hematite, both of which are more stable crystalline Fe oxides (Cornell and Schwertmann, 2003).
  • sammelt sich an Pflanzenstängeln oder in Mikro-Kehrwassern, wo die Aufenthaltsdauer des Wassers am größten ist
  • Die Bruchplatten sind mm oder cm groß. Im Zeitrahmen von Minuten bis zu einer Stunde stellt sich der Film wieder her
  • Die Wasserchemie: Das Wasser wird dominiert von Na, Cl, SO4, DIC and DOC mit kleineren Konzentrationen von Mg, Fe(II) und Ca
  • Redoxpotentiale im Wasser liegen zwischen 241 und 277 mV mit pe-Werten (Maß der nicht messbaren Elektronenaktivität)[1] von 4,3 bis 4,5. Dies legt nahe, dass das Wasser reduziert. There was little difference between Fe(II) and total Fe as measured in the field (<20 mM), and the values determined by ICP, suggesting that most of the Fe was in reduced form.

Einzelnachweise

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  1. http://www.spektrum.de/lexikon/geowissenschaften/eh-wert/3731

Hermann Alois Mayer

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Herkunft und Privatleben

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Er war das uneheliche Kind von Adelheide Mayer (* 1847), die am 28. August 1876 den Tischler Johann Baptist Luz (* 1846) heiratete, und hatte mit Josef August Mayer (* 1869; † 1951) einen älteren Bruder. Dieser betrieb später – nachweislich zwischen 1910 und 1919 – in Biberach die Holzwarenfabrik Gebr. Mayer. Über seine eigene Ausbildung ist heutzutage nichts mehr bekannt.

Am 25. Februar 1892 heiratete Hermann Alois Mayer in Hamburg Bertha Helene Fürhoff (* 1872). Das Paar hatte die gemeinsamen Kinder Herbert, Heinrich Adolf und Olga. Um 1893 / 1894 wohnte er in der Grindelallee 78 im Stadtteil Rotherbaum und zog später an den Krayenkamp 4 im Stadtteil Neustadt. Zwischen 1905 und 1921 lebte er im Othmarscher Kirchenweg 105 im Stadtteil Othmarschen der damals noch selbständigen Stadt Altona, ehe er im selben Viertel in die Flottbeker Chaussee 195 umzog. Dort war er bis nachweislich 1925 gemeldet.[1]

Hermann Alois Mayer verstarb in der ersten Jahreshälfte 1927[A 1] im Alter von 56 Jahren.

Tätigkeit als Erfinder

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Auch bezüglich seiner Erfindungen hatte er zunächst gesundheitsfördernde und hygienische Aspekte im Blick. Am 31. März 1909 wurde vom Hamburger Patentbureau Kipp & Büttner die Genehmigung des Gebrauchsmusters № 370048 veröffentlicht. Dabei handelte es sich um eine von Mayer konstruierte „Bettstelle mit seitlich ausziehbaren Platten, Schubladen und Gefachen“.[2] Sie zeichnete sich durch einen leicht entnehmbaren Federrahmen, integrierte Schubladen und ausziehbare Tischplatten aus. Unter der Patentnummer CH44067 (A) erfolgte am 1. Juli desselben Jahres die Patentierung des Produktes auch in der Schweiz und am 25. Januar 1911 schließlich unter AT46044 (B) in Österreich. In ein gänzlich anderes Gebiet drang Mayer mit seiner zweiten Erfindung vor, die vom selben Büro genehmigt wurde: Am 24. August 1914 – etwas mehr als drei Wochen nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges – erhielt er für ein „Luftfahrzeug mit Brandstiftungs-Fallbomben“ das Gebrauchsmuster № 615946.[3][4][5]


  • 25. Februar 1920: Hermann Mayer aus Biberach erhält ein Patent für einen „Apparat zur Gewinnung von Leuchtgasen“ (Patentnummer 26 a 777 999)[6]


Auch bezüglich seiner Erfindungen hatte er zunächst gesundheitsfördernde und hygienische Aspekte im Blick. Am 31. März 1909 wurde vom Hamburger Patentbureau Kipp & Büttner die Genehmigung des Gebrauchsmusters № 370048 veröffentlicht. Dabei handelte es sich um eine von Mayer konstruierte „Bettstelle mit seitlich ausziehbaren Platten, Schubladen und Gefachen“.[7] Sie zeichnete sich durch einen leicht entnehmbaren Federrahmen, integrierte Schubladen und ausziehbare Tischplatten aus. Unter der Patentnummer CH44067 (A) erfolgte am 1. Juli desselben Jahres die Patentierung des Produktes auch in der Schweiz und am 25. Januar 1911 schließlich unter AT46044 (B) in Österreich. In ein gänzlich anderes Gebiet drang Mayer mit seiner zweiten Erfindung vor, die vom selben Büro genehmigt wurde: Am 24. August 1914 – etwas mehr als drei Wochen nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges – erhielt er für ein „Luftfahrzeug mit Brandstiftungs-Fallbomben“ das Gebrauchsmuster № 615946.[8][9][10]

Naturkundliches Wirken

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Zeit seines Erwachsenenlebens war Mayer auch biologisch sehr interessiert und tat sich hier insbesondere als entomologischer Sammler hervor. So nahm er beispielsweise im Juni 1902 in seiner Heimatstadt Biberach an der Hauptversammlung des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg teil. Die Veranstaltung war mit einer „reichen und sehr guten Schaustellung naturwissenschaftlicher Sammlungsstücke [...] verbunden“ und Mayer präsentierte dort „einheimische und exotische Schmetterlinge“.[11] Ein Jahr vor seinem Tod spendete er 1926 dem Museum Biberach 80 Schachteln mit unterschiedlichen Insekten.[12]





  • Auf einem Katalog der August Mayer Holzwarenfabrik in Biberach werden als Inhaber die Gebr. Mayer genannt. Sitze Biberach und HH-Ottmarschen. Spezialisiert auf Bestandteile für moderne Schlafzimmer-Garnituren. Möglicherweise führte er die HH-Dependance.
  • Um 1893 und 1894 war Mayer in Hamburg als Bade- und Krankenwärter angestellt.[13] Seine dortigen Erfahrungen in der Patientenpflege und Therapie von Erkrankungen sollten sein späteres Berufsleben prägen. Ab 1900 wurde er in den Hamburger Telefonbüchern als „Naturheilkundiger“ geführt.
  • 1902 wurde er als „Heilgehilfe“ bezeichnet.[14]

Mayer äußerte sich in einigen seiner Schriften auch politisch – allerdings mit sehr unterschiedlichen Ausrichtungen. In seinem 1919 publizierten Büchlein Die Erlösung durch die Weltrevolution setzt er sich mit den Ursachen des wenige Monate zuvor zu Ende gegangenen Ersten Weltkrieges auseinander und theoretisiert über ein neues Finanzsystem. Der Krieg war seiner Meinung nach keine Auseinandersetzung zwischen Völkern, sondern vielmehr „das Werk von etwa 300 Geldfürsten, die dadurch ihren wirtschaftlichen Einfluss und Gewinn noch mehr auszudehnen hofften.“[15] Die Völker seien durch „schöne Phrasen und eine wohlfeile Presse verblendet worden.“[15] In einer Mitte Dezember 1919 veröffentlichten Buchvorstellung seitens des General-Anzeigers für Hamburg-Altona wird ausgeführt, dass Mayer auch das Verhalten der Vereinigten Staaten scharf kritisiert:

„Gerade in dem Augenblick z. B. als die Milliardenguthaben der amerikanischen Plutokraten auf dem europäischen Kriegsschauplatz verloren zu gehen schienen, entdeckten die Amerikaner ihren Beruf als Pioniere für Demokratie und Freiheit über den Ozean zu ziehen. Die Beseitigung der Macht dieser Plutokraten bei allen Völkern ist also die erste Vorbedingung eines dauernden Friedens und der Verständigung unter ihnen.“[15]



In Zusammenhang mit seiner Kritik an Banken und Börsen schrieb Mayer darüber hinaus:

