British American Racing

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BAR
Wort-Bild-Marke Lucky Strike BAR Honda
Name British American Racing
Unternehmen BAR Honda GP Ltd.[1] (zuletzt)
Unternehmenssitz Brackley (GB)
Teamchef Vereinigtes Konigreich Craig Pollock (1999–01)
Vereinigtes Konigreich David Richards (2002–04)
Vereinigtes Konigreich Nick Fry (2005)
Statistik
Erster Grand Prix Australien 1999
Letzter Grand Prix China 2005
Gefahrene Rennen 117
Konstrukteurs-WM 0 – bestes Ergebnis: 2. (2004)
Fahrer-WM 0 – bestes Ergebnis: 3. (2004)
Rennsiege
Pole Positions 2
Schnellste Runden
Punkte 227

British American Racing (kurz: BAR) war ein britischer Formel-1-Rennstall, der Ende 1998 durch Übernahme aus dem Traditionsteam Tyrrell hervorging und zwischen 1999 und 2005 zu knapp 120 Grand-Prix-Rennen antrat. Mehrheitseigner und Namensgeber war der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT), der auf den Rennwagen vor allem mit der Marke Lucky Strike warb. Ende 2005 wurde das Team vollständig vom japanischen Automobilhersteller Honda übernommen und bis 2008 unter dem Namen Honda Racing F1 weitergeführt.

Jacques Villeneuve beim Großen Preis von Kanada im zweifarbigen BAR 01 von 1999
Der BAR 002, Fahrzeug der Saison 2000
Jenson Button im BAR-Honda beim US-Grand Prix in Indianapolis 2004

Die BAT war schon länger in der Formel 1 als Sponsor zu sehen. 1997 wurden sie dann von Craig Pollock kontaktiert, ob sie bereit wären, einen neuen Rennstall rund um den aktuellen Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve zu finanzieren, der von Pollock als Manager betreut wurde.

BAT übernahmen daraufhin im November 1997 das finanziell angeschlagene Tyrrell-Team für 30 Millionen Pfund Sterling, um damit nach einer Übergangssaison ab 1999 unter dem Namen British American Racing (BAR) in der Formel 1 anzutreten. British American Tobacco übernahm jedoch weder die Fabrik in Ockham noch große Teile des Personals oder Equipments, sondern war vielmehr allein an der juristischen Hülle und der damit verbundenen Startberechtigung in der Formel 1 interessiert. Als technischer Partner und Chassislieferant für BAR fungierte hingegen der britische Rennwagenkonstrukteur Reynard mit seinem Werk in Brackley. Diese Werksanlagen wurden nach der Insolvenz Reynards im Jahr 2001 von BAR übernommen und in der Folge zum Operations Centre für BAR ausgebaut. Die wahren Wurzeln des Rennstalls liegen demnach bei Reynard.

Villeneuves Teamkollege für die Saison 1999 war Ricardo Zonta, der aus der FIA-GT-Meisterschaft kam und sein Formel-1-Debüt feierte. Die Ankündigungen des Managers, bald ganz oben in der Formel 1 zu sein, haben sich jedoch nicht erfüllt. Obwohl Jacques Villeneuve mehrmals an dritter Position im Rennen lag, konnten er und sein Team keinen Punkt ergattern und BAR lag am Ende hinter Minardi, die einen WM Zähler erreichten.

Eine Besonderheit war die zweifarbige Lackierung des Wagens. BAT wollte mit seinen Rennwagen für die beiden zum Konzern gehörenden Marken Lucky Strike und State Express 555 werben. Beide Marken waren auf unterschiedlichen Märkten präsent. Anfänglich wollte das Unternehmen diese Märkte gleichzeitig ansprechen, indem eines der BAR-Autos in den Farben von Lucky Strike lackiert wurde, das zweite dagegen die blau grundierte Lackierung von State Express trug. Die FIA lehnte dies allerdings mit dem Hinweis ab, dass die Autos eines Teams einheitlich auftreten müssten[2], und drohten BAR im Falle des Zuwiderhandelns mit einem Rennausschluss. Letztlich entschied sich das Team dafür, dass auf jedem Auto für beide Marken geworben wurde. Die rechte Seite jedes Fahrzeugs wurde blau-gelb lackiert (den Farben von State Express 555), die linke Seite hingegen weiß und rot, d. h. in den Farben von Lucky Strike.

Ab 2000 rüstete Honda das Team mit Motoren aus und es war seit 1992 das erste Mal, dass sie sich wieder direkt in einem Team beteiligten. Honda war ebenfalls bei Jordan Motorenlieferant, wollte in Zukunft aber nur noch ein Team ausrüsten, weswegen beide Teams um den Zuschlag kämpften. Ende 2001 wurde Pollock durch David Richards abgelöst.

Die Saison 2004 wurde mit elf Podestplatzierungen und dem Vize-Titel in der Konstrukteurswertung hinter Ferrari die erfolgreichste der Team-Geschichte. Ende der Saison übernahm Nick Fry den Posten des Teamchefs von Richards.

