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Liste der Stolpersteine in Hennigsdorf

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Stolperstein in Hennigsdorf, Marwitzer Str. 44 für Heinrich Bartsch

Die Liste der Stolpersteine in Hennigsdorf enthält die Stolpersteine in Hennigsdorf, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden oder flohen. Die Stolpersteine wurden von Gunter Demnig verlegt.[1]

Verlegte Stolpersteine

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Die ersten neun Stolpersteine in Hennigsdorf wurden am 11. Mai 2006 von Gunter Demnig verlegt. In Hennigsdorf wurden zehn Stolpersteine an sechs Standorten verlegt. Am 18. Juli 2019 wurde der zehnte Stolperstein für Wilhelm Busse verlegt.

Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
HEINRICH BARTSCH
JG. 1906
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 27.4.1936
KZ SACHSENHAUSEN
ERMORDET 11.10.1944
Marwitzer Straße 48
Standort
Heinrich Bartsch war ein kommunistischer Widerstandskämpfer gegen das Hitler-Regime. Er wurde am 13. September 1906 in Gelsenkirchen geboren. 1929 heiratete er seine Frau Elisabeth, das Paar bekam einen Sohn. 1939 kam er in das KZ Sachsenhausen. Dort wurde er in der Schreibstube beschäftigt und im Oktober 1942 zum Lagerältesten bestimmt. Sechs Monate später wurde er von dieser Funktion abgelöst. Am 11. Oktober 1944 wurde er wegen „versuchter Meuterei und Aufwiegelung“ erschossen – gemeinsam mit 26 deutschen und französischen Mithäftlingen, darunter die Reichstagsabgeordneten Ernst Schneller und Mathias Thesen.

Ein ehemaliger Zwangsarbeiter bei der AEG spendete das Geld für den Stolperstein.[2][3]

HIER WOHNTE
DORA BLASCHKE
GEB. KIRSTEIN
FLUCHT 22.12.1933
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Neuendorfstraße 23
Standort
Dorothea Blaschke geb. Kirstein wurde am 28. März 1893 in Berlin geboren. Ihre Eltern waren Siegfried Kirstein (geboren am 13. Juli 1854) und Margarethe Henriette geb. Oppenheim (geboren am 5. August 1867). Sie heiratete den Techniker Ernst Blaschke, Direktor bei der AEG. Das Paar hatte zwei Töchter, Liesel (geb. 1919) und Ursel (geb. 1922) sowie einen Sohn Walter (geb. 1924). Die Familie verließ am 22. Dezember 1933 das Deutsche Reich.[4] Die Blaschkes flüchteten zuerst nach Spanien, später nach Australien. Dorothea Blaschke erkrankte schwer und starb 1939.[5]
HIER WOHNTE
DIPL.-ING. ERNST
BLASCHKE
FLUCHT 22.12.1933
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Neuendorfstraße 23
Standort
Ernst Blaschke wurde am 19. Januar 1889 in Berlin geboren. Seine Eltern waren Sigismund Blaschke (1851–1917) und Anna Zipora geb. Feilchenfeld (1867–1953). Er heiratete Dorothea geb. Kirstein. Das Paar hatte zwei Töchter und einen Sohn. Die Familie verließ am 22. Dezember 1933 das Deutsche Reich Richtung Spanien.[4][3] Die 5-köpfige Familie konnte sich mit der Mutter von Ernst Blaschke schließlich in Australien in Sicherheit bringen.
HIER WOHNTE
LIESEL BLASCHKE
JG. 1918
FLUCHT 22.12.1933
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Neuendorfstraße 23
Standort
Elisabeth Blaschke, genannt Liesel, wurde am 19. November 1919 in Berlin als erstes Kind von Ernst Blaschke und Dorothea geb. Kirstein geboren. Sie hatte eine jüngere Schwester, Ursel, geboren 1922 und einen jüngeren Bruder, Walter, geboren 1924.[4]
HIER WOHNTE
URSEL BLASCHKE
JG. 1922
FLUCHT 22.12.1933
? ? ?
Neuendorfstraße 23
Standort
Ursel Blaschke wurde am 29. März 1922 in Berlin als Tochter von Ernst Blaschke und Dorothea geb. Kirstein geboren. Sie hatte eine ältere Schwester, Liesel, und einen jüngeren Bruder, Walter, geboren 1924. [4]
HIER WOHNTE
KLARA BUSSE
GEB. HERTEL
JG. 1894
VERHAFTET 24.7.1940
DEPORTIERT 1941
KZ RAVENSBRÜCK
ERMORDET 7.1.1943
AUSCHWITZ
Berliner Straße 19
Standort
Klara Busse geb. Hertel gehörte nach ihrem Austritt aus der evangelischen Kirche ab 1923 der von den Nazis verfolgten Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas an. Sie wurde am 26. August 1894 in Topper geboren. 1918 heiratete sie Wilhelm Busse, mit dem sie 1920 eine Tochter bekam. Am 24. Juli 1940 wurde sie verhaftet, am 27. Januar 1941 verurteilt. Klara Busse wurde in das KZ Ravensbrück eingeliefert, ihre Häftlingsnummer war dort 1310. 1942 wurde sie in das KZ Auschwitz überstellt, am 7. Januar 1943 wurde sie dort ermordet. Offizielle Todesursache war – laut Sterbeurkunde – ein Gehirnschlag.[6][3]
HIER WOHNTE
WILHELM BUSSE
JG. 1887
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET 1935
KRIEGSDIENST VERWEIGERT
GEFÄNGNIS BERLIN/TEGEL 1941
KZ SACHSENHAUSEN
BEFREIT
Berliner Straße 19
Standort
Wilhelm Busse wurde 1887 als Wilhelm Friedrich August Busse[7] geboren und heiratete 1918 Klara Busse, mit der er 1920 eine Tochter hatte. Busse gehörte nach seinem Austritt aus der evangelischen Kirche ab 1923 der von den Nazis verfolgten Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas an. 1935 wurde er verhaftet und saß sechs Monate im Gefängnis. Wenige Monate später wurde er erneut festgenommen. Die folgenden 15 Monate verbrachte er in der Haftanstalt Berlin-Tegel. Im April 1938 wurde er direkt in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Dort blieb er bis zum Kriegsende und überlebte auch den Todesmarsch nach Schwerin.