„In diesem Goldtrust schwimmen auch die Haifische der Börse, dieser gefährlichsten Bauernfängerklappen, an welchen sie hartherzig, grausam, listig, erfinderisch, verschmitzt und gefühllos durch ihre Gruppiers, ebenso wie unsere Hochfinanzleute ihre Freibeuterarbeit verrichten und dem überlisteten, betrogenen Volk das finanzielle Sterbebett bereiten lassen. [...] Hier sind die echten und ungeschminkten Raubritter der Gegenwart mit dem roten Schild (Rothschilds), wo sie durch ihre Tourniere auf dem Finanzmarkt das Geschick der Völker entscheiden.“ (17)

Damit griff er direkt die bekannte jüdische Bankiersfamilie Rothschild an. Als relevanter Faktor der europäischen Wirtschaft war diese seit ihren Anfängen im Finanzwesen im 18. Jahrhundert fortwährend Gegenstand zahlreicher Karikaturen und polemischer Schriften bis hin zu Hetzkampagnen und antisemitischen Verschwörungstheorien im Rahmen des Narratives vom Weltjudentum. Ob Mayer der Familie lediglich aufgrund ihres Einflusses oder auch wegen ihres Glaubens misstraute, geht aus Die Erlösung durch die Weltrevolution nicht hervor. Anzumerken ist allerdings, dass sich in seinen weiteren Werken keinerlei Hinweise auf antisemitische, antijudaistische oder antizionistische Gedanken finden.


  • Verschuldung (19)
  • Kein Privatvermögen sollte eine Million Mark überschreiten, denn lediglich bis zu dieser Grenze könne es kein Unheil anrichten.
  • Abschaffung der Goldwährung und der Zinswirtschaft. (54, 55)
  • „Sozialisierung“ der Presse mit Verstaatlichung der Zeitungsbetriebe zu Reichs-, Landes-, Stadt- und Gemeindezeitungen unter Kontrolle von Bürgerausschüssen. (59)
  • Liberalisierung von Handel und Industrie und Aufhebung der deutschen Reparationen. (57-59)
  • Aufhebung der Zölle, da sie mit dem „Völkerfrieden“ und der „Völkerverbrüderung“ unvereinbar seien. Erst durch sie werde „die Schroffheit der nationalen Trennung dokumentiert und fühlbar. Der freie Warenaustausch ist der natürliche und gesunde Boden für eine internationale Einheit und Freiheit.“ (54)
  • Deutschlandweite Etablierung von Arbeiter- und Bauernräten. (50, 51)



Das von Mayer skizzierte ideale Gesellschaftsbild trägt sozialistisch-kommunistische Züge und tatsächlich war er zum damaligen Zeitpunkt Anhänger der bolschewistischen Oktoberrevolution in Russland sowie der in mehreren Städten des revolutionären Deutschlands entstandenen Räterepubliken:

„Wie einst die Franzosen am Ende des vorigen Jahrhunderts, so haben auch jetzt zuerst die Russen und dann wir Deutschen, großartige Beispiele durch die Staatsumwälzungen gegeben, welche sie mit kühnem Schwung vollzogen. [...] Die Erfahrungen und Ergebnisse bei uns und in Russland werden den revolutionären Elementen der anderen Staaten genau mitzuteilen sein, damit diese dort vor den Folgen unbedachtsamer Versuche und vor misslingenden Unternehmungen bewahrt bleiben. Wenn die Umwälzungen zur rechten Zeit, am rechten Ort und mit den richtigen Mitteln erfolgen, gibt es keine Macht, welche der Verwirklichung der Revolutionsidee mit Erfolg sich widersetzen könnte.“ (35, 60, 61)




In seiner Buchvorstellung bescheinigte der General-Anzeiger für Hamburg-Altona dem Autor, dass dessen Darlegungen vom „Geiste echter Humanität“[15] getragen seien. Und tatsächlich spricht sich Mayer explizit gegen „Nationalhass“ und für die Einigkeit der Völker aus – diese Einigkeit würde seiner Meinung nach „alle Parasiten töten.“[16] Darauf aufbauend entwirft er im Schlusskapitel seine Vision für die mittelfristige Zukunft:

„Der Weltmann und Menschenfreund lebt künftig nicht mehr einem sondergestaltigen, national beschränkten, sondern dem allgemeinen, universellen Ziel, einem reinen, erhabenen Menschentum, mit großen fortdauernden praktisch durchführbaren Lebensidealen und Gedanken, bei welchen der trennende Gegensatz durch die Stammesangehörigkeit immer mehr verwischt wird, um endlich ganz zu verschwinden.“[17]

Gleichzeitig weißt er allerdings auch darauf hin, dass Deutschland sich – solange dieses Idealbild noch nicht erreicht sei – im Falle äußerer Aggressionen wirksam verteidigen müsse. Dabei kommt abermals seine Sympathie für das kommunistische Russland zum Tragen, mit dem er sich sogar eine Staatenfusion vorstellen kann:

„Wenn unsere Feinde nicht zu einem Rechtsfrieden sich bekennen und uns durch einen Gewaltfrieden vernichten wollen, wird es das beste Mittel sein, wenn wir wieder mächtig werden, und zwar so, dass unsere Gegner uns von neuem in jeder Beziehung als Macht respektieren müssen. Wir würden uns zu diesem Zweck mit Russland und anderen Ländern, welche in unseren Bund einzutreten gewillt sind, zu einem starken Einheitsstaat verbinden, und in diesem durch deutsche Kultur, deutschen Fleiß und Tüchtigkeit den Fortschritt, die Kultur und Freiheit fördern. Lieber Russland kultivieren und kolonisieren, als Arbeitssklaven der Amerikaner zu werden, worauf diese längst warten.“ (54)

Zum Ende seiner Schaffenszeit, etwa zeitgleich zum in der Weimarer Republik verstärkt hervortretenden Nationalismus, äußerte sich Mayer im Heft Diskrete Leiden teilweise völkisch-nationalistisch. So bezeichnete er beispielsweise geistig und körperlich behinderte Menschen als „Last für die Allgemeinheit“ und führte ferner im abschließenden Kapitel aus:

„Es liegt daher ein hohes Interesse für den Staat darin, sein wertvollstes verdienendes Vermögen – das sind alle gesunden, arbeitstüchtigen und brauchbaren Glieder des Volkes – gesund zu erhalten, und geschwächte Individuen allmählich kräftigen und gesunden zu lassen, damit auch diese eine gesunde Nachkommenschaft erzeugen können, die den Kampf um das Dasein und im Wettbewerb mit anderen Nationen mit Erfolg führen kann.“[18]

Diese Formulierungen stehen mit ihrer martialischen Rhetorik und der Hinwendung zum starken Nationalstaat in deutlichem Gegensatz zu Mayers Überzeugungen von 1919, als er noch erwartete.

Zum Ende seiner Schaffenszeit, etwa zeitgleich zur Krise der Weimarer Republik und zum im Deutschen Reich verstärkt hervortretenden Nationalismus, äußerte sich Mayer in seinen Schriften zunehmend völkisch-nationalistisch. Im Ende der 1920er Jahre erschienenen Heft Diskrete Leiden – in dem er sich mit sexuell übertragbaren Erkrankungen, Frauenleiden, erektiler Dysfunktion, Anejakulation und Zeugungsunfähigkeit beschäftigte – bezeichnet er geistig und körperlich behinderte Menschen als „Last für die Allgemeinheit“. Ferner führt er im abschließenden Kapitel aus:

„Es liegt daher ein hohes Interesse für den Staat darin, sein wertvollstes verdienendes Vermögen – das sind alle gesunden, arbeitstüchtigen und brauchbaren Glieder des Volkes – gesund zu erhalten, und geschwächte Individuen allmählich kräftigen und gesunden zu lassen, damit auch diese eine gesunde Nachkommenschaft erzeugen können, die den Kampf um das Dasein und im Wettbewerb mit anderen Nationen mit Erfolg führen kann.“

Insbesondere der letzte Satz mit seiner martialischen Rhetorik steht dabei im Gegensatz zu Mayers Ansichten von 1919, als er für die Zukunft ein Abkommen vom nationalistischen, staatenbezogenen Denken voraussagte.


