Großer Preis der USA
Circuit of The Americas | |
Streckendaten | |
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im Rennkalender: | 1959–2019,2021 |
Streckenlänge: | 5,516 km |
Rennlänge: | 308,896 km in 56 Runden |
Rekorde | |
Rundenrekord: | 1:36,169 (2019, Charles Leclerc, Ferrari) |
Rundenrekord Qualifikation: | 1:32,029 (2019, Valtteri Bottas, Mercedes) |
Die meisten Siege: | Lewis Hamilton (6) |
Die meisten Poles: | Lewis Hamilton/Michael Schumacher (je 4) |
Großer Preis der USA ist die Bezeichnung für ein Automobilrennen in den Vereinigten Staaten von Amerika, das erstmals 1958 auf dem Riverside International Raceway stattfand. 1959 war es auf dem Sebring International Raceway im US-Bundesstaat Florida zum ersten Mal Bestandteil der Formel-1-Weltmeisterschaft.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1991 fand es mit Unterbrechungen auf sechs verschiedenen Rennstrecken statt, am längsten war Watkins Glen International (1961 bis 1975) Austragungsort dieser Veranstaltung. Von 2000 bis 2007 wurden die Rennen des Großen Preises der USA auf einer Straßenkursversion des Indianapolis Motor Speedway ausgetragen. Seit 2012 findet der Große Preis der USA in Austin statt.
Insgesamt wurden auf US-amerikanischem Boden unter fünf verschiedenen Bezeichnungen Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft veranstaltet:
- Großer Preis der USA
- Großer Preis der USA Ost
- Großer Preis der USA West
- Großer Preis von Las Vegas
- Großer Preis von Miami
Anfänge des US-amerikanischen Automobilsports (bis 1960)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in den Vereinigten Staaten erste Automobilrennen ausgetragen. 1904 fand der erste Vanderbilt Cup statt, 1908 der erste American Grand Prize und 1911 das erste Indianapolis 500, das im Gegensatz zu den anderen beiden Rennen, die auf wechselnden Rennstrecken ausgetragen wurden, stets auf demselben Ovalkurs, dem Indianapolis Motor Speedway in Indianapolis, Indiana stattfand.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden der Vanderbilt Cup und der American Grand Prize eingestellt. In dieser Zeit fand eine Fokussierung auf die Ovalrennen mit ihrem Hauptevent, dem Indianapolis 500, statt. Die American Automobile Association (AAA) richtete jährlich eine Meisterschaft auf befestigen und unbefestigten Ovalkursen aus. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg fand auch wieder der Vanderbilt Cup statt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die AAA bis 1955 die nationalen Meisterschaften aus. Das Indianapolis 500 wurde 1950 in die Formel-1-Weltmeisterschaft aufgenommen, obwohl das Rennen nicht nach dem Formel-1-Reglement ausgerichtet wurde. Aus diesem Grund nahm nur vereinzelt Rennfahrer sowohl am Indianapolis 500, als auch an der restlichen Formel-1-Saison teil. Bis 1960 war das Indianapolis 500 Bestandteil der Weltmeisterschaft. Bill Vukovich war in dieser Zeit der einzige Fahrer, der zweimal (1953 und 1954) das Rennen für sich entschied. Von 1950 bis 1960 verstarben insgesamt acht Fahrer im Training, Qualifying oder Rennen, unter ihnen 1955 Vukovich.
Die ersten Großen Preise der USA (1958–1960)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1958 wurde der erste Große Preis der USA auf dem Riverside International Raceway in Riverside, Kalifornien ausgetragen. Im Gegensatz zum Indianapolis 500 zählte der Große Preis der USA 1958 nicht zur Formel-1-Weltmeisterschaft, sondern war ein Sportwagenrennen. Der US-Amerikaner Chuck Daigh war der erste Sieger dieses Grand Prix.
1959 fand der Große Preis der USA auf dem Sebring International Raceway in Sebring, Florida statt. Es war zudem der erste Große Preis der USA, der zur Formel 1 zählte. Ab diesem Rennen war jeder Große Preis der USA Bestandteil der Formel 1. 1960 kehrte der Große Preis der USA für ein Jahr nach Riverside zurück.
Watkins Glen (1961–1975)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1961 wechselte der Große Preis der USA auf den Watkins Glen International bei Watkins Glen im US-Bundesstaat New York. Zunächst fand das Rennen auf einer 3,701 km langen permanenten Rennstrecke statt. 1971 wurde die Strecke auf 5,435 km verlängert.
Nach dem Umbau wurde der Große Preis der USA von zwei Todesfällen überschattet. 1973 verstarb François Cevert, der zu diesem Zeitpunkt auf dem dritten Platz in der Weltmeisterschaft lag, nach einem Trainingsunfall. Ein Jahr später verunglückte Helmut Koinigg im Rennen tödlich.
Mehrere Formel-1-Rennen in den USA (1976–1984) und Detroit (1985–1988)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1976 bis 1984 fanden mehrere Formel-1-Rennen in den USA statt. Da die Bezeichnung Großer Preis der USA nur von einem Rennen verwendet werden konnte, erhielt das Rennen auf dem Stadtkurs Long Beach Grand Prix Circuit in Long Beach, Kalifornien den Namen Großer Preis der USA West. Dieses Rennen wurde von 1976 bis 1983 in der Formel-1-Weltmeisterschaft ausgetragen.
Bis 1980 fand darüber hinaus weiterhin ein Rennen in Watkins Glen statt. Während dieses Rennen zur damaligen Zeit offiziell United States Grand Prix hieß, wurde es nachträglich als Großer Preis der USA Ost eingeordnet und ist heute unter diesem Namen in Statistiken zu finden. Für das Ende der Formel-1-Rennen in Watkins Glen waren sowohl Zuschauerschwund, als auch mangelnde Sicherheit der Strecke ausschlaggebend.
1981 und 1982 fanden in Las Vegas, Nevada auf dem Parkplatz des Hotels Caesars Palace zwei Rennen statt, die als Großer Preis von Las Vegas bezeichnet wurden.
Von 1982 bis 1988 kam zudem der Detroit Grand Prix hinzu, der auf einem Stadtkurs in Detroit, Michigan veranstaltet wurde. Damit fanden im Jahr 1982 gleich drei Formel-1-Grands-Prix auf US-amerikanischem Boden statt. Es war auch das erste Mal, dass drei Formel-1-Rennen einer Saison in einem Land stattfanden. Der Detroit Grand Prix wird von 1982 bis 1984 als Großer Preis der USA Ost und von 1985 bis 1988 als Großer Preis der USA bezeichnet.
1984 war einmalig der Grand Prix of Dallas im Fair Park von Dallas, Texas Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Dieses Rennen wird auch Großer Preis der USA genannt.
Ab 1985 verblieb nur noch das Rennen in Detroit im Rennkalender. Somit fand ab diesem Jahr nur noch ein Rennen pro Saison in den USA statt, das folglich alleine als Großer Preis der USA bezeichnet wurde.
Phoenix (1989–1991)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1989 wechselte der Große Preis der USA auf einen Stadtkurs in Phoenix, Arizona. Die Veranstaltung fand dreimal auf dieser Strecke statt. 1990 kam es auf dieser Strecke zu einer Startaufstellung, in der einige Fahrer der „kleineren Teams“, die von Pirelli mit Reifen beliefert wurden, vorne standen. Mit Pierluigi Martini auf Position zwei startete bei diesem Rennen zum ersten und einzigen Mal ein Minardi aus der ersten Reihe.
Nachdem der Große Preis der USA 1991 letztmals in Phoenix ausgetragen wurde, fand zwischen 1992 und 1999 kein Formel-1-Rennen in den Vereinigten Staaten statt.
Indianapolis (2000–2007)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2000 kehrte die Formel 1 auf den Indianapolis Motor Speedway zurück. Anders als zur Mitte des 20. Jahrhunderts fanden die Rennen jedoch nicht auf dem Ovalkurs statt und wurden als Großer Preis der USA bezeichnet. Für die Formel 1 wurde ein Kurs im inneren des Ovals gebaut, der eine Steilkurve miteinbezog.
2005 kam es nach einem Trainingsunfall von Ralf Schumacher zu einem Reifenskandal, der das Wochenende maßgeblich prägte. Da die Michelin-Reifen die Belastungen in der Steilkurve nicht aushielten, bogen alle Michelin-Fahrer in der Einführungsrunde in die Boxengasse ab und traten nicht zum Rennen an. Lediglich die sechs Bridgestone-bereiften Fahrer nahmen am Rennen teil.
Zum Ende der Saison 2007 wurde der Vertrag nicht mehr verlängert und zwischen 2008 und 2011 fand kein Großer Preis der USA statt.
Austin (seit 2012)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2012 fand wieder ein Großer Preis der USA statt. Austragungsort war der Circuit of The Americas in Austin, Texas. Die Formel 1 hat mit der Rennstrecke einen Vertrag bis 2021 abgeschlossen.[1]
Ursprünglich sollte darüber hinaus ab 2014 in New Jersey ein weiteres Formel-1-Rennen in den Vereinigten Staaten als Großer Preis von Jersey stattfinden,[2][3] dieser wurde jedoch aufgrund von anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten abgesagt.[4]
Für 2020 wurde das Rennen aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.[5]
Streckenlayouts
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Riverside (1958 und 1960)
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Sebring (1959)
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Watkins Glen (1961–1975)
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Dallas (1984)
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Detroit (1985–1988)
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Phoenix (1989–1991)
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Indianapolis (2000–2007)
-
Austin (ab 2012)
Ergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Legende | ||
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Abkürzung | Klasse | Kommentar |
F1 | Formel 1 | Formel-1-Weltmeisterschaft ab 1950 |
F2 | Formel 2 | |
FL | Formula libre | Fahrzeugklasse in der Regel vom Veranstalter ausgeschrieben |
SW | Sportwagen | |
TW | Tourenwagen | |
GP | Grand-Prix-Fahrzeuge | |
↓ Durchgehende graue Linien zeigen an, wann in der Geschichte auf einem neuen Kurs gefahren wurde. ↓ | ||
Einträge mit hellrotem Hintergrund waren keine Läufe zur Automobil- bzw. Formel-1-Weltmeisterschaft. | ||
Einträge mit gelbem Hintergrund waren Läufe zur Europameisterschaft. |
- Anmerkungen
- ↑ Die Formel-1-Rennen in Watkins Glen zwischen 1976 und 1980 hießen offiziell United States Grand Prix, werden in den Statistiken aber als Großer Preis der USA Ost geführt. Die Rennen von 1976 bis 1980 waren die Auflagen 19 bis 23.
- ↑ Das Rennen wurde damals Dallas Grand Prix genannt und wurde bei der Zählweise nicht berücksichtigt.
- ↑ a b c d Die Rennen wurden damals Detroit Grand Prix genannt und wurde bei der Zählweise nicht berücksichtigt.
- ↑ Obwohl kein Großer Preis der USA als 24. oder 25. bezeichnet wurde, wurde 1989 der 26. Große Preis der USA ausgetragen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ „Offiziell: US-Grand-Prix ab 2012 in Texas!“ (Motorsport-Total.com am 25. Mai 2010)
- ↑ Ecclestone: New-York-Rennen wird «super Show» ( vom 6. September 2016 im Internet Archive), zeit.de vom 27. Oktober 2011, abgerufen am 27. Oktober 2011.
- ↑ “FIA releases 2013 calendar”. formula1.com, 28. September 2012, abgerufen am 28. September 2012 (englisch).
- ↑ Kalender 2014 mit 19 Rennen offiziell abgesegnet, motorsport-total.com vom 4. Dezember 2013; Zugriff am 6. Mai 2015
- ↑ Formel-1-Kalender 2020 mit "Eifel-Grand-Prix", aber ohne Amerika, motorsport-total.com vom 24. Juli 2020; Zugriff am 20. August 2020