Ab der Saison 2006 startete das Team unter dem Namen „Lucky Strike Honda Racing F1 Team“, da Honda nach dem Kauf der Anteile von B.A.R. nun alleiniger Besitzer des Teams war. Die Fahrer in dieser Saison waren Rubens Barrichello und Jenson Button. Nach der Saison 2006 zog sich British American Tobacco (BAT) aus der Formel 1 zurück.

Zahlen und Daten

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Statistik in der Formel 1

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Saison Teamname Chassis Motor Reifen Grands Prix Siege Zweiter Dritter Poles schn. Runden Punkte WM-Rang
1999 British American Racing BAR 01 Supertec 3.0 V10 B 16 11.
2000 Lucky Strike B·A·R Honda BAR 002 Honda 3.0 V10 B 17 20 5.
2001 Lucky Strike B·A·R Honda BAR 003 Honda 3.0 V10 B 17 2 17 6.
2002 Lucky Strike B·A·R Honda BAR 004 Honda 3.0 V10 B 17 7 8.
2003 Lucky Strike B·A·R Honda BAR 005 Honda 3.0 V10 B 16 26 5.
2004 Lucky Strike B·A·R Honda BAR 006 Honda 3.0 V10 M 18 4 7 1 119 2.
2005 Lucky Strike B·A·R Honda BAR 007 Honda 3.0 V10 M 16 2 1 38 6.
Gesamt 117 4 11 2 227

Alle Fahrer des BAR-Teams in der Formel 1

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Name Jahre Grand Prix Punkte Siege Zweiter Dritter Poles schn. Runden beste WM-Pos.
Kanada Jacques Villeneuve 1999–2003 81 39 2 7. (2000/2001)
Vereinigtes Konigreich Jenson Button 2003–2005 49 139 4 8 2 3. (2004)
Frankreich Olivier Panis 2001–2002 34 8 14. (2001/2002)
Japan Takuma Satō 2003–2005 34 38 1 8. (2004)
Brasilien Ricardo Zonta 1999–2000 29 3 14. (2000)
Finnland Mika Salo 1999 3  110. (1999) 1
Vereinigtes Konigreich Anthony Davidson 2005 1 — (2005)
1 
Mika Salo wurde 1999 auch von Ferrari eingesetzt und mit den dort errungenen Punkten WM-Zehnter

Ergebnisse in der Formel 1

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Saison Chassis Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 Punkte Rang
1999 01 0 11.
Kanada J. Villeneuve 22 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 15 8 10 DNF 9
Brasilien R. Zonta 23 DNF DNS INJ INJ INJ DNF 9 DNF 15 DNF 13 DNF DNF 8 DNF 12
Finnland M. Salo 7 DNF 8
2000 002 20 5.
Kanada J. Villeneuve 22 4 DNF 5 16 DNF DNF 7 15 4 4 8 12 7 DNF 4 6 5
Brasilien R. Zonta 23 6 9 12 DNF 8 DNF DNF 8 DNF DNF DNF 14 12 6 6 9 DNF
2001 003 17 6.
Frankreich O. Panis 09 7 DNF 4 8 7 5 DNF DNF DNF 9 7 DNF 11 9 11 13
Kanada J. Villeneuve 10 DNF DNF 7 DNF 3 8 4 DNF 9 DNF 8 3 9 8 6 DNF 10
2002 004 7 8.
Kanada J. Villeneuve 11 DNF 8 10 7 7 10 DNF DNF 12 4 DNF DNF DNF 8 9 6 DNF
Frankreich O. Panis 12 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 8 9 5 DNF DNF 12 12 6 12 DNF
2003 005 26 5.
Kanada J. Villeneuve 16 9 DNS 6 DNF DNF 12 DNF DNF DNF 9 10 9 DNF 6 DNF
Japan T. Satō 6
Vereinigtes Konigreich J. Button 17 10 7 DNF 8 9 4 DNS DNF 7 DNF 8 8 10 DNF DNF 4
2004 006 119 2.
Vereinigtes Konigreich J. Button 09 6 3 3 2 8 2 3 3 DNF 5 4 2 5 DNF 3 2 3 DNF
Japan T. Satō 10 9 15* 5 16* 5 DNF DNF DNF 3 DNF 11 8 6 DNF 4 6 4 6
2005 007 38 6.
Vereinigtes Konigreich J. Button 03 11* DNF DNF DSQ EX EX 10 DNF DNS 4 5 3 5 5 8 3 7 5 8
Japan T. Satō 04 14 INJ DNF DSQ EX EX 12 DNF DNS 11 16 12 8 9 16 DNF 10 DSQ DNF
Vereinigtes Konigreich A. Davidson DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Einzelnachweise

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  1. Auszug aus dem britischen Handelsregister
  2. Zwingend war die Position der FIA freilich nicht, und auch in der jüngeren Geschichte gab es Gegenbeispiele: Noch in der Formel-1-Weltmeisterschaft 1985 setzte beispielsweise Tyrrell gelegentlich zwei unterschiedlich lackierte Fahrzeuge ein
Commons: BAR – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien