Renault Clio I

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Renault
Bild
Bild
Renault Clio (1990–1994)
Clio I (Typ 57)

Verkaufsbezeichnung: Clio
Produktionszeitraum: 05/1990–1998
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Kombilimousine
Motoren: Ottomotoren:
1,1–2,0 Liter
(35–108 kW)
Dieselmotor:
1,9 Liter
(47 kW)
Länge: 3713 mm
Breite: 1616–1645 mm
Höhe: 1395 mm
Radstand: 2472 mm
Leergewicht: 855–980 kg

Vorgängermodell Renault 5 „Supercinq“
Nachfolgemodell Renault Clio II
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (1997)[1]

Renault Clio I (Typ 57) bezeichnet die erste Generation des Kleinwagens Clio von Renault.

Modellgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Clio (Typ 57) wurde von Mai 1990 bis September 1998 gebaut.[2] Die Modellreihe durchlief zwei Überarbeitungen und unterteilt sich daher in drei Bauphasen.

Die ersten geringen Modifikationen erfolgten im März 1994. Die Stoßfänger waren nun in Wagenfarbe lackiert (vorher nur bei bestimmten Modellen). Geändert wurden auch die Heckleuchten und die Außenspiegel.

Die auffälligste äußere Überarbeitung war das Facelift im September 1996 mit veränderten Frontscheinwerfern und einer serienmäßigen dritten Bremsleuchte.

RL

Scheibenwischer mit zwei Geschwindigkeiten und Wisch-/Wasch-Tippkontakt; Ablagefach in der Fahrertür; verstellbare Kopfstützen; höhenverstellbare Sicherheitsgurte vorn, Gurtschlösser in den Sitzen integriert; umklappbare Rücksitzbank; vollständig verkleidete A-, B- und C-Säulen; serienmäßige Verkabelung für nachträglichen Radioeinbau; heizbare Heckscheibe; mit und ohne Verschleißanzeige für die vorderen Scheibenbremsbeläge.

RN

Heckscheibenwischer und -wascher; Zeigeruhr; Aschenbecher hinten; Make-up-Spiegel auf Fahrerseite; Radioabdeckung; beleuchteter und verkleideter Kofferraum; Türverkleidung mit Stoffeinsatz; Handschuhfach mit Verschluss.

RT (zusätzlich zu RN)

Zentralverriegelung mit Infrarot-Fernbedienung; elektrische Fensterheber vorn; Velours-Polsterung; Automatikgurte hinten; Ölstandanzeige im Armaturenbrett; regelbare Armaturenbeleuchtung; Lesespot; ausstellbare hintere Seitenfenster (Zweitürer); Warmluftdüsen zum Fondabteil. In Phase 2 mit verlängertem Armaturenbrett, unter dem sich ein Ablagefach und die Uhr befinden. Am alten Platz der Uhr befindet sich jetzt ein kleines Münzfach.

Clio 16V

Im Sommer 1991 erschienene Top-Version. Stoßfänger in Wagenfarbe mit integriertem Spoiler; verbreiterte vordere Kotflügel aus einem neuartigen flexiblen Verbundwerkstoff (2 mm starkes Noryl). Bei einem Aufprall unter 15 km/h nehmen die Kotflügel wieder ihre ursprüngliche Form ein. Auch die hintere Seitenpartie wurde mit einer Verbreiterung versehen. Die Radhäuser sind mit breiten Seitenschwellern verbunden. Über der Heckscheibe befand sich ein Dachspoiler. Die leicht gewölbte Motorhaube war zusätzlich mit einer Lufthutze zur Wärmeableitung vom Auslasskrümmer versehen. Innen hatte der Clio 16V Sportsitze, auf Wunsch in Leder. Schalthebel und Dreispeichen-Lenkrad mit Lederbezug, modifiziertes Armaturenbrett mit vergrößertem Blendschutz und darin integrierten Zusatzinstrumenten (Öltemperatur, Öldruck, Ölstand).

Weitere Ausstattungsvarianten
  • Prima (Grundausstattung ohne Extras – als günstige Einstiegsvariante angeboten)
  • Graffiti (Mit Kassettenradio, Sonnendach und bunten Sitzen – nur in blau, rosarot, weiß und schwarz erhältlich)
  • Campus (Einsteigermodell ähnlich dem Renault 5 Campus und dem Clio Prima)
  • Baccara (Phase 1/2) / Initiale (Phase 3) (Luxus-Version mit Lederausstattung, Chrom-Türöffnern, Klimaanlage, speziellen 14"-Leichtmetallfelgen, Wurzelholzdekor)
  • Caribe, Chiemsee, Davos, Fidji, Grand Prix, Limited, Maxi, Mexx, Oasis, RTi, RSi, Williams

Es gab zudem noch von etwa 1992 bis 1996 Cabrio-Umbausätze für dieses Fahrzeug, die durch den offiziellen Renault Haustuner Elia-AG vertrieben wurden. Ein direktes Cabrio gab es offiziell nur als fahrbare Studie, ein Einzelstück also, das soweit bekannt ist, bei Renault Frankreich ausgestellt ist. Alle anderen Clio-Cabrios sind definitiv Umbauten. Oft wurden für diese Umbauten niedrige (dreitürige) Modelle verwendet, da die Clios zu dieser Zeit noch recht jung waren. Oft waren die Varianten RL, RN, Prima, Graffiti oder Campus die Basis für diese Umbauten, andere Ausstattungen sind sehr selten.

Diese Umbauten sind allgemein bekannt und berüchtigt für eine etwas komplizierte Handhabung und eine gewisse Undichtigkeit. Das Planendach ist quasi ein Regenschutz und kein vollwertiges Dach. Hierbei gibt es zwei Variationen: Beim älteren Kit wird das Dach über Druckknöpfe an der Seitenwand gehalten, beim jüngeren Kit wird das Dach per Befestigungsbügel an die Seitenwand gepresst.

In Deutschland wurden von ELIA rund 500 Umbausätze ausgeliefert. Wie viele Fahrzeuge tatsächlich umgebaut wurden, ist nicht bekannt. Auch ist nicht bekannt, wie viele Cabrio-Umbauten noch auf den Straßen unterwegs sind.

Technische Daten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1.1 1.2 1.4 1.9 d
Bauzeitraum 05.1990–12.1995 05.1990–09.1996 05.1990–12.1996 01.1996–09.1998 05.1990–09.1998 01.1991–09.1998 01.1991–09.1996 09.1996–09.1998 01.1991–09.1998
Ausstattungsvarianten k. A. k. A. RL, RN, RT, Prima RN, Campus RN, RT, RTi, Baccara RT, RTi, Mexx RL, RN, Campus
Motorkenndaten
Motorkennung C1E C3G 720 E7F 700/706/708/750 D7F 730 E6J 718/728 E7J 601/718/719/
754
E7J 756 E7J 757 F8Q 730/732
Motortyp R4-Ottomotor R4-Dieselmotor
Anzahl Ventile pro Zylinder 2
Ventilsteuerung OHV, Kette OHC, Zahnriemen
Gemischaufbereitung Vergaser Saugrohreinspritzung Vergaser Saugrohreinspritzung Vorkammer-
einspritzung
Motoraufladung
Kühlung Wasserkühlung
Bohrung × Hub 70,0 mm × 72,0 mm 74,0 mm × 72,0 mm 75,8 mm × 64,9 mm 69,0 mm × 76,8 mm 75,8 mm × 77,0 mm 80,0 mm × 93,0 mm
Hubraum 1108 cm³ 1239 cm³ 1171 cm³ 1149 cm³ 1390 cm³ 1870 cm³
Verdichtungsverhältnis 8,8:1 9,2:1 9,5:1 9,6:1 9,5:1 21,5:1
max. Leistung bei min−1 35 kW
(48 PS)
/5250
40 kW
(54 PS)
/5300
40/43 kW
(54/58 PS)
/6000
40/43 kW
(54/58 PS)
/5250
59 kW
(80 PS)
/5750
58 kW
(79 PS)
/6000
55 kW
(75 PS)
/5750
55 kW
(75 PS)
/6000
47 kW
(64 PS)
/4500
max. Drehmoment bei min−1 78 Nm
/2500
90 Nm
/2800
83–88 Nm
/3500
93 Nm
/2500
107 Nm
/3500
107 Nm
/3500
107 Nm
/4000
118 Nm
/2250
Kraftübertragung
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe, serienmäßig 4-Gang-
Schaltgetriebe
5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional 5-Gang-
Schaltgetriebe
3- oder 4-Stufen-
Automatikgetriebe
4-Stufen-
Automatikgetriebe
Messwerte[A 1]
Höchstgeschwindigkeit 145 km/h[A 2] 150 km/h 155 km/h 160 km/h 175 km/h
(170 km/h)
175 km/h
(170 km/h)
175 km/h
(167 km/h)
161 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h 17,0 s 14,5 s 15,0 s 13,5 s 11,2 s
(15,0 s)
11,3 s
(15,0 s)
11,2 s
(16,0 s)
14,8 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (kombiniert) 6,9 l S 7,4 l S 7,3 l S k. A. 8,3 l S
(9,0 l S)
8,3 l S 7,8 (8,0) l S 6,6 l D
  1. Werte in runden Klammern („( )“) für Automatikgetriebe.
  2. Mit 5-Gang-Getriebe: 146 km/h
1.7 1.8 1.8 16V 2.0 16V
Bauzeitraum 05.1990–02.1994 05.1990–08.1995 08.1995–09.1998 01.1993–08.1995 08.1995–09.1998 01.1991–03.1996 06.1994–12.1997
Ausstattungsvarianten k. A. RT, Baccara Initiale RSi 16V Williams
Motorkenndaten
Motorkennung F2N 770 F3P 710/714/754 F3P 755 F3P 712 F3P 758 F7P 722 F7R 700
Motortyp R4-Ottomotor
Anzahl Ventile pro Zylinder 2 4
Ventilsteuerung OHC, Zahnriemen DOHC, Zahnriemen
Gemischaufbereitung Vergaser Saugrohreinspritzung
Motoraufladung
Kühlung Wasserkühlung
Bohrung × Hub 81,0 mm × 83,5 mm 82,7 mm × 83,5 mm 82,7 mm × 83,0 mm 82,7 mm × 83,5 mm 82,7 mm × 83,0 mm 82,0 mm × 83,5 mm 82,7 mm × 93,0 mm
Hubraum 1721 cm³ 1794 cm³ 1783 cm³ 1794 cm³ 1783 cm³ 1764 cm³ 1998 cm³
Verdichtungsverhältnis 9,5:1 9,7:1 9,8:1 10,0:1
max. Leistung bei min−1 66 kW
(90 PS)
/5700
65 kW
(88 PS)
/5750
66 kW
(90 PS)
/5000
80 kW
(109 PS)
/5500
79 kW
(107 PS)
/5500
99 kW
(135 PS)
/6500
108 kW
(147 PS)
/6100
max. Drehmoment bei min−1 135 Nm
/3000
142 Nm
/2750
148 Nm
/3500
155 Nm
/4250
150 Nm
/2750
158 Nm
/4250
175 Nm
/4500
Kraftübertragung
Antrieb Vorderradantrieb
Getriebe, serienmäßig 5-Gang-Schaltgetriebe
Getriebe, optional 4-Stufen-Automatikgetriebe
Messwerte[B 1]
Höchstgeschwindigkeit 185 km/h 185 km/h
(180 km/h)
195 km/h 209 km/h 215 km/h
Beschleunigung, 0–100 km/h 9,9 s 9,9 s
(10,9 s)
8,9 s 8,0 s 8,3 s
Kraftstoffverbrauch auf 100 km (kombiniert) 7,6 l S 7,9 l S 7,7 l S k. A.
  1. Werte in runden Klammern („( )“) für Automatikgetriebe.
  • Die Verfügbarkeit der Motoren war von Modell, Ausstattung und Markt abhängig.

Der Clio 16V hat einen Motor mit 1,8 l Hubraum und 99 kW (135 PS). Diese Variante wurde von Mitte 1991 bis Frühjahr 1994 in nur etwa 30.000 Einheiten hergestellt. Zusätzlich wurden 1995 zu Ehren von Michael Schumacher, der im Benetton-Renault den F1-Titel gewonnen hat, 500 Exemplare des Sondermodells „Grand-Prix“ gebaut.

Zu Ehren des Formel-1-Teamchefs Frank Williams gab es von Mitte 1994 bis Herbst 1997 den Clio Williams. Neben der Verbindung zum Namensgeber Williams wurde der Clio Williams zur Homologation in der Gruppe N und Gruppe A angeboten. Dieses auf 5.000 Stück limitierte Sondermodell war mit einem 16V-Motor 2,0 Liter Hubraum und 147 PS ausgestattet.

Des Weiteren gab es 1995 ein Sondermodell namens „Swiss Champion“, gewissermaßen eine zweite Edition der ersten Phase des Williams-Modells. Nur 500 Exemplare wurden gefertigt. Das Modell wurde von Renault gebaut, da Nigel Mansell zum ersten Mal Formel-1-Weltmeister mit Williams-Renault geworden war.[3][4]

Commons: Renault Clio I – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Der Clio I im Euro-NCAP-Crashtest, 1997 (abgerufen am 27. September 2014, englisch)
  2. Bauzeit (Memento vom 26. September 2014 im Internet Archive)
  3. Geschichte zu Clio Williams auf Renault-Clio-Williams (abgerufen am 3. Juni 2010)
  4. Limitiert (Memento vom 1. Mai 2015 im Internet Archive) auf Autoplenum.de (abgerufen am 3. Juni 2010)