  • Vielmehr wurde Wert darauf gelegt , daß das Thema interessant gestaltet war und dem Rezipienten etwas Wissenswertes geboten wurde . Die Reklame innerhalb der Vorträge sollte nicht in aufdringlicher Form erfolgen , sondern nur beiläufig in den Vortragstext eingeflochten sein . Das einzig bekannte Beispiel eines derartigen Werbevortrages entspricht jedenfalls diesen Vorgaben . Der Vortrag über ein elektrisches Heilgerät für die sogenannte „ Galvano - Therapie “ erwähnte fünfzehnmal den Namen des Herstellers , Wohlmuth “ . Angeblich sollten mit dieser Therapie alle Krankheiten bis auf akute Infektionen und chirurgische Eingriffe behandelt werden können . Gehalten wurde der Vortrag von einem Mediziner . Trotzdem zog die Darbietung den Vorwurf des Kurpfuschertums auf sich und sorgte für Wirbel hinter den Kulissen . Im nachhinein warb die Firma „ Wohlmuth “ sogar in Zeitungsanzeigen mit dem bei der Deutschen Stunde in Bayern gehaltenen Vortrag . Den Vorwurf der Unterstützung des Kurpfuschertums mußte sich auch die Funk - Stunde in Berlin gefallen lassen . Ihr Überwachungsausschuß hatte zwar in letzter Minute den zweiten Teil eines Vortrages für den 19. Februar 1928 mit dem Titel „ Die Arzneipflanze im Dienste der Heilkunst “ der Herbakalaja - Heilmittelvertriebs GmbH verhindern können , wurde dafür aber von dieser Firma verklagt . Die Zivilkammer des Landgerichts in Berlin schmetterte die Klage jedoch ab .[19]


„Hier sind die echten und ungeschminkten Raubritter der Gegenwart mit dem roten Schild (Rothschilds), wo sie durch ihre Tourniere auf dem Finanzmarkt das Geschick der Völker entscheiden.“

  • Hygienischer Wegweiser – Zeitschrift für Pflanzenheilkunde und Lebenskultur. Erstmals im März 1910, erst halbjährlich. Später: Hygienischer Wegweiser – Zentralblatt für Technik und Methodik der hygienischen Volksbelehrung (bis mind. 1928)
  • 1919: Die Firma P.E.C. Pharmazeutische Export-Companie, H. A. Mayer & Just in Dresden lautet künftig P.E.C. Pharmazeutische Export-Companie Mayer & Just. Der Gesellschafter H. A. Mayer wohnt jetzt in Altona.[21]
  • 1924: Herbakalaja Heilmittel-Vertriebs-GmbH in der Berliner Linkstraße 11 (Ortsteil Tiergarten) ist der alleinige Generalvertrieb für „Groß-Berlin“ und die Provinz Brandenburg. (herbakalaja, Seite 81)
  • Februar 1936: Die Geschäftsleitung der Herbakalaja Vertriebs-GmbH in Berlin (Potsdamer Straße 102) (auch tiergarten) wird auf Johann Buthmann übertragen[22]
  • Es bestand dort bis mindestens 1940,[23] 1938 noch unter Buthmann[24]
Herbakalaja GmbH in Hamburg
Jahr Adresse Bemerkung
Michaelisstraße 8/10 (Stadtteil Neustadt)
Herbakalaja Heilmittel-Vertriebs-GmbH (später Herbakalaja Vertriebs-GmbH) in Berlin
Jahr Adresse Bemerkung
1924 Linkstraße 11, Berlin (Ortsteil Tiergarten) Alleiniger Generalvertrieb für „Groß-Berlin“ und die Provinz Brandenburg
1927 Linkstraße 11, Berlin (Ortsteil Tiergarten)
1928 Potsdamer Straße 118 A, Berlin (Ortsteil Tiergarten)
1934 Potsdamer Straße 35, Berlin (Ortsteil Tiergarten)
1936 Potsdamer Straße 102, Berlin (Ortsteil Tiergarten) Die Geschäftsführung wird im Februar auf Johann Buthmann übertragen.
1938 Potsdamer Straße 102, Berlin (Ortsteil Tiergarten) Nach wie vor Geschäftsführer: Johann Buthmann.
1940 Potsdamer Straße 102, Berlin (Ortsteil Tiergarten) Nach wie vor Geschäftsführer: Johann Buthmann.
1943 Potsdamer Straße 102, Berlin (Ortsteil Tiergarten) Nach wie vor Geschäftsführer: Johann Buthmann.