Weil auch im neugegründeten Staat DDR Zeugen Jehovas verfolgt wurden, wurde Busse 1950 erneut verhaftet und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach fünfeinhalb Jahren unter schweren Haftbedingungen im Zuchthaus Brandenburg-Görden starb er dort an einem Hirnschlag.[8][3]

HIER WOHNTE
LUDWIG GOLDMANN
JG. 1891
DEPORTIERT 1941
ERMORDET IN
MINSK
Waldstraße 40
Standort
Ludwig Goldmann führte ein Schuhgeschäft in der Waldstrasse 40.[9]
HIER WOHNTE
ELSE ERNESTINE
BELA LACHMANN
GEB. SCHWINKE
JG. 1886
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ
Hauptstrasse 13
Standort
Else Lachmann führte ein Uhrmachergeschäft in der Hauptstraße 13.[10][3]
HIER WOHNTE
CLARA SCHABBEL
JG. 1894
IM WIDERSTAND
VERHAFTET 1942
HINGERICHTET 5.8.1943
BERLIN-PLÖTZENSEE
Clara-Schabbel-Straße
Standort
Klara Schabbel, auch Clara Schabbel, war eine deutsche Kommunistin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.[11]
Commons: Stolpersteine in Hennigsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stolpersteine in Hennigsdorf. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 24. März 2019.
  2. Stolpersteine in Hennigsdorf - Heinrich Bartsch. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 24. März 2019.
  3. a b c d e Stolpersteine auch in Hennigsdorf. In: Inforiot. Abgerufen am 24. März 2019.
  4. a b c d Stolpersteine in Hennigsdorf - Familie Blaschke. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 24. März 2019.
  5. Dora Blaschke (born Kirstein), 1893 - 1939. In: My Heritage. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  6. Stolpersteine in Hennigsdorf - Klara Busse. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 4. Februar 2021.
  7. https://www.stolpersteine-brandenburg.de/de/stolpersteine_finden/liste.html#
  8. Stolpersteine in Hennigsdorf - Zum Schicksal von Wilhelm Busse. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 4. Februar 2021.
  9. Stolpersteine in Hennigsdorf - Ludwig Goldmann. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 24. März 2019.
  10. Stolpersteine in Hennigsdorf - Else Lachmann. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 24. März 2019.
  11. Stolpersteine in Hennigsdorf - Klara Schabbel. In: Internetseite der Stadt Hennigsdorf. Abgerufen am 24. März 2019.