Einzelnachweise

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  1. Altonaer Adressbuch 1925, Zweiter Abschnitt: Einwohner- und Firmenverzeichnis der Stadt Altona. H. W. Köbner & Co. GmbH, Altona, 124. Jahrgang, Seite II/108.
  2. „Neue Erfindungen“. In: Neue Hamburger Zeitung, 14. Jahrgang, № 152, 31. März 1909, Seite 18.
  3. „Neueste Erfindungen“. In: Altonaer Nachrichten, 65. Jahrgang, № 454, 28. September 1914, Seite 4.
  4. „Patentwesen“. In: Flugsport, Heft 20/1914, 30. September 1914, Seite 802.
  5. Zeitschrift für das gesamte Schiess- und Sprengstoffwesen, J. F. Lehmanns Verlags, München, Band 9, 1914, Seite 416.
  6. Wasser und Gas. Band 11, 1921, Seite 1097.
  7. „Neue Erfindungen“. In: Neue Hamburger Zeitung, 14. Jahrgang, № 152, 31. März 1909, Seite 18.
  8. „Neueste Erfindungen“. In: Altonaer Nachrichten, 65. Jahrgang, № 454, 28. September 1914, Seite 4.
  9. „Patentwesen“. In: Flugsport, Heft 20/1914, 30. September 1914, Seite 802.
  10. Zeitschrift für das gesamte Schiess- und Sprengstoffwesen, J. F. Lehmanns Verlags, München, Band 9, 1914, Seite 416.
  11. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Band 59, 1903, Seiten VII–VIII.
  12. Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg. Bände 133 – 135, 1978, Seite 174.
  13. Hamburger Adress-Buch für 1893, Dritter Abschnitt: Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner der Stadt Hamburg, der Vorstadt und der Vororte, mit Angabe ihres Standes und ihrer Wohnungen. Hermann’s Erben, Hamburg, Seite III/338.
  14. Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg. Band 59, 1903, Seiten VII–VIII.
  15. a b c d „Büchertisch“. In: General-Anzeiger für Hamburg-Altona, 32. Jahrgang, № 292, 15. Dezember 1919, 3. Beilage, Seite 5.
  16. 28
  17. 61
  18. Hermann Alois Mayer: Diskrete Leiden. Verlag hygienischer Wegweiser, Hamburg, 1930, Seite 30.
  19. Christian Maatje: Verkaufte Luft. Die Kommerzialisierung des Rundfunks. Hörfunkwerbung in Deutschland (1923–1936). In der Reihe: „Veröffentlichungen des Deutschen Rundfunkarchivs“, Band 32. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam, 2000, ISBN 978-3-935-03504-0, Seite 180.
  20. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Spemann, Band 31, 1909, Seite 1053.
  21. „Der Warenmarkt“. In: Chemiker-Zeitung. Jahrgang 43, № 113, 18. September 1919, Seite 623.
  22. Handelsblatt der Pharmazeutischen Zeitung, № 16, 22. Februar 1936. In: Hanns R. Fiek (Hrsg.): Pharmazeutische Zeitung, 81. Jahrgang, Verlag Julius Springer, Berlin, 1936, Seite 227.
  23. http://digital.zlb.de/viewer/fulltext/15849340_1940/516/
  24. http://digital.zlb.de/viewer/fulltext/10089470_1938/3758/


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